von KingsleyS
Das Abendessen sollte die letzte Mahlzeit sein, die Harry, getrennt von seinen Freunden, alleine im Krankenflügel einnehmen musste. Noch vor der offiziellen Nachtruhe würde er diesen Ort, an dem er schon viel zu viele Tage seines Lebens verbracht hatte, verlassen. Ob es an der Atmosphäre dieses Raumes lag oder daran, dass er seit fast einer Woche das Bett nicht verlassen hatte, jedenfalls schmeckte das Abendessen, genau wie fast alle Mahlzeiten die er in seinem bisherigen Leben im Krankenflügel eingenommen hatte , überhaupt nicht! Also stocherte Harry, mehr lustlos als hungrig, in seinem Abendessen herum, als sich erneut die Tür des Krankenflügel´s öffnete. Er überlegte kurz, ob es sich um Ginny, Ron und Hermine handeln konnte, doch er verwarf den Gedanken. Dafür war es noch deutlich zu früh. Sie konnten es also unmöglich sein! Doch es war trotzdem eine schöne Überraschung, wer da den Raum betrat. >>Hi Harry, wenn Du das Nächste Mal einen solchen Besen Stunt versuchst, << >>Dann sag uns gefälligst vorher bescheid! Da wir Dich sicher nicht dazu überreden können, uns das Ganze noch einmal vor zu führen,<< >>Werden wir, wohl oder übel, damit leben müssen, es verpasst zu haben!<< grinsten die Weasley Zwillinge. >>Hi Fred, George, da habt Ihr Recht, damit müsst Ihr jetzt leben!<< zwinkerte Harry belustigt. Endlich einmal Besucher, die nicht die abgedroschenen Floskeln wie: Na fühlen wir uns schon besser?, oder, Was machst denn Du für Sachen? benutzten. >>Aber was verschafft mir die Ehre Eures Besuches?<< fragte Harry. >>Wir waren zufällig in der Gegend, als wir hörten, dass es dir wieder besser geht. Da haben wir beschlossen, dich zu besuchen!<< meinte Fred. >>Das ehrt mich natürlich, aber warum wart Ihr in der Gegend?<< fragte Harry neugierig. >>Nun Ja, unser Laden hier in Hogsmeade läuft noch nicht so, wie wir uns das vorstellen. Deshalb haben wir nach dem Rechten gesehen!<< antwortete George. >>Und was meint Ihr, woran das liegt?<< >>Hauptsächlich daran, dass Ihr Eure Schüler nicht mehr oft genug nach Hogsmeade gehen lasst.<< grinste Fred. >>Wir haben uns daher schon überlegt, ob wir Karten mit den Geheimgängen von Hogwarts verkaufen sollten. Dann könnten die Schüler nach Hogsmeade, wann immer sie wollen!<< schmunzelte George. >>Im Interesse unserer Freundschaft und im Anbetracht der Tatsache, dass ich ein Verteidiger Hogwarts bin, habe ich das nicht gehört!<< lachte Harry scherzhaft.
Die Drei verbrachten eine vergnügliche halbe Stunde mit Smalltalk und alten Erinnerungen, doch viel zu früh wurden die Zwillinge ungeduldig. >>Also, Harry, war schön, mal wieder mit dir zu plaudern, aber wir wollen noch heute Abend zurück in die Winkelgasse<< begann Fred sich zu verabschieden. >>Ihr wollt heute noch in die Winkelgasse? Dann könntet Ihr mir einen Gefallen tun. Die Vollmacht zu meinem Verließ habt Ihr ja noch!<< hielt Harry Sie auf. >>Natürlich, Harry, machen wir gerne. Gar kein Problem!<< meinte George. >>Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich Ginnys Besen zu Bruch geflogen habe, deshalb möchte ich Ihr einen Neuen schenken!<< erklärte Harry. >>Kein Thema, was soll es denn sein? Der neue Sauberwisch?<< fragte Fred. Doch Harry schüttelte entschieden den Kopf. >>Nein, was anständiges. Am besten ein Feuerblitz oder was ähnliches! Geld spielt dabei keine Rolle!<< stellte Harry deutlich klar. >>Ok, Harry! Verstanden! Jetzt müssen wir aber wirklich los! Du bekommst den Besen so schnell wie möglich!<< verabschiedete sich George. Und schon waren die Zwillinge aus dem Krankenflügel verschwunden.
Erleichtert lies sich Harry in seinen Lieblings-Sessel im Gemeinschaftsraum fallen. Der Kamin, in dem ein gemütliches kleines Feuerchen prasselte, spendete eine angenehme Wärme. Ginny setzte sich schwungvoll auf Harrys Schoß. >>Ginny! Poppy hat gesagt, Er soll sich schonen!<< schimpfte Hermine. >>Ja, Er soll sich schonen! Nicht Ich soll Ihn schonen! Ich musste fast eine ganze Woche alleine schlafen, Ich habe Harry Entzug!<< grinste Ginny schalkhaft. >>Lass Sie, Hermine, ich kann mir im Augenblick nichts schöneres vorstellen!<< lächelte Harry versonnen. >>Ja, lass gut sein, Schatz, kümmere dich lieber mal wieder um mich!<< lachte Ron, zog Hermine auf seinen Schoß und küsste Sie leidenschaftlich. Harry fand das eine hervorragende Idee. Er zog Ginny ebenfalls in einen nicht minder leidenschaftlichen Kuss. Es war, als ob es Ihr erster Kuss wäre, Gefühle des Glückes durchströmten Harrys Körper. Er hatte sogar das Gefühl, dass Energie zwischen ihren Körpern hin und her floss.
Harry fragte sich gerade, wie Verpennt man eigentlich sein konnte? Oder hatte Poppy ihm auch etwas ins Abendessen gemischt? War er doch tatsächlich mitten im Kuss mit seiner Verlobten eingeschlafen. Seine Verlobte, dieses göttliche Wesen das nun neben ihm im Bett lag. Gerne würde er Sie lieber heute als morgen heiraten, aber das musste warten, bis die Sache mit Voldemort ausgestanden war! Auch erschien es ihm äußerst unpassend, sie zu ehelichen, solange sie noch beide auf die Schule gingen. Ob sie ihn hier hergeschafft hatte? Aber das war auch egal. Draußen war es noch dunkel, also auf jeden Fall viel zu früh, um an einem Sonntag aufzustehen! Er kuschelte Sich näher an seine Liebste und schlief glücklich ein.
Die Sonne war gerade dabei, aufzugehen, als Harry endgültig erwachte. Offensichtlich war sein Körper nun der Meinung, dass er genug geschlafen hatte! Eigentlich auch kein Wunder, wenn man bedachte, wie viele Stunden er in der letzten Woche mit dieser Tätigkeit zugebracht hatte! Harry beobachtete den Sonnenaufgang. Der neue Tag tauchte die Ländereien Hogwarts in eine morgendlich orange Halbtonfärbung, welche sich auch auf dem See spiegelte. Dieses Licht ließ alles so friedlich erscheinen, selbst die peitschende Weide sah aus, als könnte sie niemandem etwas zuleide tun. Wie sehr doch manchmal der Schein trügen konnte. Ob es bei dem Schnatz ähnlich war? Ob es sich dabei wirklich um etwas so unreines wie einen Horcrux handeln konnte? Schließlich war Quidditch für Harry bisher das Einzige gewesen, das nichts, aber auch gar nichts, mit seiner Bestimmung zu tun hatte. Und jetzt? Der Schnatz der Gründer ein Horcrux? Konnte das sein? Seine Freunde schienen fest davon überzeugt und auch ihm schien es eigentlich logisch! Es gab jemanden, mit dem er unbedingt darüber sprechen musste. Also versuchte Harry mittels stabloser Magie das Buch zu sich herüberschweben zu lassen, mit Telekinese, also dem was mit Zauberstab der Accio oder der Wingardium Leviosa Zauber bewirkte, hatte er bisher die besten stablosen Erfolge gehabt. Allerdings hatte er es immer mit leichten Gegenständen versucht. Einer Feder, ein Pergamentblatt oder so etwas. Jedoch nie mit etwas so großem und schweren wie einem Buch. Trotz größter Anstrengung schaffte er es nicht, das Buch zu sich fliegen zu lassen! Es zitterte, vibrierte, gleich würde es von dem Tischchen auf welchem es lag, herunterfallen! Das galt es zu verhindern. Davon würden alle im Raum wach werden und das wollte Harry nicht. Sie alle hatten sich ihren Schlaf verdient. Warum auch lag sein Zauberstab nicht in seiner Nähe? Wenn er selbstständig ins Bett ging, behielt er ihn immer in Reichweite. Sein Zauberstab - das war vielleicht die Lösung. Schließlich war Er wesentlich leichter als ein Buch. Vielleicht konnte er Ihn herschweben lassen! Er konzentrierte sich also so fest er konnte auf seinen Zauberstab und es schien zu funktionieren. Es war fast so, als ob er den Stab mit seinen Gedanken anfassen und fühlen konnte. Es klappte, der Zauberstab schwebte herüber und legte sich in seine Hand. Sollte dies das Geheimnis der stablosen Magie sein? Musste man den Gegenstand, den man verzaubern wollte, nur mit den Gedanken begreifen? Dann würde es jetzt auch mit dem Buch klappen müssen. Harry konzentrierte sich auf das Buch. Er wusste, wie es sich anfühlte. Er brauchte es. Und wieder war es so, als ob er das Buch mit seinen Gedanken anfassen konnte. Das Gewicht spielte plötzlich absolut keine Rolle mehr. Leicht wie eine Feder schwebte das Buch in Harrys Hände.
Es dauerte einige Sekunden, bis Harry sich von der Konzentration erholt hatte. Gerade war ihm ein Durchbruch in der stablosen Magie gelungen. Doch ursprünglich hatte er vor gehabt, mit Dumbledore zu sprechen, und das würde er jetzt auch tun. Er griff sich seinen Zauberstab und hüllte Ginny in einen magischen Lärmschutz. Kein Geräusch, das er jetzt machte, würde sie wecken können. Mit seinem Zauberstab öffnete er das HPAD und schlug die Porträt-Seite auf. Dort schlief Albus Dumbledore in seinem Stuhl. >>Albus!<< versuchte Harry seinen Mentor zu wecken. Verschlafen aber freundlich blickten dessen durchdringend blaue Augen Harry an, diese einmaligen Augen! Obwohl? Jetzt, wo er diese Augen so sah, erinnerten Sie ihn an jemand anderen, aber das konnte unmöglich sein! >>Guten Morgen Harry<< gähnte Dumbledore herzhaft. >>Guten Morgen Albus, entschuldige das ich dich neulich so abgewürgt habe!<< meinte Harry. >>Kein Problem, Ihr seit ja auch so auf den Mann gekommen, den ich vorschlagen wollte!<< lächelte Dumbledore >>Du wolltest wirklich Ron vorschlagen? Und ich hatte Angst, dass Du mich vorschlagen würdest!<< staunte Harry, in seiner Stimme schwang fast so etwas wie Enttäuschung mit. >>Natürlich wärst auch Du geeignet gewesen für den Posten, aber Du hast schon genug Verantwortung! Ron hingegen stand immer ein wenig in deinem Schatten, doch mir war seit seinem Schachspiel in Eurem ersten Jahr klar, dass auch er seine speziellen Talente hat. Wäre er dieses Amtes nicht würdig gewesen, hätte Fawkes sich nach seiner Wahl nicht gezeigt.<< Harry nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte. >>Aber Fawkes sitzt doch in deinem Büro auf der Stange, er müsste also auch tot sein!<< wunderte sich Harry. >>Das, Harry, ist die spezielle Magie des Phönix. Für ihn existiert die Grenze zwischen unseren beiden Welten nicht!<< Nachdem das geklärt war, erzählte er Dumbledore von dem Schnatz und ihrer Theorie. Dumbledore schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn! >>Ich alter Narr, darauf hätte ich auch selber kommen können. Warum etwas von Gryffindor oder Ravenclaw zum Horcrux machen, wenn man beides auf einmal haben kann! Es passt alles so gut zusammen. Schließlich war Fliegen und Quidditch das einzige, was Tom Riddel überhaupt nicht gut konnte, fast gar nicht!<< >>Du glaubst also auch, dass der Schnatz ein Horcrux ist!<< fragte Harry >>Ich würde mein Leben darauf verwetten!<< zwinkerte Dumbledore schelmisch. >>Hast Du eine Idee, wie man Ihn zerstören könnte? Wie hast Du damals den Ring zerstört, welcher deine Hand so verbrannt hat?<< Fragte Harry. >>Ich habe einen sehr alten und mächtigen Zerstörungszauber verwendet, doch die Sekundenbruchteile, die der Spruch brauchte, den Ring zu zerstören, war ich seinem Abwehrzauber ausgesetzt. Er versuchte mich zu verbrennen, hätte ich nicht noch rechtzeitig einen Schild heraufbeschworen, hätte Er mich komplett und nicht nur meine Hand erwischt! Zu dem Schnatz habe ich derzeit keine Idee, aber Ich werde darüber nachdenken! Aber wie kamst Du auf die Idee, zu fragen, wie ich den Ring zerstört habe?<< fragte Dumbledore. >>Das war nicht meine Idee, sondern die von Kingsley!<< antwortete Harry. >>Ach Ja, Kingsley! Wie ich hörte, hast Du dich mittlerweile mit meinem Uhrenkel angefreundet?!<< Es war sicher gut, dass Harry im Bett lag, sonst hätte ihn diese Information sicher vom Stuhl gehauen! Doch er brauchte nicht lange darüber zu grübeln. Diese Augen, die Albus und King gemein waren, ließen einfach keinen Zweifel zu. >>Wusstest Du es etwa noch gar nicht?<< fragte Dumbledore leicht verlegen. >>Ich hätte gedacht, dass es King wenigstens dir erzählen würde! Schließlich ist es einer Anweisung in meinem Testament zu verdanken, das Er jetzt in Hogwarts unterrichtet und Dir als Verteidiger Hogwarts zur Seite steht! Vertraue ihm, wie Du mir vertraut hast, und lass dich nicht täuschen. Er ist ein weitaus mächtigerer Zauberer, als er die Menschen gemeinhin glauben machen möchte.<<
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So wieder ein Kapitel fertig! Doch heute ist nicht alle Tage, Ich schreib weiter keine Frage. Helft mir, gemeinsam können wir diese FF bestimmt noch verbessern ;-)
Betagelesen: Aragock
KingsleyS
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