von KingsleyS
Gespannt öffnete Harry die Tür zum Esszimmer. Ein großer, ovaler Esstisch dominierte den Raum. In der Ecke stand eine mächtige Standuhr, welche soeben ganz nach Art von Big Ben verkündete, dass es 6 Uhr Nachmittags war. Ein großer Schrank, der edle Keramik, Silber und Zinn enthielt, füllte die Wand. Große, bequeme Stühle standen um den Tisch. Sie waren mit rotem Stoff gepolstert. Auf ihnen prangte ein mit Goldfäden gesticktes Wappen. >>Merkwürdig, das Wappen war gestern noch ein anderes!<< murmelte Stroppy. >>Dann stimmt es also! Dadurch, dass sich die Häuser der Potters und Blacks in mir vereinen und ein neues Haus Potter bilden, haben sich die Wappen geändert. Das hat man mir schon angekündigt!<< bemerkte Harry. >>Cool, Alter, Dein eigenes Wappen!<< staunte Ron. >>Mein Harry ist ein Lord, das habt Ihr doch vorhin von seinem Urgroßvater gehört! Aber irgendwie hat er das auch verdient!<< meinte Ginny. >>Oh Harry, kapierst Du eigentlich, was das bedeutet? Es ist seit über einem Jahrhundert nicht mehr vorgekommen, dass sich die Häuser zweier reinblütiger Familien vereinigt haben! Die Vereinigung eines Hauses der schwarzen und der weißen Magie hat es - soweit ich weiß - noch nie gegeben!<< erläuterte Hermine die Situation.
Harry betrachtete das gestickte Wappen etwas eingehender. Anstatt von einem Zierrand, wie es bei Wappen üblich war, wurde sein Wappen durch eine Schlange, die sich selber in den Schwanz biss, gerahmt. In der Mitte des Wappens stand der für Gryffindor und Potter typische Greif, der allerdings - wie auf dem alten Potter-Wappen - mit gespreizten Flügeln abgebildet war, was eine Verwechslung mit einem Löwen unmöglich machte.
>>Harry, Du solltest Dich mal darüber informieren, welche Rechte Dir als neuem Oberhaupt dieser Familien zugefallen sind!<< meinte Hermine. >>Hat man mir schon gesagt, Hermine! Ich bin Lord von diesem ... und Earl von jenem .... , Aber das interessiert mich nicht! Weder Dad noch Sirius haben ihre Titel offiziell getragen; warum sollte also ich es tun?<< antwortete Harry.
>>Das spricht ja für Dich, Harry, aber ich hatte damit nicht Deine Titel gemeint! Eine so alte Familie wie die Blacks oder die Potters hatten sicherlich einigen politischen Einfluss! Ich wette mit Dir, Du hast mindestens einen Sitz im Zaubergamont, vielleicht sogar einen im Hogwarts-Schulrat!<< erklärte Hermine. Nicht nur Harry, sondern auch Ginny und Ron standen die Münder offen! Dobby nickte stolz und selbst Stroppy hatte interessiert Hermines Ausführungen zugehört.
>>Wenn Du mir das so erklärst, Hermine, sollte ich mich mal damit beschäftigen! Vielleicht könnte das unserer Sache nutzen!<< gab Harry zu, nachdem er sich gefangen hatte. >>Auch das mit den Titeln solltest Du Dir nochmal überlegen ...<< >>Genau! wäre es nicht cool, wenn der Minister Dich mit Lord Potter ansprechen müsste?<< unterbrach Ron. >>Bei Leuten wie ihm würdest Du enorm im Ansehen steigen!<< legte Hermine nach. >>Du meinst, der Minister müsste mich mit Eure Lordschaft Harry Potter ansprechen? Irgendwie fände ich das schon cool!<< grinste Harry.
Der nächste Raum, in den Stroppy sie führte, war das Wohnzimmer, das Harry mit der rot-goldenen Farbgebung und dem großen Kamin mit den Ledersesseln davor sehr stark an den Gryffindor-Gemeinschaftsraum erinnerte. Der offensichtlichste Unterschied war die gut sortierte Bar gleich neben dem Durchgang zum Billardzimmer. Ess- Wohn- und Billardzimmer waren mit Durchgangstüren untereinander und mit der Küche verbunden. Zusätzlich hatte jeder dieser Räume eine Tür zum Flur.
Das Billardzimmer war die letzte Tür auf der rechten Seite des Flurs. Ihr gegenüber lag ein Bad, dem lediglich eine Badewanne fehlte. Die vorletzte Tür auf der rechten Seite schien ein Arbeitszimmer zu sein. >>Das war das Arbeitszimmer des früheren Hausherren James Potter. Hat mir meine Mutter erzählt.<< gab Stroppy einen seiner knappen, schroffen Kommentare ab. Der nächste Raum, der mit diesem verbunden war, ließ Hermines Augen leuchten. Es war die Bibliothek des Hauses. Über dem zentralen Kamin prangte erneut Harrys Wappen. Das Wappen im Wohnzimmer hatte noch geleuchtet und war daher nicht zu erkennen. Dieses jedoch erstrahlte in vollem, neuem Glanz. Auch hier rahmte eine silberne Schlange den roten Hintergrund mit dem goldenen Greif. Dem Kamin gegenüber stand ein kleiner Tisch, an diesem zwei mächtige Sessel. Auf dem Tisch stand - sehr zu Rons Entzücken - ein Schachbrett. Weitere Sessel, die im Raum verteilt waren, luden zum Lesen ein.
Stroppy, der die Hausführung anscheinend schnell hinter sich bringen wollte, eilte weiter, während es für Harry und Ginny gar nicht einfach war, Ron vom Schachbrett und Hermine von den Büchern zu lösen. Dobby hingegen beschränkte sich auf die Rolle des Beobachters, ließ Stroppy dabei aber keine Sekunde aus den Augen. Der nächste Raum war ein nur unwesentlich kleineres Büro als das von Harrys Vater. Entweder hatte es Lilly benutzt, oder es war Gästen wie Sirius und Remus zugänglich gewesen. Vielleicht auch beides.
Die kleine Gruppe verließ das Büro in Richtung Flur. Der letzte Raum auf dieser Seite war offensichtlich eine Gästetoilette. Dahinter - etwa gegenüber der Tür zu den Kellergewölben - kam das Treppenhaus in den nächsten Stock und die Eingangshalle. Harry blickte noch einmal in den Flur, den sie gerade besichtigt hatten, als ihm ganz am Ende eine Tür auffiel, welche ausgelassen worden war. >>Stroppy, was ist eigentlich hinter der Tür dort hinten?<< fragte Harry. >>Laut Mama führt die in den Garten, aber ich kann das Haus aus irgend einem Grund nicht verlassen! Deshalb kann ich auch die Tür nicht öffnen!<< antwortete Stroppy ungewohnt höflich. Harry nickte und setzte das geistig auf die Liste der Dinge, die er sich später einmal anschauen wollte.
Das obere Stockwerk enthielt die Schlafgemächer des Hauses sowie mehrere Bäder. Das erste Zimmer auf der linken Seite war offensichtlich das Schlafzimmer von Harrys Eltern gewesen. Ein riesiges doppeltes Himmelbett füllte den Raum, zwei Nachttischschränkchen standen an den Seiten. Die zahlreichen Porträts an den Wänden waren - wie zuvor schon die im Erdgeschoss - allesamt leer. Am Fußende des Bettes führten zwei weitere Türen in andere Räume. Der Rechte davon stellte sich als begehbarer Kleiderschrank heraus, wovon die beiden Damen der Gruppe überaus beeindruckt schienen. Die andere Tür führte in ein Bad, gegen das das Vertrauensschülerbad auf Hogwarts wie eine Nasszelle wirkte. Neben Toilette und Bidet, gab es Dampfbad, Dusche, Sauna und Riesenwanne. Alles, was das Herz begehrte, war vorhanden. Die Wanne war so groß, dass sie als Whirlpool für mindestens 10 Personen ausreichen würde. Zwei Waschgelegenheiten mit Spiegelschrank komplettierten die Ausstattung.
Zurück im Flur führte sie Stroppy in den nächsten Raum. Harry stockte der Atem, als er das Zimmer betrat. Ganz deutlich hatte er das Gefühl, ein Déjà -vu zu erleben. Er kannte dieses Zimmer. Es war mehr als ein Jahr seines gewesen. Fast erwartete man, aus dem hellblauen Babybett Babygeschrei zu hören. Oder aber eine kleine Hand, die nach dem Quidditch Mobile zu greifen versuchte. Auf dem Wickeltisch standen Puder und Öl sowie Ersatzwindeln und Tücher griffbereit. In einer Ecke des Raumes lag eine Aufgeräumte Spielecke. In den Kisten waren massig Spielsachen für Kinder zwischen 0 und 3 Jahre. Harrys Blick blieb an einem etwa 50 cm großen Plüschlöwen hängen. >>Leo!<< entfuhr es ihm mit wehmütiger Stimme. Bis zu dieser Sekunde hatte er keinerlei Erinnerungen daran gehabt, nun jedoch erkannte er sein ehemaliges Lieblingsspielzeug wieder.
Der nächste Raum, in den Stroppy sie führte, war identisch eingerichtet, jedoch in rosa gehalten und sah noch unbewohnt aus. >>Sieht aus, als ob noch ein Schwesterchen für Dich geplant war, Alter!<< grinste Ron. >>Ärgere ihn nicht, Ron!<< pfiff Hermine ihren Freund zurück. Harry jedoch ließ das kalt. Warum sollte er um eine Schwester trauern, die er nie bekommen hatte? Stattdessen zog er Ginny ganz dicht an sich und grinste demonstrativ zu Ron. >>Schon möglich, Ron, aber da daraus nichts geworden ist, nehme ich jetzt halt Deine!<< >>Heißt das, ich bin nur eine Notlösung!?<< warf Ginny gespielt beleidigt ein, wobei ihre Augen belustigt funkelten. Harry gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss. >>Nein, wenn, dann wäre meine Schwester die Notlösung gewesen. Aber ich habe ja Hermine, die ich liebe wie eine Schwester und Ron, der mir näher steht, als es ein Bruder jemals könnte! Ganz zu schweigen von der Frau, die ich liebe!<< Erneut verschlossen seine Lippen Ginnys Mund.
Stroppy hatte erwähnt, dass zwischen den Kinderzimmern ein eigenes Bad läge, welches identisch mit den Gästebädern sei, aber so lange magisch verschlossen war, bis die Kinder in den Kinderzimmern alt genug wären, selbst ein Bad zu benutzen. Der letzte Raum auf der rechten Seite des Flures stand leer und enthielt keinerlei Einrichtung. Am Ende des Ganges, genau ein Stockwerk oberhalb der Tür zum Garten, war ebenfalls eine Tür angebracht, welche wahrscheinlich auf eine Art Balkon führte. Da Stroppy offensichtlich auch diese Tür nicht öffnen konnte, tat es Harry mit einem „Alohomora!“. Hinter der Tür befand sich jedoch eine Wand. Eine Wand aus Laub und Gestrüpp, und wenn das dort draußen wirklich der Garten war, war er mittlerweile ein Urwald.
Die andere Seite des Flures wartete mit vier Schlafzimmern auf, von denen sich jeweils 2 ein Bad teilten. Die Räume waren - wie alle - mit großen Fenstern versehen, von wo aus man das abendlich beleuchtete Dorf sehen konnte. Die Badezimmer waren etwas kleiner als das von Harrys Eltern, aber mit 2 Waschbecken, 2 Spiegelschränken, Toilette, Bidet, Dusche und Badewanne für mindestens zwei Personen trotz allem gut ausgestattet. >>So, ich hab jetzt keinen Bock mehr! Den Rest guckt Ihr Euch alleine an!<< motzte Stroppy und war mit einem Plopp verschwunden.
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- So, wieder ein Kapitel fertig! Doch heute ist nicht alle Tage, Ich schreib weiter keine Frage. Helft mir, gemeinsam können Wir diese FF bestimmt noch verbessern ;-) Betagelesen: HermineGranger - Aragock
KingsleyS
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