von KingsleyS
Harry war noch nicht richtig verschwunden, da segelte auch schon ein Papierflieger Memo, der aus dem Nichts zu kommen schien, auf sie zu! Dank seiner Hüterreflexe fischte ihn Ron mühelos aus der Luft und begann zu lesen. Als er aufblickte, war der leere Bauplatz verschwunden und ein prachtvolles Gebäude erhob sich vor seinen Augen. >>Was ist los mit Dir, Schatz?<< fragte Hermine besorgt. Ron, der staunend vor einem leeren Bauplatz stand, war auch wirklich ein merkwürdiger Anblick. >>Lest das, dann versteht Ihr es!<< antwortete Ron, ohne den Blick von Harrys Haus abzuwenden. Fasst zeitgleich rissen Ginny und Hermine ihm das Memo aus der Hand und begannen zu lesen. „Hallo Freunde, ich habe ein Haus geerbt, das Haus meiner Eltern. Es steht unter dem Fidelius Zauber! Aber daran war gedacht, denn als ich das Erbe antrat, wurde ich der neue Geheimniswahrer. Daher ist es mir eine Ehre und eine Freude, Euch in mein Haus einladen zu dürfen! Euer Harry“. Wiederum gleichzeitig ließen die beiden jungen Frauen das Memo sinken. >>Hermine! Das glaube ich nicht!<< staunte Ginny mit einem Blick auf das Potter-Haus. >>Ich auch nicht! Ich hatte eigentlich eine Bruchbude erwartet!<< antwortete Hermine. >>Kommt schon! Harry hat die Tür für uns aufgelassen!<< forderte Ron, der sich mittlerweile wieder etwas gesammelt hatte.
Das Haus war um ein Vielfaches größer, als es der leere, kleine Bauplatz hätte vermuten lassen. Eine am Fuß etwa 6 Meter breite Treppe führte zum hölzernen Hauptportal, dessen 3 x 3 Meter große, hölzerne Türen geöffnet waren. Jede der Türen hatte einen goldenen Klopfer, der die Form eines Löwenkopfes hatte. Das Holz der Türen war ein offensichtlich importiertes, rötliches Mahagoni. In etwa 30 cm hohen Buchstaben stand auf der linken Türhälfte „Pot“ und auf der rechten „ter“. Die Eingangshalle wirkte mit ihrem weißen Marmorfußboden, den hell getünchten Wänden und den großen Fenstern, sehr einladend. Einige Meter in der Halle stand Harry vor dem Porträt eines alten Zauberers mit Nickelbrille und widerspenstigem, weißem Haar.
>>Da seid Ihr ja endlich! Willkommen in der Löwenhöhle! Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat.<< lächelte Harry. Ginny stürmte auf ihren Verlobten zu und umarmte ihn. >>Danke, Kumpel! Schönes Haus, muss ich sagen!<< grinste Ron. >>Aber warum 'endlich'? Du bist doch auch erst seit fünf Minuten im Haus!<< wunderte sich Hermine. Harry, der es soeben geschafft hatte, sich von Ginnys Kuss zu lösen, blickte seine Freunde verwundert an! >>Wieso 5 Minuten? Ich muss mindestens 2 Stunden hier drin sein! Die Prüfungen haben schließlich gedauert!<<. Nun war es an Harrys Freunden, irritiert zu Harry zu schauen. >>Entschuldigt, wenn ich störe, Eure Lordschaft!<< machte sich das Porträt von Harrys Urgroßvater bemerkbar. >>Aber Eure Gäste haben Recht! Die Prüfungen fanden in Eurem Geist statt! Daher kam es Euch wie einige Stunden vor! In Wirklichkeit seid Ihr tatsächlich erst seit ca. 5 Minuten im Haus, Lord Potter.<< Harry nickte verstehend! >>Danke, Urgroßvater, aber was soll dieser ganze „Ihr“ und „Lord Potter“-Müll - waren wir nicht bei Du verblieben?<< >>Das geziemt sich nicht, wenn Gäste anwesend sind!<< antwortete Charles. >>Das sind keine Gäste, Charles! Das hier ist meine Verlobte und künftige Herrin dieses Hauses, Ginerva Molly Weasley, kurz Ginny! Und das meine beiden besten Freunde auf der Welt, Hermine Jane Granger und Ronald Bilius Weasley, oder besser Hermine und Ron!<< >>Das hier, Freunde, ist mein Urgroßvater Charles Potter!<< stellte Harry sie einander vor. >>Wenn das so ist! Ginny, Hermine, Ron! Willkommen im Hause Potter.<< lächelte Charles. Die drei Angesprochenen bedankten sich bei Harrys Urgroßvater für den freundlichen Empfang.
Plötzlich flog die Tür, die anscheinend in die Keller des Hauses führte, mit einem lauten Knall auf. Ein kleines Wesen mit langen Ohren, wütend funkelnden großen Augen und einer für das kleine Gesicht viel zu großer Nase stand in der Tür und schrie: >>Charly, alter Tintenklecks! Was haben diese Rumtreiber in meinem Haus verloren? Ich werde sie jetzt hinauswerfen!<< >>Nein, Stroppy, das wirst Du nicht tun! Vor Dir steht der rechtmäßige Erbe dieses Hauses! Lord Harry Potter! Ich habe Dir immer gesagt, dass dies eines Tages passieren würde!<< verkündete Charles stolz aber streng. Die Wut verschwand aus den Augen des Hauselfen. An ihre Stelle trat eine Mischung aus Angst und Trotz! >>Das muss er mir erst einmal beweisen!<<
Interessiert betrachtete Harry den mit Sicherheit ungewöhnlichsten Hauselfen, den er je gesehen hatte, und das wollte was heißen, schließlich kannte er Dobby. Der Elf trug eine knielange, verschlissene, blaue Jeans, Stoffturnschuhe, eine lederne, schwarze Weste und eine Baseballmütze mit Schirm nach hinten. >>Er gehört Dir, Harry. Du musst ihm befehlen, Deinen Zauberstab zu berühren. Einen direkten Befehl von Dir wird er nicht verweigern können!<< erklärte Harrys Urgroßvater. Harry nickte und befahl: >>Komm bitte hier her, Stroppy, und berühre meinen Zauberstab.<< Mit sichtlichem Widerwillen kam Stroppy dem Befehl nach. Als er Harrys Zauberstab berührte, fing er für eine Sekunde an, golden zu leuchten. >>Dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als Dich als meinen neuen Boss zu akzeptieren!<< knurrte Stroppy.
>>Entschuldige bitte das Verhalten dieses Hauselfen, aber er ist noch sehr jung, lebt aber schon seit Ewigkeiten alleine in diesem Haus.<< entschuldigte sich Charles mit einem Grinsen. >>In der Nacht, als Deine Eltern starben, lag eine Hauselfe in den Verliessen in den Wehen. Alle Bewohner dieses Hauses wurden in jener Nacht getötet, außer Dir, Harry, und der Hauselfe mit ihrem neugeborenen Elfenbaby. Hagrid brachte Dich weg, während die Hauselfe begann, hier im Haus alles aufzuräumen und nebenbei ihren Sohn aufzog. Als Stroppy etwa 6 Jahre alt war, starb seine Mutter bei einem Unfall. Seitdem lebt Stroppy alleine in diesem Haus und hat daher keine Ahnung von dem Verhalten und den Pflichten eines Hauselfen.<<
Harry nickte verständnisvoll und warf Stroppy ein freundliches, warmes Lächeln zu. >>Stroppy, Du musst wissen, dass ich noch nie einen Hauselfen hatte (Kreacher zählt nicht)! Auch finde ich es nicht richtig, dass Hauselfen als Besitz angesehen werden. Ich werde Dir daher in wenigen Wochen die Freiheit schenken! Vorher jedoch möchte ich, dass Du alles lernst, was man als Hauself wissen muss! Und ich habe da einen Freund, von dem Du all das lernen wirst.<< lächelte Harry dem Hauself zu. Dieser blickte ihn mit unverhohlener Neugierde, aber noch immer ein wenig Trotz, an.
>>Dobby! Könntest Du mal herkommen?<< sagte Harry. Die Magie der Elfen sorgte dafür, dass Dobby auf Hogwarts ihn hören konnte. Normalerweise klappt das nur zwischen Hauselfen und deren Besitzer, aber Dobby hatte Harry quasi als Besitzer adoptiert. Ein entsetzter Aufschrei entfuhr Stroppy, als plötzlich mit einem leisen Plop ein anderer Hauself in der Löwenhöhle, wie das Haus der Potters unter Zauberern hieß, erschien! >>Dobby freut sich sehr, dass Harry ihn gerufen hat! Wie kann Dobby Harry helfen?<< fragte der Hauself lächelnd. Stroppy verzog angewidert das Gesicht, als er Dobbys noch immer recht unterwürfige Gestik sah! >>Dobby, Du könntest mir einen Gefallen tun! Das hier ist Stroppy. Er stammt von einer Hauselfe ab, die meinen Eltern gehört hat. Rechtlich gesehen, gehört er jetzt also mir. Ich möchte, dass Du ihm alles beibringst, was ein Hauself wissen muss! Wenn er versteht, was und wer er ist, werde ich ihm die Entscheidung überlassen, ob er ein freier Hauself werden will wie Du, oder ob er weiterhin im Besitz eines Zauberers sein möchte, wie es Winky sicher vorgezogen hätte.<< lächelte Harry. >>Dobby freut sich sehr über Harrys Vertrauen und wird Stroppy sehr gerne alles beibringen, was er weiß!<< antwortete Dobby und verbeugte sich so tief vor Harry, dass seine Nase den Fußboden berührte.
Bei diesem Anblick platzte Stroppy der Kragen. >>Von diesem nutzlosen, unterwürfigen Nichts soll ich etwas lernen? Ich werde mich nie einem so .......<< Mit einem Wink Dobbys war der Redefluß des jugendlichen Hauselfen gestoppt. Er schaffte es nicht, auch nur noch einen Ton zu sagen. Stattdessen beschränkte er sich darauf, Dobby wütende Blicke zuzuwerfen.
>>Stroppy, es tut mir furchtbar leid, aber ich verspreche Dir, das ist der letzte Befehl, den ich Dir erteilen werde. Ich befehle Dir, alles, was man als Hauself wissen und können muss, von Dobby zu lernen. Wenn das geschehen ist, wirst Du frei entscheiden dürfen, ob Du in meinen Diensten bleiben möchtest oder nicht! Es wird Dir frei stehen, mein Haus zu verlassen. Aber ich will nicht undankbar sein! Wie es aussieht, hast Du dieses Haus seit dem Tod Deiner Mutter in Ordnung gehalten. Deshalb werde ich Dir eine Abfindung zahlen, solltest Du Dich entschließen, zu gehen!<< sagte Harry ernst. >>Dobby, würdest Du so freundlich sein, den Schweigezauber über Stroppy aufzuheben? Ich würde gerne seine Antwort hören!<< bat Harry und Dobby erfüllte ihm nickend seinen Wunsch.
Einige Momente schien Stroppy über die Antwort nachzudenken, dann sagte er schließlich: >>Du scheinst ein halbwegs cooler Typ zu sein, Harry. Ich denke, Dein Angebot ist fair! Ich werde also - wenn ich es möchte - frei sein, Geld haben und dieses Haus verlassen können?<< Harry nickte. Ein zufriedenes, fast schelmisches lächeln schlich sich auf Stroppy´s Gesicht.
>>Nun, da das geklärt ist, würdest Du mir, meinen drei Freunden und Dobby das Haus zeigen?<< fragte Harry. Mit einem kurzen Nicken und einer Bewegung seiner Hand gebot Stroppy ihm zu folgen. >>Harry, ich finde es nicht richtig, das Du ihn nicht sofort freigelassen hast!<< beschwerte sich Hermine. >>Lass gut sein, Minchen. Er ist Harrys Hauself. Das geht uns nichts an!<< warf Ron ein. >>Ich finde, Harry hat genau richtig gehandelt!<< stellte sich Ginny auf Harrys Seite. >>Hermine, einem Hauselfen, der keine Ahnung von dem Verhältnis zwischen Hauselfen und Zauberern hat, sofort die Freiheit zu schenken, wäre unverantwortlich! Und Dobby ist der Richtige, um ihm all das beizubringen und ihm die Konsequenzen, die sich daraus ergeben, zu erklären!<< erwiderte Harry ruhig, da er Hermines Eifer kannte, wenn es um B.ELFE.R (Bund für Elfen Rechte) ging. Verlegen nickte Hermine, was Harry als Zustimmung auffasste.
Stroppy deutete auf die Tür, aus der er gekommen war. >>Da unten sind die Kerker, Keller, Vorratsräume und Elfenquartiere, aber ich habe keinen Bock, Euch das zu zeigen. Könnt Ihr Euch von mir aus später alleine angucken!<< nicht sehr motiviert schlurfte er weiter zu der nächsten Tür. >>Das hier ist die Küche! Aber erwartet nicht von mir, dass ich Euch etwas koche! Ich kann den Fraß, den ich mir immer darin mache, selber nicht leiden!<< >>Der Raum daneben ist das Esszimmer. Mutter erzählte mir mal, dass da früher große Partys abgegangen sind, für die sie kochen durfte! Als ob das was Tolles wäre!?<< schnaubte Stroppy verächtlich. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
So wieder ein Kapitel fertig! Doch heute ist nicht alle Tage, Ich schreib weiter keine Frage. Helft mir, gemeinsam können Wir diese FF bestimmt noch verbessern ;-)
Betagelesen: HermineGranger - Aragock
KingsleyS
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