von KingsleyS
Harry war auf der untersten Treppenstufe der Zugtür stehen geblieben. >>Psst. Hört mal!<< Vom Ende des Bahnsteiges drang ein vertrauter Ruf zu ihnen herüber. >>Erstklässler zu mir!<< Er kam von einem riesigen, bärtigen Mann. Harry musste schlucken. Sollte das wirklich das letzte Mal gewesen sein, dass er Hagrid diese Worte hatte rufen hören? Eine unbekannte Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. >>He da vorne, geht’s bald weiter?<< Harry trat aus dem Zug und ging ein paar Schritte auf den Bahnsteig, dann wartete er, bis seine Freunde zu ihm aufgeschlossen hatten. Ron beendete den Satz, den er angefangen hatte, als Harry sie auf Hagrid aufmerksam gemacht hatte. >>.....wissen, was ihr eigentlich wollt? Man isst bei Slughorn doch ausgezeichnet!<<
Harry hatte die Hand zum Gruß an Hagrid erhoben, dieser entdeckte sie und rief: >>Hallo Harry, Ron, Hermine, Ginny, muss jetzt erst ma mit den Erstklässlern übern See, seh euch dann später!<< Harry überlegte, dass er sich den Aufwand mit der Bootsfahrt wahrscheinlich dieses Jahr gespart hätte, schließlich gab es dieses Jahr gerade mal vier Erstklässler, die ganz verloren um den riesigen Hagrid herum standen. Andererseits, wenn die vier und ihre Eltern schon den Mut aufbrachten, in diesen Zeiten nach Hogwarts zu gehen, war es nur recht, das sie auch das volle Programm erleben durften. „Nur vier Erstklässler, dieser Idiot Voldemort wirbelt das normale Leben der Zauberergemeinschaft gehörig durcheinander!“, dachte Harry.
Er schritt mit seinen Freunden auf eine der Kutschen zu. >>Werden sie dieses Jahr wieder von den Thestralen gezogen?<<, fragte Ginny. Harry nickte. >>Ich wünschte wirklich, ich könnte sie sehen!<<, stöhnte Hermine. Harry warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu. >>Ich wünsche mir, das ihr sie niemals zu sehen bekommt!<<, sagte er. Sie betraten die Kutsche, Tonks und Moony folgten ihnen erneut. Die Kutschfahrt war kurz, sodass sie wenige Minuten später am Fuß der Treppe standen, die zum großen Eingangsportal von Hogwarts führte.
Wie der Bahnsteig in Kings Cross und der Zug vorher, waren auch die Haustische in der Großen Halle ungewöhnlich leer. Harry und seine Freunde setzten sich an den Gryffindor-Tisch, der von allen noch am vollsten war. Die Tische von Ravenclaw und Huffelpuff waren immerhin noch gut halb gefüllt. Der leerste Tisch war jedoch, wie zu erwarten, der Tisch von Slytherin, dort saßen gerade mal ein gutes Dutzend Schüler verschiedener Jahrgänge. Zu Harrys großer Überraschung gingen Moony und Tonks an ihnen vorbei nach vorne und setzten sich an den Lehrertisch. Sollte Moony etwa wieder einmal Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichten? Welches Fach würde Tonks wohl geben?
Aber noch etwas war merkwürdig, am Lehrertisch schien es dieses Jahr einige Sitzplätze mehr zu geben. Minerva saß jetzt auf dem Platz in der Mitte, auf dem sonst Albus Dumbledore immer gesessen hatte, aber das war zu erwarten gewesen, schließlich war sie jetzt die Schulleiterin. Zu ihrer rechten, auf dem Platz, auf dem sie vorher gesessen hatte saß jetzt Prof. Slughorn, er schien jetzt also der stellvertretende Schulleiter zu sein. Vor einigen Augenblicken hatte sich Tonks mit einem Kuss von Remus verabschiedet und war aus der Halle verschwunden. Nun betrat sie, gefolgt von den vier Erstklässlern, wieder die Halle. In der einen Hand trug sie einen kleinen Hocker, in der anderen einen verschlissenen, mehrfach geflickten, alten Zaubererhut. Die Erstklässler wirkten deutlich besser gelaunt als sonst, wenn auch wie immer etwas eingeschüchtert. Harry überlegte, wie es wohl gewesen wäre, vor sieben Jahren nicht von der gestrengen McGonagall, sondern von der quirligen Tonks, die zur Begrüßung erst einmal eine Schweinenase und eine lila Haarfarbe aufgesetzt hätte, in Hogwarts begrüßt zu werden.
Tonks stellte den Hocker vor dem Lehrertisch auf und setzte den Hut darauf. McGonagall erhob sich. >>Liebe Schülerinnen und Schüler, ich darf Sie alle hier in Hogwarts Willkommen heißen. Für ein paar ist das ihr erstes Jahr in Hogwarts, für andere ihr letztes. Wie auch immer, es wird anders sein als die Jahre zuvor. Wie Sie sicher alle wissen, hat diese Schule Ende letzten Jahres einen schmerzlichen Verlust hinnehmen müssen. Unser langjähriger, und wie viele meinen beliebtester und bester Schulleiter aller Zeiten, Albus Dumbledore ist von uns gegangen. Ich bin sicher, allen, die ihn kannten, wird er fehlen.
Den neuen, die ihn nicht mehr kennenlernen konnten, kann ich nur sagen: Sie haben etwas verpasst, er war wirklich ein ungewöhnlicher Mann. Ich werde ihn niemals ersetzen können, aber ich werde versuchen, mich von seinem Beispiel leiten zu lassen. Bevor ich jedoch mit der Rede fortfahre, wollen wir dem Lied der Hutes lauschen und die neuen Schüler auf die Häuser verteilen.<< McGonagall setzte sich.
Der Hut begann mit seinem neuen Lied, wie üblich sang er wieder von seiner Aufgabe, die Schüler auf die Häuser zu verteilen, und was die einzelnen Häuser auszeichnete. Doch Harry hörte nicht richtig hin, etwas anderes hatte seine Aufmerksamkeit erregt: Hagrid hatte während McGonagalls Rede, begleitet von einem anderen Zauberer, die Halle betreten und sich an den Lehrertisch gesetzt. Freundlich winkte Hagrid Harry und den anderen zu. Hermine stieß Harry in die Rippen, was seine Aufmerksamkeit wieder auf das Lied des Hutes richtete.
Sich einig sind der Häuser drei,
doch muss das vierte noch dabei.
Klappen könnt es dieses Jahr,
denn die dunklen Seelen sind nicht da.
Kommt die Schlange noch hinzu,
wird die Waffe scharf im nu.
Die Waffe, so wird es belegt,
die den Namen Dumbledores trägt.
Der Auserwählte der sie schmiede,
muss tun dies mit sehr viel Liebe.
Die Dunkelheit wird jagen fort
und schlagen sie den Dunklen Lord.
Harry hatte nicht ganz verstanden, was der Hut, der nun mit dem Verteilen der Schüler begonnen hatte, damit sagen wollte, aber Hermine würde es ihm sicher später erklären. Sein Blick wanderte zurück zu dem Zauberer, der sich nun links neben die Schulleiterin gesetzt hatte. Es war ein großer, dunkler Mann mit Bart, einer Glatze und einem goldenen Ohrring im Ohr. Auf seiner Brust prangte ein Abzeichen, das Harry bekannt vorkam. >>Die neuen Schüler sind verteilt, leider hat Gryffindor dieses Jahr nur ein Mädchen als Erstklässlerin bekommen!<<, hörte er Hermine neben sich sagen.
Da erhob sich die Schulleiterin erneut und fuhr mit ihrer Rede fort. >>Da die neuen Schüler nun verteilt sind, muss ich Ihnen mitteilen, dass in diesem Jahr keine Hauspunkte vergeben werden, da die Häuser zu ungleichmäßig besetzt sind. Aus demselben Grund werden auch die Quidditchspiele in diesem Jahr in anderer Form stattfinden! Dazu aber später im Jahr mehr. Bevor ich Sie nun aber ihrem wohlverdienten Essen überlasse, werde ich Sie noch kurz mit den Neuerungen im Kollegium bekannt machen.
Da ich nun Schulleiterin bin, wurde jemand benötigt, der meine Aufgaben als Verwandlungslehrerin und Hauslehrerin von Gryffindor übernimmt. Für diese Aufgaben konnte ich Prof. Tonks ins Boot holen!<< Tonks stand auf und verbeugte sich. >>Da wir auch den Hauslehrer von Slytherin verloren haben, hat sich Professor Slughorn bereiterklärt, diese Aufgabe zusätzlich zu übernehmen!<< Slughorn nickte kurz. >>Der neue Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste und einer von zweien Verteidigern Hogwarts ist Prof. Kingsley Schacklebolt!<< Der große, dunkle Zauberer links neben der Schulleiterin stand auf und deutete eine Verbeugung an.
>>Die älteren unter Ihnen werden sich sicher noch an Prof. Lupin erinnern, er ist dieses Jahr jedoch nicht als Lehrer, sondern in seiner Eigenschaft als Auror hier, er wird zusammen mit seinem Team das Schlossgelände von Hogwarts absichern.<< Moony erhob sich mit einem Grinsen und vier weitere Zauberer am Lehrertisch standen auf. >>Die neuen Schulsprecher sind Ms. Hermine Granger und Mr. Ronald Weasley.<< Die Beiden standen auf und winkten fröhlich in die Menge. >>Und last but not least: Der zweite Verteidiger Hogwarts ist Mr. Harry Potter. Was es mit den Verteidigern Hogwarts auf sich hat, können Sie an den schwarzen Brettern in ihren Gemeinschaftsräumen nachlesen.<<
Auch Harry war aufgestanden und blickte ungläubig in die Menge. Nun passierte etwas, womit er niemals gerechnet hätte, Applaus brandete auf und zwar an allen vier Tischen. McGonagall ergriff erneut das Wort. >>So, ich denke, damit wären alle vorgestellt, bleibt mir nur, Ihnen einen Guten Appetit zu wünschen.<< Schlagartig waren die goldenen Teller und die Tische mit Unmengen von köstlichen Speisen und Getränken gefüllt. >>Wurde auch langsam Zeit, ich habe Hunger!<<, knurrte Ron und schaufelte sich seinen Teller voll. >>Ich dachte, dir hätte das Essen vorhin bei Slughorn so hervorragend geschmeckt?<<, bemerkte Hermine schnippisch. Ron nickte und antwortete mit vollem Mund >>Stimmt, sonst hätte ich diese elend lange Rede von McGonagall auch nicht überstanden!<< Harry Blickte Ginny an und beide mussten lachen.
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So wieder ein Kapitel fertig! Doch heute ist nicht alle Tage, Ich schreib weiter keine Frage. Helft mir und schreibt Reviews, gemeinsam können wir diese FF bestimmt noch verbessern ;-) Betagelesen: Bibbsch
KingsleyS
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