von A. K. Snape
*** Von Schmuckkästchen und Eifersüchteleien ***
Severus und Ana waren gerade zur Tür ihres Hotelzimmers herein gekommen und machten sich daran ihre Mäntel bzw. Umhänge auszuziehen.
Es war die dritte und letzte Nacht, die sie im Hotel " Bon Heure Pour Magic " verbringen würden.
Die Beiden waren eingeladen worden, um Vorträge im Süden Frankreichs zu halten.
Viele Zaubertrank- und VgddK Meister und Lehrlinge, sowie die Presse und interessierte Leute waren gekommen, um an Vorträgen teilzunehmen.
Es war eine Ehre für jeden, der eingeladen wurde, einen oder mehrere Vorträge zuhalten, da diese von einem Vorstand sorgfältig ausgesucht wurden.
Severus und Ana hatten die Ehre gehabt, jeweils zwei Vorträge halten zu dürfen.
Ihre zwei Mädels hatten sie für das Wochenende in die fürsorglichen Hände von Minerva gegeben.
Gerade hatten sie an dem Abschlussfest der Wochenendveranstaltung teilgenommen, bei der Ana ständig von Männern umzingelt gewesen war, die mit ihr hatten tanzen wollen... Das hatte Severus natürlich gar nicht gepasst.
Der Zaubertrankmeister entzündete den Kamin und setzte sich auf die nahliegende Couch.
" Severus? Hast du vielleicht mein Döschen gesehen? " Kam es vom anderen Ende des Zimmers, wo Ana ihren Koffer durchsuchte.
Er räusperte sich leicht.
" Also... Wenn du mich so fragst, ja.
Ja, ich habe dein Döschen schon mehrmals im Laufe unserer Ehe gesehen... "
Musste er sich ein Grinsen verkneifen.
Sie konnte herrlich zweideutig sein... Und eben dies, hatte während der Jahre auf ihn abgefärbt.
Sie sah von ihrem Koffer auf.
" Severus! Ich meine es ernst! Ich meine selbstverständlich mein Schmuckdöschen.
Ich weiss, dass ich es irgendwo auf dem Nachttisch abgestellt hatte,
aber da ist es nicht und im Koffer auch nicht... " Begann sie langsam zu verzweifeln.
" Und ich dachte, du wolltest mich mit einer neuen Strategie verführen, " drehte er sich wieder dem Kamin zu.
Sie fing leise an zu lachen.
" Ich möchte doch stark daran zweifeln, dass diese sogenannte "Strategie" erotisch wirkt.
Damit solch ein Satz verführerisch klingt, muss man als Angesprochener schon ein Aphrodisiakum zu sich nehmen... Obwohl, läge ich hier nackt mit gespreizten Beinen, dann... "
" Mh... Wer weiss? Ich dachte du bist der festen Überzeugung, dass ich alles anziehend finde was von dir kommt? "
" Wenn das tatsächlich der Fall wäre, fändest du es auch erregend, wenn ich dich darum bäte Joannas Windeln zu wechseln... Und den Anschein hat es überhaupt nicht.
Im Gegenteil, Liebling, im Gegenteil, " suchte sie jetzt unter dem Bett.
" Was soll denn auch bitte an einer vollen Windel erregend sein?
Da müsste man aber auch wirklich den Gestank lieben... " Verzog er leicht das Gesicht, was Ana allerdings nicht zu sehen bekam, da sie noch damit beschäftigt war, ihr Schmuckkästchen zu finden.
" Ah! Da ist es ja... Verdammt, wie bei Merlin ist das denn dahin gekommen?
Severus?! Hast du es absichtlich versteckt? " Stemmte Ana die Hände in die Hüfte.
Er wandte sich zu ihr um und legte einen Arm auf die Rückenlehne des Sofas.
" Wie kommst du denn bitte darauf? " Zog er eine Augenbraue hoch.
" Na, weil ich dich kenne, du Schuft! " Zog sie beide Augenbrauen hoch und lächelte triumphierend.
" Dem scheint so, sonst würdest du mich nicht für etwas verantwortlich machen, das DU verlegt hast...
Warum hast du es auch nicht einfach herbei gerufen? " Meinte seine tiefe Baritonstimme gelassen.
" Ich hab es nicht verlegt, das warst DU...
Und ich habe mein Schmuckkästchen vor dem Accio-Zauber geschützt, damit nicht jemand einfach so mein Schmuckkästchen klauen kann. " Legte sie ihre Kette ins Kästchen und kam zum Sofa, wo sie vor ihm stehen blieb.
" Öffnest du mir mal bitte den Reißverschluss? " Drehte sie sich mit dem Rücken zu ihm und hob ihre Haarpracht an.
Ohne eine Antwort zu geben, stand er auf und öffnete den Reißverschluss, wobei er kleine Küsse auf ihrem Nacken verteilte und mit der Hand die nun nackte Haut ihres Rückens entlang strich, was ihr einen wohligen Schauer über den Rücken laufen ließ.
Erfreut stellte er fest, welche Reaktionen er immer wieder bei ihr hervorrufen konnte.
" Der Reißverschluss ist offen, " hauchte seine erregende, männliche Stimme ihr ruhig ins Ohr.
" Severus? "
" Ja? "
" Ich weiss trotzdem, dass du es warst, der das Schmuckkästchen versteckt hat, " grinste sie ihn über die Schulter hinweg an und ging zum Bett, wo sie sich erst mal ihres Kleides entledigte.
" Und was veranlässt dich zu dieser zweifelhaften Annahme? "
" Ach, nur die eigenen Erfahrungen...
Weißt du noch, als du meinen Verlobungsring versteckt hast, nur weil so ein Typ mich angemacht hat?
Du warst der Meinung ich bräuchte keinen Verlobungsring, wenn ich dich ohnehin eintauschen würde...
So ein Unsinn... Als ob man dich ersetzen könnte... " Schüttelte sie den Kopf und rollte mit den Augen.
" Der 'Typ', wie du ihn nennst, war zufälliger Weise Professor an der University of Cambridge.
Man müsste meinen er sei ein Gentleman, aber nein, er musste ja meine einst noch Verlobte angraben. "
Versuchte er sich zu verteidigen.
Mittlerweile hatte sie ein kurzes, rotes Negligee angezogen und kam auf ihn zu.
" Du weißt ganz genau, wie sehr ich es liebe wenn du eifersüchtig bist...
Und das bemerkenswerte ist, dass du dich dann umso mehr in gewissen Aktivitäten bemühst, " grinste sie mit gespitzten Lippen.
" So? Soll das heißen, dass ich sonst faul und langweilig bin? "
" Nein, " stellte sie klar, " du bist einfach unglaublich... Du bist ausdauernd, stellst deine eigenen Bedürfnisse nicht über die meinen, bist gleichermaßen heißblütig und leidenschaftlich, wie zärtlich und feinfühlig.
Nein, Severus, wenn es etwas gibt in dem du unschlagbar bist, dann darin... Nicht, dass ich einen Vergleich hätte... "
" Und das ist auch gut so... " Schnurrte er und zog sie näher an sich.
" Aber du musst dir eingestehen, dass du heute auch eifersüchtig warst... " Grinste er hämisch.
" Und? Willst du mir einen Vorwurf machen?
Diese rothaarige, grünäugige, langbeinige Schönheit hat dich angebaggert..." Befreite sie sich aus seiner Umarmung und zog ihn mit auf die Couch.
" Ich war Eifersüchtig, " gab sie zum wiederholten Male zu.
" Ich weiss, " lächelt er süffisant, " und es hat mir außerordentlich gut gefallen. "
Das war ja klar!
" Und warum? Stärkt es dein männliches Ego, oder wie soll ich das verstehen? "
" Das auch, aber alleine, dass du denkst sie könnte Interesse an mir als Mann haben..., " ließ er den Satz unbeendet.
" Und es zeigt mir, wie sehr du willst, dass ich nur dir gehöre..."
" Natürlich!" Meinte sie entsetzt, da es ihr anders gar nicht ergehen könnte. Nie würde sie ihn teilen!
" Sie ist sehr schön, " nuschelte sie leicht verschämt.
" Allerdings," stimmte er ihr zu," Obwohl ich denke, dass sie bestimmt einen aus der Fassung geratenen Brustvergrößerungstrank eingenommen hat." Stellte er unbeeindruckt fest.
" Das ist dir also doch aufgefallen! "
" Wie konnte man das übersehen? " Blickte er verwirrt und unschuldig drein.
Da fiel ihr nur eines ein, auch wenn sie wusste das Severus eigentlich keine Schuld trug.
" Ihr Männer seid doch alle gleich! "
" Ich stelle lediglich das Offensichtliche fest, " beharrte er und strich weiterhin behutsam über ihr Haar.
" Dann erwähne doch bitte noch, das gute Aussehen, oder dass sie sogar für Victoria Secret laufen könnte. "
" Ja, könnte ich wohl, " lächelte Severus und gab ihr einen zärtlichen Kuss,
" aber ich erzähle lieber von dunkelblonden Haaren, die in der Sonne wie Gold strahlen, von dunkelbraunen Augen, die voller Emotionen stecken und einen einzigartigen, besonderen Blick haben; von einer wundervoll süßen Stupsnase und von wunderbar sanfter, mehlweißer Haut..."
Er wusste einfach, dass sie ihm bei solchen Worten sofort verfiel...Dieser Schwerenöter!
Er war und würde einfach immer ein Slytherin sein.
" Du alte Schlange! "
" Zu Ihren Diensten, MyLady, " grinste er, wofür sie ihn knuffte.
" Um ehrlich zusein, halte ich nichts von unnatürlich großen Brüsten und habe es nie getan...
Aber ich habe überaus großes Gefallen an dir!
Denn du hast alles gerade so, wie ich es will! "
" Dein Glück..."
" In der Tat..."
" Also... Du hast mein Schmuckkästchen versteckt, oder? " Fing sie nach einer kurzen Pause wieder an.
Diese absurde Situation, brachte die Beiden dazu in sich hinein zu lachen.
" Du verlierst wirklich nie den Faden... Ja, ich habe es versteckt gehabt, " drückte er ihr einen Kuss auf den Scheitel, denn sie hatte sich jetzt aufgesetzt.
" Und warum? " Sah sie ihn anklagend an.
" Weil ich... dich ärgern wollte...
Das ist doch nichts neues! Du ärgerst mich und ich dich."
" Mhm, ganz tolle Erklärung, wirklich, " sah sie ihn unzufrieden an, ob ihrer Ungläubigkeit seiner Erklärung gegenüber.
" Also gut, ich war... nicht gerade begeistert davon, dass du dich so gut mit Mr. Brookwood verstehst..."
" Und da dachtest du dir, gehst du deiner Frau mal auf den Keks und lässt sie fast eine halbe Stunde nach ihrem bescheuerten Schmuckkästchen suchen, weil du wusstest sie würde es brauchen! "
Kniff sie ihre Augen zu Schlitzen zusammen.
" So sieht’s aus, " neigte er kurz den Kopf, um seiner Bestätigung Ausdruck zu verleihen.
" Du denkst doch sonst so logisch, wo ist den bitte die Logik bei diesem Spielchen? "
" Ich konnte deine Nerven ein Wenig strapazieren, sowie diese Kerle die dich anflirten es bei mir tun. "
" Und du erwartest ernsthaft, dass ich dieser Aktion Toleranz entgegenbringen soll?
Wo ist bitte die Gerechtigkeit?
Ich werde für etwas bestraft, dass andere Kerle getan haben? " Zweifelte sie nicht nur an seiner Theorie, sondern auch an seinem eigentlich brillanten Verstand.
" Wärst du nicht so bezaubernd, würden diese Kerle dich nicht mit ihren Blicken ausziehen, " versuchte er ihr einzutrichtern.
" Du glaubst ernsthaft, dass du mich um denn Finger wickeln kannst, oder? "
" Falsch. Ich weiss es, " zog er mit seinen Fingerspitzen, kleine Kreise auf ihrem Handrücken.
" So weich, " murmelte er fast unverständlich.
" Ich kann dir sowieso nicht widerstehen..." Lehnte sie sich an ihn und genoss den restlichen Abend.
Die Nacht verbrachten sie mit einem guten Buch und einem Glas Wein vor dem Kamin, und legten sich recht zeitlich zur Ruh'.
Das Geräusch eines auf dem Boden landenden Koffers, weckte Ana am nächsten Morgen.
" Verdammt, wo ist meine ganze Unterwäsche hin? " Knurrte Severus Stimme genervt.
Ana rührte sich nicht, grinste aber in sich hinein... Rache konnte doch sooo süß sein, vor allem wenn diese an Severus gerichtet war.
Ja, ja, seine Unterwäsche und seine Socken hatte sie schön in ihrem Koffer verstaut und mit einem Illusionierungszauber belegt, damit er sie nicht fand....
Jetzt musste er sein eigenes Spiel erdulden.
Mit den eigenen Waffen geschlagen, Severus Snape!
ENDE
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