von KingsleyS
Wenn es eine Sache gab, die dieser Potter-Lümmel wirklich beherrschte, dann war es, einem die Pläne zu durchkreuzen. Grayback wusste nicht, ob er froh darüber sein sollte, entkommen zu sein. Er war ein mächtiger Werwolf, und seit er gelernt hatte, stablos den künstlichen Mond erscheinen zu lassen, konnte er diesen Vorteil immer für sich nutzen. Und was machte dieser Potter-Bengel? Versaute ihm die ganze Tour. Er hatte Lupin so weit gehabt, diesen Verräter an seinem eigenen Volk! Fast wäre es ihm gelungen, den Verräter zu töten. Doch da schwanden der künstliche Mond und damit auch seine Kräfte. Und das alles nur, weil sich dieser Potter-Junge eingemischt hatte. Dadurch war eine Situation entstanden, welche er selbst noch nicht wirklich einordnen konnte. Es war gefährlich, wenn ein Werwolf ein und dieselbe Person ein zweites Mal biss, ohne sie zu töten. Die alten Legenden besagten, dass dadurch ein unzerbrechliches Band zwischen Werwolf und Opfer, also zwischen ihm und Remus Lupin, geknüpft würde. Doch wie würde sich das auswirken? Und wann?
Doch vorerst hatte er ein dringlicheres Problem. Er würde seinem Meister gegenübertreten müssen - ohne die Todessertruppe, welche Ihm anvertraut worden war; ohne das Einhornblut, das der Meister so dringend benötigte; und vor allem als jemand, der, wieder einmal, von Harry Potter besiegt worden war. Bei diesem Gedanken wurde Ihm schlecht. Der Meister war nicht gerade für Seine Nachsicht bekannt. Was würde er tun? Würde er ihm erneut eine weitere Chance gewähren, seine Fehler auszubügeln? Schließlich war es Hauptsächlich der Fehler dieser Todesser-Stümper gewesen. Diese blutjungen Idioten, gerade frisch mit ihrem Schwarzmagie-Training fertig. Wie hatte er sich nur so eine Truppe andrehen lassen können. Ja, er würde einfach ihnen die Schuld geben; das würde der Meister einsehen! Schließlich war er mit der wichtigsten Aufgabe, dem Blutabzapfen, beschäftigt gewesen, während die anderen Todesser nur aufpassen sollten! Nichtmal dazu waren sie in der Lage gewesen! Ihn traf keine Schuld, so viel war klar, und so würde es sicher auch der dunkle Lord sehen! Erhobenen Hauptes trat er ein.
Das hohe, fensterlose Gewölbe wurde immer noch nur an Rande von den Fackeln rechts und links der drei Eingänge beleuchtet. Die düstere Szenerie vor dem Thron wurde nur spärlich von einem kleinen Kronleuchter ins schummrige Licht getaucht. An der rückseitigen Wand des Raumes saß die dürre, blasse Gestalt mit fast weißen, knochigen Händen, welche Alle Meister oder Mein Lord nannten, auf Ihrem Thron. Das ausgemergelte Gesicht mit den rot glühenden, schlangenähnlichen Augen fixierte eine ebenfalls ganz in schwarz gewandete Person, welche sich mit einer magischen und einer menschlichen Hand auf dem Boden abstützte. Zu beiden Seiten der Türen standen Wachen. In Ihren Augen war wieder einmal die blanke Angst geschrieben. Zu recht! Die schlechte Laune des Meisters lag bedrohlich wie ein Sommergewitter in der Luft. Wie immer, etwa einen Meter vor dem Thron, lag Nagini, die zusammengerollte Riesenschlange.
Mit eisiger Stimme richtete die dürre Gestalt Ihre Fragen an das Häufchen Elend, Das ihm einst zu neuer Macht verholfen hatte. Ein fieses lächeln huschte über das ausgemergelte Gesicht. >>Nun, Wurmschwanz, so nennen dich doch deine Freunde nicht wahr? Und wir sind doch Freunde?! Kannst Du Mir sagen, warum ich ein unfähiges Nichts wie dich bei mir Dulde? Alleine deiner Unfähigkeit habe ich es zu verdanken, dass ich nun auf das Einhornblut angewiesen bin. Alles, was Du zu tun hattest, war, den Erweckungstrank exakt nach meinen Anweisungen zu brauen! Alles Andere war vorhanden; die Gebeine meines Vaters, Das Blut meines Feindes und Dein unwürdiges Fleisch. Doch nicht einmal eine so einfache Aufgabe bekommst Du hin.<< >>Verzeiht, mein Lord! Ich diene Euch von ganzem Herzen und mit allem, was ich habe!<< wimmerte Peter. Voldemort lachte. >>Du verkriechst dich unter Meinem Schutz, wolltest Du sagen! Und das, was Du hast und was Du kannst, ist weniger als nichts! Geh mir aus den Augen und beleidige mich nicht länger mit deinem Anblick!<< >>Wie Ihr wünscht, mein Lord<< hauchte Peter und verschwand schneller aus dem Raum, als man es Ihm jemals zugetraut hätte! Zur Rechten des auf dem Thron Sitzenden trat ein großer, schlanker Zauberer mit schwarzem Umhang, fettigen, schulterlangen Haaren und einer Hakennase aus dem Schatten. Er legte seine linke Hand auf die Rückenlehne des Thrones. >>Mein Lord, Grayback ist von Seiner Mission zurück!<< >>Dann schickt Ihn herein, damit er seinen Bericht abgeben kann!<< befahl Voldemort.
>>Ah! Grayback! Nun, wieviele Flaschen umfasst die Ernte dieses Mal?<< >>Keine, mein Lord! Diese unfähi....<< >>WAS? DU WAGST ES, MIR OHNE EINHORNBLUT UNTER DIE AUGEN ZU TRETEN?<< >>Verzeiht, mein Lord, aber diese jungen Todesser, die Ihr mir mitgegeben habt........<< >>WAGE ES NICHT, ZU SAGEN, ES SEI MEIN FEHLER GEWESEN!<< >>Nein, mein Lord, das wollte Ich nicht sagen, aber dieser Wildhüter.......<< >>Grayback, es genügt mir langsam mit deinen Ausreden!<< >>Mit dem Wildhüter und dem Werwolf Verräter wäre ich ja noch fertig geworden, mein Lord, aber dann hat sich dieser Potter-Bengel eingemischt und.....<< >>Ihr habt euch von Harry Potter besiegen lassen? Schon wieder!<< fragte Voldemort gefährlich. >>Nun ja, mein Lord, die Anderen schon, aber ich konnte fliehen....<< >>DU BIST GEFLOHEN? OHNE DAS EINHORNBLUT? OHNE DIESEN POTTER-JUNGEN MITZUBRINGEN?<< schrie Voldemort hysterisch. >>Eine solche Inkompetentz kann ich unmöglich dulden! „Crucio!“ flüsterte er kalt.
Schon öfter hatte Grayback den Zorn des Meisters zu spüren bekommen, aber dieses Mal war es irgendwie anders. Er hatte das Gefühl, dass jemand den Schmerz mit ihm teilte. War er sonst immer auf dem Boden zusammengesackt, so war er dieses Mal nur auf die Knie gegangen. Auch zu schreien schien diesmal ein Anderer für ihn! Diese erleichternden Schreie, er spürte ihre Wirkung ganz deutlich, doch sein Mund blieb stumm. Doch wie konnte das sein? Wer teilte diesen Schmerz mit ihm?
Konnte das sein? War das die Verbindung, von der die Legenden berichteten? Die Unzerbrechliche Verbindung durch den zweiten, nicht tödlichen Biss? Ja, das musste es sein, denn mittlerweile spürte er den Cruciatus fast gar nicht mehr! Das würde dann also bedeuten, dass irgendwo in Hogwarts Remus Lupin die Qualen erleiden musste, welche der Meister ihm gerade zukommen lassen wollte. Doch schließlich war das nur gerecht. schließlich war es auch Lupin gewesen, der für den Verlust des Meisters mitverantwortlich war! Sollte er jetzt ruhig leiden! Der Verräter! Bei diesem Gedanken schlich sich ein höhnisches lächeln in Grayback´s Gesicht.
>>Mein Lord, seht doch! Er verhöhnt Euch! Eine Ungeheuerlichkeit! << meldete sich Snape. >>Ich glaube fast, Du hast Recht, Severus!<< antwortete Voldemort ärgerlich. Sofort nahm er den Cruciatus von dem Werwolf. >>Grayback! Ich werde dich lehren, mich zu verhöhnen! „Avada Kedavra!<<
Gelassen schaute Grayback auf den grünen Strahl, welcher aus Voldemort´s Zauberstab auf ihn zuschoss. Das würde es ihm ersparen, Lupin persönlich zu töten. Er hatte nicht den geringsten Zweifel daran, dass der Todesfluch - genau so wie der Folterfluch vorher - auf Remus übergehen würde! Doch etwas anderes geschah. Während seine menschliche Seite verschont zu bleiben schien, lag der Werwolf in ihm im sterben. Er spürte, wie alles Animalische in ihm zu erlöschen begann. Seine Augen wurden schlechter; war es für ihn hier in dem Raum bisher taghell gewesen, wirkte der Raum nun dunkel und schummerig. Auch sein Gehör ließ nach; hatte er vor wenigen Sekunden noch die Hauselfen in der Küche mit Töpfen klappern hören, so hörte er nun nicht einmal mehr das angstvolle Zähneknirschen der Wachen. Auch der Angstschweiß der Wachen war plötzlich nicht mehr zu riechen. Das war ungewöhnlich. Die einzigen Menschen, die er nicht erreichen konnte, waren bisher Snape und der Meister gewesen. Fast so, als ob sie nicht da waren. Doch nun war das alles verschwunden; der Werwolf in ihm war Tod! Eine unsagbare Wut stieg in ihm auf. Mit letzter Kraft schrie Er: >>Ich verfluche Euch, Meister! Ihr habt den Wolf in Mir getötet!<< und versuchte, seinem Meister an die Gurgel zu springen, als ein weiterer grüner Blitz auf ihn zu jagte, diesmal aus einem anderen Stab. Dann wurde alles dunkel und friedlich!
>>Danke, Severus, aber ich pflege meine Kämpfe alleine zu führen!<< >>Verzeiht, mein Lord, aber es sah so aus, als würde er es schaffen, Euch noch einmal anzugreifen!<< >>Ja, das ist merkwürdig. Normalerweise hätte ihn der Todesfluch doch schon beim Erstenmal töten müssen!<< >>Erinnert Euch, was er gerufen hat, mein Lord! Er war ein Mensch und ein Werwolf, also quasi 2 Wesen in einem Körper, vielleicht muss der Todesfluch deshalb 2mal angewandt werden!<< >>Möglich, Severus! Aber Hauptsache, er ist Tod.<< >>Schafft die Leiche hier heraus, Er erinnert mich an all die Anderen Versager unter meinem Kommando!<< rief Voldemort seinen Wachen zu!
>>Wieviel Einhornblut haben wir noch Severus?<< fragte Voldemort. >>Nicht mehr viel mein Lord! Wenn ich es strecke, langt es wahrscheinlich noch für ein halbes Jahr, höchstens 8 Monate!<< >>Dann mache das, Severus, und zu keinem ein Wort, haben Wir uns verstanden!<< >>Selbstverständlich, mein Lord!<< antwortete Snape, machte eine tiefe Verbeugung und verließ den Thronsaal Voldemorts.
Warum nur war Intelligenz und Treue so selten in einer Person vereint? Wenn alle seine Todesser so wären wie Snape, wäre der Krieg schon lange vorbei! Doch Er musste sich mit so unfähigem Personal wie Grayback, Pettigrew und Malfoy herumschlagen! Ja, dieser Malfoy! Die Vorbereitungen waren in vollem Gange, vielleicht würde der junge Malfoy wenigstens seine Aufgabe bei dem Quidditch Turnier auf Hogwarts erfüllen!
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So wieder ein Kapitel fertig! Doch heute ist nicht alle Tage, Ich schreib weiter keine Frage. Helft mir, gemeinsam können wir diese FF bestimmt noch verbessern ;-)
Betagelesen: Aragock
KingsleyS
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