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Fanfiction

Bewährung der besonderen Art - Zarte Annäherung

von Zuckerdrache

Draco erwachte aus einem erholsamen Schlaf. Eine Durchsage des Flugkapitäns hatte ihn geweckt. In einer halben Stunde würden sie in Papeete landen, Tahitis größter Stadt im Nordwesten des größeren Teils der Doppelinsel, Tahiti Nui. Allerdings setzte er sich damit jetzt noch nicht wirklich auseinander, denn als Draco die Augen öffnete, sah er Harry neben sich. Harry schlief noch tief und fest. Draco nutzte also die Gelegenheit, um seinen Reisegefährten eingehend zu mustern.

Harrys schwarze Haare waren wild zerzaust wie immer und da er seit Beginn ihrer Reise die Haare einfach wachsen ließ, ohne sie hin und wieder magisch zu kürzen, hatten sie inzwischen eine in Dracos Augen äußerst attraktive Länge erreicht. Nur widerwillig widerstand er dem Drang, seine rechte Hand auszustrecken und in diesen Haaren zu wühlen. Warum er plötzlich dieses Bedürfnis hatte wusste er nicht, aber es war definitiv vorhanden.

Harrys noch im letzten Schuljahr obligatorische Brille gehörte allerdings inzwischen der Vergangenheit an. In den Sommerferien hatte sich Harry die Augen magisch korrigieren lassen. Da seine Augen durch die Korrektur noch sehr lichtempfindlich waren, trug er tagsüber die meiste Zeit eine sich magisch den Lichtverhältnissen anpassende Sonnenbrille, so dass es Draco erst gar nicht auffiel, dass da auch manchmal keine Brille mehr war. Das Gestell war zudem sehr modern und wirklich zu Harry passend, so dass Draco Harry gerade mit der Sonnenbrille sehr gutaussehend fand.

Harry war inzwischen knackig braun und sein kompakter, muskulöser Körper rief in Draco Gefühle hervor, die er bislang nur in Bezug auf das weibliche Geschlecht verspürte. Dass nun ausgerechnet Harry bei ihm Schmetterlinge im Bauch verursachte, erstaunte Draco ebenso, wie es ihn irritierte.

Immer noch wanderte Dracos Blick über den schlafenden Harry. Als er schließlich auf den Lippen seines Reisegefährten hängen blieb, lächelte er. Der Kuss kam ihm wieder in den Sinn. Sein Überfall war ganz spontan gewesen und er hatte nicht wirklich nachgedacht, einfach nur gehandelt. Harrys Lippen waren so einladend nah vor seinen gewesen und schon der Kuss auf die Wange hatte sein Innerstes zum Klingen gebracht. Er musste einfach diese Lippen küssen.

Auch wenn es ein ganz schneller, unschuldiger Kuss war, brachte er Dracos Gefühle gehörig durcheinander. Es ging ihm dabei sicher nicht anders als Harry, nur dass der die Überraschung und Verwirrung darüber offen zeigte, während Draco cool darüber hinwegging und so tat, als wäre das das Normalste auf der Welt. Aber so normal war es auch für ihn nicht. Auch wenn er auf einer der zahlreichen Slytherinparties schon einmal mit einem Mitschüler geknutscht hatte, war er danach doch davon überzeugt gewesen, ein Hetero zu sein. Denn dieser Ausrutscher war in betrunkenem Zustand passiert, hatte ihn nicht sonderlich überwältigt und wurde dementsprechend als experimentelle Erfahrung abgehakt. Erst Harry ließ ihn wieder langsam aber sicher auf diese Schiene gleiten.

Harry war etwas Besonderes. Harry berührte ihn auf vielfältige Weise. Und anscheinend eben auch auf diese spezielle. Australien hatte ihm diesbezüglich die Augen geöffnet, aber Harrys Zurückhaltung und die Tatsache, dass der Ex-Gryffindor auf Frauen stand, ließen diese Gedanken dort, wo sie Dracos Meinung nach hingehörten. Tief in seinem Inneren. Malfoys waren schon immer gut darin gewesen, ihre Gefühle zu verbergen. Also übte er sich mal wieder verstärkt darin. Aber es fiel ihm immer schwerer, denn hier passierte irgendetwas mit ihnen, das er bislang zwar ignorieren konnte, dem er sich aber eigentlich nicht mehr verschließen wollte.

Die Aufforderung zum Anschnallen wurde durchgegeben und Draco schickte sich an, Harry durch sanftes Streicheln und leichtes Rütteln an dessen Schulter zu wecken. Er musste einfach abwarten, wie Harry sich jetzt verhalten würde. Dementsprechend feinfühlig würde Draco vorgehen. Diese Freundschaft war ihm wichtig und er wollte sie auf keinen Fall durch unbedachte Handlungen in eine falsche Richtung lenken. Es wäre zu schmerzlich für ihn, wenn sie am Ende der Reise wieder getrennte Wege gingen, weil er mit seinen sexuellen Gelüsten Harry vor den Kopf stoßen und eine Fortführung der Freundschaft dadurch gefährden würde. Trotzdem hoffte der Slytherin in ihm, dass sich Harry eventuell auch experimentierfreudig zeigen könnte. Ein anzügliches Grinsen huschte über sein Gesicht, als Harry sich gähnend in seinem Sitz räkelte und die Augen öffnete.

„Hey, schnall dich an, wir landen gleich“, raunte Draco ihm zu, während er sich selbst auch den Gurt anlegte.

Harry setzte sich aufrecht hin und fummelte an seinem Gurt. Als das Schloss einschnappte, wandte er Draco sein Gesicht zu und Draco konnte dort mühelos ablesen, an was er gerade dachte. Der Kuss schien ihm sofort wieder ins Gedächtnis gekommen zu sein, denn er knabberte nervös auf seiner Unterlippe herum, ehe er sich räusperte und zu sprechen begann.

„Hör mal Draco, ich weiß nicht was ich sagen soll … wegen eben … du … und ich …“

Die Worte erstarben und Draco war sicher, dass nichts mehr kommen würde.

„Dann lass‘ es, Harry. Auch wenn du das vorhin gesagt hast, aber wir müssen nicht reden. Warum lassen wir es nicht einfach auf uns zukommen? Man mag doch eine Person um ihrer selbst willen, nicht weil sie Frau oder Mann ist. Es ist zwar schon ungewohnt für mich, das auch zuzulassen, aber ich hab‘ damit nicht wirklich ein Problem. Wenn du allerdings eines damit hast, dann werde ich es akzeptieren und es wird nie wieder vorkommen.“

Harry räusperte sich wieder.

„Das ist es ja gerade, Draco. Will ich, dass es nie wieder vorkommt? Ich weiß es wirklich nicht. Es ist alles sehr verwirrend.“

„Mach dir keinen Kopf. Unsere Freundschaft ist mir ungeheuer wichtig. Ich will dich auf keinen Fall als Freund verlieren. Also entspann dich.“

Draco machte eine kleine Pause und überlegte, ob er noch sagen sollte, was ihm bereits auf der Zunge lag. Er entschied, es einfach zu tun.

„Allerdings wäre es mir eine Freude, mit dir zu experimentieren.“

Er schluckte und erwartete eine lautstarke Abfuhr, aber nichts dergleichen geschah.

Harry schaute Draco nach dieser offensichtlichen Aufforderung direkt in die Augen und sein Blick setzte Draco sofort in Flammen. Harry schwieg, lächelte aber auf eine Art und Weise, die Draco keinesfalls als unschuldig empfand. Sein Mund wurde trocken, sein Herz klopfte bis zum Hals und trotz der angenehmen Temperatur im Flieger kam er gehörig ins Schwitzen. Und doch konnte er sich nicht losreißen. Erst der beginnende Landeanflug unterbrach den Blickkontakt, da Harry, der ja am Fenster saß, den Kopf drehte und nun angestrengt durch die Scheibe stierte. Draco lehnte sich automatisch etwas nach rechts, um auch nach draußen sehen zu können. Dabei streifte er mit seiner Nase an Harrys Haaren vorbei, die so wunderbar nach dem Duschgel dufteten, das Harry immer benutzte. Draco fiel erst jetzt ganz bewusst auf, dass er Harrys Duft gerne mochte und er musste zugeben, dass er es riechen konnte, wenn Harry kurz zuvor in einem Raum gewesen war. Ob es Harry umgekehrt bei ihm genauso ging?

Draco konnte sich keine weiteren Gedanken mehr machen, denn sie waren gelandet und das Verlassen der Maschine stand an. Als die beiden dann durch die Tür traten, schlug ihnen schwülwarme Luft entgegen, die Draco noch zusätzlich ins Schwitzen brachte. Auch Harry schnaufte, denn in Sidney war die Temperatur angenehmer gewesen, die Luft trockener. Doch jetzt erwartete sie tropisch feuchtes Klima. Draco wünschte sich bereits einen Strand herbei, an dem er mit Harry schwimmen gehen konnte.

Harry schien seine Gedanken zu teilen.

„Mann, Draco. Ich hoffe, wir sind bald am Strand. Ich schwitze ja jetzt schon“, flüsterte er ihm grinsend zu, während sie in den Bus stiegen, der sie zur Abfertigungshalle brachte.

Das Auschecken nahm noch einige Zeit in Anspruch, aber schließlich saßen sie in einem Taxi, dass sie durch Papeete in ihr neues Domizil fuhr. Harry hatte das Privathaus über einen Kontakt im Ministerium gebucht und war deswegen besonders gespannt, was sie jetzt erwarten würde. Auf dem Weg dorthin konnten sie einen Blick auf die steilen Gipfel werfen, die das Landschaftsbild Tahitis prägen. Tiefe Täler, begrenzt von schroffen Felsgraten waren in der Ferne zu sehen, dicht bewachsen mit tropischer Vegetation, die sich bis ins unbewohnte Inselinnere fortsetzte. Nach einer interessanten Fahrt durch die Hauptstadt Französisch-Polynesiens, die Harry mit ein paar zusätzlichen Francs beim Taxifahrer bestellt hatte, erreichten sie endlich den Küstenstreifen, an dem ihr Feriendomizil zu finden war.

Draco war begeistert. Ein kleiner Bungalow im tahitianischen Stil erbaut, aus Holz und mit Palmblättern gedeckt, lag, umgeben von üppiger Vegetation, wie die Verkörperung des Paradieses vor ihnen. Zahlreiche Jasmin-, Hibiskus- und Bougainvillea-Sträucher umgaben das Haus ebenso wie Guavenbüsche, zahlreiche Farne und natürlich Palmen. Harry fand den Schlüssel am vereinbarten Platz und die beiden trugen eilig ihr Gepäck hinein. Es war gemütlich eingerichtet und Draco malte sich bei der Besichtigung des Schlafzimmers bereits aus, was er hier mit Harry alles anstellen könnte. Doch der zog ihn sofort wieder mit nach draußen in Richtung des Strandes, der am Rande des Gartens als kleiner Privatstrand das Anwesen komplettierte. Entgegen der landläufigen Meinung war der Strand jedoch nicht weiß, sondern bestand aus schwarzem, basaltischen Sand. Das Wasser war wunderbar klar und dunkelblau. Harry war die Begeisterung ebenso anzusehen und auch Draco juckte es in den Fingern, sich sofort die Kleider vom Leib zu reißen und in die Fluten zu springen.

„Wie wär’s mit einem erfrischenden Bad?“

Harry zwinkerte Draco zu und begann, sich auszuziehen.

„Deswegen solltest du die Badehose darunterziehen bevor wir abgeflogen sind.“

„Aha, in weiser Voraussicht. Na dann, nichts wie rein“, rief Draco und entledigte sich ebenfalls seiner Jeans sowie T-Shirt, Socken und Schuhe, bevor er Harry ins Wasser hinterherrannte.

Es war herrlich. Das Wasser war angenehm und erfrischend und bald schwammen die beiden um die Wette, balgten miteinander herum, tauchten und begannen eine Wasserschlacht. Als Draco irgendwann die Puste ausging, stieg er aus dem Wasser und legte sich an den Strand. Es verging keine Minute, da ließ sich ein prustender und schnaufender Harry ebenfalls, dicht neben Draco in den Sand fallen.

Draco setzte sich auf und konnte nicht verhindern, dass sein Augenmerk wieder auf Harrys wirklich ansprechenden Körper fiel. Die von Wassertropfen überzogene, gebräunte Haut schimmerte in der Nachmittagssonne und die nasse, nun recht eng anliegende Badehose offenbarte mehr als ihm lieb war. Draco zwang sich wegzusehen. Sein Blick huschte nach oben zu Harrys Gesicht. Der hatte die Arme hinter den Kopf genommen und wohl auch seinerseits Draco gemustert, denn ihre Blicke verfingen sich. Harrys Augen funkelten verführerisch und Draco musste sich eingestehen, dass Harry der erste Mann war, der ihn ernsthaft daran zweifeln ließ, nur hetero zu sein.

Wieder wogte eine heiße Welle durch Dracos Körper und er merkte, dass die sichtbare Folge seiner Begierde auf dem besten Weg war, Harry eventuell zu verschrecken. Hastig stand Draco auf, klaubte seine Klamotten zusammen und rannte zurück zur Hütte.

„Hey Draco, was ist los?“, hörte er Harry hinter sich rufen, der wohl auch aufgestanden war und ihm nun folgte.

Draco schmiss im Schlafzimmer seine Sachen auf eines der Betten und verschwand erst mal im Bad. Leider vergaß er, die Tür abzuschließen und so klopfte Harry zwar erst an, kam aber schon gleich darauf durch die aufschwingende Tür. Draco stand, die Hände aufs Waschbecken gestützt vor dem Spiegel, durch den er Harry nun locker am Türrahmen lehnen sah. Die Hände vor der Brust verschränkt und ein Stück tiefer ein eindeutiges Indiz dafür zeigend, dass es ihm genauso erging wie Draco.

Draco senkte den Kopf und atmete tief durch.

„Gleiche Situation, andere Baustelle“, flüsterte er vor sich hin.

Harry schien ihn verstanden zu haben, denn er kicherte belustigt.

„Heute siehst du aber bei weitem besser aus. Und es gibt keine Zauberstäbe und keinen Kampf.“

Draco hörte Harry langsam näherkommen und dann spürte er ihn direkt hinter sich stehen. Draco schaute wieder auf, fixierte im Spiegel Harrys smaragdgrüne Seelenspiegel, die Interesse und Unsicherheit gleichzeitig ausdrückten. Seufzend drehte sich Draco um und lehnte sich rücklings an den Waschtisch, krallte sich haltsuchend mit den Händen daran fest, um nicht nach Harry zu greifen, der ihm so nah war, dass er die Mischung aus Meerwasser, Sonne und Sand riechen konnte, die Harrys eigenen Duft so unwiderstehlich abrundete.

Harry senkte die Arme und das nervöse Spiel seiner Finger zeigte Draco, dass Harry mit sich kämpfte.

Keiner sagte ein Wort, nur ihre Augen führten ein Zwiegespräch, das sie unmerklich einander näherbrachte. Wer zuerst die Grenze übertrat wusste Draco später nicht mehr zu benennen, denn er erfasste die Situation erst wieder bewusst, als er Harry in den Armen hielt und ihn zärtlich küsste. Da er Harrys Hände spürte, die ihm zaghaft über den Rücken streichelten und er schon nach kurzer Zeit Harrys Zunge in seinem Mund begrüßen durfte, machte er weiter. Er knutschte auf Teufel komm raus mit Harry und er fand es ziemlich gut.

Irgendwann löste Harry den Kuss. Wohl, weil die offensichtlichen Folgen dieser Aktion für beide nicht nur deutlich sichtbar, sondern auch eindrucksvoll zu fühlen waren. Was Dracos Puls noch weiter in die Höhe trieb. Er brauchte jetzt unbedingt Erleichterung. Dass Harry denselben Gedanken hatte war ihm zwar anzusehen, aber er zögerte noch.

Draco begann zu laufen und schob Harry rücklings ins Schlafzimmer, direkt auf eines der Betten zu. Harry machte bereitwillig mit und fand sich wenig später unter Draco liegend wieder. Harry schloss seine Augen und Draco durchfuhr kurz das Gefühl, als wolle er die Tatsache ausblenden, dass da ein Mann sich anschickte, ihn zu verwöhnen.

Draco ließ sich jedoch nicht von dem abbringen was er vorhatte. Jetzt nicht mehr. Draco küsste Harry erneut, nicht nur auf den Mund, sondern auch im Gesicht und am Hals. Er leckte über seine Haut, küsste und liebkoste abwechselnd und Harry erwiderte es genüsslich schnurrend. Ihre Hände gingen auf Wanderschaft und erforschten den Körper des anderen. Wohlige Schauer überzogen Dracos Haut und als Harry in seinen Haaren wühlte, fuhr ihm das Kribbeln vom Kopf bis in die Zehen. Harry stöhnte, was Draco noch mehr anmachte. Er war bis jetzt über Harry gekniet, aber das reichte ihm nicht mehr. Er wollte Harry spüren, überall und so ließ er langsam die Beine nach hinten rutschen und presste sich aufseufzend auf Harry, der in diesem Moment die Augen öffnete.

„Beweg dich … bitte“, krächzte er heiser und Draco begann, sein Becken an Harrys auf und ab zu schieben. Hände wanderten, Lippen berührten sich, Zungen wurden verflochten und vollführten ein reizvolles Spiel, Blicke wurden getauscht und am Ende verhalf jeder dem anderen mit festem Griff zu höchsten Wonnen.

Als Dracos Herzschlag sich einigermaßen normalisiert hatte, traute er sich nicht, den Kopf zu heben, den er zum Höhepunkt hin in Harrys Halsbeuge vergraben hatte. Er hatte Angst davor, Harry in die Augen zu blicken. Er hatte Angst, dort die Erkenntnis zu sehen, dass sie etwas Falsches getan hatten, etwas, dass ihre Freundschaft in Frage stellte.

„Draco? Alles klar bei dir?“, hörte er da Harrys Stimme, die erstaunlich fest und normal klang.

Draco hob den Kopf und wider Erwarten fand er einen breit grinsenden Harry vor.

„Ich kann es zwar noch nicht wirklich fassen, aber das war geil.“

Draco atmete erleichtert aus, erst jetzt erkennend, dass er die Luft angehalten hatte.

„Ja, das war es. Aber ehrlich gesagt weiß ich nicht so recht, welche Art von Gefühlen ich für dich habe. Da ist Freundschaft und da ist Zuneigung, aber … da ist auch eindeutig sexuelle Anziehung. Was soll jetzt werden?“

Harry lächelte versonnen und fuhr Draco zart über die Wange.

„Keine Ahnung. Mir geht es genauso. Ich bin etwas überfordert damit, solche Gefühle und Lust für einen Mann zu empfinden. Das ist gewöhnungsbedürftig. Aber es war schön und … ehrlich gesagt … wegen mir muss es nicht einmalig bleiben … denke ich.“

Draco war überrascht.

„Also lassen wir es einfach laufen … auf uns zu kommen? Was, wenn es doch nicht funktioniert? Können wir dann noch Freunde sein?“

Unsicherheit kam in ihm hoch. Er hatte noch immer Angst, ihre Freundschaft zu gefährden. Er hatte schon so viel in seinem Leben verloren, Harry sollte nicht dazugehören.

Harry schien ihm diese Zweifel nehmen zu wollen.

„Ich denke schon. Wenn wir immer ehrlich zueinander sind, warum sollte sich dann was ändern? Ich mag dich. Und ich mag es anscheinend, auch in dieser Hinsicht Neues mit dir zu erforschen. Okay?“

„Okay“, erwiderte Draco erleichtert und ließ sich nach einem weiteren zärtlichen Kuss auf Harrys inzwischen geschwollene Lippen auf die Seite fallen. In seinem Hinterkopf war da noch immer diese Angst, sie könnten in etwas hineingeraten, das in die falsche Richtung steuerte. Er spürte das zarte Band, das sich zwischen ihnen gebildet hatte und wusste, dass sie einander mit vorsichtiger Zurückhaltung behandeln mussten, um dieses Band nicht zu zerreißen. Sie durften nichts überstürzen. Er schaute wieder zu Harry, der ihn wohl die ganze Zeit angeschaut hatte.

„Aber lass es uns langsam angehen“, setzte Draco noch nach, „wir haben schließlich noch ein paar Monate zur Verfügung, bevor uns der Alltag wieder hat.“

„Hey, ich dachte bisher, dass ich derjenige wäre, der hadert und zweifelt. Lass uns einfach das Leben genießen. In all seinen Facetten. Das konnte ich bisher noch nie so richtig. Und du wahrscheinlich auch nicht. Also sollten wir es einfach tun.“

„Ah, da spricht der wahre Gryffindor, mutig bis in jede Faser seines Körpers. Ich bin beeindruckt.“

Draco grinste und begann schließlich zu lachen.

„Wenn die im Ministerium wüssten, was ich hier für ein wunderbares Leben habe, dann hätten sie sicherlich nicht dich als meinen Bewährungshelfer eingesetzt.“

Harry grinste jetzt ebenfalls und drehte sich mit dem ganzen Körper in Dracos Richtung.

„Accio Zauberstab“, sagte er unvermittelt und reinigte sie beide von der klebrigen Hinterlassenschaft ihres erotischen Spiels. Dann wandte er sich wieder Draco zu.

„Du solltest auch einen anderen Bewährungshelfer bekommen. Aber aus irgendeinem unerfindlichen Grund hatte ich plötzlich die irrwitzige Idee, mich selbst dafür anzubieten. Ich wollte diese Reise hier nicht alleine machen und es mit dir zu tun hat mich einfach gereizt. Dem großen Helden wird kein Wunsch abgeschlagen. Und anscheinend erwarteten alle, ich wolle persönliche Rache an dir nehmen. Ich freu mich jetzt schon auf die Gesichter, wenn wir wieder zurückkommen. Als Freunde …“

*… oder mehr?*, fragte sich Draco im Stillen und war selbst überrascht über diesen Gedankengang.

Laut sagte er hingegen „ … ja, das wird cool.“

Er würde es wirklich auf sich zukommen lassen müssen. Nichts überstürzen. Er konnte sich schon so vieles vorstellen, aber das zarte Pflänzchen ihrer Freundschaft musste sorgsam gepflegt werden. Harry hatte sehr viel für ihn getan. Dafür war er ihm dankbar. Eine Welle der Zuneigung hüllte Draco in einen wohligen Kokon.

„Du bist schön, weißt du das?“, riss ihn Harry aus seinen Gedanken.

Draco bekam rote Wangen und versuchte, seine Verlegenheit zu überspielen.

„Oh, das brauchst du einem Malfoy nicht zu sagen, ich weiß, dass ich das bin.“

Sein gespielt blasierter Gesichtsausdruck sollte diese Aussage ins Lustige ziehen, erreichte allerdings bei Harry genau das Gegenteil.

„Angeber! Das war ernst gemeint, du Idiot.“

Harry schien leicht verstimmt zu sein und Draco ruderte sofort zurück.

„Weiß ich, aber das hat mir noch nie jemand so ernst gemeint gesagt. Und ich geb‘ das Kompliment gerne zurück. Du auch!“

Jetzt war es an Harry, verlegen zu sein.

„Danke“, nuschelte er kurz angebunden und wurde plötzlich geschäftig, sprang aus dem Bett und lief ins Bad, während er weitersprach.

„Hast du nicht auch Hunger? Wir sollten etwas essen. Ich hab den Kühlschrank füllen lassen. Wir sollten mal nachsehen, was drin ist.“

„Schon dabei“, rief Draco, flitzte in die kleine Küche und inspizierte die Essensvorräte.

„Wunderbar, lauter leckere Sachen. Ich tische schon mal auf.“

Wenig später, Draco hatte inzwischen auch geduscht, saßen die beiden beim Essen und besprachen ihre Pläne für die nächste Zeit.

In Papeete selber war nur die Markthalle interessant, in der man die Vielzahl der einheimischen Nahrungsmittel frisch erstehen und auch ein reichhaltiges Angebot an Souvenirs finden konnte. Außerdem wollte Harry Draco noch das „Perlenmuseum“ zeigen, das einen guten Überblick über die Zucht schwarzer Perlen bot.

Die Matavai-Bucht sollte ebenso zu ihrer Besichtigungstour gehören wie der Botanische Garten von Papeari, in dem sich auch das Gauguin-Museum befand, und sie würden das historische Museum bei Punaauia besuchen, das alles enthielt, was es über Tahiti zu wissen gab. Ansonsten würde ihre Zeit einfach mit Faulenzen, Schwimmen, Tauchen, gutem Essen und Trinken und nochmal Faulenzen erfüllt sein. Das Leben genießen, in jeder Hinsicht. Draco freute sich umso mehr auf die kommende Zeit, da nun auch dieses gewisse Etwas zwischen ihnen entstanden war, das in Draco bereits wieder ein Kribbeln auslöste, wenn er nur daran dachte.

Während er sich weiter mit Harry angeregt unterhielt, auch über ihr nächstes Reiseziel Hawaii, wanderten seine Augen unentwegt über Harrys Gesicht und Oberkörper. Sie lächelten sich an und flirteten miteinander und doch konnten sie ihre kumpelhaften Gespräche wie bisher weiterführen. Es war ein Wagnis, ein Experiment. Aber als die beiden Abends in ihren Betten lagen, die sie in einem Anflug von Übermut vorher nebeneinanderschoben, und Draco schon nach kurzer Zeit Harrys ruhigen Atem hörte, wusste er intuitiv, dass sie das Richtige getan hatten.


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