von KingsleyS
Eigentlich hätte das Leben ein paar Gänge runterschalten können, nachdem nun auch Ginny und die Zwillinge ihren Abschluss in der Tasche hatten, fand Harry. Aber leider war dem nicht so. Es war der 11. August, der Tag an dem Ginny volljährig werden würde. In genau einer Woche stand die Hochzeit an, und hätte Molly nicht Harrys Hauselfen an ihrer Seite gehabt, wäre ihr ein Nervenzusammenbruch sicher gewesen. Wer auch immer geglaubt haben sollte, Molly wäre bei der Hochzeit von Bill und Fleur zur Hochform aufgelaufen, sah sich nun eines Besseren belehrt. Prinzessinnen konnten sich keine pompösere Feier wünschen als das, was Molly da für ihre einzige Tochter plante.
Hermine und Ron sahen das Ganze pragmatisch. Bevor an ihrer Hochzeit der ganze Pomp noch einmal von vorne losging, hatten sie mit Harry und Ginny verabredet, einfach am selben Tag ebenfalls zu heiraten. Molly würde am Morgen der Hochzeit aus allen Wolken fallen, wenn nicht nur Ginny, sondern auch Hermine im Hochzeitskleid im Ankleideraum der Braut auftauchen würde. Aber dann wäre es zu spät, das Ganze noch zu ändern. Vermutlich würde sie sich um eine weitere Feier betrogen fühlen, aber man sollte Süchtigen ihren Stoff auch nicht in unbegrenztem Maße zuführen.
Natürlich wäre es blöd gewesen, wenn die Gäste nicht von der Doppelhochzeit wüssten, aber da sie nun einmal Zauberer waren, gab es da so Mittel und Wege. Molly würde bis zum entscheidenden Tag nur die Einladung sehen, welche sie selbst entworfen hatte. Jeder Andere hingegen konnte den richtigen Text lesen. Nur erzählen konnte Molly niemand davon. Ein gemeiner kleiner Zauber, der - wenn auch nicht schwarzmagisch - so doch mit Sicherheit in die Verbotene Abteilung der Bibliothek gehörte.
Aber wie gesagt, das war nächste Woche. Heute stand erst einmal Ginnys Geburtstag im Vordergrund. Der Tag begann - wie die meisten in letzter Zeit - mit hektischem Treiben. Molly kommandierte Stroppy, Dobby und Winky durch die Gegend und hatte auch selbst beide Hände und ihren Zauberstab voll zu tun. Was jedoch nicht bedeutete, das sie auch nur einen fähigen Zauberstab, der ihr unter die Finger kam, ungeschoren lies. Für jeden, der ihr über den Weg lief, hatte Sie eine Aufgabe und nur die Zwillinge schafften es einigermaßen, ihr dementsprechend selten über den Weg zu laufen. Mehr als einmal hatte Harry mit dem Gedanken gespielt, die Schutzzauber seines Hauses zu verändern, während sie im Fuchsbau etwas holte, so dass sie für ein paar Tage oder auch nur Stunden nicht würde zurückkehren können. Natürlich tat er das nicht, sondern ertrug - wie alle Anderen auch - heldenhaft sein Schicksal.
Als sich Ginnys Geburtstag dem Nachmittag näherte und nach und nach die ersten Gäste eintrafen, wurde die Betriebsamkeit weniger. Molly und die Hauselfen wuselten noch immer durch die Gegend, aber wenigstens ließ Sie den anderen ihre Ruhe. Gerade war Ginny dabei, Remus und Tonks auf ihrer Feier zu begrüßen, als Ron Harry in die Rippen stieß. >>Sag mal, Alter, siehst Du auch, was ich sehe?<< fragte Ron und deutete auf die Drei. Harry musterte Sie eindringlich. Remus und Tonks sahen Beide unheimlich glücklich aus, aber das war es nicht was Ron aufgefallen war. >>Ron, wie süß von Dir, daß Dir so etwas gleich auffällt! Und ich hatte immer befürchtet es würde Jahre dauern, bis ich Dich von einem ungehobelten Klotz in einen sensiblen Mann verwandelt habe.<< rief Hermine erfreut und umarmte Ron.
Harry grinste. >>Wenn ich genau nachrechne, arbeitest Du ja auch schon seit fast sieben Jahren an diesem Projekt, Hermine!<< was ihm einen kräftigen Stoß in die Rippen von seiner besten Freundin einbrachte. >>Normalerweise würde mir sowas auch nicht auffallen, aber momentan bin ich irgendwie gerade im Thema!<< grinste Ron frech. >>Irgendwie beneidenswert, das die Beiden das ohne so ein großes Brimborium durchziehen konnten.<< seufzte Harry. Auch Ginny hatte bei der Begrüßung etwas gemerkt und schleppte Remus und Tonks zu Hermine, Ron und Harry. >>Leute, ihr werdet es nicht glauben, aber Tonks und Moony haben...<< >>... geheiratet!<< vollendeten Harry, Hermine und Ron gleichzeitig Ginnys Satz.
Remus grinste wölfisch und Tonks Haare wechselten vor Begeisterung mehrmals die Farbe. >>Ja, vorgestern, ganz spontan! Sind einfach nach Las Vegas appariert und haben uns trauen lassen! Einfach romantisch. Aber meine Eltern waren ganz schön sauer!<< meinte Tonks. >>Aber die haben sich dann doch ganz schnell wieder beruhigt!<< grinste Remus noch immer. >>Gab es einen Grund für diese spontane Entscheidung?<< fragte Hermine misstrauisch. >>Na, ich sag mal so,<< begann Remus und sein Grinsen wurde - wenn möglich - noch breiter. >>wenn der Potternachwuchs nach Hogwarts kommt, wird ihm ein kleiner Lupin zu Seite stehen!<< Ron blickte ein wenig verwirrt in Remus Richtung, während Harry seinen väterlichen Freund und dessen Frau umarmte. >>Glückwunsch euch beiden!<< Während nun Ginny und Hermine ihre Glückwünsche aussprachen, fiel auch bei Ron langsam aber sicher der Groschen. >>Ihr bekommt ein Kind?<<
Die plötzliche Heirat und die Nachricht, dass Tonks schwanger war, lieferte allen Gästen ausreichend Gesprächsstoff bis zur Kaffeezeit. Und als die Kaffeetafel gedeckt war und alle Kuchen ihren Platz darauf sowie sämtliche Gäste ihren Platz daran gefunden hatten, entspannte sich auch Molly. >>Meinen Glückwunsch, ihr beiden. Aber warum diese völlig überhastete Hochzeit? Ich hätte gerne was für euch geplant!<< sagte Sie zu Tonks und Remus. „Genau deshalb!“ dachten sich die Beiden. Laut sagte Remus jedoch: >>Na, Molly, wie sieht das denn aus, wenn ich nach dem Sohn und Patenkind meiner besten Freunde heirate!<<
In dem Maße, in dem Molly während des Kaffees ruhiger wurde, geschah mit Arthur das Gegenteil. Er eilte von diesem zu jenem und machte dabei den Eindruck, eine äußerst lästige Aufgabe zu erledigen. Als er endlich bei Harry ankam, fand sich dieser mit der Vermutung bestätigt. >>Harry! Ginny, entschuldige, dass ich Dich an Deinem Geburtstag damit belästige, aber ... Ach, lest einfach selbst!<< sagte Arthur schuldbewusst und drückte seiner Tochter und seinem zukünftigen Schwiegersohn ein offiziell aussehendes Schreiben in die Hand.
Ungläubig lasen die beiden, was der Minister ihnen da gebracht hatte. ...laden wir Sie hiermit zu vorgenannter Veranstaltung vor. Offizielle Festkleidung wird - entsprechend dem Anlass - vorausgesetzt... Arthur hatte die beiden mit ängstlichem Ausdruck beobachtet und wartete nun auf das Unwetter, welches gleich über ihn hinein brechen würde. Ginny wand sich von ihrem Vater ab, während Harry ihn nur enttäuscht musterte. >>So etwas hätte ich von Fudge oder Scrimgeour erwartet, Arthur, aber nicht von Dir!<< >>Es tut mir ehrlich leid. Ich weiß, dass Ihr noch nicht so weit seid, aber man setzt mich politisch unter Druck. Das Volk will endlich ihre Helden ehren! Ich kann es nicht mehr aufhalten, ich habe mich schon so lange und mit allen Mitteln dagegen gewehrt!<< verteidigte sich Arthur. Harry sah ihm direkt in die Augen und damit auch ins Herz und er wusste, dass sein zukünftiger Schwiegervater nicht log. Zu oft hatte er mittlerweile am eigenen Leib erfahren, dass man sich manchmal äußerem Druck zu beugen hatte.
>>Ist schon in Ordnung, Arthur. Ich glaube dir! Wir wussten ja schließlich alle, dass es früher oder später dazu kommen würde. Aber nächsten Mittwoch ist schon verdammt kurzfristig. Und außerdem ist der Ton nicht gerade höflich. Meinst Du nicht, ‚einladen’ hätte ein wenig freundlicher geklungen wie vorladen?<< sagte Harry. Arthur lächelte schwach. >>Unsere Abteilung für solche Schreiben bestand darauf, es so zu formulieren. Sie hatten Angst, es würde kaum jemand erscheinen, wenn einladen draufgestanden hätte! Und es hat funktioniert. Bis jetzt hat sich lediglich Snape geweigert, zu kommen!<< Harry nickte. Damit hatte er fast gerechnet, aber zu dem Thema war das letzte Wort noch nicht gesprochen.
>>Das könnte der alten Fledermaus so passen! Wenn ich da hinmuss, wird er da auch hingehen, das verspreche ich Dir, Minister!<< funkelte Harry entschlossen. Arthur stand auf und klopfte ihm auf die Schulter. >>Danke, Harry. Ich hatte gehofft, dass Du so etwas sagst! Weißt Du, früher wäre ich mit so einem Anliegen zu Albus gegangen. Er war der Einzige, der Snape zu so etwas hätte bringen können. Aber ich vermute, dass du auch in dieser Hinsicht unsere größte Hoffnung bist!<< Harry grinste schief. >>Na wie schön! Zur Abwechslung mal!<<
Sehr viele der Gäste hatten eine solche Einladung vom Ministerium erhalten, und die Wenigsten waren davon begeistert gewesen. Doch bereits zum Abendessen war das Thema verdrängt und die Stimmung wieder hervorragend. Wahrscheinlich hegten viele - wie auch Harry - die Hoffnung, dass nach dieser öffentlichen Feierstunde das Interesse an ihnen wieder abnehmen würde. Der Öffentlichkeit galten sie als Helden, als Sieger und Bezwinger der dunkelsten Bedrohung, der das Land jemals gegenübergestanden hatte. Aber alle, die gekämpft hatten, wussten es besser. Ein Krieg wie der vergangene ließ keinen Platz für Sieger. Zu viele hatten durch ihn gelitten und ihr Leben verloren.
Doch niemand ließ diese Art trüber Gedanken zu. Dieser Abend gehörte Ginny, schließlich wurde man nur einmal im Leben volljährig. Aus diesem Anlass ließen die Zwillinge nichts unversucht, ihre kleine Schwester besoffen zu machen. Bei Ron war das seinerzeit noch problemlos gelungen, hatte er doch schon lange davon geträumt, mal Feuerwhisky versuchen zu können. Auch Ginny ließ sich überreden, an dem hochprozentigen Getränk zu nippen, konnte dem Geschmack aber nichts abgewinnen. Doch die Zwillinge wären nicht die Zwillinge gewesen, wenn es ihnen nicht dennoch gelungen wäre. Zu breit war die Palette an Muggelgetränken, die einen besoffen machten, ohne dass man es schmeckte. Doch nicht nur Ginny hatte sich an jenem Abend die Lichter ausgeschossen. Ebenso wie Tonks hatte sie in weiser Voraussicht einen Trank eingenommen, der eine Schädigung des Kindes durch den Alkohol ausschließen würde und so tranken die beiden Schwangeren zusammen mit der restlichen Damenriege ihre Likörchen und Alkopopps. Mit dem Ergebnis, das gegen Mitternacht so ziemlich jedes weibliche Wesen auf der Feier zu betrunken war, um noch alleine stehen zu können. Selbst Poppy und Minerva hatte es erwischt. Lediglich Hermine merkte man an, dass sie sich der Wirkung dieser Getränke bewusst war und sich deshalb zurückgehalten hatte.
Die Herren der Schöpfung hatten sich mit Bier und Wein begnügt und brachten gegen ein Uhr ihre jeweiligen Damen ins Bett. Als Harry am nächsten Morgen um 8 Uhr aufstand, schlief Ginny noch tief und fest. Leise schlich er sich aus dem Raum und schaute an der Tür noch einmal mitleidig auf seine Geliebte zurück. Sollte sie schlafen so lange sie konnte. Nach dem erwachen würden ihre Kopfschmerzen von einem anderen Stern sein. Und tatsächlich: Als Harry 3 Stunden später das gemeinsame Schlafzimmer betrat, hatte Ginny den Raum völlig abgedunkelt und zusätzlich Harrys Kopfkissen über ihre Augen gelegt. Sie knurrte unwillig, als Harry sich ihr näherte. >>Lass mich in Ruhe, mein Schädel platz gleich!<< Harry streichelte ihr sanft über den Arm, dann drückte er ihr ein kleines Fläschchen in die Hand. >>Trink das, es wird helfen! Ich muss nochmal kurz weg, wenn ich zurück komme, geht es Dir wieder gut!<< flüsterte er und küsste sie sanft auf die Stirn.
Harry apparierte nach Hogwarts. Er hatte sich die Erlaubnis dazu gestern Abend noch von McGonagall geholt, bevor auch sie sich dem Alkohol ergeben hatte. Die letzten Meter zum Schloss legte er durch einen Geheimgang zurück. Dann eilte er schnurstracks hinunter in die Kerker, wo - wie er wusste - Snapes Quartier liegen musste. Die meisten Gemälde des Schlosses verehrten ihn, und so war es nicht schwierig, die richtige Tür zu finden. Mutig klopfte er an. Es tat sich jedoch nichts. Aber Harry hatte Ausdauer! Nach etwa zwanzig Minuten ausdauerndem und immer lauter werdenden Klopfen erschien plötzlich ein Hauself neben Harry. >>Der dunkle Professor lässt ausrichten, Sie sollen Verschwinden, egal wer Sie sind und worum es geht!<< verkündete er, verbeugte sich und war schon wieder verschwunden.
Nachdenklich musterte Harry den Gargoyle der Snapes Tür bewachte. Einfach erraten, wie Dumbledores Passwörter konnte man dieses bestimmt nicht! Dann fiel sein Blick auf das Slytherinwappen, welches auf dem Quartier des Hauslehrers prangte und er lächelte. Intensiv begann er sich auf die Schlange zu konzentrieren. >>Öffne einem wahren Slytherin!<< zischte er auf Pasel. Es fiel ihm schwerer, seit Voldemort vernichtet war, aber er konnte es noch! Er hatte es nicht wirklich erwartet, aber es klappte. Die Tür zu Snapes Quartier schwang auf und Harry fand sich im Wohnzimmer des dunklen Professors wieder. Eine schwarze Ledergarnitur stand vor dem prasselnden Kaminfeuer. Auf einem der Sessel saß Severus und starrte nachdenklich in das Feuer. Er schien Harrys Eindringen nicht gehört zu haben.
>>Guten Tag, Professor! Entschuldigen Sie, dass ich störe, aber die Tür scheint offen gewesen zu sein!<< grüßte Harry den Hausherr. Dieser reagierte instinktiv und zog seinen Zauberstab. Harry auch und schleuderte ihm die Waffe mit einer lässigen Handbewegung mittels stabloser Magie aus der Hand. >>Kein Grund, gleich so aggressiv zu reagieren, Professor! Ich möchte Ihnen nichts tun.<< lächelte Harry gewinnend. Snapes schwarze Augen schienen Blitze zu verschleudern. >>Was fällt Dir ein, Potter, einfach so in meine Privatsphäre einzudringen?<< schnappte der Professor.
>>Ich habe gehört, Sie wurden vom Ministerium zur Ordensverleihung geladen?<< sagte Harry im Plauderton. Auf die Frage seines Gegenübers ging er überhaupt nicht ein. >>Verschwinde Potter, bevor ich mich vergesse!<< zischte Snape. >>Freut es Sie nicht, dass Sie für Ihre Opfer und Taten während des Krieges geehrt werden sollen?<< fuhr Harry unbeeindruckt fort. >>Bist Du neuerdings schwerhörig, Bengel? Ich habe gesagt, Du sollst verschwinden!<< >>Es wäre Ihre Chance, die Dinge ein für alle Mal klarzustellen. Nach einer offiziellen Belobigung durch das Ministerium und einem verliehenen Orden wären die Zweifel der Leute wohl endgültig zerstreut!<< meinte Harry.
>>Ich meine es ernst, Potter! Ich werde diese Art von Respektlosigkeit nicht dulden!<< Snapes Stimme war kalt und schneidend. Er schien nun auf den Zenith seiner Wut angekommen zu sein. >>Aber darum geht es doch, Sir. Man respektiert Sie und Ihre Leistungen!<< >>Potter, verschwinde, ich werde nicht zu diesem Theater gehen, egal was Du sagst oder tust!<< zischte Snape. >>Ist das so, Professor? Sie fordern von mir, dass ich Ihnen gegenüber Respekt zeige, aber gleichzeitig verhalten Sie sich wie ein Feigling!<< antwortete Harry gelassen.
>>Nenn mich nicht Feigling, Potter! Das ist Dir schon einmal nicht bekommen!<< brüllte Snape. Harry hatte Unrecht gehabt: Snapes Wut war noch steigerungsfähig! >>Das würde Ihnen gefallen, nicht wahr? Gegen mich zu kämpfen. Es wäre leichter als mit mir zu Reden. Leichter, als sich der Öffentlichkeit, der Wahrheit zu stellen. Wie soll ich ein solches Verhalten respektieren, Professor? Stellen Sie sich Ihren Ängsten, nehmen Sie die Ehre an, die Ihnen Angeboten wird. Dann werden Sie auch den Respekt bekommen, den Sie von Anderen verlangen!<< stichelte Harry weiter.
>>Man hat mich bisher immer respektiert, Potter, egal ob als Professor oder als Todesser!<< behauptete Snape. >>Das ist Blödsinn, Sir, und das wissen Sie ganz genau. Egal ob als Todesser oder Professor: Man hat Sie nicht respektiert, man hat Sie gefürchtet. Das ist ein großer Unterschied! Warum wohl nahm Nevilles Irrwicht Ihre Gestalt an?<< Obwohl Snapes Mine immer noch undurchdringlich war, hatte Harry das sichere Gefühl, langsam zu ihm durchzudringen. >>Furcht, Respekt - wo ist da der Unterschied, Potter? Zu der Zeit hätte es niemand gewagt, einfach so in mein Quartier einzudringen und mir auf die Nerven zu gehen.<< ätzte Snape.
>>Zu der Zeit wäre es mir auch egal gewesen, ob man Sie als Respektsperson sieht oder nicht, Sir! Damals fürchtete ich Sie, als einen Mann, der es auf mich abgesehen hatte, seit dem ersten Augenblick, in dem ich ihm begegnet bin. Ich verstand es nicht! Ich konnte versuchen was ich wollte, Sie fanden immer einen Grund, mich wie Dreck zu behandeln. Im Laufe der Zeit hasst und fürchtete ich Sie dafür. Aber das ist Vorbei! Sie machen mir keine Angst mehr, weil ich mittlerweile weiß, dass Sie immer auf meiner Seite standen. Aber ich respektiere Sie für das, was Sie getan haben, Sir.<<
>>Du respektierst mich, Potter?!? Du dringst in mein Quartier ein, greifst mich an, nennst mich einen Feigling und weigerst Dich beharrlich, zu gehen! Und das nennst Du Respekt?<< fragte Snape und hob die Augenbraue. >>Wie soll ich diese Ehre nur ertragen, von dem großen Harry Potter respektiert zu werden!<< Der Sarkasmus tropfte nur so von seinen Lippen. Harry ignorierte es. Die Zeiten, in denen er sich damit aus der Ruhe hatte bringen lassen, waren vorbei. >>Nun, vielleicht hätte ich mich präziser ausdrücken müssen, Sir. Ich respektiere den Spion, den Kämpfer, den Mann, der Seite an Seite mit mir gegen Voldemort gekämpft hat. Aber ich fürchte, dieser Mann ist nach diesem Kampf im Wald gestorben. Denn das, was ich hier vor mir sehe, ist nur noch der schwache Abklatsch dieses großen Mannes.<<
Snape hob nachdenklich die Augenbraue. >>Ich werde darüber nachdenken, Potter!<< versprach der Professor. >>Und jetzt verschwinden Sie! Ich habe wichtigeres zu tun, als mir Ihre rührseligen Geschichten anzuhören!<< Harry nickte. >>Danke Professor, das ist alles was ich wollte.<< sagte Harry und entfernte sich rückwärts aus Snapes Gemächern. Die schwere Tür schlug ihm vor der Nase zu. Konzentriertes Gemurmel war von der anderen Seite der Tür zu hören und die Tür begann in den seltsamsten Farben zu leuchten.
Harry war sicher, dass Snape die Schutzbanne um seine Tür nun um alles erweiterte, was er kannte. Sicher wäre es gesünder, jetzt zu verschwinden. Für heute hatte er Snape genug zum Nachdenken gegeben und ihn wütend gemacht. Aber als Harry so da stand und auf die Tür mit dem Schlangenwappen starrte, saß ihm der Schalk im Nacken. Das Glühen der Tür hatte vor kurzem aufgehört und Harry fragte sich...
Erneut öffnete er die Tür mittels Pasel. Snape saß wieder in seinem Sessel, doch diesmal hatte er etwas gehört und blickte ungläubig und entgeistert auf Harry. >>Professor, eins hatte ich noch vergessen. Wenn es Ihnen lieber ist, kann ich auch die Kommission des Ministeriums und einige Reporter hier her nach Hogwarts in ihr Quartier bringen, um Ihren Orden zu verleihen!<< sagte Harry und bemühte sich dabei um einen neutralen Gesichtsausdruck. >>Wie.... Potter wie konntest Du? Ich meine, ich hatte doch extra noch zusätzliche... << fragte Snape verwirrt. >>Professor, einem wahren Slytherin wird diese Tür immer offen stehen! Einen schönen Tag noch!<< grinste Harry und verschwand.
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So wieder ein Kapitel fertig! Doch heute ist nicht alle Tage, Ich schreib weiter keine Frage. Helft mir, gemeinsam können Wir diese FF bestimmt noch verbessern ;-)
Leider hat es diesmal wieder eine Weile gedauert, bis das Kapitel fertig war. Zukünftig werde ich versuchen regelmäßig zu posten, aber ich möchte hiermit auch gleich ankündigen das es sicher nicht jede Woche ein neues Kapitel geben wird! Ich schreibe so schnell ich kann, es meine Zeit zulässt und nicht nur Blödsinn dabei raus kommt. Ein wenig Geduld also bitte!
Aber keine Sorge, wenn es Menschenmöglich ist, werde ich diese FF auf alle Fälle beenden. Denn auch ich hasse es wenn eine FF mitten drin endet.
Betagelesen: Aragock, Littlun
Euer KingsleyS
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