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Fanfiction

Chasing the Sun - 3

von Xaveria

"See my solitude
Where once was truth now only doubt
Touch my tortured skin
Torn from within and from without..."

– Divine Comedy, 'Death of a Supernaturalist'



Sie schaffte es nicht vor Samstagabend weiter zu lesen und wurde die Jungen nur los, indem sie ihnen sagte, dass es wieder einmal diese Zeit im Monat war und sie einfach nur früh zu Bett gehen wollte. Wie erwartet, hatten sie keine weiteren Fragen gestellt. Sie benutzte diese Geschichte jedes Mal, wenn sie etwas Ruhe und Frieden suchte und die Beiden hatten nicht bemerkt, dass sie sie durchschnittlich alle zehn Tage benutzte, was, wenn es wahr wäre, sie ein ernsthaftes Gesundheitsproblem wäre. Sie machte es sich hinter ihren verzauberten Vorhängen bequem, zog die Akte aus ihrer Tasche, verwandelte sie zurück in ihre eigentliche Größe und blätterte bis zum September 1975 vor.

Snapes fünftes Jahr schien denselben Verlauf wie die vorherigen zu nehmen, untergewichtig und Verletzungen zu Beginn des Schuljahres. Er schaffte es mindestens einmal alle paar Wochen, in Schwierigkeiten zu geraten und für gewöhnlich entdeckte da Madam Pomfrey ältere Verletzungen, die er offenbar selbst behandelt hatte. Der Prüfungsstress zum Sommer hin hatte ihn ebenfalls beeinträchtigt. Die Anzahl der Vorfälle sank, jedoch stieg das Schadensmaß erheblich an. Hermine blätterte in der Erwartung, den Beginn des sechsten Jahres zu sehen, doch sie fand einen letzten Bericht von einem Vorfall nach den Abschlussprüfungen.

Notiz: Nicht sicher, was geschehen ist. Laut Diagnose wurde er dazu gezwungen, Seife zu schlucken und es sind beachtliche und starke Quetschungen (hauptsächlich um eines seiner Fußgelenke herum, Fesselung?) und andere kleinere Verletzungen zu sehen, die er selbst geheilt hat. Befunde deuten darauf hin, dass irgendwie mehrere Schüler daran beteiligt waren. Viele Schüler, die versuchen, von den Lehrern nicht bemerkt zu werden, sind immer ein Anzeichen von Schwierigkeiten. Severus selbst weigert sich etwas zu sagen, scheint aber eher sehr aufgebracht, als wirklich wütend zu sein, was recht ungewöhnlich ist. Ich habe versucht, mit Miss Evans zu reden, doch sie wich meinem Blick aus und behauptete, dass sie nichts wüsste. Ich vermute, dass sie einen Streit hatten. Hoffentlich wird es sich den Sommer über aufklären. Sie scheint einen guten Einfluss auf ihn zu haben.

Gedankenverloren blätterte Hermine weiter und überflog die Daten des Gesundheitschecks von 1976 und erwartete mehr oder weniger dasselbe zu sehen, doch da irrte sie sich. Notiz: Kein bemerkbarer Gewichtsverlust und keine weiteren Verletzungen. Offensichtliche Veränderung in seinen Familienverhältnissen. Hormonspiegel hat sich verändert, besonders der Testosteronspiegel. Mögliche kürzlich erfolgte Entjungferung? Hermine hielt inne, um unbehaglich ihre Position zu verändern. Sie wollte wirklich, absolut überhaupt nichts über Snapes Sexleben wissen und es war etwas beunruhigend, dass die Heilerin solche Schlussfolgerungen schließen konnte. Etwas unruhig las sie weiter, bereit das Buch zuzuschlagen, sollte es auf dieser Schiene weitergehen, doch zu ihrer Erleichterung wurde das Thema nicht noch einmal erwähnt. Trotz dieser Tatsachen ist der Gesamteindruck nicht positiv. Severus ist so zurückgezogenen wie immer, aber er scheint sehr wütend und abweisend zu sein. In ihm liegt eine neue Härte. Ich fragte ihn nach seinem Sommer und er antwortete kaum. Ich erkundigte mich nach Miss Evans, aber er meinte, er wüsste nicht, wie es ihr gehen würde. Eindeutig wurden die Missverständnisse nicht aus dem Weg geräumt, was wirklich eine Schande ist und er scheint deswegen noch immer aufgebracht zu sein. Ich vermute, es wird ein schwieriges Jahr werden.

Wie sich herausstellte, war dies eine Untertreibung. Der erste Vorfall ereignete sich eine Woche später. Laut Zeugen gab es einen Streit zwischen Snape und den Rumtreibern, was dazu geführt hatte, dass Snape Lupin verhexte, wodurch dieser von Sirius und James angegriffen wurde. Hermine las ein halbes Dutzend dieser Vorfälle. Snape lag offensichtlich nicht länger mit seinem Haus im Argen und schien seine ganze Energie auf die Fehde mit den Rumtreibern zu richten, was langsam gefährlich wurde. Einige der Zauber, die benutzt wurden, waren recht dunkel. Es gab einige Bemerkungen von einem Schnittzauber, den Madam Pomfrey noch nie zuvor gesehen hatte und sie somit nur schwer behandeln konnte und ihre Konfrontationen wurden immer aggressiver.

Zum Ende des Novembers hin fand Hermine eine ganze Seite in der Handschrift der Krankenschwester vollgeschrieben - was war nur geschehen? Sie blätterte weiter und sah, dass ein einziger Vorfall über drei Seiten einnahm. Das war ganz offenbar etwas Ernstes. Schlagartig erinnerte sie sich an die Heulende Hütte, das hier mussten die Geschehnisse sein, als Snape zum ersten Mal auf einen verwandelten Lupin getroffen war. Sie hatte bisher nur einseitige Erzählungen gehört. Die allgemeine Meinung war, dass es ein Streich war, der schief gelaufen war, aber Snapes vollkommene und etwas wahnsinnige Wut ließ darauf deuten, dass er es ganz und gar anders sah. Und da war doch noch etwas gewesen, dass James Potter ihn gerettet hatte, oder nicht? Sie machte eine kurze Pause, in der sie ihren Schlafanzug anzog und sich ihre Zähne putzte, bevor sie es sich wieder hinter ihren verzauberten Vorhängen wieder gemütlich machte. Das war ein längerer Zwischenfall und sie durfte nicht abgelenkt werden. Madam Pomfrey hatte davon abgesehen hier nur kurze Notizen zu machen, sondern hatte den Vorfall wie einen Tagebucheintrag niedergeschrieben.

Ich wurde von einem panischen James Potter geweckt. Katastrophe, Severus hat auf die schlimmste Art und Weise von Remus Lupins Lykanthropie erfahren. James gestand, dass er, Sirius Black und Peter Pettigrew bereits seit Jahren von der Verfassung ihres Freundes wussten, aber niemandem jemals etwas davon erzählt hatten. Es sieht so aus, als ob Severus herausgefunden hatte, dass sie ein Geheimnis teilten und er hat einige Zeit damit verbracht, dieses Geheimnis zu lüften. James wollte mir nicht die Wahrheit sagen, aber er gestand schließlich, Sirius hätte Severus erzählt, wie er an der peitschenden Weide vorbeikommen kann ohne ihm zu sagen, was sich am anderen Ende befinden würde. James ist Severus nachgelaufen, sobald er es herausgefunden hatte, aber es war bereits zu spät. Er kam gerade noch rechtzeitig, um Severus aus dem Weg des Werwolfes zu schleifen.

Gott sei Dank wurde Severus nicht körperlich verletzt. Er wurde nicht gebissen, auch wenn es sehr knapp gewesen ist. Ich kriege keinen geraden Satz aus Severus heraus. Der Junge ist zutiefst erschrocken. Ich habe ihn noch nie dermaßen verängstigt gesehen und er steht eindeutig unter Schock. Ich habe mich beschlossen ihm ein Beruhigungsmittel zu geben, damit er das Schlimmste überschlafen kann. Morgen früh wird der Schulleiter mit Sirius, James und Remus reden, wobei ich davon ausgehe, dass letzterer keinerlei Erinnerungen haben wird. Er wird entsetzt sein, wenn er versteht, dass er beinahe jemanden angegriffen hätte. Nachdem wir ungefähr wissen, was passiert ist, werde ich Severus wieder zu sich bringen und sehen, wie es ihm geht. Ich habe kein gutes Gefühl dabei.

….

Ich habe recht behalten. Heute ist der schlimmste Tag in meiner Laufbahn und ich dachte, ich habe bisher schon alles gesehen. Ich bin noch nie so wütend auf den Schulleiter gewesen.

Zum Morgengrauen hin ging ich zur peitschenden Weide, um Remus zu holen und ihm behutsam einen Teil der Geschichte zu erklären, dass ein Schüler an der Weide vorbeigekommen war und ihn in seiner verwandelten Form gesehen hat. Ich habe ihn beruhigt. Er hat niemanden verletzt und ich habe seine normalen Kratzer und kleinere Wunden behandelt, bevor ich es dem Schulleiter überlassen habe, ihm die gesamte Geschichte zu erzählen und dann James und Sirius zu befragen. Es stellte sich heraus, dass Sirius Severus absichtlich gereizt und ihm erzählt hatte, dass wenn er letzte Nacht, und er hatte besonders auf letzte Nacht bestanden, zum Vollmond, da kann es keinen Fehler geben - durch den Tunnel der Weide geht, er sehen würde, was die Rumtreiber für ein Geheimnis hüteten. Leider glaubte Severus ihm. Ich wünschte, er hätte dem, was ihm erzählt worden war, misstraut, wie er es für gewöhnlich immer tut.

James scheint noch immer unter Schock zu stehen. Er sagte uns, Sirius sei zufrieden mit sich, und hätte beiläufig erwähnt, dass er einen Weg gefunden habe, Severus fortzuscheuchen. Als James endlich die Wahrheit aus Sirius herausbekommen hatte, habe er augenblicklich verstanden. Remus würde Severus ohne Erinnerungen daran umbringen und war ihm nachgelaufen. Er habe Severus fast am anderen Ende des Tunnels eingeholt. Sie stritten sich und der Lärm zog den Werwolf an. Ich weiß nicht, wie die Beiden flüchten konnten.

Der Schulleiter hat eine ganze Weile mit den drei Gryffindors gesprochen und hat mich dann gebeten, Severus aufzuwecken, damit er sich seine Seite der Geschichte anhören kann. Das tat ich auch. Severus war noch immer ziemlich erschüttert. Ich weiß nicht, was er vorzufinden erwartet hatte, aber es war sicherlich kein Werwolf. Er war noch immer verängstigt, auch wenn er sich Mühe gab, es nicht zu zeigen. Erst wenn Jungen zu sehr versuchen Männer zu sein, verraten sie ihr wahres Alter. Es ist sehr selten, ihn dermaßen verletzt zu sehen. Seine Erinnerung ist lückenhaft und er ist noch immer nicht ganz er selbst, aber er bestätigte, dass Sirius ihm nicht nur gesagt hatte, wie man an der peitschenden Weide vorbeikam, sondern auch wann er es zu tun hatte und er erinnerte sich sehr deutlich an den Werwolf. Ich habe das dem Schulleiter gesagt und blieb, als er zu Severus ging, um mit ihm zu reden.


Hier wurde die Handschrift der Heilerin etwas verzerrt, was vermutlich ein schlechtes Zeichen war, überlegte Hermine, als sie mit einem mulmigen Gefühl weiterlas.

Seine ersten Worte waren: ‚Mr. Snape, ich muss Sie darum bitten, dass Sie niemandem von diesem Vorfall erzählen.‘ Dann fing er an zu erklären, wenn andere herausfänden, was Remus war, dass er dann von der Schule verwiesen werden würde, was nicht gerecht sei, da es nicht Remus‘ Schuld war und dass die Sicherheitsvorkehrungen gut genug seien, um irgendwelche Unfälle zu verhindern. der Werwolf könne nicht hinausgelangen und niemand könne versehentlich dort eindringen. Er erkundigte sich nicht nach Severus‘ Wohlbefinden, ob es ihm gut ginge, oder zeigte irgendwelche Sorge. Als er redete, beobachtete ich Severus‘ Gesicht. Er brauchte einen Moment, um zu verstehen, was vor sich ging, da er noch immer müde war und unter Schock stand, aber ich sah deutlich den Augenblick, als er es verstanden hat. Sein Ausdruck war einfach nur grausam. Ich habe noch nie zuvor diesen Verrat gesehen und ich hoffe, es nie wieder sehen zu müssen.

Als der Schulleiter mit seiner Erklärung fertig war, fragte Severus höflich (viel zu höflich) was jetzt mit Sirius geschehen würde. Der Schulleiter sah etwas verwirrt aus und antwortete, Sirius müsse selbstverständlich für diesen unangebrachten Streich nachsitzen, aber nachdem er mit dem Jungen gesprochen habe, glaubte er, dass ihre Absicht lediglich die war, Severus einen Schrecken einzujagen und dass Niemand einen Schaden davon getragen habe und damit sei die Sache erledigt.

Ich kann einfach nicht glauben, dass er es so einfach abtut. Also war es keine Überraschung, dass Severus nicht bereit war, es als erledigt zu betrachten. Es machte ihn wütend und er antwortete, Sirius hätte versucht, ihn umzubringen. Der Schulleiter sagte ihm geradewegs, er sollte nicht so dramatisch sein. Er irre sich, Sirius habe nicht beabsichtigt, ihn zu verletzen. Severus wurde nur noch wütender und fragte, was passieren würde, sollte er es jemandem erzählen und, das ist der Teil, den ich am schwersten zu verstehen finde, der Schulleiter sagte ihm, dass wenn er es tat, er selbst von der Schule verwiesen wurde und fügte dann hinzu, sollte Severus ihm nicht schwören zu schweigen, er seine Erinnerungen gewaltsam modifizieren, bevor er den Krankenflügel verließ.

Ich weiß nicht, wie ich das, was als nächstes passierte, beschreiben soll ohne melodramatisch zu klingen, aber ich sah, wie etwas in Severus‘ Augen starb. Er hat sehr außergewöhnliche Augen und man kann seinen Blick immer nur schwer deuten. Ich habe ihn sehr genau beobachtet und er wirkte unglaublich verletzt, beinahe betäubt auf eine Weise, wie ich es nicht verstehen kann - aber er schien nicht überrascht zu sein, was am schlimmsten von Allem war. Ich sah, wie etwas in ihm zerbrach und die trotzige Wut, an die ich mich bereits gewöhnt hatte, verschwand, als ob man ihm sein Herz herausgerissen hätte. Er sah beinahe geschlagen aus, als er dem Schulleiter sein Schweigen versprach.

Da habe ich eingegriffen und dem Schulleiter gesagt, er sollte aufhören meinen Patienten weiter aufzuregen. Als er verschwand, hatte er zumindest den Anstand über das, was er getan hatte, beschämt auszusehen. Ich hielt Severus für die restliche Nacht unter Beobachtung. Nicht, dass es da viel zu sehen gab. Er hat sich kein Stück bewegt, außer um ins Badezimmer zu gehen, ansonsten saß er einfach nur da, hielt seine Knie umklammert und starrte die Wand an. Sein Blick war leer. Ich weiß nicht, was er denkt oder fühlt. Ich habe nur meine Vorstellungen und ich glaube nicht, dass sie im Moment zutreffen. Er ist kein gewöhnlicher Junge und das hier war kein gewöhnlicher Vorfall. Sein Schlaf innerhalb der ersten Hälfte der Nacht war sehr unruhig und er hatte eindeutig Albträume. Als ich das nächste Mal nach ihm gesehen habe, war er wach und zu seinem vorigen Verhalten zurückgekehrt, außer, dass er jetzt nicht mehr an die Wand starrte, sondern den Mond durch das Fenster beobachtete.

Ich brauche jetzt selbst Schlaf. Morgen früh werde ich noch einmal nach ihm sehen und dann muss ich ihn entlassen, damit er in den Unterricht zurückkehren kann.

…..


Severus wurde gerade entlassen, um hinunter zum Frühstück zu gehen. Nicht dass ich erwarte, dass er sonderlich viel essen wird. Gestern hat er sämtliche Nahrungsaufnahmen verweigert. Er schweigt noch immer und will mich nicht ansehen, versteckt sich hinter seinen Haaren, wie ich es seit Jahren nicht mehr gesehen habe. Er ist sehr blass und zurückgezogen und ich mag seinen Blick nicht. Sein Ausdruck ist noch immer leer. Er versteckt sämtliche Gefühle, die ihn heimsuchen.

Ich glaube, in zwei Jahren wird es einen weiteren Todesser mit Rachegefühlen in den Rängen von Ihr-wisst-schon-wem geben und das Schlimme daran ist, ich glaube, ich kann es ihm noch nicht einmal verübeln.


Hermine legte das Buch sehr langsam zur Seite und suchte unter ihrem Kissen nach ihrem Taschentuch, als ihr plötzlich bewusst wurde, dass sie weinte. Es sah ganz danach aus, als ob Snapes Version in ihrem dritten Jahr, der Wahrheit entsprochen hatte, obwohl er da so furchterregend wütend und labil gewesen war, dass ihm niemand geglaubt hatte. Sirius hatte wirklich versucht, ihn umzubringen und es gab nicht nur keinen Versuch ihn zu bestrafen, sondern man hatte Snape mit dem Schulverweis und Veränderung seiner Erinnerungen gedroht. Im Grunde hatte Dumbledore Snape gesagt, dass sein Leben es nicht wert war, es zu verteidigen und dass sein Tod nichts weiter als eine leichte Unannehmlichkeit war.

„Mein Gott“, flüsterte sie vor Horror zitternd. „Kein Wunder, dass er die Rumtreiber dermaßen hasst.“ Kein Wunder, dass er Lupins Geheimnis der Schule offenbart hat. Und wieder wurde er in dem Versuch Schüler zu retten von einem Werwolf angegriffen und wieder war es Sirius erlaubt gewesen, ohne Bestrafung davon zu kommen. Die Umstände waren natürlich vollkommen andere, aber dennoch, es war wirklich kein Wunder, dass Snape so… wahnsinnig war.

Sie wischte ihre Tränen weg, putzte sich die Nase und wusste, sie wollte nicht weiterlesen. Sie hatte das Gefühl, es würde nur noch schlimmer werden. „Andererseits werde ich jetzt auch nicht mehr schlafen können. Also kann ich es auch gleich hinter mich bringen. Wenn ich das hier durchhabe, dann kann ich morgen zu Madam Pomfrey gehen. Ich muss darüber reden oder ich werde noch verrückt und ich muss mich beruhigen, bevor ich Snape wieder sehe“, erzählte sie der Katze. Sie versuchte sich vorzustellen, was geschehen würde, wenn sie während Zaubertränke in Tränen ausbrach und schaffte es nicht, diesen Gedanken in Einklang zu bringen.

Langsam griff sie erneut nach der Akte, widerwilliger denn je, wenn es darum ging, etwas Neues zu lesen und blätterte um, um den nächsten Zwischenfall im Dezember zu lesen.

Notiz: Severus wurde von Professor McGonagall bewusstlos in den Krankenflügel gebracht. Er wurde stark blutend in der dritten Etage gefunden. Einige tiefe, präzise gesetzte Schnitte an beiden Handgelenken, rechts tiefer als links. Keine Anzeichen von Magie, kein Schnittzauber. Ein Muggeltaschenmesser wurde neben ihm gefunden. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass er sich die Verletzungen selbst zugefügt hat, aber ich kann mir nicht sicher sein, bis er wieder bei Bewusstsein ist.

Kein Grund Severus zu fragen. Er sah ziemlich enttäuscht aus, als er aufwachte, bevor sein Blick wieder teilnahmslos wurde. Eindeutiger Selbstmordversuch. Möglicherweise sucht er nach Aufmerksamkeit, aber dafür waren die Schnitte zu tief und zu genau gesetzt und er war in einem Seitenkorridor, der nur sehr selten besucht wurde. Reines Glück, dass Minerva ihn gefunden hat. Seltsame Art des Selbstmordversuches, aber ihm schien es ernst gewesen zu sein. Ich würde mit dem Schulleiter darüber reden, wenn ich der Meinung wäre, dass es etwas bringen würde. Es sieht ganz so aus, als ob ich nichts weiter für Severus tun kann, außer ein Auge auf ihn zu werfen und zu hoffen, dass er es nicht noch einmal versucht. Ich glaube, wenn er es versucht, dann wird er Erfolg haben.


„Oh Gott“, flüsterte Hermine erneut. Madam Pomfrey hatte gesagt, der Versuch lag bereits Jahre zurück, als Snape noch jünger war, aber sie hatte nicht gedacht, dass er noch so jung war. Sie selbst wurde nächste Woche sechszehn. Sie konnte sich nicht vorstellen, sich aus irgendeinem Grund das Leben zu nehmen. Dann auch wieder verlief ihr Leben ganz anders.

Mit geschlossenen Augen versuchte sie sich das Szenario vorzustellen. Zu Hause vernachlässigt und misshandelt, dann Mobbing in der Schule und ständig in irgendwelchen Schwierigkeiten, egal, wer nun die Schuld trägt und für gewöhnlich sah er sich immer alleine drei oder vier Gegnern gegenüber. Dann einen heftigen Streit mit seiner offenbar einzigen Freundin und dann noch einen versuchten Mordversuch und der Schuldige kommt ohne Bestrafung davon. Zum Schluss noch die harte Erkenntnis, dass sein Leben noch nicht einmal den Menschen etwas bedeutete, die sich eigentlich um ihn sorgen sollten. Nein… sie konnte langsam verstehen, warum er dachte, dass dies nur noch seine einzige Möglichkeit gewesen war.

Erneut wischte sie die Tränen fort und blickte hinunter in das Buch. Hatte er um Hilfe geschrien? Nachdem wie es sich anhörte, hatte er alles darum gegeben nicht gefunden zu werden, aber es gab noch solidere Methoden sich umzubringen. Selbst im Lager für die Schüler befanden sich genug giftige Bestandteile für Zaubertränke, oder der Schnittzauber, der vorher schon einmal erwähnt worden war, waren alle besser, als ein Messer oder er hätte sich einfach vom Astronomieturm stürzen können. Oder er hätte einfach noch ein paar Tage warten und sich Tod durch einen Werwolf aussuchen können, was recht ironisch, eine poetische Gerechtigkeit auf eine sehr makabere Art und Weise gewesen wäre.

Ihr war schlecht davon das mit einer solchen Leichtigkeit zu überdenken, aber entweder das oder ein hysterischer Anfall. Wenn sein Leben wirklich so verlaufen war, dann unter diesen Umständen, war er im Grunde ein vergleichsweise netter und vernünftiger Mensch. Sicherlich wäre jeder andere zu einem dauerhaften Soziopaten geworden und nicht nur zu einem gelegentlichen. Schwer schluckend las sie weiter.

Der nächste Vorfall wurde nur notiert, weil Snape der Anstifter gewesen war. Er wurde eine Weile nicht verletzt. Die Rumtreiber waren vermutlich nach den Geschehnissen verwirrt und das ließ sie verwundbar zurück. Kurz vor Weihnachten wurde Sirius bewusstlos in einem Korridor gefunden und allem Anschein war er umfangreich zusammengeschlagen worden. Snape stritt es nicht ab und hatte die frisch verheilten Wunden an seinen Fingerknöcheln, und obwohl es unwahrscheinlich war, dass er es alleine geschafft hatte, weigerte er sich noch irgendwelche anderen Namen zu nennen. Zwei Tage später fiel Peter Pettigrew nach einem gezielten Stolperzauber die Treppe hinunter. Bei seinem Flug nahm er Lupin gleich mit. Erst im März schienen sich die Rumtreiber wieder gesammelt zu haben. Ein Streit in Zauberkunst wuchs zu einer Schlägerei, dessen Ergebnis war, dass alle vier Gryffindors und die beteiligten Slytherins medizinische Betreuung brauchten.

Ab diesem Moment schien der Krieg erklärt worden zu sein. Die sich bekriegenden Schüler schienen jetzt bedachter darauf zu sein, nicht erwischt zu werden, aber als der Sommercheck anstand, hatte Snape mehrere kleinere Verletzungen in verschiedenen Heilstadien und er strahlte seine Wut regelrecht aus.

Am Anfang des siebten Jahres gab es einen Vorfall, vor dem eigentlichen Gesundheitscheck. Laut Zeugen hatten Sirius und Pettigrew damit begonnen, Snape auf Gleis 9 3/4 zu reißen, bevor der Zug überhaupt den Bahnhof verlassen hatte und sie hatten ihn so lange provoziert, bis er die Beiden praktisch vor der gesamten Schule angegriffen hatte. James und Lupin hatten prompt ihre Freunde verteidigt, genau wie anscheinend halb Gryffindor und das hatte zur Folge, dass sich auch einige Slytherins eingemischt hatten um zu helfen. Der Kampf wurde vom Bahnpersonal und ein paar Lehrern unterbrochen und allem Anschein nach musste Snape körperlich zurückgehalten werden.

Danach folgten noch einige böse Zwischenfälle, alle davon zwischen Snape und Sirius und gelegentlich auch mal Pettigrew, aber nach Weihnachten schien es aufgehört zu haben. Snape schien untergetaucht zu sein. Es lag kein Zweifel daran, dass der Streit noch anhielt, aber es folgten keine weiteren Einträge bis zum Check um Ostern herum, wo Madam Pomfrey traurig weitere schlimme Narben bemerkte und erkannte, dass Snape sich um seine Verletzungen selbst gekümmert hatte. Dazu noch viel besser, als es ein Junge in seinem Alter eigentlich hätte tun können. Was auch immer jetzt noch passierte, wurde privat gehalten. Es gab keine weiteren Einträge.

Im Sommer 1978 gab es dann den letzten Eintrag. Letzte Notiz: Severus Snape wird als Bester seines Jahrgangs den Abschluss erhalten und es scheint unausweichlich zu sein, dass er seinen Hauskameraden folgen und sich Sie-wissen-schon-wem anschließen wird. Er war ein zurückgezogener, vernachlässigter und unglücklicher Junge und wurde zu einem zurückgezogenen, vernachlässigten und wütenden jungen Mann. Hogwarts hat ihn im Stich gelassen. Ich erwarte nicht, ihn noch einmal wiederzusehen.


++++



Hermine hatte sich letztendlich in den Schlaf geweint, als sie erst einmal zu Ende gelesen hatte. Nichtwillens irgendwem am nächsten Morgen zu begegnen, schmierte sie sich noch mehr von Snapes Salbe auf ihre Verletzung und bemerkte, dass die Quetschung schon viel besser war, zog sich schnell um und ging dann direkt zum Krankenflügel. Madam Pomfrey schien nicht einmal annähernd überrascht zu sein, sie zu sehen. Sie führte sie in ihr Büro, schenkte ihr eine Tasse Tee ein und nahm behutsam das Buch wieder an sich, um es im Aktenschrank zu verstauen, bevor sie sich gegenüber von ihr hinsetzte. „Es tut mir leid, Liebes. Es ist grauenhafter Lesestoff, nicht?“

„Es ist schrecklich“, flüsterte Hermine, als sie zitternd in ihren Tee starrte. „Ich – niemand sollte das jemals… durchmachen.“

„Ja“, stimmte ihr die Krankenschwester flüsternd zu. „In vielfältiger Weise war Professor Snape einer von Hogwarts größten Fehlschlägen. Sie müssen jedoch verstehen, Miss Granger, dass das noch nicht die gesamte Geschichte ist. Es gab noch viele Zwischenfälle, von denen ich nichts wusste und oftmals wusste man noch nicht einmal, was wirklich passiert war.“

„Aber die heulende Hütte… was der Schulleiter getan hat.“ Sie schluckte. „Professor Snape hat in meinem dritten Jahr erzählt, was passiert war. Keiner von uns hat ihm geglaubt. Er war so wütend. Es war beängstigend. Es war, als ob er seinen Verstand verloren hätte. Ich habe noch nie so viel Wut gesehen.“ Es war wirklich erschreckend gewesen, zu sehen, dass ihr kalter, reservierter und distanzierter Lehrer so viel rohe und gewaltsame Gefühle in sich gestaut hatte.

„Es gab Gründe“, sagte Madam Pomfrey ihr behutsam, aber bestimmt. „Ich teile noch immer nicht Professor Dumbledores Entscheidung, aber es gab Gründe. Er hat versucht, die Gryffindors zu beschützen. Er hatte recht, dass Remus es nicht verdient hatte, entlarvt zu werden und er war schon immer sehr stolz darauf, dass ein Mitglied des altbekannten Hauses Black den Slytherins entkommen war und er hatte die Rumtreiber unglaublich lieb gewonnen. Es war nicht als ein Angriff auf Professor Snape vorgesehen gewesen, auch wenn es nicht überraschend ist, dass er es als solchen sieht.“

„Er hat versucht, sich aufgrund dessen umzubringen.“

„Vermutlich ja“, stimmte die Heilerin zu, „aber ich vermute, dass dies nicht der einzige Grund war. Noch war es ein wirklich ernsthafter Versuch. Selbst mit sechzehn, hätte Professor Snape wirklich vorgehabt zu sterben, dann hätte er Erfolg gehabt. Ein paar Jahre später habe ich mit ihm über diesen Versuch gesprochen.“

„Und was hat er gesagt?“, flüsterte sie halb, als sie aufblickte.

„Dass er es dem Glück überlassen hatte. Ihm war es wirklich egal, ob er überlebte oder starb. Das waren seine Worte und so hat er einen Versuch gewählt, bei dem die Chancen gleichauf waren. Wenn ihn jemand rechtzeitig fand, würde er leben, wenn nicht, dann würde er sterben. Er behauptet, dass ihm das Ergebnis ziemlich egal gewesen sei.“

„Sie glauben ihm nicht?“

„Ich weiß es wirklich nicht, Miss Granger. Professor Snape sieht die Welt nicht mit den Augen, wie es die Meisten tun. Gleichzeitig sind sechzehn Jahre alte Jungen zu sehr viel Angst und Melodrama fähig, wie Sie schon bald selbst herausfinden werden. Ich glaube, dass es ihm keineswegs egal war, und dass er sich wünschte, nicht zu sterben. Ich glaube, dass er selbst nicht die Wahl treffen konnte und es somit dem Schicksal überlassen hatte.“

Hermine saß eine Weile nachdenklich da und trank ihren Tee. „Warum erzählen Sie mir all das, Madam Pomfrey?“, fragte sie schließlich. „Warum haben Sie mir die Akte zu Lesen gegeben? Diese Berichte sollten eigentlich vertraulich sein und ich muss nichts davon wissen, um Ihnen zu helfen.“

Die Krankenschwester lehnte sich zurück und schielte hinauf zum Rahmen an der Wand, wo Dilys wieder stand und sie beobachtete. „Ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher, Hermine“, sagte sie schließlich. „Ich hätte es sicherlich nicht tun sollen und ich wünsche nicht, jemanden komplett mit dieser Akte zu belasten. Aber irgendetwas sagt mir, dass die Situation eine andere ist und…“ Sie lächelte halb. „Um ganz ehrlich mit Ihnen zu sein, meine Liebe, will ich, dass Professor Snape noch jemanden auf seiner Seite hat und ich würde gern mein Wissen mit jemandem teilen. Wenn Sie mit Ihrem Training fortfahren, werden Sie sehr viel Kontakt mit ihm haben, besonders wenn Sie sich dazu entschließen, wenn Sie einmal volljährig sind, dem Orden beizutreten, was Sie zweifelsohne tun werden. Sie beide unterscheiden sich gar nicht so sehr, wie Sie vielleicht denken. Ich glaube, Sie könnten irgendwann sogar so etwas wie potenzielle Freunde sein. Bevor Professor Snape einen Schritt in diese Richtung machen würde, würde die Hölle zufrieren. Also muss der erste Schritt bei Ihnen liegen.“

„Ich will nicht seine Freundin sein!“, schrie sie, vollkommen aufgebracht von diesem Gedanken.

„Warum nicht?“

„Er ist mein Lehrer.“

„Es gibt keine Regel, die eine Freundschaft zwischen Schülern und Lehrern verbietet. Sie verbringen auch Zeit mit Professor McGonagall. Und mit mir. Wir sind sicherlich auch nicht mehr Lehrer und Schüler, oder?“

„Das ist was anderes“, protestierte sie schwach.

„Ist es nicht, aber Sie können sich beruhigen“, sagte ihr Madam Pomfrey sanft. „Ich werde Sie nicht dazu zwingen. Ich habe es nie geplant, aber als ich gesehen habe, wie Sie versucht haben ihm zu helfen, dachte ich, dass Sie ihm gut tun würden. Er braucht einen Verbündeten, Hermine, jetzt mehr denn je.“

„Vielleicht“, lenkte sie ein und überdachte noch einmal das, was sie gelesen hatte. „Aber nicht mich. Zunächst einmal hasst er mich und selbst wenn er es nicht tun würde, bin ich seine Schülerin. Es mag vielleicht nicht gegen irgendwelche Regeln verstoßen, aber er wird es sicherlich nicht so sehen.“

„Ich bin ganz und gar nicht überzeugt, dass er Sie hasst“, mischte sich Dilys von der Wand aus ein. „Ich habe bisher nur sehr selten gesehen, dass Severus in irgendeiner Weise Trost angenommen hat und ganz sicher nicht mit so wenig Widerstand.“

„Er brauchte jemanden und ich war gerade da, das ist alles. Er ist jetzt, wo es vorbei ist, sicherlich nicht erfreut.“ Sie dachte unbehaglich an das Gefäß mit Salbe. Sie hatte einfach nur angenommen, es war eine Entschuldigung, dass er sie verletzt hatte und eine Anerkennung. Sie hoffte, es steckte nicht mehr dahinter.

Dilys schnaubte. „Er braucht niemanden, Mädchen. Er hat schon weitaus Schlimmeres durchgemacht. Severus braucht keine Hilfe, zumindest nicht diese Art von Hilfe. Er kann mehr ertragen, als Sie sich vorstellen können, ganz alleine und wird es noch einige Male tun, bevor all das hier vorbei sein wird. Was er braucht, ist jemand, der ihn daran erinnert, dass er ein Mensch ist. Jemand, der auf seiner Seite ist. Poppy versucht es, aber das Verhalten ist bereits eingesessen. Er sieht sie nur, wenn er verletzt ist. Also bringt er sie mit Schmerzen in Verbindung. Er weiß das selbst, ansonsten hätte er nie zugelassen, dass Sie ihn anfassen konnten.“

„Ich habe nur seine Hand gehalten“, murmelte sie unbehaglich. „Es war keine große Sache.“

„Doch, war es“, antwortete Madam Pomfrey schonend. „Professor Snape ist eine sehr abgeschottete Person. Ich kann mich nicht an das letzte Mal erinnern, als jemand etwas so gutmütiges getan hat wie seine Hand zu halten, wenn er Schmerzen hatte. Wenn es nicht gerade ein absoluter Notfall ist, erlaubt er mir diese Art von Kontakt nicht. Ihnen diese Freiheit einzuräumen… das hat etwas zu bedeuten, Hermine. Ich weiß noch nicht was, aber ich glaube, wir müssen es herausfinden. Daher meine Entscheidung, dass Sie mehr über ihn erfahren.“

„Das ist keine schlechte Sache“, fügte Dilys hinzu. „Eine der wichtigsten Aufgaben eines Heilers ist es, ihren oder seinen Patienten Trost zu spenden und ihre Lebensqualität zu steigern. Außerdem befinden Sie sich innerhalb Hogwarts. Nichts Unangebrachtes wird geschehen. Nicht, dass es jemals so weit kommen würde. Merlin, Mädchen, was glauben Sie denn, was das hier ist?“, fügte sie mit einem amüsierten Blick in scharfem Ton hinzu.

Sie blickte auf, lächelte widerwillig und fühlte sich vollkommen dumm. „Nein, okay. Ich bin töricht. Es ist einfach nur seltsam. Ich mag Profssor Snape nicht besonders, er mag mich nicht, ich will kein Mitleid mit ihm haben und ich bin mir sicher, wenn er es wüsste, dann würde er ausrasten. Aber Donnerstagnacht … etwas hat sich da verändert. Ich verstehe es nicht.“

„Noch tun wir es“, stimmte ihr Madam Pomfrey leise zu.

„‘Wir‘?“

Dilys lachte leise. „Professor Snapes derzeitige Verbündete, meine Liebe. Diese wunderbare Krankenschwester hier, ich selbst und das Porträt von Phineas Nigellus, der bisher einzige Schulleiter aus Slytherin. Wir sind froh, Sie in unserem Team willkommen zu heißen, wenn Sie es denn wollen.“

Hermine verdaute dies. Eine Heilerin und zwei Gemälde von zwei toten Menschen. Es war nicht viel. Sie nickte langsam, bevor sie das Thema wechselte. Sie hatte immer noch jede Menge Fragen. „Wer war Miss Evans? Sie haben Sie nie bei ihrem Vornamen genannt.“

Madam Pomfrey schüttelte mit einem traurigen Lächeln den Kopf. „Dieses Geheimnis werde ich Ihnen nicht erzählen. Ich darf es gar nicht wissen und Professor Snape wäre am Boden zerstört, wenn er herausfände, dass ich es tue. Er würde Ihnen auch nie vergeben, dass Sie davon erfahren haben. Sie können es sicherlich durch andere Quellen herausfinden, aber ich muss Sie darum bitten, es nicht zu tun. Es ist unglaublich privat. Alles, was ich Ihnen sage, ist sie ist bereits tot.“

Erstaunt darüber nickte Hermine und unterdrückte bestimmt ihre Neugier. „Okay.“

„Also“, sagte die Krankenschwester etwas brüsk, „wenn Sie bereit für noch mehr grauenhaften Lesestoff sind, da gibt es noch mehr, was Sie wissen müssen. Professor Snapes Krankengeschichte als Lehrer. Jedoch verlässt dieses Buch nicht das Büro. Sie werden es in Ihrer Freizeit hier lesen müssen. Etwas anderes kann ich nicht riskieren. Und ich will nicht, dass Sie alleine sind, wenn Sie es lesen. Die Darstellung des ersten Krieges ist extrem erschreckend. Es muss jedoch noch warten. Sie sind noch nicht so weit.“

„Ist es wirklich so schlimm?“, fragte sie unsicher.

„Schlimmer“, sagte Dilys geradewegs. „Was auch immer Sie sich vorstellen, die Realität ist schlimmer.“

„Oh, gut“, antwortete sie schwach, bevor sie die Frage stellte, die sie etwas beunruhigte: „Wie soll ich ihm jetzt gegenübertreten? Ich – ich weiß nicht, ob ich einfach so in Zaubertränke sitzen kann und so tun als hätte sich nichts geändert.“

Beide Frauen sahen etwas alarmiert auf. „Aber das müssen Sie“, beharrte Madam Pomfrey. „Wenn ich nicht geglaubt hätte, dass Sie dazu fähig wären, hätte ich das hier nie angefangen. Sie dürfen nicht zulassen, dass Professor Snape hier von erfährt.“

Sie runzelte ihre Stirn, etwas erstaunt über die Dringlichkeit. „Warum?“, fragte sie vorsichtig. Snapes Wut war erschreckend, zugegeben, aber ihm war es nicht erlaubt, ihr wirklich Schaden zuzufügen. Ihre Reaktionen schienen etwas übertrieben wegen ein paar Mal Nachsitzen.

„Weil Severus bestenfalls ein dünnhäutiger, übermäßig sensibler, zynischer und paranoider Idiot ist“, sagte Dilys bissig.

Madam Pomfrey warf dem Porträt einen tadelnden Blick zu, bevor sie wieder zu Hermine blickte. „Professor Snape ist von Natur aus ziemlich pessimistisch“, sagte sie vorsichtig. „Er wird niemals die Möglichkeit einer unschuldigen Erklärung oder eines guten Motives glauben, stattdessen wird er davon ausgehen, dass sich jemand über ihn lustig macht, wenn nicht sogar einen offenen Angriff auf ihn erlaubt. Wenn er erfährt, dass ich Ihnen erlaubt habe, so viel zu wissen und was ich noch vor habe Ihnen in naher Zukunft zu zeigen, weiß ich nicht, was passieren wird. Das Mindeste, was er in seiner Macht stehende tun wird, ist der Versuch, Sie von der Schule zu verweisen.“

„Was?“

„Kann er nicht“, beruhigte die Krankenschwester sie, „weil Sie nichts Falsches getan haben. Wenn er einen Schuldigen sucht, dann muss er zu mir kommen. Aber er wird es versuchen. Er wird Ihnen außerdem das Leben zur Hölle machen, Hermine. Er ist zugegebenermaßen nachtragend und seine Vergangenheit hat dazu geführt, dass er einen unverständlichen Hass dagegen entwickelt hat, bloßgestellt zu werden und ist blind den freundlicheren Dingen gegenüber. Die Meisten glauben, dass er keinen Sinn für Humor besitzt, einfach deshalb, weil seine vergangenen Erfahrungen nicht zugelassen haben, Scherze nicht persönlich zu nehmen. Er wäre durch das, was wir hier tun, zutiefst verletzt, er würde es als einen Verrat ansehen und Professor Snape nimmt Loyalität sehr ernst. Er antwortet auf Schmerz mit Wut, wie Sie bereits gesehen haben. Zu unser aller Wohl, dürfen Sie nicht zulassen, dass er es herausfindet.“

„Auch zu seinem Wohl?“, fragte sie. „Ist es so wichtig, dass ich seine Gefühle schone?“

Ihr zweifelnder Ton erntete ihr einen anerkennenden Ton und Dilys lachte leise. „Ha, ich wusste, dass ich, was Sie angeht, richtig lag. Nein, nicht nur zu seinem Wohl. Wir haben Severus gern, aber ihn zu verweichlichen hat bisher noch nichts gebracht.“ Ihr Lächeln verschwand und das Porträt fuhr ernster fort: „Offen gesagt, ihr, das heißt der Orden, könnt es euch nicht erlauben, dass er durch verletzte Gefühle abgelenkt ist. Er hat jetzt schon Schwierigkeiten sein Gleichgewicht zu halten und jede weitere Belastung könnte ihn gut und gerne überschnappen lassen. Verlieren Sie Severus, glaube ich, verlieren Sie den Krieg. Sie wissen noch nicht einmal ein Zehntel von dem, was er wirklich für den Orden leistet, aber glauben Sie mir, Sie brauchen ihn. Ihm dabei zu helfen nicht seinen Verstand zu verlieren, könnte womöglich das Wichtigste sein, was Sie bisher getan haben.“

„Und in einem logischeren, praktischeren Sinne“, übernahm Madam Pomfrey mit leiser Stimme, „hat sich rein gar nichts verändert. Das alles ist vor vielen Jahren passiert. Ihr Wissen darüber ändert überhaupt nichts, außer vielleicht Ihre Einstellung Professor Snape gegenüber. Ich gestehe, er ist ein unfreundlicher und gefährlicher Mann, aber er hat seine Gründe so zu sein wie er ist und um die Wahrheit zu sagen, wird uns dieses Verhalten vermutlich allen das Leben retten.“

„Wie schafft er es?“, fragte Hermine leise und erinnerte sich wieder an das stumme Leiden in seinen Augen. „Wie kann er es immer und immer wieder durchstehen?“

Dilys lachte leise. „Weil er aus Stahldraht und Sturheit gemacht ist“, antwortete sie beinahe liebevoll. „Glauben Sie mir, Mädchen, er ist stärker als es den Anschein hat. Er sieht vielleicht aus wie Haut über Knochen und Bitterkeit gezogen, aber er ist überraschend stark.“

Hermine blickte nach Bestätigung suchend zu Madam Pomfrey und diese nickte mit einem leichten Lächeln. „Treffend beschrieben, Dilys. Ja, Hermine, Professor Snape ist um einiges stärker als es vielleicht Donnerstagnacht den Anschein hatte. Er sieht recht krank aus, ich weiß, aber es ist nicht so schlimm, wie es aussieht. Sie werden noch weiter verstehen, wenn Sie seine derzeitige Krankenakte durcharbeiten. Er ist untergewichtig, aber wie Sie gelesen haben, war er das schon immer. Er hat einen sehr schnellen Stoffwechsel und der steigt unter Stress nur noch weiter an.“

„Er scheint nichts zu essen“, bot sie an.

„Ah, haben Sie es auch bemerkt? Gut, lassen Sie sich nur nicht von ihm erwischen, wie Sie ihn beobachten. Nein, er isst nicht in der Großen Halle. Er kontrolliert selbst seine Diät und isst vermutlich gesünder als so mancher hier in der Schule. Er trainiert regelmäßig. Er geht morgens meistens Laufen oder zumindest hat er es immer getan. Er verabreicht sich auch selbst seine Medizin und obwohl ich sicherlich nicht mit all dem übereinstimme, was er zu sich nimmt, weiß er in der Regel, was er tut. Er weiß, wie wichtig seine Gesundheit für den Krieg ist. Meistens passt er auf sich auf, zumindest körperlich.“

Hermine nickte langsam, überrascht, dass sie darüber irgendwie erleichtert war. Sie hatte sich Sorgen um ihn gemacht, erkannte sie. Die Unterhaltung hatte sie etwas beruhigt, aber… „Wie gebe ich vor, dass nichts passiert ist?“, fragte sie flüsternd. „Ich verstehe, warum es wichtig ist, aber ich weiß nicht, ob ich so gut schauspielern kann. Ich weiß nicht, wie ich ihn ansehen soll, ohne daran zu denken, was ich gelesen habe.“

„Severus selbst wird Ihnen dabei helfen“, sagte Dilys trocken. „Ich hege keinerlei Zweifel, dass er während des Unterrichts so miserabel wie eh und je sein wird. Sie werden schon recht schnell vergessen, dass er menschlich ist. Was einer der Hauptgründe ist, warum er es tut.“

Trotz allem versuchte sie nicht zu lachen. „Solche Sachen zu hören, hilft nicht sonderlich.“

Das Porträt lächelte schon fast schelmisch. „Schwachsinn. Es tut Severus gut, dass er Freunde hat, die ihn auch hin und wieder mal necken, selbst wenn er selbst nicht den Unterschied zwischen Necken und Bosheit erkennen kann. Und Sie werden das Leben um einiges mehr genießen, wenn Sie privat darüber lachen können. Zu lernen Ihre wahren Gedanken zu verstecken, wird Ihnen später noch gute Dienste leisten.“

Madam Pomfrey legte eine Hand auf Hermines Schulter. „Sie schaffen das, Liebes.“



++++




Nach der nächsten Stunde in Zaubertränke verweilte Hermine noch etwas, während die Anderen schnell das Klassenzimmer verließen, verweilte Hermine noch etwas um extrem sorgsam all ihre Sachen wegzuräumen. Als der Raum leer war, ging sie langsam nach vorne und zögerte vor Snapes Schreibtisch, während sie auf seinen Kopf und sein fettiges Haar starrte und er sich ganz und gar auf den Aufsatz vor sich konzentrierte. Ohne aufzublicken, schnappte er: „Was wollen Sie, Miss Granger?“

„Ich wollte Ihnen das hier zurückbringen, Sir“, flüsterte sie, holte das Salbengefäß aus ihrer Tasche und stellte es auf seinem Tisch ab. „Danke.“

Noch immer nicht aufblickend griff er mit seiner leeren Hand nach dem Gefäß und stellte es zur Seite. „Miss Granger“, sagte er genauso leise, seine Stimme jetzt weniger feindselig. „Ich glaube, dieses… Abkommen… wird für uns beide angenehmer, wenn wir es einfach nicht ansprechen, ja?â€

„Ja, Sir“, stimmte sie bereitwillig zu. Das war auch so schon unangenehm genug.

Er nickte knapp und legte seine Feder zur Seite. „Es wird auch sicherer sein, wenn man bedenkt, wie sich hier Gerüchte aus dem Nichts verbreiten“, bemerkte er, bevor er schließlich aufblickte. Sein Ausdruck war so teilnahmslos wie immer. „Nichtsdestotrotz, gern geschehen“, fügte er steif hinzu und vermied ihren Blick. Sie begann unbehaglich zu zucken, in dem Versuch etwas zu finden, was sie darauf antworten konnte, aber bevor ihr irgendetwas Passendes einfiel, lehnte er sich zurück und zog eine Augenbraue hoch. „Wie ich höre, verläuft Ihr Unterricht in Verteidigung recht gut“, beobachtete er sarkastisch mit einem funkelnden Blick. „Sie und Ihre kleinen Freunde scheinen einen Eindruck bei Professor Umbridge hinterlassen zu haben.“

Oberflächlich war es eine recht unschuldige Bemerkung, aber Hermine war von der Erleichterung, die sie erfasste, überrascht. Snape wusste, was wirklich vor sich ging und war nicht beeindruckt. Die anderen Lehrer standen auf ihrer Seite. Sie biss sich auf die Unterlippe, um ein Lächeln zu unterdrücken und antwortete dann so neutral wie möglich: „Ich hatte einige Fragen bezüglich der neuen Unterrichtsmethoden des Ministeriums, Sir, aber Professor Umbridge war so freundlich, es mir zu erklären. Jetzt ist alles glasklar.“

Das Funkeln in Snapes Augen wurde nur noch intensiver. „Ja, das glaube ich gerne“, murmelte er mit einer seltsamen Note in seiner Stimme, was vielleicht so etwas wie Anerkennung war. Sie war sich nicht wirklich sicher, da Snape bisher nie mit irgendeiner Gefühlsregung außer Verärgerung mit ihr gesprochen hatte, aber es war trotz allem ein schöner Gedanke. „Ich habe das Gefühl, dass das Ministerium vielleicht eine Lehrerin ausgesucht hat, die recht wenig Erfahrung im Umgang mit Kindern hat“, murmelte er offenbar zu sich selbst, als er seine Feder wieder aufnahm. „Ihnen etwas nicht beizubringen, sollte sie jedoch nicht davon abhalten, es vielleicht selbst herauszufinden.“ Plötzlich schien er sich daran zu erinnern, dass sie noch immer dort stand und warf ihr einen scharfen Blick zu. „Verschwinden Sie. Und versuchen Sie, Schwierigkeiten zu meiden.“

Komplett verwirrt, nickte Hermine stumm und eilte hinaus. Hätte sie die Nerven gehabt, ihm noch einen Blick über ihre Schulter zu zuwerfen, hätte sie gesehen, wie Snape sie mit einem schiefen Lächeln und einer zufriedenen Aura beobachtete, bevor er schließlich knapp nickte und ein leises Lachen unterdrückte, als er sich wieder dem Aufsatz widmete.


++++



Severus blieb automatisch hinter Minervas Stuhl im Lehrerzimmer stehen, um die Titelseite des Propheten über ihre Schulter zu lesen und genauso automatisch zog sie die Zeitung außerhalb seines Sichtfeldes. „Kaufen Sie sich eine Eigene, Sie Geizhals.“

„Ich würde für diesen Schund nicht bezahlen. Es sei denn, es geht plötzlich das Klopapier aus“, antwortete er. „War das unsere hoch geschätzte und nicht sonderlich fotogene Kollegin, die ich dort auf der Titelseite quaken gesehen habe?“

„So etwas sollten Sie nicht sagen“, murmelte sie halbherzig ohne jeglichen Ernst und blätterte wieder widerwillig auf die Titelseite damit sie beide den Artikel lesen konnten. „Großinquisitorin?“, wiederholte sie mit verwirrter Verachtung. „Was in Merlins Namen soll das denn bedeuten? Es hat keinen Bezug zur Spanischen Inquisition, oder?â€

Niemand erwartet die Spanische Inquisition, dachte Severus und verschluckte sich beinahe, als er beim Lesen des neusten Ausbildungserlasses versuchte ein Lachen zu unterdrücken, da noch immer zu viel Adrenalin durch seinen Körper raste. Er war mit Sicherheit die einzige Person in diesem Raum, der jemals von Monty Python gehört hatte. Er war vermutlich auch die einzige Person hier, die jemals einen Fernsehfilm gesehen hatte. Es war wirklich eine Schande, da er nicht oft das Verlangen hatte einen Scherz zu machen und es war etwas traurig, dass, wenn er es tat, ihn dann niemand verstand. Er verlor seine Gedanken beinahe in einem leicht unbehaglichen Tagtraum, in dem Voldemort, Bellatrix und Lucius den gesamten Sketch der Spanischen Inquisition nachstellten und dabei in bequemen Ohrensesseln saßen, bevor er sich dazu zwang sich wieder zu konzentrieren.

„Percy Weasley sollte es besser wissen“, sagte Minerva missbilligend. „Ich muss später noch Molly und Arthur schreiben. Der Junge wird seiner Mutter noch das Herz.“

„Er ist ein Idiot, das ist alles“, antwortete Severus abweisend. „Bei den vielen Kindern muss statistisch gesehen ein Idiot dabei sein. Obwohl Ronald es manchmal darauf ansetzt, die Nummer zwei zu werden.“

Sie schnaubte, aber biss nicht an und so lasen sie weiter. „Albus konnte niemand anderen finden. Ja, das hat er mir auch gesagt. Haben Sie sich diesmal nicht beworben?“

„Natürlich habe ich das“, sagte er müde. „Sie wissen, dass er mich für diesen Posten nicht einstellen würde. Er hat es lieber, dass diese verrückte Hexe die Erziehung der Kinder ruiniert als mich in die Nähe seiner kostbaren Schüler zu lassen, ohne dass da ein Kessel zwischen uns steht, der uns trennt.“ Er kannte all die Gründe und zum Teil stimmte er sogar zu, aber trotzdem wurmte es ihn. Er starrte wieder auf die Zeitung und erstarrte. „Was ist das?“

„Überprüfungen?“, las Minerva vor, als sie wütend aufblickte. „Das soll wohl ein Scherz sein. Sie wird uns beurteilen? Das kann ich einfach nicht glauben! Warum hat uns Albus nicht vorgewarnt?“

„Weil er ein Feigling ist“, knurrte Severus mörderisch. „Soll sie es doch versuchen. Sie soll es wagen, etwas gegen mich zu sagen.“

Seine Kollegin schnaubte. „Oh, Ihnen wird nichts passieren. Sie hassen die Kinder fast genauso, wie sie es tut. Sie wird Sie mögen.“

„Was für ein widerlicher Gedanke.“ Er atmete einmal tief durch und beruhigte sich etwas. „Das ist Schwachsinn. Ich mag vielleicht keinen von euch sonderlich, aber wir sind alle gute Lehrer und meistens kommen die Schüler gut zurecht. Auf diese Weise werden sie uns nicht loswerden. Und es überrascht mich, dass Lucius daran beteiligt ist, er weiß es genauso gut wie ich.“

„Alles was Albus destabilisiert ist es wert aus probiert zu werden“, antwortete Minerva grimmig. „Unser Kollegium hat an einigen Stellen Schwächen. Sie erwähnen hier Hagrid. Sie wird alles tun, um ihn los zu werden, da er auch nur halb Mensch ist.“

„Filius hat Koboldblut in sich, aber bisher ist sie vollkommen nett zu ihm“, bemerkte Severus. „Im Grunde sie ihm gegenüber weniger feindselig, als dem Rest von uns.“

„Filius ist nicht an Gryffindor gebunden und steht nicht allzu hoch im Orden“, erinnerte sie ihn, als ob er das nicht bereits wüsste. „Oh, das ist ein absoluter Albtraum.“

Er hielt inne, als er einen glücklichen und zugleich boshaften Gedanken hatte und er begann unfreundlich zu lächeln. „Das denke ich nicht.“

Die ältere Hexe warf ihm einen scharfen Blick zu. „Ich kenne diesen Blick nur allzu gut, Severus Snape. An was haben Sie gedacht?“

„Ich versuche es mir nur gerade vorzustellen, Minerva. Sie platzt in eine unserer Unterrichtsstunden herein, meine oder Ihre und beginnt uns geradewegs zu kritisieren und die einzigen Zeugen sind Schüler, die sie eh nicht ausstehen können. Sie wird keinerlei Verbündeten im Klassenzimmer haben und sie wird versuchen, sarkastisch zu sein. Uns gegenüber. Also ist das nicht ein ziemlich fröhlicher Gedanke?“

Minerva starrte ihn einen Moment teilnahmslos an und dann breitete sich ein Lächeln auf ihren Lippen aus.


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