von KingsleyS
Harry war an diesem Morgen schon sehr früh zusammen mit Arthur und Ron aus dem Haus gegangen. Beide hatten endlich die Einladung bekommen, ihre Apparier-Prüfung abzulegen bzw. zu wiederholen. Da diese Prüfung im Ministerium abgehalten wurde, hatte Arthur sie kurzerhand mitgenommen. Ginny lag in ihrem gemeinsamen Bett, sie hatte sich schon so daran gewöhnt, morgens neben Harry aufzuwachen, das sie nun völlig erschrak, als sie neben sich griff und Harry nicht zu fassen bekam. Entsetzt schreckte sie hoch, wo war er? Wo war ihr geliebter Harry? Hatte er sie verlassen? War ihm etwas geschehen? Doch da begann ihr Gehirn wieder normal zu arbeiten und ihr fiel ein, dass Harry ja heute Morgen Prüfung hatte. Erleichtert lies sie sich in ihre Kissen fallen. Harry war zwar nicht da, aber hier im Bett duftete noch immer alles nach ihm. Sie würde einfach liegen bleiben und diesen Duft so lange einsaugen, bis der Verursacher wieder zurück war.
Gegen Elf konnte Ginny schließlich nicht mehr liegen, so schlich sie sich Richtung Bad, wo sie Hermine begegnete. >>Morgen! Na, auch noch nicht so richtig wach, was?<<, fragte Ginny, da Hermine sie schlaftrunken angerempelt hatte. Schlagartig war Hermine hellwach. >>Morgen Ginny, Entschuldigung, dass ich dich angerempelt habe, aber ich bin heute Morgen etwas durch den Wind, weil mein Ron nicht da ist...<< >>Geht mir mit Harry genauso!<<, seufzte Ginny. Entschlossen stemmte Hermine ihre Hände in die Hüfte. >>Komm schon Ginny, was ist eigentlich mit uns los? Vor einem Jahr waren wir noch entschlossene, selbständige, junge Frauen und nun stehen wir herum wie Falschgeld, nur weil unsere Macker für ein paar Stunden nicht bei uns sind? Komm, lass uns fertig machen und Frühstücken gehen!<< Ginny lächelte. >>Hast ja recht Hermine, aber sei nicht so streng mit dir und mir, schließlich lieben wir sie über alles.<< Auch Hermine lächelte jetzt gnädig und nickte. Wenige Minuten später machten sich zwei frisch gestylte und wagemutige junge Frauen auf den Weg in die Küche.
Was sie dort jedoch zu sehen bekamen, versetzte ihnen einen Schrecken. Da saßen doch ganz seelenruhig Ron und Harry und unterhielten sich über Quidditch, während Sie ein ausgiebiges Frühstück genossen. Als sie Ginny und Hermine bemerkten, sagten sie im Chor: >>Guten Morgen Liebling, guten Morgen Hermine/Ginny, na ausgeschlafen, ihr Schlafmützen?<< Beide lächelten ihrer jeweiligen Verlobten zu, wären die andere ein Zwinkern geschenkt bekam. >>Was heißt hier Schlafmützen? Wir rollen uns dort oben in unseren Betten hin und her, weil wir unsere Männer vermissen und ihr sitzt hier unten und quatscht über Quidditch!<<, schnaubte Hermine. >>Wenn ihr Bammel davor hattet, euch prüfen zu lassen, hättet ihr auch wieder zu uns ins Bett kommen können!<<, ergänzte Ginny funkelnd. Ron war völlig perplex, doch Harry kapierte. >>Wir hatten keinen Bammel, wir sind schon fertig! Beide bestanden mit Auszeichnung! Molly meinte jedoch, ihr würdet noch schlafen und da wollten wir euch nicht wecken.<< Ron nickte zustimmend. Die beiden Damen schienen ob dieser Erklärung versöhnt und fielen ihnen um den Hals.
>>Da ihr so früh fertig seit, könnten wir doch auch noch unsere Sachen in der Winkelgasse abholen, schließlich geht der Hogwarts Express schon diesen Sonntag!<<, schlug Hermine nach dem Mittagessen, oder vielleicht besser gesagt Brunch, denn Frühstück und Mittagessen waren praktisch eins gewesen, vor. Alle waren einverstanden, nur Molly meldete Bedenken an. >>Ich könnt doch nicht so einfach spontan mal in die Winkelgasse! Das müssen wir planen, damit das Ministerium ein paar Auroren zu eurem Schutz mitschicken kann.<< Harry schüttelte den Kopf. >>Molly, was könnte sicherer sein als so ein spontaner Besuch in der Winkelgasse? Keiner erwartet uns jetzt dort! Bis vor wenigen Sekunden wussten wir ja selber noch nicht, dass wir dorthin wollen. Außerdem können wir mittlerweile ganz gut auf uns selber aufpassen!<< Molly nickte. >>Na gut, ihr seit alle erwachsen und müsst wissen was ihr macht!<< Bei „alle erwachsen“ warf sie Ginny ein Lächeln zu. Harry nickte, er war Molly dankbar, dass sie Ginny nicht zwang, Zuhause zu bleiben. Da Ginny ein Jahr jünger war als die anderen drei, war sie nicht wirklich erwachsen, zumindest nach den Buchstaben des Gesetzes.
>>Ich muss noch was holen!<<, sagte Harry und verschwand in sein Zimmer, wo er das HPAD einsteckte. Langsam und lautlos näherte er sich wieder der Küche, als Ginny in Sicht kam zückte er seinen Zauberstab und richtete ihn auf sie. “mihi adeo periculi“ flüsterte er. Ungesagt schaffte er diesen Zauber noch nicht ganz, doch für diese Art Zauber war das auch nicht so wichtig. Die goldene Aura um Ginny erschien und wurde kurz darauf wieder unsichtbar. Harry erwartete bei dem, was sie heute vorhatten, zwar keine unmittelbare Gefahr, doch er wollte Mollys Vertrauen auf gar keinen Fall enttäuschen und Ginnys Sicherheit ging ihm über alles. Wie sonst auch, hatte die goldene Aura keiner bemerkt. Von nun an war Ginny gut 12 Stunden vor jeglicher schädlicher Magie geschützt, alle magischen Angriffe würden direkt auf Harry übergehen. Sein eigenes Leben in Gefahr zu bringen war in Ordnung, aber nicht das seiner Freunde, auch wenn er nicht verhindern konnte, dass sie Ihm halfen. Aber er konnte sein Möglichstes tun, um sie zu schützen.
Einige Meter vom Fuchsbau entfernt wollten sie apparieren, doch wer sollte die Führung übernehmen, da ja nun drei von ihnen die Erlaubnis dazu hatten? >>Ich möchte vorher noch einen kleinen Abstecher machen!<<, sagte Harry. >>Was, wo willst du den hin?<<, fragen die Anderen. >>Das Amulett holen natürlich, es wird Zeit, diese Horcrux-Sache wieder in Angriff zu nehmen!<< >>Dazu müssten wir aber in den Grimmauldplatz Nummer zwölf, dahin kann man aber nicht apparieren! Schutzzauber! Und von der Straße aus ist bei Tageslicht zu gefährlich!<<, meldete Hermine Bedenken an. >>Ich habe das schon mit Albus besprochen, es gibt jemanden, der in dieses Haus apparieren kann und das ist der rechtmäßige Eigentümer, eine Ausnahme, die viele Schutzzauber machen. Und der, bin nun einmal ich!<< Harry lächelte. >>Und jetzt fasst mich bitte an, sonst klappt es nicht!<< Harry konzentrierte sich auf die Küche des Hauptquartiers, hatte wieder das Gefühl, als ob die ganze Welt auf ihn einstürzte.
Und plötzlich standen sie in der Küche. Irgendwie hatte er gehofft, es würde mit der Zeit angenehmer werden. Aber auch wenn dem nicht so war, war es einfach eine verflucht praktische Art zu reisen. Harry schritt auf den Schrank zu, in dem, wie sie wussten, Kreacher zu schlafen pflegte, er vermutete das Medallions darin, die einzige Frage war jedoch, wo. Es schien unmöglich, dass in diesem mit allerlei Krimskrams vollgestopften Raum noch Platz für einen Hauselfen gewesen war. Da waren Porträts, Medallions, Zettel, Bücher, kurzum: Fast alles, was sie vor zwei Jahren weggeworfen hatten, steckte jetzt in diesem Schrank. Ron stöhnte. >>Das dauert ja ewig, bis wir da den Horcrux gefunden haben.<< >>Nein, nicht unbedingt Ron. Wie Albus mir in der Höhle erklärte, spricht nichts dagegen, erst einmal eine einfache Lösung zu probieren<<, sagte Harry und nach einem „Accio Horcrux!“ hielt er doch tatsächlich Slytherins Amulett in Händen. >>So, das war der leichte Teil! Aber zerstören können wir es immer noch. Auf zur Winkelgasse!<<
Die Winkelgasse lag vor ihnen, noch letztes Jahr waren immer mehr Läden geschlossen worden, doch mittlerweile schienen die Menschen beschlossen zu haben, das man Voldemort nicht gestatten konnte ihr ganzes Leben zum Stillstand zu bringen. Noch herrschte nicht der Trubel, der früher für die Winkelgasse typisch gewesen war, aber ein Stück ihres alten Charmes war zurückgekehrt. Die vier verbrachten einen schönen Nachmittag, erledigten ihre Einkäufe, bummelten durch die Geschäfte und vergaßen auch einen Stop im Café nicht, wo sie sich alle eine riesige Portion Eis gönnten. Wie schon den ganzen Tag lang übernahm Harry auch hier wieder die Rechnung. Anfangs hatten die anderen zwar protestiert, aber Harry hatte sie gebeten, ihm die Freude zu lassen. Er brauchte sich ihre Freundschaft nicht zu kaufen, denn die besaß er schon, und Geld besaß er mehr als alle drei zusammen. Und gerade für Ron und Ginny, die sonst jeden Knut drei mal umdrehen mussten, war es ein ganz neues Einkaufsgefühl, mal nicht auf den Preis achten zu müssen.
>>Wollen wir noch einmal bei Fred und George vorbeischauen?<<, fragte Ginny, als sie ihr Eis ausgelöffelt hatten. Der Vorschlag fand allgemeine Zustimmung, selbst bei Ron, der immer das Ziel der Späße seiner Brüder war. Nach wenigen Minuten kam schon „Weasleys zauberhafte Zauberscherze“ in Sicht. Als Harry die Werbetafel lesen konnte, musste er grinsen.
>>Neu im Sortiment:
Todesser Gummibärchen! Zeigen Sie Sie-wissen-schon-wem, wer hier wen tot isst!
Beim Kauf einer 500er-Packung gibt es ein dunkles-Mal-Tattoo gratis. Schocken Sie ihre Nachbarn!<<
Die zwei sind einfach einmalig, dachte sich Harry, rotzfrech und respektlos. Ginny, Ron und Hermine mussten ähnlich denken, denn auch sie kicherten vor sich hin. Die vier betraten den Laden. Dieses Geschäft schien immun gegen die schlechten Zeiten, denn im Laden wuselte es nur so vor Kindern und das lag nicht nur daran, das gerade viele Hogwartsschüler in der Winkelgasse waren. Fred kam auf sie zu, da er die vier gerade entdeckt hatte. >>Hallo Hermine, Harry, Schwesterchen, Ron! Schön, dass ihr mal bei uns reinschaut! Aber das hier vorne ist doch alles Kinderkram, kommt mal mit.<< Sie folgten ihm und wie nicht anders zu erwarten war sogleich auch der zweite Zwilling bei ihnen und begrüßte sie. Die beiden Zwillinge führten sie in einen Hinterraum, der dem Publikum versperrt blieb. Die Zwillinge zeigten ihnen ihre neuesten Erfindung, ein goldener Ring, den man am kleinen Finger trug. Der Ring war mit roten Steinen besetzt, welche die Buchstaben DA formten. Die roten Steine bestanden aus Drachenblut, welches Charlie besorgt hatte, Einhornblut, welches Hagrid beigesteuert hatte und Riesenblut, das Hagrids Bruder gespendet hatte. All diese Blutarten wiesen diverse Resistenzen gegen Angriffszauber auf. Fred und George erklärten ihnen, dass sie es geschafft hatten, dass der Ring automatisch ein Schutzschild mit den Eigenschaften der verwendeten Blutarten aufbaute, wenn man angegriffen wurde. >>Ihr wärt überrascht, wie viele erwachsene Zauberer nicht einmal einen Protego hinbekommen. Der Ring soll aber nur an Mitglieder der DA und vielleicht des Phönixordens verkauft werden, so ist es mit Hagrid und Charlie besprochen!<<, lächelte Fred. >>Ab nächster Woche könnt ihr sie käuflich erwerben, dann ist die Entwicklungsphase abgeschlossen!<<, verkündete George. >>Aber nächste Woche sind wir in Hogwarts!<<, beschwerte sich Hermine. >>Und wir sind in Hogsmeade, in unserem zweiten Geschäft!<<, grinsten die Zwillinge.
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So wieder ein Kapitel fertig! Doch heute ist nicht alle Tage, Ich schreib weiter keine Frage. Helft mir und schreibt Reviews, gemeinsam können wir diese FF bestimmt noch verbessern ;-) Betagelesen: Bibbsch
KingsleyS
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