von KingsleyS
Kapitel 51: Der mit dem Wolf tanzt
Bester Laune saßen die vier Freunde beim Frühstück. >>Harry, wolltest Du mir nicht sagen, was Dir heute Nacht wegen deinem Animagus eingefallen ist?<< fragte Ginny. Harry grinste. >>Du hattest Deine Chance, Schatz. Jetzt wirst Du so lange warten müssen wie die Anderen auch!<< Mit gespielter Beleidigung schaute Ginny in die andere Richtung. >>Hätte der Herr wenigstens die Güte, uns zu verraten, wann Wir es erfahren werden?<< fragte Hermine, >>Streng Dich nicht an, Hermine Schatz. Irgendwie bin Ich doch sein Boss. Ich werde Ihm einfach befehlen, es zu sagen!<< grinste Ron. >>Das tut mir wirklich Leid, mein Boss, aber das kann ich Dir nicht verraten. Hier geht es um die Sicherheit Hogwarts! Und in diesem Punkt habe ich als Verteidiger Hogwarts das letzte Wort!<< schmunzelte Harry. Nun konnte selbst Ginny nicht mehr so tun, als ob sie beleidigt wäre. >>Du meinst, genau so geheim wie die Stützstrumpfgröße von McGonagall?<< Harry lachte. >>Nein, Ginny, so geheim ist sonst nichts mehr auf der Welt!<< die drei anderen prusteten los! Als sich das Gelächter wieder gelegt hatte, meinte Harry: >>Jetzt mal im Ernst. Ich bin mir zwar zu 99.5% sicher, aber da ich mich heute Nachmittag sowieso mit Moony und Minerva in der DA treffe, möchte ich lieber nicht zu viel versprechen! Minerva meinte, das Einzige, was mir noch fehle, wäre eine Eingebung. Die hatte ich letzte Nacht! Mal sehen, ob sie Recht hatte. Falls ja, wissen wir heute Abend Genaueres.<<
Der Tag verging langsamer als sonst. Zu gerne hätte Harry sich sofort in die DA verzogen, um mit dem Animagitraining weiterzumachen, doch das ließen sein Gewissen und Hermine nicht zu! Doch es hätte schlimmer kommen können. Vor wenigen Wochen noch war Harry vom Unterricht gelangweilt gewesen, da der Schulstoff einfach zu trivial war. Jetzt hatte Er wieder seine ursprünglichen Schwierigkeiten, was aber nicht daran lag, dass Harry schlecht geworden war, sondern daran, dass er seit geraumer Zeit im Unterricht keinen Zauberstab mehr benutzte! Ohne einen Solchen war selbst das Verwandeln einer Teekanne in einen Hasen eine magische Höchstleistung.
Selbst wenn irgendwelche theoretischen Dinge bearbeitet wurden, langweilte er sich nicht mehr wie früher. Viel mehr nutzte er die Zeit, seine Gedanken zu ordnen. Es war eine Unterform der Oklumentik, die er hier anwendete. Sie verschloss den Geist zwar nicht vor Fremden, sortierte die Gedanken aber in einer Weise, die Sie für Andere verwirrend, im Falle von Voldemort sogar schmerzhaft machen würde. So war es Harry gelungen, die wirklich wichtigen Informationen mit starken Gefühlen von Zuneigung und Liebe zu durchdringen. In seiner Vorstellung waren die Dinge nach Themen geordnet, welche sich jeweils in einem Raum befanden. Einer dieser Räume war zum Beispiel mit dem Orden und dessen Hauptquartier gefüllt. Informationen, Die Voldemort sicher gerne gehabt hätte, doch gerade er würde sich schwer tun, dort heranzukommen, denn in den Ordensraum konnte man nur durch einen Vorraum gelangen, in dem Harry seine schönsten Erinnerungen und seine Gefühle für Sirius aufbewahrte. Diese Gefühle hatten Voldemort schon einmal aus seinem Geist vertrieben! Ähnlich verhielt es sich mit Informationen zu der DA, seinen Freunden, Ginny usw. Andere Räume hatte er mit Belanglosigkeiten vollgestopft. Deren Vorräume jedoch waren mit dunklen Erinnerungen, Gefühlen und einigen unkritischen Informationen zum Anfüttern versehen. Um die Bereiche seines Verstandes, welche durch die Narbe mit Voldemort verbunden waren, hatte er zusätzliche Barrieren aus Freundschaft und Liebe aufgebaut. Zusätzlich deshalb, weil dort noch die Barriere vorhanden war, welche ihn als Kind vor dem Tod bewahrt hatte, welche durch die Liebe seiner Mutter entstanden war. Seine Mutter, die sich für ihn geopfert hatte. Obwohl diese Neuordnung für Fremde verwirrend war und auch sein sollte, fühlte sich Harry, als ob sein Geist klarer und strukturierter würde. Er begriff zusammenhänge leichter, konnte sich besser konzentrieren und sich komplizierte Dinge leichter merken.
Auch der längste Schultag geht irgendwann zu Ende! Nun konnte Harry endlich das tun, worauf er sich schon den ganzen Tag gefreut hatte. Auch Moony war im Elite Raum der DA eingetroffen und hatte schon mit den Übungen begonnen. Sein Gesicht war bereits eine längliche Schnauze und sein ganzer Körper mit grauen Wolfshaaren bedeckt. Harrys Ankunft schien jedoch seine Konzentration gestört zu haben, denn er Verwandelte sich schlagartig wieder zurück. >>Hallo Harry, wie stehen die Aktien?<< >>Bei Dir sehr gut, wie man sieht. Entschuldige, dass ich Dich in Deiner Konzentration gestört habe. Du hattest es fast geschafft!<< Moony machte eine abwehrende Bewegung. >>Kein Grund, sich zu entschuldigen, Harry, aber wie sieht es bei Dir aus? Hat das Buch geholfen?<< Harry lächelte. >>Ja, war eine sehr gute Idee von Dir und Minerva, mir das Buch zu geben. Ich hatte letzte Nacht eine Eingebung!<< >>Na, dann lass mal was sehen. Ich bin schon gespannt!<< grinste Moony.
Harry versuchte, sich zu konzentrieren. Er ging in sich und suchte seinen magischen Fokus. Als er Diesen gefunden hatte und sich langsam das schon bekannte Gefühl innerer Veränderungen einstellte, fügte er die neue Komponente hinzu und konzentrierte sich auf seine Eingebung, welche er letzte Nacht gehabt hatte. Die Veränderungen wurden nun deutlicher. Seine Sicht wurde schärfer, und die Luft war plötzlich erfüllt von den verschiedensten Gerüchen. Der dominanteste Geruch war eindeutig ein Wolf.
Noch wesentlich beeindruckender als die inneren Veränderungen, die Harry mitbekam, waren die äußeren Veränderungen an Harry. Staunend und mit offenem Mund beobachtete Remus die Veränderungen an Harry. Seine Haare wurden blond, fast gelb, und er bekam einen mächtigen Vollbart. Seine Nase wurde größer und länger. Der gesamte Körper sowie die Kleidung bedeckte sich mit gelbem Fell. >>Sehr schön, Harry, die Verwandlung ist fast abgeschlossen! Nicht nachlassen!<< lobte McGonagall. Doch wie vorhin bei Remus war die Konzentration beim Teufel, und der gute alte Harry stand wieder im Raum.
>>Und, Leute? Was war ich?<< fragte Harry. >>Ich bin so stolz auf Dich, Harry. Die Verwandlung war zwar noch nicht vollständig, aber ich wage behaupten zu können, dass Dein Animagus ein Löwe ist! Ein echter Gryffindor halt!<< lächelte McGonagall. Remus schüttelte den Kopf. >>Da muss ich teilweise widersprechen, Minerva. Ich stimme zwar zu, dass Harry ein echter Gryffindor ist! Aber viel mehr als Du Dir das vorstellen kannst! Deshalb glaube ich nicht, dass es Schlussendlich ein Löwe sein wird!<< >>Schön, dass ich mich für euch Beide so gut als Diskussionsgrundlage eigne, aber es gibt nur einen sicheren Weg, zu erfahren, was wir Wissen wollen. Ich muss eine vollständige Verwandlung schaffen!<< unterbrach Harry die Beiden.
Es dauerte noch über eine Stunde und einige halbfertige Versuche, bis Harry eine vollständige Verwandlung geschafft hatte. Auch Moony hatte es in der Zwischenzeit geschafft und so streifte ein grauer Wolf durch den Raum, der nun interessiert an dem anderen Tier schnüffelte. Zufrieden mit Sich und ihren beiden Schülern lächelte Minerva in den Raum, denn der Löwe und der Wolf schienen sich bestens zu verstehen, auch wenn der Löwe doppelt so groß war wie der Wolf, obwohl der Wolf wahrlich kein kleines Exemplar war! Der Wolf schien schneller und wendiger, und so gewann er meist die kleinen Jagten, die die Beiden veranstalteten. Doch anscheinend hatte der Löwe jetzt Endgültig die Schnauze voll und beschloss, sich kurzfristig aus der Affäre zu ziehen. Minerva stockte der Atem, um ein Haar wäre Ihr das Herz stehen geblieben. Oder spielten Ihr ihre alten Augen einfach einen Streich? Das war unmöglich! Hatte Remus also doch recht gehabt. Der Löwe spreizte die Flügel und erhob sich in die Luft. Mit ein, zwei kräftigen Flügelschlägen war er aus dem offenen Fenster des Eliteraumes verschwunden. Mit einem gewaltigen Satz sprang der Wolf hinterher. Die Beiden verschwanden in Richtung verbotenem Wald.
Wenig später öffnete sich die Tür zum Eliteraum und Hermine sprach eine völlig perplexe McGonagall an. >>Professor, können Sie mir sagen, wo Harry und Remus sind?<< >>Nein, Hermine, meine Liebe. Die sind in ihrer Animagusform aus dem Fenster in den Verbotenen Wald. Aber nenne mich nicht Professor. Als Mitglied des Ordens darfst Du mich außerhalb des Unterrichts Minerva nennen!<< >>Danke, Minerva. Es ist nur ... Harry hatte uns gebeten, ihm 2 Stunden zu geben, bevor wir uns seine Animagusform anschauen! Und nun verschwindet er einfach!<< sagte Hermine enttäuscht. Ron und Ginny nickten. >>Das dürft Ihr den Beiden nicht übel nehmen. Sie haben gerade das Erste mal Ihre Animagusform erreicht, da ist es normal, dass sie von den tierischen Instinkten übermannt werden!<< >>Und wie lange dauert so etwas für gewöhnlich?<< fragte Ginny. >>Wenn es nur Harry wäre, würde ich von ein paar Stunden ausgehen, aber ich schätze, bei Remus geht es wesentlich schneller, da er ja mal ein Wehrwolf war und es gewöhnt sein müsste! Ich hoffe daher, dass er auch Harry schnell zur Vernunft bringt.<< Antwortete Minerva. >>Da wir sowieso nichts anderes tun können als zu warten, schlage ich vor, wir nutzen die Zeit, um zu trainieren.<< meldete sich Ron. Seit er in Amt und Würden war, sprach in letzter Zeit aus ihm des öfteren die Stimme der Vernunft.
Nach ca. einer Stunde betraten ein grinsender Remus und ein betröppelt schauender Harry den Raum. >>Alles in Ordnung mit euch Beiden? Warum schaut Harry so aus der Wäsche?<< fragte McGonagall. >>Nichts Schlimmes. Der Jagdtrieb ist nur ein wenig mit ihm durchgegangen. Wenn ich ihn nicht aufgehalten hätte, hätte er ein paar Thesthrale gerissen, aber zum Glück konnte ich doch noch zu ihm durchdringen!<< antwortete Remus. >>Echt peinlich, kann Ich Euch sagen, Leute!<< meldete sich Harry. >>Mach Dir nichts daraus, Harry. Meine erste Verwandlung in eine Katze mussten auch einige Mäuse der Nachbarschaft mit dem Leben bezahlen! Aber glaube mir, die Animalischen Gefühle werden Dich nie wieder so übermannen wie vorhin. In Zukunft wird Dein Menschlicher Verstand sie kontrollieren, so wie er es mit Remus Hilfe jetzt schlussendlich auch getan hat!<< Nun lächelte auch Harry. >>Danke, Minerva, dann bin ich beruhigt!<< >>Dann kannst Du uns Jetzt ja auch Deine Animagusform zeigen, Harry!<< forderte Ron. Harry nickte ergeben und verwandelte sich! Staunend blieben Ginny, Ron und Hermine die Münder offen stehen. >>Wow, ein Löwe.<< staunte Ginny. Harry breitete die Flügel aus und drehte eine Runde durch den Raum. >>Ein fliegender Löwe!<< korrigierte Ron. >>Nein, Ron, ein königlicher Greif, das eigentliche Wappentier Gryffindors!<<
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So wieder ein Kapitel fertig! Doch heute ist nicht alle Tage, Ich schreib weiter keine Frage. Helft mir, gemeinsam können wir diese FF bestimmt noch verbessern ;-)
KingsleyS
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