von KingsleyS
In den folgenden Tagen spielten sich die Sicherheitsüberprüfung und die anderen Schutzmaßnahmen immer mehr ein. Alle Maßnahmen welche am Anfang noch intensive Einarbeitung erfordert hatten, wurden zur zweiten Natur. An den Vormittagen fand der reguläre Unterricht in Hogwarts statt. Ab 5 Uhr nachmittags jedoch, wurden die weiteren Spiele des Turniers ausgetragen. Die Professoren hatten ein einsehen und gaben in diesen Tagen keine Hausaufgaben. Harry jedoch glaubte weniger an die Weichherzigkeit seiner Professoren, als vielmehr, aus eigener Erfahrung daran, das auch diese keine Lust hatten Aufsätze zu korrigieren, während im Stadion die spannendsten Quidditch Schlachten geschlagen wurden.
Am Montag schlugen die Slytherintypisch in grün silber gewandten Bloodliners, mit ihrer Schlange auf der Brust, in einem wahren Marathonspiel von 5 Stunden, Pride of Portree. Pride of Portree, eine seit Ewigkeiten in der englischen Liga vertretene Mannschaft von der Isle of Skye, wehrte sich nach Leibeskräften gegen die Schlangenbrut aus Slytherin. Mit ihren Purpurnen Umhängen und dem goldenen Stern auf der Brust, standen die jungen Profis den Bloodliners weder in spielerischer Hinsicht, noch in Sachen Stolz etwas nach. Letztlich war es die sehr harte, fast schon offen unfaire Spielweise der Bloodliners, welche den Ausschlag über Sieg oder Niederlage gab.
Aber Blaise Zabini, einer der Jäger in Harrys Mannschaft, hatte es auf den Punkt gebracht. >>Erlaubt ist was der Schiedsrichter durchgehen lässt!<< Und der Schiedsrichter an diesem Tag, ein Russe namens Igor Pushow, schien es hart zu mögen. Direkte Schlägerattaken auf die gegnerischen Spieler oder auch geplante Rempler im Vorbeiflug erschienen ihm keine ausreichenden Gründe um Sanktionen gegen die Verursacher zu verhängen. Lee machte sich einen Spaß daraus, zusätzlich zu den Quiddichpunkten, auch noch Punkte für Körpertreffer, Verwundungen und technische KO 's zu vergeben. Nach dieser Statistik waren die Bloodliners Weltklasse.
Der Dienstag sah das Duell Whisky gegen Wodka, wie es Jordan so schön salopp ausgedrückt hatte. Was nichts anderes Bedeutete, als das die Feuerwhisky Falcons, in ihren Umhängen, welche alle unterschiedliche Farben und Muster trugen und denen lediglich das identische Wappen auf die Brust genäht worden war, gegen Durmstrang spielten. Das Wappen der Falcons, war ein Falke mit einer Flasche Feuerwhisky in den Klauen. Durmstrang hatte als Wappen die unverkennbare Silhouette ihres Schiffes gewählt, das sich in tiefem Schwarz von ihren Weinroten Umhängen abhob.
Das Spiel wäre sicherlich interessant geworden, hätten nicht die Falcons vorrangig Probleme damit gehabt, sich auf ihren Besen zu halten. Eine Tatsache, die weniger an ihrem fliegerischen können lag, denn dann hätte man Sie in der Qualifikation schon heraus geworfen, sondern eher an der zu gut gemeinten Bekämpfung des Lampenfiebers mit Feuerwhisky. In diesem Zustand waren sie natürlich keine Gegner für Durmstrang, welche das Spiel bereits nach einer dreiviertel Stunde beendeten. Mit Krum als Sucher, da war sich Harry sicher, wäre der Sieg schon 30 Minuten früher ihrer gewesen.
Allerdings weigerten sich die total besoffenen Flacons, und ihre auch nicht mehr ganz nüchternen Fans, nach dem Spiel standhaft das Stadion zu Räumen. Erst das Versprechen McGonagall's in den Drei Besen eine Lage vom besten Whisky bereitstellen zu lassen, brachte die Falcons über eine Stunde später dazu das Schulgelände und damit auch das Stadion zu verlassen. Das eigentlich im Anschluss geplante Spiel, Hogwarts United gegen die Caerphilly Catapults wurde daher auf den nächsten Tag verschoben.
Eine gewisse Anspannung war schon am Dienstag in der Mannschaft zu spüren gewesen, aber die Vertagung des Spiels auf Mittwoch, verschlimmerte das Ganze noch erheblich. Allen voran Hermine benahm sich, als ob die Abschlussprüfungen anstünden. Als am Nachmittag die Zwillinge mit einem schelmischen Grinsen auftauchten, war bei den Spielern die Aufregung jedoch so gut wie verfolgen. Erst jetzt viel Harry auf, das er Sie am gestrigen Tag nicht gesehen hatte, obwohl Sie doch eigentlich hätten spielen müssen. >>Sagt mal Jungs, wo habt ihr eigentlich gestern gesteckt? Ich habe euch gar nicht gesehen!<< fragte Harry die beiden Treiber. >>Das wundert uns nicht Harry, das liegt daran das wir gestern geschäftlich Verhindert waren!<< grinste Fred. >>Aber wir haben vorsorglich dafür gesorgt, das unser Spiel ausfällt, indem wir den Falcons 7 Fässer Feuerwhisky versprochen haben, wenn sie Verhindern, das nach ihrem Spiel noch ein weiteres stattfindet.<< ergänzte George.
Bei so viel Unverschämtheit bleib Harry schlicht die Spucke weg. Während Hermine sich endlich aus ihrer Anspannung löste und die Zwillinge derart ins Senkel stellte, das Diese, welche von ihrer Mutter Molly Weasley einiges gewöhnt waren, schuldbewusst das Genick einzogen. Die restliche Mannschaft war jedoch der Meinung, es wäre ja alles gut gegangen und hätte jetzt sowieso keinen Sinn mehr darüber nachzudenken. So war das Ganze wenig später in der Umkleidekabine auch schon so gut wie vergessen. >>Also ich fasse noch einmal kurz zusammen: Ron fliegt als erster, dann Fred und George. Ihnen folgen Sacharias, Blaise und Ich. Wir bilden einen Ring in der Luft, und Harry, der als letzter aus dem Gang geflogen kommt, schießt mitten durch, wie eine Quaffel der durch einen Torring geworfen wird.<< sagte Ginny.
Der Auftritt der HU war so atemberaubend, wie ihn Hermine geplant hatte. In Minimalabstand schossen die Spieler aus dem Tunnel, bauten sich ringförmig auf und Harry flog in Höchstgeschwindigkeit mitten durch. Es war noch keine Sekunde gespielt, doch das Publikum spendete Hogwarts United bereits frenetischen Applaus. Schon die Kleidung des Teams lies keinen Zweifel aufkommen wer hier die eigentliche Heimmannschaft war. Die schwarzen Quidditch Uniformen, mit leuchtend silbernen Streifen. Das auf dem Herzen prangte Hogwarts Logo. Die Brust verkündete in golden, brennenden Lettern: Hogwarts United. Auf dem Rücken war ein goldener Phönix abgebildet, darunter Stand: Wir fliegen und Wir siegen, im Andenken an Albus Dumbledore. Schwachkopf! Schwabbelspeck! Krimskrams! Quiek! Die Namen auf den Ärmeln hingegen, machten es den Zuschauern leichter, die Spieler zu unterscheiden, was sonst zumindest bei Fred und George eine Herausforderung gewesen wäre.
Die Einzigen, die sich unbeeindruckt zeigten, waren die Caerphilly Catapults. Sie demonstrierten mit ihren Quergestreiften Umhängen, in scharlachrot und hellgrün, einen bemerkenswert schlechten Farbgeschmack. Ginny und der gegnerische Kapitän gaben sich die Hand, dann ließ der französische Schiedsrichter Fanzoar Dalatur die Bälle frei. Synchron mit dem Sucher der Catapults schoss Harry in die Höhe. Der frische Frühlingswind blies ihm um die Ohren und alles andere schien wieder einmal unwichtig. Es interessiert ihn nicht, wie viele Leute ihm momentan zuschauten, es gab nur ihn, und seinen Auftrag den Schnatz zu fangen.
Plötzlich war Fred neben Harry und schlug einen Klatscher zurück zu den gegnerischen Treibern, der Harry sonst todsicher vom Besen geholt hätte. Der Zwilling grinste und stürzte sich wieder nach unten um einen Klatscher von Ginny fern zu halten, die gerade mit dem Quaffel in der Hand einen Angriff auf den mittleren Ring des Gegners flog. Harry konzentrierte sich nun und begann nach dem Schnatz zu suchen. Der andere Treiber beachtete Harry gar nicht. Er schien in ihm keine Konkurrenz zu sehen. Harry war das nur recht, er mochte es nicht, wenn sich andere Sucher ausschließlich darauf versteiften ihn zu beobachten.
Mittlerweile stand es 90 zu 60 für United. Harry hatte den Schnatz noch immer nicht zu sehen bekommen, aber es schien so, das auch sein Gegner noch nichts gesehen hatte. Mit einem Auge achtete Harry immer darauf, ob dieser sich sonderbar verhielt. Hermine lehnte sich zufrieden zurück während sie dem Spiel folgte. Hogwarts United hatte das Spiel im Griff und Harrys Fähigkeiten als Sucher vertraute sie Blind. Ron hielt auf Profiniveau. Ginny dirigierte den Angriff wie ein kleiner General, akkurat und präzise, wie ein chirurgischer Eingriff. Die Zwilling entschärften die Klatscher so geschickt, dass sich die Anderen aus ihrer Mannschaft darüber keine Sorgen machen mussten. Die Catapults allerdings hätten sicherlich einen Eid geschworen, dass mindestens vier Klatscher im Spiel waren. Das Spiel war sportlich und fair. Seit dem freilassen der Bälle war der französische Schiedsrichter praktisch arbeitslos.
Harrys Augen suchten das Stadion nach dem bekannten glitzern ab. Währenddessen versuchte er den Schnatz auch magisch aufzuspüren. Was sich jedoch als ungleich schwerer erwies, als bei den Trainings. Nun waren hunderte von magischen Personen und Gegenstände im Stadion. Harry war sich sicher, das es deshalb niemanden interessierte, ob man diese Fähigkeiten in einem Quidditch Spiel einsetzte oder nicht. Aus den Augenwinkeln nahm Harry eine apruppte Richtungsänderung des anderen Suchers war. Dieser stürze mir atemberaubender Geschwindigkeit in die Tiefe. Doch diese Stelle, auf die der andere Sucher zu hielt, hatte Harry wenige Sekunden davor noch abgesucht. Dort war ganz sicher kein Schnatz. Wahrscheinlich war es ein Ablenkungsmanöver um Hogwarts United aus seinem Spielfluss zu bringen, denn die Führung war mittlerweile auf 150 zu 90 angewachsen.
Enttäuscht, dass sein Ablenkungsversuch nicht gefruchtet hatte, stieg der zweite Sucher wieder höher. Im selben Moment sah Harry einige Meter über sich etwas glitzern. Er beschleunigte seinen Feuerblitz und tatsächlich, es war der Schnatz. Sein Gegner holte das Letzte aus seinem sicherlich auch erstklassigen Besen heraus, doch durch seinen Ablenkungsversuch, war er einfach zu tief um noch etwas machen zu können. Alles was ihm blieb, war dabei zu zuschauen, wie sich Harrys Hand um den goldenen Ball mit den silbernen Flügelchen schloss.
>>Potter hat den Schnatz gefangen! Gefahrloser Sieg für Hogwarts United! Eine hervorragende Leistung der beiden Treiber Fred und George Weasley! Der Endstand beträgt 320 zu 100 Punkte. Wo wir gerade bei den Zauberscherzatikel Herstellern Weasley sind, einen solchen Sieg feiert man am besten mit Weasleys Inferno Deluxe, erhältlich in den Filialen in Hogmeade, der Winkelgasse und neu, seit gestern, in der französischen Zaubererstaße im Paris. Wie die Franzosen sagen: Es ist Manifice...<< >>Mr. Jordan ich sagte doch, keine Werbung mehr!<< schalt McGonagall den Moderator.
Irgendwann verlagerte sich die Siegesfeier von Hogwarts United vom Stadion in die Große Halle des Schlosses. Und hier zeigte sich, dass nahezu alle Schüler des Schlosses hinter dem Team standen. War auch das Team sehr Gryffindor lastig, so feierten doch alle Häuser in nahezu gleicher Anzahl mit ihnen zusammen den Sieg.
Der Donnerstag brachte einen Kater und eine gelöste Atmosphäre im Schloss. Alle Mannschaften aus Hogwarts hatten ihre Spiele hinter sich. Nur einige der Gäste aus Beauxbaton zeigten sich sichtlich nervös über ihr bevorstehendes Spiel. Nicht nur, das sie beim Frühstück so gut wie nichts aßen, sie waren auch im Unterricht mehr als abgelenkt und brachten nicht einmal die einfachsten Zauber zustande.
Lee Jordan hatte sich wohl eine gehörige Standpauke der Direktorin anhören müssen, jedenfalls wirkten seine Kommentare an diesem Nachmittag kreuzbrav und daher ein wenig langweilig. Die Spiele jedoch waren alles Andere als das. In einem reinen Duell englischer Profimannschaften, standen sich die in walisischen Holyhead Harpies, in ihren dunkelgrünen Umhängen mit den goldenen Krallen auf der Brust, und die Motrose Magpies gegenüber. Das Spiel war hochklassig, aber auch hier merkte man, dass beide Mannschaften aufgrund der Altersbeschränkung nicht in ihrer Bestbesetzung spielten. Schließlich gewannen die Harpies mit 240 zu 110 das bis dahin recht ausgeglichene Spiel.
Die Teamkleidung der Beauxbaton Mannschaft unterschied sich in ihrer Farbgebung kaum von ihren hellblauen Schuluniformen. Lediglich das Wappen mit den beiden gekreuzten Zauberstäben, aus denen Funken stoben, war größer und bedeckte nun die gesamte Brust. Wie bereits am Sonntag, saß auch heute Gabriele wieder hinter Harry und seinen Freunden und feuerte ihr Team lautstark an. Ihre Gegner dieser ersten Runde, waren die Kenmare Krestels aus Irland. Sie trugen smaragdgrüne Roben mit zwei K's auf Brust und Rücken.
Beauxbaton spielte kompakt und war hervorragend aufeinander abgestimmt. Wären sich bei den Iren kein richtiges Zusammenspiel entwickeln wollte. Langsam aber sicher, bekam Harry den Eindruck, dass die Profiteams der Vorbereitung auf dieses Turnier keine besondere Beachtung geschenkt hatten. Entweder waren sie von unwürdigen Gegnern ausgegangen, oder sie hatten sich auf ihr potentiell überlegenes Spielermaterial verlassen. Die Krestels jedenfalls beeindruckten ein ums andere mal mit hervorragenden Einzelleistungen, hatten dem überlegenen Teamplay der Franzosen jedoch nicht viel entgegen zu setzen. So gewann Beauxbaton nach 70 Minuten schließlich überlegen mit 290 zu 80 Punkten.
Die Feier dieses Abends stand der gestrigen kaum nach. Nur der Kater des nächsten morgens war nicht Butterbier, sondern französischem Rotwein und Champagner zu verdanken. Harry fieberte dem letzten Spiel der ersten Runde entgegen. Eintracht Pfützensee war in der englischen Liga nie von den hinteren Plätzen nach vorne gekommen. Stattdessen kämpften sie beinahe jedes Jahr gegen den Abstieg aus der Top Liga. Die Butterbier Tornados hingegen waren ein gänzlich unbeschriebenes Blatt. Die Erwartungen an Sie hätten nach dem Auftritt der anderen Spaßmannschaft, den Feuerwhisky Falcons, auch kaum niedriger sein können.
Doch schon der Auftritt der Butterbier Tornados erweckte einen viel besseren Eindruck. Alle Spieler saßen aufrecht und mit klarem Blick auf ihren Besen. Sie hatten einheitliche Teamkleidung, welche aus himmelblauen Roben mit dunkelblauen T's auf Brust und Rücken bestand. Ihr auftreten wirkte fast professioneller, als das von Eintracht Pfützensee, welche in braunen Roben mit den Buchstaben EP auf Brust und Rücken spielten.
Untypisch für eine Profimannschaft bei diesem Turnier, spielte Pfützesee jedoch wie aus einem Guss. Sie erweckten den Eindruck, als hätten Sie seit Monaten nichts anderes getan, als sich für dieses Turnier vorzubereiten. Das können der Einzelspieler jedoch, schien etwas niedriger als bei den anderen Profimannschaften.
Auch die Tornados spielten recht gut zusammen. Ihre Pässe waren genau, ihre Taktiken des öfteren erfolgreich. Ihr einziges Problem jedoch war, das Pfützensee in allem ein klein bisschen besser war. Lediglich die beiden Treiber von Pfützensee erschienen Harry ein wenig plump in ihren Vorgehensweisen. Aber dies war ein, für Treiber, nicht unbedingt untypischer Charakterzug. Der Fang des Schnatzes durch den Sucher von Eintracht Pfützensee beendete schließlich ein Spiel, welches schon seit Beginn eine eindeutige Überlegenheit von Eintracht Pfützensee gesehen hatte.
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So wieder ein Kapitel fertig! Doch heute ist nicht alle Tage, Ich schreib weiter keine Frage. Helft mir, gemeinsam können Wir diese FF bestimmt noch verbessern ;-) Betagelesen: HermineGranger
KingsleyS
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