von KingsleyS
Die Verurteilung von Dolores Umbridge sowie die entschlossen durchgeführten Säuberungsmaßnahmen im Ministerium machten all zu deutlich, woher der Wind nun wehte. Es gab nun zwei Trutzburgen, welche sich der Machtergreifung Voldemorts entgegenstellten: Hogwarts und das Ministerium. Zudem hatte man nicht nur sämtliche Unterstützung im Zaubereiministerium verloren, sondern es schien auch unmöglich, dort wieder Fuß zu fassen. Aufdeckungszauber, welche man für viel Geld aus Gringotts zugekauft hatte, die auf dem dort verwendeten Wasserfall vor den Hochsicherheits-Verliesen basierten, verhinderten sämtliche Täuschungsversuche durch Vielsafttrank, Tarnumhänge oder Veränderungszauber. Zudem hatten die Deutschen die standardmäßige Überprüfung auf den Imperius eingeführt. Für die dunkle Seite blieb also nur noch eine Möglichkeit: Infiltration durch Gehirnwäsche. Doch diese Methode hatte einen entscheidenden Nachteil. Sie war langwierig und beanspruchte oft Jahre, um vollständig zu wirken.
Und selbst eine langjährige Beeinflussung konnte manchmal nicht verhindern, dass das beeinflusste Objekt verloren ging. Ein gutes Beispiel hierfür war Draco Malfoy: Obwohl dieser jahrelang von seinem Vater Lucius auf Muggelhaß und Reinblutdenken getrimmt worden war, konnte es schlussendlich doch nicht verhindert werden, dass er sich Voldemorts Feinden anschloss. Doch selbst wenn die Beeinflussung erfolgreich gewesen war, war es schwierig, diese Personen im Ministerium zu platzieren. Ehemalige Hogwartsschüler mit persönlichem oder familiärem Hang zu entsprechend radikalem Gedankengut würden zukünftig nur schlecht Positionen im Ministerium bekommen. Entscheidend war folglich, nicht nur den Nachwuchs auf das eigene Gedankengut einzuschwören, sondern auch vor der Öffentlichkeit zu verstecken, dass man dieser Gruppierung angehörte.
Diese oder ähnliche Überlegungen mochten wohl der Grund sein für das, was sich knapp eine Woche nach der Verhandlung von Dolores Umbridge auf Hogwarts abspielte. Anscheinend hatte der Dunkle Lord beschlossen, dass ihm die wenigen Anhänger und Sympathisanten unter den Hogwartsschülern am meisten nutzen, wenn er sie dazu benutzte, Unruhe ins Schloss und damit auch in die Zauberergemeinschaft zu bringen.
>>So, das war es für heute! Diejenigen unter Ihnen, die es geschafft haben, unverletzt zu bleiben, begeben sich jetzt bitte in die nächste Stunde. Die anderen passen nächstes Mal besser auf und verschwinden jetzt in den Krankenflügel! Mr. Potter, Sie bleiben noch auf ein Wort!<< beendete er die Stunde. >>Selbstverständlich Mr. Maloy!<< antwortete Harry. Dem würde er was erzählen! Ihn einfach so zum Dableiben zu kommandieren. Hermine blickte sich noch einmal fragend zu Harry um, dann schob sie Ron aus der Tür und schloss diese hinter sich. Harry hatte ihr durch ein Nicken zu verstehen gegeben, dass er mit Draco schon alleine fertig werden würde.
>>Und, Draco, warum soll ich bleiben? Hast Du die weiblichen Schlossbewohner schon alle durch und machst jetzt bei mir weiter? Ich muss Dir aber sagen, dass ich keinerlei Interesse an gleichgeschlechtlichem...<< begann Harry, als er endlich mit Draco alleine im Raum war. >>Mach Dich nicht lächerlich, Potter! selbst wenn ich schwul wäre, wärst Du der Letzte, den ich anfassen würde!<< schnauzte Malfoy dazwischen. Harry grinste. >>Glaub es oder nicht, Draco, aber das beruhigt mich sehr!<< >>Genug mit dem Quatsch! Ich habe Dich gebeten, noch kurz zu bleiben...<< setzte Draco an. >>Gebeten ist gut! Befohlen hast Du es mir!<< schnaubte Harry ungehalten. Draco jedoch ignorierte ihn. >>Da ich Dich warnen wollte. Nott und seine Möchtegerntodesser planen etwas!<< meinte Draco ernst. >>Na danke für die Warnung, aber die planen schon, seit sie wieder zurück sind aus Durmstrang!<< winkte Harry ab. >>Das mag sein, Potter, aber Ihr habt den Dunklen Lord in den letzten Wochen nicht gerade gut aussehen lassen. Das wird er nicht mehr lange auf sich sitzen lassen!<< beschwor Draco ihn eindringlich. >>Wüsste nicht, was er dagegen tun könnte. Und jetzt entschuldige mich, ich komme zu spät zu Professor Tonks!<< entgegnete Harry und verschwand.
Harry hatte sein Gespräch mit Draco fast schon wieder vergessen, als Woldo ihn nach dem Abendessen in der Großen Halle abfing. >>Harry! Harry, ich versuche schon den ganzen Tag, Dich zu erwischen!<< >>Nun, jetzt hast Du mich erwischt! Was hast Du auf dem Herzen?<< fragte Harry. >>Ich wollte Dich nur warnen. Irgend etwas geht vor im Hause Slytherin. Es teilt sich derzeit in zwei Lager: Diejenigen, welche zu Nott halten und die Anderen, die in der DA sind. Wenn mich nicht alles täuscht, wird es hier bald drunter und drüber gehen!<< antwortete Woldo. Harry wurde nachdenklich. Hatte nicht Draco vor wenigen Stunden etwas sehr ähnliches zu ihm gesagt? >>Kannst Du mir Näheres darüber erzählen?<< fragte Harry. >>Nein, tut mir leid. Es ist in Slytherin allgemein bekannt, dass ich auf Deiner Seite stehe. Deshalb wäre ich der Letzte, dem man etwas erzählen würde!<< entgegnete Woldo traurig. >>Okay, danke für die Warnung, Woldo. Pass auf Dich auf!<< sagte Harry. >>Du auch, Harry, und denk daran: Auch in Slytherin gibt es Leute, die nicht auf der dunklen Seite stehen!<< erwiderte Woldo. >>Keine Sorge, das weiß ich, mein Freund!<< lächelte Harry.
Gedankenverloren streichelte Harry über Ginnys Bauch, aber das Lächeln, was sonst dabei um seine Lippen spielte, blieb heute aus. Etwas, das Ginny und seinen Freunden natürlich nicht verborgen geblieben war. >>Schatz, alles in Ordnung mit Dir?<< fragte Ginny. >>Ja, ich mache mir nur Sorgen!<< entgegnete Harry. Ginny blickte sich in Gemeinschaftsraum um, aber da es schon ziemlich spät war, saßen sie ziemlich isoliert. Trotzdem senkte sie ihre Stimme zu einem Flüstern. >>Dafür gibt es keinen Grund. Ich war heute Nachmittag nochmal bei Poppy und sie meint, es wäre alles in Ordnung. Das Baby sei sogar ungewöhnlich gut entwickelt für die Tatsache, dass ich erst in der 10. Woche bin!<< Harry lächelte und schüttelte den Kopf. >>Das ist es nicht, worüber ich mir Sorgen mache. Aber schön zu wissen, dass es meiner Tochter gut geht!<< Ginny grinste. >>Ja, Deinem Sohn geht es blendend. Und seiner Mutter auch!<< Das war ihr neues Lieblingsspiel geworden: Obwohl beide nicht wussten und wissen wollten, ob es ein Junge oder ein Mädchen werden würde, sprach Harry grundsätzlich von einer Tochter, während Ginny immer von ihrem Sohn sprach.
>>Wenn es wegen der Geheimhaltung ist, Harry, kann ich Dich beruhigen. Noch sieht man bei Ginny absolut nichts von ihrer Schwangerschaft, und so, wie es aussieht, wird man das auch nicht, bevor Sommerferien sind!<< meldete sich Hermine zu Wort. >>Stimmt! Und wenn sie doch einen kleinen Bauch bekommen sollte, wird das wahrscheinlich niemanden wundern. Schließlich isst sie in der letzten Zeit beinahe mehr als ich!<< bestätigte Ron. Kurz darauf hatte er eins von Ginnys Kissen im Gesicht. >>Idiot!<< >>Onkel Idiot, wenn ich bitten darf!<< grinste Ron frech.
>>Aber worüber machst Du Dir jetzt eigentlich Sorgen?<< fragte Hermine, als die Kissenschlacht vorbei war. >>Nun, wie Ihr wisst, hat mich Draco nach der Stunde noch dabehalten. Er wollte mich warnen, dass Nott und seine Leute etwas planen!<< berichtete Harry. >>Darüber hast Du uns ja noch gar nichts erzählt!<< sagte Hermine vorwurfsvoll. >>Weil ich es nicht ernstgenommen habe, Mine! Zumindest nicht bis nach dem Abendessen. Da fing mich Woldo ab und berichtete mir noch einmal dasselbe. Das Slytherin sich derzeit in Voldemort-Treue und welche, die es nicht sind, teile.<< entgegnete Harry.
Ginny wurde etwas blass im Gesicht. >>Ich dachte, jetzt, wo Nagini weg ist und wir das Turnier hinter uns haben, währen wir wenigstens hier auf Hogwarts sicher!<< stöhnte sie entsetzt. >>Das sind wir auch! Wir gehen jetzt gleich nach Slytherin und schmeißen alle Verdächtigen von der Schule! Dann ist jede Gefahr gebannt!<< befand Ron. Hermine und Harry schüttelten vehement die Köpfe. >>Das kannst Du nicht machen, Ron!<< sagte Hermine. >>Warum nicht? Wir schmeißen sie einfach raus! Sicherheit geht vor, und wenn wir alle Slytherins vor die Tür setzen müssen.<< blieb Ron bei seinem Standpunkt. >>Ron, erstens solltest auch Du mittlerweile verstanden haben, dass es auch in Slytherin ehrenhafte Leute gibt, die auf unserer Seite stehen! Zweitens brauche selbst ich als Verteidiger Hogwarts einen guten Grund sowie die Stimme von Minerva oder King, um jemanden wegen Sicherheitsbedenken von Hogwarts werfen zu können. Aber selbst wenn wir es schaffen, alle verdächtigen Slytherins vor die Tür zu setzen, ist deshalb die Gefahr noch lange nicht gebannt! Denn auch in den anderen drei Häusern gibt es sicherlich Sympathisanten Voldemorts.<< erläuterte Harry ruhig.
>>Nicht in Gryffindor! Ein Gryffindor würde niemals zur Seite Voldemorts halten!<< behauptete Ron. >>Ach, und Peter war wohl ein Huffelpuff oder was?<< fragte Harry wütend. >>Nein, ich meine ja, irgendwie war er nie ein richtiger Gryffindor!<< antwortete Ron. >>Und was, bitte, macht Dich so sicher, dass alle derzeitigen Gryffindors richtige sind?<< fragte Harry argwöhnisch. >>Nun, wir kennen sie immerhin, und wenn einer von ihnen ein Sympathisant Voldemorts wäre, dann hätten wir das doch merken müssen!<< meinte Ron. >>Ach, hätten wir das? Ich kenne zumindest nicht jeden Gryffindor so gut, dass ich meine Hand für ihn ins Feuer legen würde. Und die Rumtreiber waren immerhin ihre ganze Schulzeit über mit Peter befreundet und haben ihm nicht misstraut. Oder willst Du etwa behaupten, dass Sirius, Remus und mein Vater einfach zu blöd waren, um etwas zu merken?<< zischte Harry gefährlich leise.
>>Harry hat Recht, Ron! Wir können nicht in die Köpfe der Menschen hinein schauen. Es ist also durchaus möglich, dass wir Feinde im eigenen Haus haben!<< kam Hermine Harry zur Hilfe. >>Alles, was wir tun können, ist also, die Augen aufzuhalten und abzuwarten!<< meinte Ginny resigniert. >>Außerdem sollten wir King und McGonagall darüber in Kenntnis setzen!<< ergänzte Hermine. >>Ich habe King vorhin gleich einen Patronus geschickt. Er wird sich um den Rest schon kümmern! Aber jetzt lasst uns ins Bett gehen. Wir sind sowieso schon wieder die Letzten!<< sagte Harry.
Ein ohrenbetäubender Schrei riss unsere Freunde am nächsten Morgen um kurz nach sechs aus dem Schlaf! In Rekordzeit hatten sich alle ihre Umhänge über geworfen und waren auf dem Weg zur Tür, als zwei weitere Schreie vom Treppenhaus her gellten. Vorsichtig geworden öffnete Harry die Tür und traute seinen Augen nicht: Da, wo gestern Abend noch die Wendeltreppe zu den Jungenschlafsälen gestanden hatte, gähnte jetzt ein klaffender Tunnel im Turm.
Auch in den anderen Schlafsälen hatte man mittlerweile den Ernst der Lage erkannt! Gerade bei den Jüngeren brach langsam Panik aus. Sie waren in ihren Zimmern gefangen, wollten sie nicht genauso abstürzen wie die drei Kameraden vor ihnen! Da kam Harry eine Idee. >>Ginny, Du wartest hier bitte noch kurz. Hermine, unter den Tarnumhang. Ron, rufe bitte Deinen Besen. Accio Feuerblitz!<< Sekunden später hatte Harry seinen treuen Besen in der Hand. Da Ron nicht gleich geschaltet hatte, flog Harry Hermine in den Gemeinschaftsraum. Dort verschwand sie - nach wie vor unsichtbar - kurz durch die Tür zu den Mädchenschlafsälen. Fliegenden Schrittes kehrte sie Sekunden später zurück, drückte Harry den Tarnumhang in die Hände und übernahm das Kommando. während Harry Ginny mittels Tarnumhang aus ihrem Zimmer holte, flog Ron die restlichen Jungenschlafsäle ab und ordnete an, mit den Besen in den Gemeinschaftsraum zu fliegen. Sichere Flieger sollten ihren Kameraden als Taxi dienen.
Derweil hatte sich Hermine um die drei verletzten Jungs aus der zweiten, dritten und fünften Klasse gekümmert. Die Beiden Erstgenannten hatten nur Arm- und Beinbrüche erlitten, wie es aussah. Der Fünftklässler jedoch schien sich zusätzlich eine ernste Kopfverletzung zugezogen zu haben. Während Ron, Harry und inzwischen auch Ginny damit beschäftigt waren, ihre Mitschüler zu beruhigen, hatte Hermine zusammen mit zwei weiteren Vertrauensschülern die Verletzten auf Tragen gezaubert. Die Gryffindors teilten sich und die Tragen schwebten Richtung Ausgang. Als jedoch das Porträtloch aufschwang, flog sogleich ein Schwarm Flüche in den Turm. Nur Hermines schneller Reaktion war es zu verdanken, dass sie rechtzeitig einen Schutzschild aufbauen konnte und somit keiner von der ersten Salve getroffen wurde.
Erneut setzte Panik unter den Schülern ein. Harry übernahm das Absichern des Porträtlochs und Ginny die Trage, so dass Hermine wieder das Kommando und die Kontrolle übernehmen konnte. Durch Harry am Eingang schien die unmittelbare Gefahr der Flüche gebannt, so dass Hermine es erneut schaffte, Ruhe unter die Schüler zu bringen. >>Okay, die Verletzten müssen so schnell es geht in den Krankenflügel gebracht werden. Das heißt wir müssen da draußen durchbrechen. Jeder, der den Gardendo beherrscht, stellt sich hinter Harry auf, dann brauche ich noch drei Freiwillige, welche sich in unserer Mitte darum kümmern können, die Kranken schweben zu lassen. Wir werden versuchen, ein geschlossenes Schutzschild um uns herum zu errichten. Neville, Du und Dean sichert den Eingang, wenn wir draußen sind!<< kommandierte Hermine.
Inzwischen war Harry einige Schritte aus dem Porträtloch herausgetreten und hielt, gemeinsam mit Ginny und Ron einen Schritt rechts und links hinter ihm die vordere Schildglocke des Gardendo aufrecht. Jetzt folgten die drei Tragen mit den Verletzten und ihren Dirigenten. Den hinteren Teil des Schildes sicherten Lavender und Parvati, denen es erst vor kurzem gelungen war, den Gardendo zu meistern, zusammen mit Hermine. Der Gardendo von Lavender und Parvati war lange nicht so stark wie bei den anderen Vier, aber die Hauptarbeit hatten sowieso Harry, Ginny und Ron zu leisten, da die meisten Flüche auf ihren Teil des Schildes aufschlugen.
Noch hatten sie sich nicht weit vom Gryffindor Turm entfernen können, als plötzlich wie auf Kommando der Beschuss aufhörte. Aus der entgegengesetzten Richtung eilten nun Remus und Tonks auf sie zu, die bis jetzt ebenfalls unter Beschuss gestanden hatten. >>Wie schlimm ist es in Gryffindor?<< fragte Tonks. Harry wunderte sich doch etwas ob dieser Frage. >>Warum fragst du? Ist noch woanders etwas passiert?<< Hermine jedoch wollte wohl vorrangig ihre Hauslehrerin beruhigen, deshalb antwortete sie Pflichtbewusst: >>Nur die drei Verletzten hier! Sind schwer gestürzt, als sie aus ihren Schlafsälen kamen und plötzlich die Treppe verschwunden war!<< >>Dann werde ich wohl besser gleich mal nachschauen, ob es noch irgendwelche versteckten Fallen im Gryffindorturm gibt! Remus, Du verfolgst bitte die Angreifer!<< sagte Tonks. >>Hat keinen Sinn, die sind durch den Geheimgang verschwunden und können mittlerweile fast überall im Schloss sein. Ich begleite diese Gruppe hier lieber zum Krankenflügel.<< widersprach Remus. Tonks nickte. In Sachen Geheimgängen war der ehemalige Rumtreiber ein unumstrittener Fachmann und hatte sicher recht.
>>Also, Moony! Raus mit der Sprache! Was ist noch alles passiert?<< forderte Harry eindringlich die Beantwortung seiner schon früher gestellten Frage. >>Nun, genau wissen wir es auch noch nicht. Es fing Punkt sechs Uhr heute Morgen an! In Huffelpuff ist der Kamin explodiert. Bei den Ravenclaws sind die Regale im Gemeinschaftsraum auf einige Schüler gefallen. Man munkelt von zwei Toten. Wie es bei den Slytherins aussieht, kann derzeit noch keiner sagen. Der komplette Gang zu ihren Räumen ist eingestürzt. Slughorn will versuchen, vorzudringen. Der Feueranschlag auf die Bibliothek ist dank des großen Einsatzes von Madame Pince gescheitert. Sie wird halt zur Furie, wenn jemand ihren Büchern ans Leder will. Bei dem Angriff wurde sie verletzt, befindet sich aber schon im Krankenflügel. Minerva und King versiegeln gerade die Bibliothek magisch. Ohne sie wäre es fast nicht mehr möglich, hier junge Zauberer auszubilden. Außerdem hat die Küche gebrannt, die Hauselfen haben jedoch versichert, das Ganze unter Kontrolle zu haben.<<
Die Gryffindors waren entsetzt. Stumm liefen sie weiter, da vorerst keiner einen Laut herausbringen konnte. Sie hatten beinahe den Krankenflügel erreicht, als wieder Flüche auf sie abgeschossen wurden. Die Flüche kamen erneut aus einem der Geheimgänge an der Wand. Aus sicherer Deckung heraus trauten sich diese Feiglinge also, einen Krankentransport anzugreifen, nicht jedoch offen! >>Geht Ihr weiter und bringt die Verletzten in den Krankenflügel. Ich kümmere mich darum!<< befahl Remus. Obwohl sich Harry lieber mit ihm zusammen auf die Suche nach diesen Feiglingen gemacht hätte, nickte er und beschleunigte seinen Schritt Richtung Krankenflügel. Dort angekommen wurde die prekäre Situation an diesem Tag deutlich. Madame Pomfrey war völlig überlastet, da schon von anderen Unglücksstellen Verletzte zu versorgen waren. Mit einem Wink seines Zauberstabes vergrößerte Harry den Krankenflügel auf etwa die dreifache Fläche und beschwor ausreichend zusätzlich Betten. >>Danke Harry! Bislang hat es keiner der Professoren geschafft, hier vorbeizuschauen, und den Schülern ist es nicht gestattet, derartige Veränderungen am Schloss vorzunehmen. Ganz zu schweigen davon, dass den Meisten einfach die Macht dazu fehlen würde! Legt die Verletzten bitte auf drei der neuen Betten. Ich kümmere mich dann um Sie. Eventuell könnt Ihr mir auch helfen. Ich glaube nicht, dass ich das alleine alles schaffe. Wer weiß, wie es bei den Slytherins aussieht!<< sagte die Krankenschwester.
>>Ich bin in Heilzaubern eine ziemliche Niete!<< gestand Harry. >>Ich bin sicher, dass ich da draußen mehr erreichen kann! Ginny und Hermine kennen sich damit ganz gut aus. Die lasse ich Dir hier, Poppy.<< >>Gut, Harry, danke! Leider gehen mir aber die Heiltränke aus. Könntest Du kurz nach Prof. Slughorn suchen und ihn bitten, mir seine Vorräte zu schicken?<< bat Poppy. >>Das mache ich! Ich bin mir sicher, Harry möchte so schnell wie möglich den Angreifern nachsetzen. Vor allem, solange mein Schwesterchen noch anderweitig beschäftigt ist!<< grinste Ron. Hermine und Ginny kümmerten sich gerade um die beiden weniger schwer verletzten Gryffindors. >>Einverstanden!<< antwortete die Schulschwester und eilte zu dem Gryffindor mit den Kopfverletzungen.
>>Denk dran, Slughorn wird gerade versuchen, in den Slytherin-Keller zu kommen!<< sagte Harry zu seinem besten Freund, als sich ihre Wege trennten. >>Mach ich! Denk Du lieber daran, dass Du noch gebraucht wirst! Sei vorsichtig!<< entgegnete Ron. >>Du auch!<< antwortete Harry ernst und verschwand in dem Geheimgang, in dem auch schon Remus verschwunden war. Harry hatte nicht die geringste Ahnung, welche Richtung er einschlagen sollte. Wenn er doch nur Remus folgen könnte. Da kam ihm die Idee. Er verwandelte sich in den königlichen Greif. Als dieser hatte er zwar noch immer nicht ganz die scharfen Sinne eines Wolfs, aber wenigstens konnte er die relativ frische Spur, die nach Wolf roch und von Remus stammen musste, riechen.
Nach etlichen Abzweigungen verlor sich die Spur und Harry fand sich vor einem Seiteneingang der Großen Halle wieder. Hinter einem Stein, der von der Decke gefallen sein musste, fand er den bewusstlosen Remus. Er war in einer Art schwarzmagischem Feld gefangen, das in bekanntem Grün schimmerte. Mit einiger Mühe entfernte Harry das Feld. Remus war am Leben, wachte aber auch nach mehrfachem Aufwachzauber nicht auf. Da vernahm Harry Notts Stimme aus der Großen Halle. Schnell legte er einen Nichtbeachtungszauber auf Remus. Mehr konnte er für ihn momentan nicht tun und eilte in die Große Halle. >>Oh nein, hier wird sich keiner aus den Staub machen! Avada Kedavra!<< schrie Nott, der eine Todesserrobe trug, und schickte einen grünen Lichtblitz auf McGonagall, welche gerade Portschlüssel beschwor und einen Erstklässler nach dem anderen aus Hogwarts schickte. Der Strahl traf und McGonagall sackte leblos in sich zusammen. Alles, was blieb, war ein grün schimmerndes Feld um die Direktorin.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
So wieder ein Kapitel fertig! Doch heute ist nicht alle Tage, Ich schreib weiter keine Frage. Helft mir, gemeinsam können Wir diese FF bestimmt noch verbessern ;-)
Betagelesen: Aragock, Littlun
Euer KingsleyS
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel