von KingsleyS
>>Mir fällt da gerade noch was zu den Ringen ein!<<, fragte Hermine. >>Wenn Einhornblut silbern ist, warum sind die Steine dann rot?<< >>Ist eigentlich ein Betriebsgeheimnis, aber euch verraten wir es!<<, grinste Fred. >>Einhornblut ist der wertvollste Bestandteil der Steine und sehr schwer zu finden, natürlich bringt Hagrid nicht einfach ein Einhorn um, um uns das Blut zu liefern! Er sammelt viel mehr das Blut, das von ihren natürlichen Verletzungen stammt, zum Beispiel, wenn er ihre Wunden versorgt<<, sagte George. >>Jeder der Steine hat einen winzigen Kern aus Einhornblut , eine Lage Drachenblut, und die äußerste besteht aus getrocknetem Riesenblut<<, erklärte Fred. Der Ring machte noch einmal die Runde, wenn man es wusste, konnte man wirklich in jedem Stein ein winziges silbernes Tröpfchen erkennen, welches dem gesamten Stein ein merkwürdiges Glitzern verlieh.
Nachdem sie sich mit mehreren 500er Packungen Todesser-Gummibärchen, dem gesamten Lagerbestand an Weasleys Inferno Deluxe und einigen anderen mehr oder weniger nützlichen Dingen eingedeckt hatten, verließen sie nach kurzem Abschied den Laden der Zwillinge. Harry blickte die Straße herunter. Die Straße, die dort vorne nach rechts abging, war die Nokturngasse, diese unterschied sich von der Winkelgasse dadurch, das in ihr vorwiegend schwarzmagische Geschäfte zu finden waren. Genau der Ort, um mehr über den Horcrux in Harrys Tasche zu erfahren.
>>Wartet bitte hier, ich möchte noch mal kurz in die Nokturngasse!<<, sagte Harry an seine Freunde gewandt. >>Kein Problem Harry, aber wir kommen mit!<<, antwortete Hermine. Ron und Ginny nickten. Lieber hätte Harry sie da rausgehalten, aber er wusste mittlerweile, wann diskutieren mit ihnen sinnlos war.
Also gingen sie in Richtung Nokturngasse. Harry hielt es für ratsam, sein Äußeres zu verändern, deshalb verwandelte er mit Hilfe seines Zauberstabes seine Haare hellblond und glatt, seine Nase formte er spitz. Ginny sah ihn entsetzt an. >>Harry, du siehst aus wie Draco Malfoys Bruder!<< >>Klasse, so war es gedacht, auch wenn Draco keinen Bruder hat! Mit dem richtigen Auftreten kommt bestimmt kein Zweifel auf, das ich zur weitläufigen Verwandtschaft der Familie Malfoy gehöre. Ich denke, damit dürften sich in der Nokturngasse einige Türen für mich öffnen!<<, grinste Harry frech. Auch die anderen veränderten ihr Aussehen, vor allem Ginny und Ron mussten ihr verräterisches weasleyrot verschwinden lassen.
Wenige Augenblicke später betraten sie schließlich „Borgin und Burkes“ und der Ladenbesitzer, Mr Borgin, ein buckliger Mann mit fettigen Haaren, stand ihnen gegenüber. Eine sonderbare Mischung aus Unmut und Furcht war ihm ins Gesicht geschrieben. >>Wie Sie sicher wissen, hat meine Familie schon öfter mit Ihnen Geschäfte gemacht und mir wurde erzählt, das Sie nicht völlig unfähig sind. Ich habe hier ein Artefakt, dessen Wert Sie mir schätzen sollen.<< Harry sprach diese Worte mit der für die Malfoys übliche, überhebliche, kalte Verachtung aus. Sein Gegenüber wirkte nun noch mehr eingeschüchtert.
Harry legte den Horcrux auf den Tresen. >>Erkennen Sie es? Was ist dieses Artefakt noch wert?<< Mr. Borgin setzte eine Expertenmiene auf und musterte den Horcrux ausgiebig, dann zog er seinen Zauberstab und richtete ihn auf den Gegenstand, dieser leuchtete kurz violett auf. >>Kein Zweifel, mein Herr, dies ist das originale Amulett von Salazar Slytherin, allerdings ist es trotzdem nicht mehr viel Wert. Wie es scheint wurden bereits vor einigen Jahren sämtliche Banne und Zauber gewaltsam durch Andere ersetzt. Mein Zauber enthüllte außerdem eine Art magisches Echo, allerdings habe ich nicht die geringste Vorstellung, um was es sich dabei handeln könnte. In diesem Zustand ist dieses Stück höchstens noch für reine Sammler interessant. Ich gebe ihnen 100 Gallonen dafür, aus Respekt vor ihrer Familie.<< Harry lachte höhnisch, steckte das Amulett ein und verließ gefolgt von seinen Freunden den Laden.
>>Habt ihr das gehört?<<, fragte Harry, als sie den Laden verlassen hatten. >>Das ist mir erst einmal egal, aber so läufst du mir nicht länger herum!<<, lächelte Ginny und mit einem Schwenk ihres Zauberstabes sah Harry wieder aus wie Harry. Sie hatte sich auch schon wieder zurückverwandelt. Auch Ron und Hermine hatten ihr normales Aussehen zurück.
Harry konnte nicht fassen, das sie auf seine Frage nicht reagierten, und versuchte es erneut >>Also habt ihr verstanden, was ......<< >>D E C K U N G!!!<<, rief Ron plötzlich und warf die anderen Drei auf einen Streich mit seinen Ausgebreiteten Armen zu Boden. Eine ganze Schar verschiedener Flüche sauste über ihre Köpfe hinweg. Noch im Fallen griff Harry nach seinem Zauberstab, wären seine Augen die Umgebung absuchten. Am anderen Ende der Gasse machte Harry fünf dunkel gekleidete Personen mit Kapuzen aus. „Todesser!“, dachte Harry. Da schlug er mit der linken Schulter schmerzhaft auf das Pflaster auf, doch er ignorierte den Schmerz, zielte mit den Zauberstab auf die Todesser und rief „Solarisfulgur!“ . Ein gleißend helles Licht schoss aus Harrys Zauberstab, formte sich zu einem riesigen Ball, der die ganze Straßenbreite ausfüllte.
Langsam bewegte sich der Ball auf die Todesser zu. Das gleißende Licht, das der Ball ausströmte, war so hell, dass man geblendet wurde, wenn man ihn ansah und es war unmöglich, hinter dem Ball etwas zu erkennen. Harry sprang auf die Füße, eine Sekunde später standen auch die anderen drei wieder. >>Los, Deckung suchen!<<, befahl er, während er sich mit Ginny in einen Hauseingang verzog. Ron und Hermine hatten auf der gegenüberliegenden Seite hinter einem großen Blumenkübel Deckung gefunden, in dem sie sich dahinter hockten.
Ein lauter Knall war zu hören, im selben Moment verschwand das gleißende Licht. Die fünf Todesser kamen auf sie zugerannt. Harry gestikulierte hinüber zu Ron und Hermine, die zur Bestätigung, dass sie verstanden hatten, nickten. Ein kurzer Blickkontakt mit Ginny und auch sie hatte verstanden, was Harry vorhatte. Sie richtete den Zauberstab auf ein Wasserfass, an welchem die Todesser gerade vorbei rannten. „Ferveo!“ Eine Sekunde später zerbarst das Fass mit einem lauten Knall.
Die Todesser stoppten abrupt und drehten sich zu dem Fass um. Noch fünf Meter und sie würden genau zwischen Ron und Hermine und Ginny und ihm stehen. Darauf hatte Harry gewartet. Er richtete seinen Zauberstab auf die Mitte die Straße, genau zwischen ihren beiden Verstecken und sagte lautlos „Faksimile“. So perfekt war Harry dieser Zauber noch nie gelungen, nicht einmal wenn er ihn laut gesagt hatte, denn an der Stelle, auf die Harry gerade mit den Zauberstab gezeigt hatte, stand nun ein Trugbild Harrys. Bei seinen bisherigen Versuchen, solche Trugbilder heraufzubeschwören, war das Bild immer unscharf, zitterig, farbfalsch, durchsichtig oder sonst irgendwie mangelhaft gewesen. Doch diesmal war es perfekt, hatte die richtige Farbe, die richtige Größe und schien auch in keiner Weise durchsichtig oder transparent.
Ein solches Trugbild hatte keinerlei magische Eigenschaften, man erschuf es, und wenige Sekunden später verschwand es wieder. Die Todesser hatten das Ablenkungsmanöver mittlerweile als das erkannt, was es war und wollten weiterlaufen, da sahen sie den falschen Harry. Rücksichtslos und ohne zögern deckten sie ihn und mit Schockzaubern und Flüchen ein, die jedoch wirkungslos durch ihn hindurch flogen. Völlig perplex stoppen sie ihren Angriff für eine Sekunde, darauf hatten Ron und Hermine gewartet.
Ron flüsterte „Expelliarmus Accio Zauberstab“. Allen fünf Todessern wurden gleichzeitig ihre Zauberstäbe auf der Hand gerissen. Diese begannen nun auf Ron zu zufliegen. Zeitgleich rief Hermine „Incarcerus“ und aus der Spitze ihres Zauberstabes flogen Seile. Ginny schockte einen nach dem anderen. Ron hatte mittlerweile alle fünf Zauberstäbe aufgefangen. Hermines Seile waren gerade damit beschäftigt, noch den letzten der Todesser zu fesseln, der bereits von Ginny geschockt worden war. Harry konnte den Trugbild Zauber nicht mehr länger aufrecht erhalten und der falsche Harry verschwand.
Ron hatte sich mittlerweile aufgerichtet und stand vor den geschockten und gefesselten Todessern. „Levicorpus!“ sagte er und mit einem mal, hingen alle fünf Todesser kopfüber in der Luft. Die andern traten ihm zur Seite. Ohne ein Wort zu sprechen gingen sie einige Meter aus der Nokturngasse heraus, bis sie wieder vor dem Geschäft der Zwillinge standen. Sie alle atmeten durch, als sie den sichereren Boden erreicht hatten. Harry blickte sich um, seine Freunde wirkten alle recht bleich im Gesicht.
>>Wir sollten jemanden suchen, der uns diese Idioten abnimmt!<<, bemerkte Hermine. >>Wenn wir doch nur meinem Vater erreichen könnten, der könnte uns Auroren schicken!<<, sagte Ginny. >>Vielleicht können wir das!<<, sagte Harry. Er nahm seinen Zauberstab hoch, dachte an die letzten Nächte mit Ginny und rief „Expecto Patronum!“ Gerade, als der silberne Hirsch aus der Spitze seines Zauberstabes brach, dachte er: >>Arthur, zunächst einmal, es geht uns allen gut, aber wir wurden in der Winkelgasse von Todessern angegriffen. Sie sind sicher verwahrt und derzeit harmlos. Könntest du uns ein paar Auroren schicken, die sie übernehmen können?<< Der Hirsch war nun komplett erschienen und raste davon. >>Was war das, Harry?<<, fragte Ron, der immer noch damit beschäftigt war, die Todesser vor sich schweben zu lassen. >>Wenn ich Dumbledore richtig verstanden habe, ist das die Methode mit welcher der Orden untereinander kommuniziert<<, antwortete Harry. Ginny kuschelte sich an Harry, während Hermine sich dicht an Ron drückte.
Fünf Minuten später erschienen drei Männer mit einem lauten Knall direkt vor ihnen. Es war Arthur, begleitet von Alastor Moody und Kingsley Schacklebolt. Arthur stürmte auf seine Tochter zu und zog sie in seine Arme. Während Moody sie alle argwöhnisch mit seinem Magischen Auge musterte, trat Kingsley Schacklebolt auf Harry zu. >>Guten Abend Mr. Potter, Ms Granger, Mr. und Ms. Weasley!<<, sagte er, während er den anderen kurz zunickte. >>Gute Arbeit, hätte ein Aurorenteam nicht besser hinbekommen! Alastor, würdest du dich um die Herrschaften kümmern?<<, fragte er und deutete, ohne sich umzudrehen, auf die schwebenden Todesser. Moody nickte kurz, machte eine Bewegung mit seinem Zauberstab und war im nächsten Moment mit einen Lauten Geräusch inklusive aller Todesser verschwunden.
Der große, schwarze, vollbärtige Zauberer mit der angenehm tiefen Stimme wand sich nun an Ginny. >>Ms. Weasley, Ich werde dafür sorgen, das keine Maßnahmen gegen Sie wegen Zauberei Minderjähriger eingeleitet wird. Erstens waren Sie mit drei erwachsenen Zauberern zusammen und zweitens war es eindeutig eine Notsituation!<< Er lächelte Ginny warmherzig an. Diese nickte dankend und lächelte zurück. Nun wand er sich wieder an Harry. >>Würden Sie mir den gesamten Hergang erzählen, für meinen Bericht?<< Harry nickte und berichtete, was sich zugetragen hatte. Von Satz zu Satz blickte Schacklebolt beeindruckter. Auch Arthurs Brust schwoll vor Stolz auf die vier immer mehr an. Das konnte Harry sehr gut verstehen, denn wie er so erzählte überkam ihn das selbe Gefühl.
Er war tierisch stolz auf Ginny, Hermine und Ron. Da fiel ihm etwas ein. Er reichte Ron die Hand >>Vielen Dank Ron, das du uns alle umgerissen und damit gerettet hast!<<, sagte er. Auch Schacklebolt reichte Ron die Hand, genau wie sein Vater, der ihm auf die Schulter klopfte. Doch Ron begann zu protestieren: >>Und was ist mit dir? Mit dem Blendezauber hast du uns die Gelegenheit gegeben, uns in Deckung zu begeben. Und mit deiner Illusion hast du sie abgelenkt!<<
>>Aber Ginny hat sie zuerst mit dem Fass abgelenkt und Hermine hat sie schneller gefesselt gehabt als man gucken konnte. Ginny hat sie sogar zusätzlich noch mit einem Schockzauber belegt!<<, entgegnete Harry. Schacklebolt lächelte. >>Wie ich bereits sagte, hätte ein Aurorenteam es nicht besser gekonnt! Und wie in einem guten Team schreiben Sie jeder den anderen den Hauptverdienst am Erfolg zu. Alles in allem war das jedenfalls eine taktische Meisterleistung!<< Sein Gesicht nahm wieder einen ernsteren Ausdruck an. >>Wenn Sie hier fertig sind, würde ich Sie gerne noch bis zum Fuchsbau begleiten.<< Alle nickten. Sie apparierten zurück zum Fuchsbau, wo sich Schacklebolt von ihnen verabschiedete.
Während sie Richtung Haus gingen, schnitt Harry nun zum dritten mal das Thema an, bei dem Sie vorhin so unsanft unterbrochen worden waren. >>Wisst ihr noch, was Mr. Borgin über den Horcrux gesagt hat?<< >>Ja, dass es gewaltsam in etwas Neues verwandelt wurde<<, nickte Hermine. >>Und was bedeutet das?<<, fragte Ron >>Das Ding ist ein Horcrux, und wir müssen es zerstören!<<, bemerkte Ginny trocken. Harry lächelt zufrieden, ein erfolgreicher Tag: Einen Horcrux gefunden, fünf Todesser in Askaban und das Duelliertraining hatte sich auch mehr als bewährt. Ron stieß die Tür des Fuchsbaus auf. >>Mama! H U N G E R !<<
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So wieder ein Kapitel fertig! Doch heute ist nicht alle Tage, Ich schreib weiter keine Frage. Helft mir und schreibt Reviews, gemeinsam können wir diese FF bestimmt noch verbessern ;-)Betagelesen: Bibbsch
KingsleyS
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