von KingsleyS
Der Sonntag war ganz ähnlich verlaufen wie der Samstag zuvor, nur dass Harry von niemanden angegriffen wurde. Stattdessen hatte Er sich tierisch gefreut, als er die Fünf am Sonntag Morgen in der Anfängergruppe der DA getroffen hatte. Eines ließ Harry aber den ganzen Tag nicht los: Was hatte er am Samstag Abend gesehen? Doch letzte Nacht hatte er allerdings eingesehen, dass es nichts brachte, darüber nachzudenken. Wahrscheinlich war es nur eine optische Täuschung gewesen, bedingt durch die vielen extremen Flugmanöver nach der geistigen Anstrengung, welche er vorher den ganzen Tag hatte. Es war Montag, das Mittagessen war gerade vorbei, Ginny hatte sich vor wenigen Minuten auf zum Nachmittagsunterricht gemacht, Ron und Hermine hatten sich zum „lernen“ in den Gemeinschaftsraum verzogen, da für sie eine Freistunde anstand. Auch Harry hätte eigentlich frei gehabt, aber Montags um diese Uhrzeit standen seine Wöchentlichen Treffen mit King an, vor dessen Büro er sich nun befand. Gerade als Harry anklopfen wollte, öffnete sich die Tür wie von Geisterhand. Harry trat ein. An Kings Schreibtisch war von eben diesem allerdings nichts zu sehen. Stattdessen lag eine Notiz auf der Arbeitsfläche.
Hallo Harry,
mein Büro hat Dich also selbstständig eingelassen, bitte fühle Dich wie Zuhause und mache es Dir bequem, ich musste dienstlich noch einmal kurz weg. Bin sofort wieder da.
Harry setzte sich, schloss die Augen und versuchte zu entspannen. So blieb ihm eine Möglichkeit, sich noch einmal eine Strategie für das kommende heikle Gespräch mit King zurechtzulegen.
>>Ah Harry, schön, dass Du auf mich gewartet hast!<< begrüßte King Harry und schloss dabei die Bürotüre hinter sich. Harry hatte keine Ahnung, wie lange er gewartet hatte. Er war vollauf mit seinen Gedanken beschäftigt gewesen. >>Keine Ursache, King, hatte noch über etwas nachzudenken. Aber was hat dich von unserem Gespräch abgehalten?<< entgegnete Harry. >>Ach, eigentlich nur eine Bagatelle, im Schreibtisch des Hausmeisters hatte sich ein Irrwicht eingenistet. Mr. Filch war am verzweifeln. Da der Irrwicht sich abwechselnd immer in Fred und George Weasley oder Peeves verwandelte.>> Harry prustete los vor lachen. >>Das hätte ich zu gerne gesehen!<< Doch King grinste und schüttelte den Kopf. >>Besser nicht, wahrscheinlich hätte dich Filch nur für eine weitere Inkarnation des Irrwichts gehalten und auch auf dich mit dem Wischmop eingehauen, genau wie auf die Anderen.<< beide lachten.
>>Wieder Butterbier Harry?<< >>Heute nehme ich glaube ich lieber Kürbissaft!<< Sekunden Später hatte Harry einen Becher mit Eis kaltem Kürbissaft vor sich stehen. >>Mir ist zu Ohren gekommen, dass Du am Samstag angegriffen worden bist.<< fragte King, in seinen Augen war jedoch weniger Besorgnis als viel mehr Belustigung zu erkennen. Auch Harry grinste, >>Nicht wirklich, war nur ein Kitzelfluch.<< >>Auch der ist gefährlich, Du hättest dich totlachen können.<< zwinkerte King. >>Ach, las gut sein, die Fünf haben ihre gerechte Strafe bekommen, sie sind seit gestern DA Anfänger<< grinste Harry zurück. Plötzlich wurde sein Gesicht jedoch wieder Todernst. >>King, ich hoffe, Du weißt, das ich dir inzwischen genauso vertraue, wie ich es bei Dumbledore getan habe, oder aber bei meinen Freunden tue.<< >>Vielen Dank, Harry, auch ich würde dir mittlerweile mein Leben anvertrauen!<< nickte King freundlich. Darauf hatte Harry gewartet! >>King, könntest Du mir sagen, was Du über Horcruxe weist?<< Harry konnte beobachten, wie King bei dieser Frage die Gesichtszüge entgleisten. Dann sah er, wie dieser den Kopf schüttelte. >>Mein Leben würde ich dir anvertrauen, aber das Wissen, welches ich über Horcruxe habe und sei es noch so gering, werde ich mit ins Grab nehmen. Das ist viel zu gefährlich.>> Bestanden! dachte Harry, dann fuhr er sprechend fort. >>Ich denke, Ich weiß schon zu viel über Horcruxe, mehr als ich jemals wissen wollte. Ich werde dir jetzt erzählen, was Ich über Horcruxe weiß. Vielleicht änderst Du dann deine Meinung. Also: Horcruxe sind Seelensplitter, welche in irgendwelche Gegenstände oder Wesen<< Kings Augen weiteten sich vor entsetzen >>eingesperrt wurden. Um einen Horcrux zu erzeugen, muss man seine eigene Seele zersplittern. Dies geschieht, wenn man etwas sehr schreckliches tut, zum Beispiel einen Unschuldigen zu töten. Als Lohn bekommt man quasi das ewige Leben, denn solange der Horcrux intakt ist, kann derjenige, welcher ihn erschaffen hat, nicht sterben, oder besser gesagt: Er kann nicht aufhören, zu existieren. Auch wenn er dann weniger als ein Geist wäre. Dies alles wusstest Du wahrscheinlich schon. Was Du aber nicht wusstest, ist, dass Voldemort seine Seele in sieben Teile aufgespalten hat. Seine eigene und 6 Horcruxe. Vor seinem Tod gab mir Dumbledore den Auftrag, für die Zerstörung der Horcruxe zu sorgen.<< Bei den letzten Worten war so etwas wie Trauer in Kings Augen gewesen, nun aber zwang er sich wieder zu einem Lächeln. >>Du hattest also nie vor, selbst Horcruxe zu machen? << fragte King erleichtert. Harry schüttelte mit dem Kopf. >>Ich fürchte, Du weißt mehr als Ich! Bei meiner Tätigkeit als Auror war ich einmal für die Auflösung der Bibliothek eines „Kunden“ verantwortlich. Dabei ist mir ein Buch über Horcruxe in die Hände gefallen, und ich habe etwas darin gelesen.<< >>Das ist ja super, King! Hast Du das Buch noch?<< warf Harry begeistert ein. King schüttelte erneut den Kopf. >>Nein, Harry, ich hielt dieses Wissen für zu gefährlich, deshalb habe ich das Buch zerstört.<< Harry nickte, doch damit konnte er nicht die Enttäuschung auf seinem Gesicht verbergen. Nun beschloss er endgültig, King um Hilfe zu bitten. >>Es ist so: Zwei der Horcruxe sind bereits zerstört, Einer von Dumbledore, der andere von Mir. Und das hier<< Harry kramte in seinen Taschen und legte schließlich das Amulett von Slytherin auf den Tisch>>ist aller Wahrscheinlichkeit nach der Dritte. Ihn zu zerstören wird unsere gemeinsame Aufgabe sein. Doch ist Vorsicht angebracht, Dumbledore zahlte für die Zerstörung des Horcruxes mit einer dauerhaft verbrannten Hand, und ich wäre seinerzeit beinahe gestorben.<< warnte Harry. King lächelte >>Danke für deine Warnung, aber ich bin sehr vorsichtig in solchen Dingen. Was ich gerade nicht erwähnt habe, ist, dass ich mir das Kapitel über die Zerstörung von Horcruxen intensiv angeschaut habe, bevor ich das Buch verbrannte. So weit ich weiß, muss eigentlich immer nur die äußere Hülle des Gegenstandes zerstört werden, und der Seelensplitter hört auf zu existieren. Das Problem dabei ist jedoch, das dies oft von sehr mächtigen Schutzzaubern verhindert wird.<< nachdenklich blickte Harry auf den Horcrux. Noch bevor King etwas dagegen tun konnte, richtete Harry seinen Zauberstab auf den Horcrux und sagte „Aparecium“. >>Nein!<< schrie King, doch es war zu spät. Statt seine magischen Geheimnisse zu enthüllen, erzeugte der Horcrux eine Schockwelle, welche Harry mitsamt seinem Stuhl zu Boden riss. >>Harry, alles ok? Harry, hörst Du mich?<< verzweifelt blickte King auf den leblosen Harry. Er fühlte mit der linken Hand nach dem Puls an Harrys Halsschlagader. Erleichterung durchströmte ihn, die Hoffnung war noch nicht gestorben, Harry lebte noch. Mit dem Zauberstab auf seinen bewusstlosen Freund gerichtet dachte er „Enervate“, doch nichts geschah! >>Dieser unvorsichtige Kindskopf! Am besten werde ich Madam Pomfrey im Krankenflügel bescheid geben!<< besorgt und ein wenig ärgerlich wand sich Kingsley der Tür zu, als er plötzlich ein leises stöhnen hinter sich vernahm. Er ging zurück zu Harry, der langsam die Augen wieder öffnete. >>Nicht nötig! Die Gerüchte über mein baldiges ab leben sind maßlos übertrieben.>> immer noch reichlich benommen schlich sich doch ein lächeln auf Harrys Gesicht. King reichte ihm die Hand und half ihm auf die Beine. Anschließend stellte er den Stuhl wieder auf und setzte den immer noch recht schwachen Harry darauf.
Einige Minuten waren vergangen, Harry hatte sich fast wieder vollständig erholt. In dieser Zeit hatte keiner der beiden ein Wort gesprochen. Kopfschüttelnd hatten Kings durchdringend blaue Augen auf Harry geruht. King umrundete seinen Schreibtisch und baute sich vor Harry auf. >>Kannst Du dich wieder auf den Beinen halten?<< fragte King. Harry zuckte mit den Schultern und stand auf. Er streckte seine Gliedmaßen von sich, es schien wieder alles in Ordnung zu sein. Dann nickte er King zu. >>Du bist wirklich wieder in Ordnung?<< Fragte King. Harry nickte erneut, >>Ja King, nichts passiert!<< King lächelte >>Gut, dann...<< mit seiner flachen linken Hand schlug er gegen Harrys Hinterkopf. Nicht sehr fest, aber doch so, dass Harry es deutlich spürte. >>Was soll........<< wollte Harry gerade anfangen zu protestieren, als er sich eines besseren besann >>Na gut, war wirklich Sau blöde von mir, ich gebe es ja zu!<< King blickte ihn ernst an >>Das kann man aber wohl laut sagen. Ich hätte dich eigentlich für intelligenter gehalten!<< Harry zuckte mit den Schultern >>Ich hielt es in der Sekunde für eine gute Idee! Ich bin einfach einer Eingebung gefolgt. Das hat früher schon ein paarmal funktioniert!<< >>Wenn Du wieder so eine Eingebung hast, spreche sie vorher mit mir durch. Das der Enthüllungszauber nicht funktionieren würde, hätte ich dir vorher sagen können! Für wie blöde hältst Du Voldemort eigentlich? Für einen so offensichtlichen Versuch liegt natürlich ein Schutzzauber auf dem Horcrux!<< belehrte er Harry. Dieser schien sich plötzlich brennend für seine Schuhe zu interessieren.>>Entschuldige<< kam es von Harry. >>Schon gut, ist ja nichts passiert! Ziehe deine Lehren daraus und lass uns das Ganze vergessen. Setz dich bitte wieder!<< Harry setzte sich zurück in den Stuhl und auch King nahm wieder seinen Platz hinter dem Schreibtisch ein. >>So, Harry, nun lass uns mal logisch an die Sache herangehen. Was haben wir gerade gelernt? Wenn wir offen etwas gegen den Horcrux unternehmen, wird wieder ein Schutzzauber greifen. Und es scheint so, dass die Reaktion in ihrer Stärke von der Stärke der Aktion abhängt. Schade, das wir Dumbledore nicht mehr fragen können, wie er es geschafft hat, den Horcrux zu zerstören, und vor allem, wo sein Fehler lag.<< >>Was für ein Fehler?<< fragte Harry verwundert. >>Na, die verbrannte Hand, Harry! Aber da fällt mir ein: Wie hast Du den Horcrux eigentlich zerstört?<< fragte King. >>Der erste Horcrux war ein Tagebuch, mit dessen Hilfe damals die Kammer des Schreckens geöffnet wurde. Es ging um Leben und Tod. Ich hatte nichts mehr zu verlieren, und so rammte ich den Giftzahn des Basilisken in das Buch.<< antwortete Harry. >>Aha, siehst Du, das war etwas, was Voldemort nicht bedacht hatte, das jemand so verrückt sein könnte, das Buch mit einem Giftzahn zu erstechen.<< >>Du meinst,<< fragte Harry >>das ist die Lösung? Wir müssen einfach eine Zerstörungsmethode wählen, an die Voldemort nicht gedacht hat?<< >>genau, Harry. Wir müssen ganz schwache Zauber auf diesen Horcrux wirken. wenn er sich bei einem nicht wehrt, haben wir die Zerstörungsmethode gefunden! Ich werde den Horcrux hierbehalten und das überprüfen übernehmen! Nicht, dass Du wieder eine so tolle Idee bekommst wie vorhin. Ich denke, das war es dann für heute.<< erklärte King. >>Ich dachte, das mit vorhin wollten wir vergessen! Aber ich bin einverstanden! Unter einer Bedingung!<< lächelte Harry. King stöhnte >>Wie lautet die Bedingung?<< >>Ich will bei der Zerstörung dabei sein!<< Harry blickte nun ernst. King nickte >>Einverstanden!<< >>Und jetzt auf Wiedersehen. Ich muss noch einen Unterricht vorbereiten! Wir sehen uns nachher in der DA.<< Harry nickte ebenfalls. >>Ja, bis nachher!<<
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So wieder ein Kapitel fertig! Doch heute ist nicht alle Tage, Ich schreib weiter keine Frage. Helft mir, gemeinsam können wir diese FF bestimmt noch verbessern ;-)
Betagelesen: Aragock
KingsleyS
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