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Avada Kedavra - Eskalation

von Schlickschlupf

Harry wich einen Schritt zurück, als Rons Stimme lauter wurde; nicht, weil er Angst vor der Moralpredigt seines besten Freundes hatte, sondern vielmehr, weil dessen Zauberstab gerade ein paar Funken gesprüht hatte.
„Was denkst du dir eigentlich – wie weit wärst du gekommen, wenn du ohne uns losgezogen wärst? Wie lange hättest du überlebt? Ohne Hilfe? Klingelt da vielleicht was?“, rief Ron und Harry warf ihm einen wütenden Blick zu, was Ron jedoch nicht zum Schweigen brachte, „Du bist so verdammt egoistisch! Ist dir mal in den Sinn gekommen, dass es hier nicht nur um dich geht?“
Nur ein paar Worte drangen wirklich zu Harry vor. Egoistisch. Es geht nur um dich. Ihm wurde langsam klar, worauf Ron da anspielte und an einem anderen Tag wäre er über dessen Worte vielleicht enttäuscht gewesen, doch heute machte ihn das, was Ron da sagte, nur noch wütender.
„Ich hab nie gesagt, dass... Ach ja, genau! Weil es so egoistisch war, in diesen bescheuerten Wald zu gehen, ja? Und ich hab natürlich nur an mich gedacht, als ich zu den anderen gesagt hab, dass wir kämpfen werden, oder? Klar, wär ja sicher ordentlich was für mich raus gesprungen, wenn wir nur gewonnen hätten! Wenn dich das immer noch so belastet, dann geh doch raus und sag, dass du gern genauso behandelt werden willst, weil du dich übergangen fühlst!“, fauchte Harry als Antwort.
„Ich mein, denkst du ernsthaft, Tonks und Lupin und Fred...“
Rons Stimme zitterte und er brach ab, als er den Namen seines verstorbenen Bruders aussprach. Harry hingegen hatte für einen kurzen Moment das Gefühl, gegen eine harte Wand gelaufen zu sein.
Fassungslos starrte er Ron an. Als ob Harry nicht schon die ganze Zeit an sie dachte und an Hagrid und all die anderen, die wegen ihm gestorben waren und denen nicht rechtzeitig die Flucht gelungen war. Doch was sollte es die jucken? Es waren seine Eltern, Sirius und Remus gewesen, die ihn bei seinem Vorhaben, sich im Wald Voldemort zu stellen, unterstützt hatten.
Ohne sie hätte er vielleicht gar nicht die Kraft gehabt, in den Wald zu gehen – oder hatten sie von Anfang an gewusst, was passieren würde? Dass Harry gar nicht wirklich zu seinem eigenen Tod aufbrach, sondern nur den Horkrux in sich vernichtete?
Plötzlich fühlte er sich noch elender als vorher, weil er hier stand und Ron quälte, der es nun wirklich gar nicht verdient hatte.

Ohne jede Vorwarnung ergriff Ron Harrys Rucksack und schleuderte diesen mit voller Wucht durchs Zimmer. Als er gegen die Wand prallte, verteilten sich ein paar von Harrys Habseligkeiten auf dem Boden.
„Und ich werde dich NICHT einfach so durchlassen! Nicht nach allem, was wir durchgemacht haben!“, brüllte Ron, „Du kannst dir deine verdammten Rechte nicht selbst aussuchen!“
Harry starrte ihn an und das schlechte Gewissen, das ihn eben noch geplagt hatte, verflüchtigte sich ziemlich schnell.
Hier war sie also, die Möglichkeit, sich endlich den Frust von der Seele zu schreien. Großartig!
„Ach, das heißt, ich hab keine Rechte und bin hier der Gefangene oder was?“, schnaubte Harry laut und gab sich alle Mühe, jedes Wort so verächtlich wie möglich auszusprechen.
Er hasste diese Insel und die Tatsache, dass keiner hier auch nur einen Finger rührte, um eine Änderung herbeizuführen!
„Interessant, dass ausgerechnet du mir vorwerfen willst, dass sich alles um mich dreht, Ron!“, fügte der Schwarzhaarige gereizt hinzu, „Heute wieder nicht genug Aufmerksamkeit gekriegt oder was?“
Das war gemein, ungerecht und undankbar – doch es war Harry schlichtweg egal. Im Augenblick war ihm so ziemlich alles egal. Er wusste, dass er zu weit gegangen war, als er Rons Gesichtsausdruck sah und seinen Zauberstab, der erneut ein paar Funken spuckte.
Wenn sein bester Freund einen Streit wollte, würde Harry ihm dabei gerne behilflich sein. Wenn er ihm damit einen Gefallen tun konnte, bitte schön!
Rons Hand zitterte vor Wut und Harry realisierte nicht einmal richtig, dass er den Zauberstab, den er schon die ganze Zeit fest umklammert hielt, nun vor sich hob und damit auf Ron deutete.
„Lass mich durch!“, knurrte Harry, ohne über das nachzudenken, was er tat.
„Nicht, wenn du dich WIE EIN IDIOT VERHÄLTST!“, brüllte Ron zur Antwort.

Im Nachhinein hätte Harry nicht mehr sagen können, ob Ron ihn tatsächlich angreifen wollte oder sein Zauberstab nur einen weiteren Funkenregen ergoss.
Er handelte, bevor ihm überhaupt klar war, was er vorhatte und rief: „Expelliarmus!“.
Ron war trotz allem nicht darauf vorbereitet. Der Entwaffnungszauber riss ihn von den Füßen und Harry hatte das Gefühl, jemand habe ihm ein Brett ins Gesicht geschlagen.
Unrealistisch langsam sah er, wie Ron gegen die geschlossene Tür fiel und auf seine Hand stürzte, doch er konnte nichts mehr dagegen unternehmen.
Der Zauber ließ sich nicht rückgängig machen und Harry fühlte sich wie gelähmt, unfähig, auch nur einen Finger zu rühren.

*


Hermine knabberte nervös auf ihrer Lippe und konnte sich nicht einmal mehr mit Büchern ablenken. Sie hatte Ron zu Harry geschickt, doch was sie gesagt hatte, war nicht besonders nett gewesen.
Es war vermutlich das Beste, nach den Jungs zu sehen und sich vielleicht sogar bei Ron zu entschuldigen – wenn er sich nicht gerade wie ein Trottel verhielt. Was er eigentlich immer tat.
Zerstreut schob Hermine die Bücher von sich, die sie eben noch auf dem Tisch gehortet hatte erhob sich. Das alles war so sinnlos, dass allein der Gedanke daran, das Lesen brächte sie irgendwie weiter, schon deprimierend war. Sie schlüpfte in ihre Jacke und wollte gerade das Gebäude verlassen, als sie Stimmen hörte und schließlich sah, dass sich einige Jungs, die aufeinander einredeten, im Eingang der Bücherei getroffen hatten. Sie standen eng beisammen und Hermine konnte erst erkennen, um wen es sich handelte, als sie näher kam.

„Natürlich kannst du das!“, sagte Lee Jordan energisch und klopfte dem armen Neville siegessicher auf die Schulter.
Er sah aus, als hätten die beiden ihm vorgeschlagen, mal eben einen Drachen zu bekämpfen.
„Woher wollt ihr...?“, fing Neville gerade an, wurde aber sofort wieder unterbrochen.
„Wir haben unsere Quellen, weißt du?“, sprach George dazwischen und tauschte einen schnellen Blick mit Lee, ehe er ganz dicht an Neville trat und ihm etwas zusteckte, „Also wollen wir dir helfen, wenn du die Klappe hältst.“
Neville wirkte noch immer zweifelnd, doch er machte nicht den Eindruck, als würde er noch einmal widersprechen wollen.
„Hinfort mit dir!“, sagte Lee großspurig und als Neville sich trollte, fügte er grinsend hinzu: „Schnapp sie dir, Tiger!“
„Was tut ihr hier?“, fragte Hermine misstrauisch und warf einen Seitenblick auf Neville, der sich gerade vom Acker machte.
„Was tust du hier?“, fragte Lee, indem er sie ziemlich treffend nachahmte.
„Das ist die Bücherei!“, erwiderte Hermine hochnäsig und deutete überflüssigerweise auf die Tür, hinter der sie alle standen, „Und das ist der Ausgang. Ich war lesen und jetzt wollte ich raus... Also, was heckt ihr aus?“
„Du sollst deine Nase nicht in anderer Leute Angelegenheiten stecken“, erwiderte George finster, „Das haben wir dir schon mal gesagt!“
Er winkte Lee zu und die beiden folgten Neville auf den Fersen. Hermine starrte ihnen kopfschüttelnd nach.
Das alles war nicht zu fassen. Erst verhielt sich Harry merkwürdig, dann führten George, Lee und Neville sich auf, als wollten sie mit verbotenen Substanzen dealen und Ron – Ron war zu gar nichts nütze!

Missmutig stapfte Hermine über den Rasen und in Richtung der Schlafsäle. Sie hatte schon halb beschlossen, Harry und Ron von der Unterhaltung zu erzählen, die sie gerade gehört hatte, bis ihr wieder einfiel, dass die beiden ja nicht mehr so richtig mit ihr sprechen wollten.
Nicht, dass sie sich gestritten hätten; es war vielmehr so, dass Harry sowieso mit niemandem sprach und Ron aus irgendeinem Grund schmollte. Hermine hätte ihn zu gerne angesprochen, auf alles, doch ihr Stolz wollte es nicht zulassen, den ersten Schritt zu machen und außerdem war sie es doch gewesen, die ihn geküsst hatte, damals, im Raum der Wünsche. Da konnte sie doch erwarten, dass Ron nun an der Reihe war, zu zeigen, was er davon hielt, oder?

Während sie an den Türen zu den Kammern, die nun zu Schlafsälen geworden waren, vorüber ging, schüttelte sie noch einmal den Kopf, um auch diese Gedanken zu vertreiben. Es war völliger Schwachsinn, sich in ihrer Situation über so etwas den Kopf zu zerbrechen. Sie hatten nun wirklich andere Prob -.
Hermine blieb schlagartig stehen und drehte verdutzt den Kopf. Aus dem Schlafraum der Jungs kamen laute Stimmen und sie musste nicht erst lauschen, um zu wissen, wem sie gehörten.
„Nicht, wenn du dich WIE EIN IDIOT VERHÄLTST!“, brüllte Ron gerade und Hermine schnappte erschrocken nach Luft.
Wie oft hatte sie ihm schon gesagt, er solle Harry in Ruhe lassen? Doch kurz darauf geschah etwas, das ihr endgültig das Herz in die Hose rutschen ließ.
„Expelliarmus!“, erwiderte Harry, gedämpft durch die dicke Holztür und dennoch gut verständlich.
Ein Knall war alles, was darauf folgte, doch mehr brauchte Hermine auch gar nicht zu hören. Den Tränen nahe riss sie die Tür auf und hätte beinahe Ron überrannt, als sie den Schlafsaal der Jungs stürmte.
„WAS, BEI MERLINS BART, GLAUBT IHR EIGENTLICH, WAS IHR HIER TUT?“, schrie Hermine hysterisch und gab sich Mühe, die Situation zu erfassen.
Ron versuchte gerade, sich vom Boden aufzurappeln, während er seine linke Hand mit schmerzverzerrtem Gesicht hielt und Harry stand mitten im Raum, völlig regungslos. Er starrte Ron nur an und öffnete ein paar Mal den Mund, als ob er etwas sagen wollte, schloss ihn dann aber rasch wieder. Hermine fand, dass Harry dabei wie ein Goldfisch wirkte, der nach Luft schnappte.

*


Nun hatte Harry wirklich das Gefühl, in Panik auszubrechen. Er wusste, dass er sich entschuldigen musste, doch erst einmal wandte Harry sich ab, so schnell er konnte und eilte durch den Raum, um seine Sachen vom Boden aufzulesen. Wenigstens konnte Hermine so nicht sofort erkennen, wie sehr ihm die Scham ins Gesicht geschrieben stand.
Mit zitternden Händen und rasend schnell schlagendem Herzen beförderte er seine Habseligkeiten zurück in den Rucksack, den er kurz darauf schwungvoll aufs Bett beförderte. Der Zauberstab, der sich noch immer fest umklammert in seiner Hand befunden hatte, landete gleich daneben.
Schließlich blieb ihm keine andere Wahl, als sich seinen Freunden wieder zuzudrehen.

Hermine war gerade damit beschäftigt, Rons Hand zu mustern. Harry wurde vor lauter Schamgefühl übel, als er Ron ansah, der an der Wand lehnte.
„Das ist alles meine Schuld! Ich hab Ron angegriffen!“, antwortete er schwach und hatte das Gefühl, dass alle Farbe längst aus seinem Gesicht gewichen war, „Ich, ähm – es hat geknackt!“
„Es hat... was?“, rief Hermine erschrocken und Harry nickte langsam, während der sich darauf konzentrierte, nicht in Panik auszubrechen (oder alternativ in Ohnmacht zu fallen). Das Entsetzen musste ihm auf dem Gesicht stehen, zumindest vermutete Harry das, als Hermine sich sofort abwandte, um Rons Zustand genauer zu inspizieren.
„Ron, reiß dich zusammen!“, fauchte sie mit zittriger Stimme und tastete nach ihrem eigenen Zauberstab. Harry konnte sehen, dass Hermines Augen feucht geworden waren, doch das hielt sie nicht davon ab, einen strengen Blick aufzusetzen: „Halt den Arm gerade – Episkey!“
„Ron...“, begann Harry leise, weil er das Gefühl hatte, in seinem Hals stecke ein ziemlich großer Gegenstand, der ihn am Sprechen (und am normalen Atmen) hinderte. Doch weil er nicht wusste, ob sie ihn überhaupt gehört hatten, wiederholte er etwas lauter: „Ron?“
Der Rotschopf hob den Kopf und erwiderte Harrys Blick. Von der Wut, die sie beide vorhin noch empfunden hatten, war nichts mehr zu spüren; sie schien sich mit einem Schlag entladen zu haben.
Hermine betastete die Hand und erhob sich dann halbwegs zufrieden.
„Es tut mir Leid“, hauchte Harry aufrichtig, während Rons Gesichtsausdruck undefinierbar blieb. Doch er nickte knapp, was wohl auch eine Art Zustimmung war.
Hermine beobachtete die Situation verständnislos und blinzelte noch immer schneller als gewöhnlich.

„Na schön!“, kam schließlich ein Stöhnen von ihr, nachdem Ron nicht weiter reagiert hatte, „Ich muss mit euch beiden ein Hühnchen rupfen!“
Spätestens jetzt reagierte der Rotschopf, indem er Hermine einen empörten Blick zuwarf.
„Du brauchst gar nicht so zu gucken! Scheinbar wollt ihr ja nicht miteinander reden, oder?“
Hermine ignorierte Ron und wandte sich zuerst Harry zu.
„Du solltest dringend aufhören, dir selbst die Schuld an allem zu geben, Harry! Und wenn du das nicht kannst, dann hör wenigstens auf, so zu tun, als hättest nur du alleine Probleme! Falls du es noch nicht gemerkt hast, wir stecken da alle drin!“, fauchte sie energisch und drehte sich schließlich zu Ron um, „Und du! Ich hab dir gesagt, du sollst Harry in Ruhe lassen! Und ihn NICHT provozieren! Oder was war daran irgendwie unverständlich?“, schloss sie bissig und funkelte beide wütend an, „Ich hoffe, ihr fühlt euch jetzt besser – wird Zeit, dass wir mal wieder ein normales Gespräch führen, in dem sich keiner aufführt, als ob wir ihn gleich mit fünf Horkruxen behängt hätten!“
Hermines Stimme war gegen Ende höher geworden und Harry fühlte sich so schlecht wie nie. Vielleicht wurde dieser Tag zu einer Art Wendepunkt, doch im Augenblick hatte er eher das Gefühl, von allem, was er hätte falsch machen können, auch noch das letzte bisschen falsch gemacht zu haben.
Keiner von ihnen wagte es, Hermine zu widersprechen. Vielleicht nicht zuletzt, weil jedem klar war, dass sie vollkommen recht hatte.


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