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Fanfiction

Marauderzeit à la francais - Hogwarts Express

von Julia*Jay*Brown

Uups, da ist wohl was reingerutscht, wo esd gar nicht hingehört!!
Hobbala!
LG Jay

Hogwarts Express

So das war also „Bahnsteig 9 ¾â€œ der Berühmte Abfahrtspunkt der roten Dampflock, die hier mächtig für Undurchsichtigkeit sorgte. Ich hatte mir das ganze imposanter vorgestellt, doch hier war es, wie bei dem Kutschenkonvoi in die französische Schule. Die Eulenschreie, das Lärmen der kleinen Kinder, das einstweilige Heulen kleiner Mädchen und das Geschrei der anderen machten es auch nicht besser. Mein Vater und Georgiana hatten mich hier abgesetzt, um danach zur Arbeit zu gehen und ich stand, noch nicht umgezogen, mit zweifelndem Blick auf diesem Gottverfluchten Steinboden. Mein Koffer schwebte herum und endlich ergab sich die Möglichkeit, irgendwie zu einer der Abteiltüren zu gelangen. Der Neben lichtete sich und ich ging mit stolzem Blick an allen Vorbei und kletterte in den Zug. Direkt vor mir lag ein freies Abteil, welches nun die längste Zeit frei gewesen war. Mein Koffer landete auf der Gepäckablage und ich ließ die dunkelrot gefärbte und leicht schwankende Belle aus ihrem Käfig. Ich setzte mich, vergrößerte ein Buch aus meiner Umhangtasche und begann damit, Belle beim Lesen zu Kraulen, die nun behaglich schnurrte. Mit einem kaum merkbaren Ruck setzte sich der Zug in Bewegung und das sanfte Ruckeln machte es mir fast unmöglich weiter zu lesen. Ich hob seufzend meinen Koffer aus der Gepäckablage und verfrachtete das Buch hinein. Heute Morgen hatte ich in einem plötzlichen Anfall, in alte Gewohnheiten zurück zu verfallen, meine Selbst in ein verflucht enges Stoffkleid gezwungen, welches erheblich Knapp über dem Knie endete. Dazu noch perfekte rote High Heels und ein wenig Lippenstift, denn Wimpertusche brauchte ich nicht, da meine Wimpern IMMER wie geschminkt aussahen. Ich musste hier minimal auffallen, hatte des Anstands halber aber doch noch den Umhang übergeworfen, den ich in just diesem Moment ablegte. Nach etwa zehn Minuten wurde es mir hier verdammt langweilig- jetzt wäre ich verdammt dankbar, selbst für diesen nervigen ich- weiß-nicht-wie- er-mit- Nachnamen- heißt- und- nenne- ihn- daher- nur- beim- Vornamen- Sirius. Kurzerhand stopfte ich mein Buch und Belle in eine Tasche- die Katze in ihren Korb- und verschwand mit dem ganzen Krempel aus dem Abteil. Ich ging mit der Fahrtrichtung nach vorne und sah in jedes Abteil. Endlich fand ich eins, wo eine etwa gleichaltrige mit einfach einmaligen dunkelroten Lockenhaaren saß und aus dem Fenster starrte. Höflich öffnete ich die Tür und sah etwas unentschieden hinein. Irgendwas an ihr mochte ich sofort.
„Entschuldigung. Ist hier noch frei?“ fragte ich betont höflich- ich konnte nur zu absoluten Tussen richtig biestig ein und nicht zu kleinen Engel, wie diese hier ganz deutlich einer war.
„Hmm? Ja klar“ meinte sie sanft lächelnd- passend zu ihren Haaren hatte sie Smaragdgrüne Augen, die auch eine wundervolle elliptische Form hatten- sattes Grün auf sattes Rot. Ich mochte sie.
„Ich bin übrigens Jeanette Rowen“ meinte ich, nachdem ich mich ihr gegenüber niedergelassen hatte- sie sah nicht auch nur einen Hauch so pikiert auf meine Kleiderauswahl, wie andere es taten. Sie selbst trug ein grünes Sommerkleid und Keilabsätze, was sie noch netter aussehen ließ- noch Engelhafter.
„Ohh. Du bist die Neue aus Beauxbaton“ verdutzt sah ich zu ihr herüber.
„Woher weißt du das?“
„Ich bin Schulsprecherin“ erklärte sie, was bei Merlin das auch immer war.
„Nett dich kennen zu lernen, obwohl ich deinen Namen noch immer nicht weiß“ erklärte ich dann mit einem Versteckten Hinweis und einem offenen Lächeln. Sie sah mich etwas geschockt an, begann jedoch auch nach einiger Zeit zu lächeln.
„Oh, sorry, ich bin Lily- Lily Evans“ sagte sie und wurde leicht peinlich berührt rot. Dieses Gefühl kannte ich- man kommt zu einander und verpennt total, dass man einen Namen hat, obwohl ich manchmal wünschte, dass die anderen mich irgendwie nennen würden und ich nicht jedes Mal Jeanette Amelien und so weiter erklären müsste.
„Macht nichts, ich hatte das auch schon, wenn man so schön ins Gespräch kommt und dann plötzlich- Hoppla, ich weiß meinen Namen nicht mehr!“ imitierte ich eine hohe verzweifelte Mädchenstimme und Lily begann schallend zu lachen- Glockenhell, es war der schönste Ton, den ich je gehört hatte- sie bekam sich nicht mehr ein und hielt sich noch gerade so auf dem Sitz. Ich musste sie etwas beruhigen und fischte in meinen Gedanken nach einem neutralen Thema. Vielleicht mal eine seriöse Anfrage auf Hogwarts- der nächsten Partymeile.
„Ähm. Wie ist den Hogwarts so- ich weis zwar schon, dass in Slytherin komplett nur Vollidioten herumrennen und auch, dass Gryffindor kein übermäßig begehrenswerter Ort ist. Aber gibt es noch irgendwen, vor dem ich mich in Acht nehmen muss?“
„Wenn du den Blödmann oder seinen Freund meinst, den ich meine, das du meinst, dann bist du ab jetzt meine neue Verbündete...ja? Also, wen meinst du?“ ratterte sie mit immer noch leuchtenden Augen herunter.
„Ich rede hier von Sirius- ich- weiß- seinen- Namen- nicht, diesem bescheuerten Berufscharmeur und seiner noch schlimmeren Machoader!“ quoll es etwas ungewollt aus meinem tiefsten Inneren.
„Hallo Verbündete“ sagte Lily breit grinsend.
„Schön dich kennen zu lernen“ erwidere ich geschäftsmäßig „aber von wem redest DU?“ ergänze ich noch rasch- Lily sah aus, als würde sie kochen.
„Ich meinte seinen freund, James Potter, mein 'Hass' richtet sich eher gegen ihn als gegen Black, aber die sind beide gleich bescheuert...“ Das ist ja mal interessant. In Beauxbaton galt immer: je mehr man einen Jungen anhimmelte (oder anschrie) umso mehr ist man in ihn verknallt. Zur Wut gehören auch Gefühle, also hatte Lily heftige Emotionen gegen diesen Potter Typen. Deshalb habe ich nur mit Black- komische Kombination Sirius und Black- gestritten und werde noch ein wenig mit ihm spielen. Lily seufzte genervt auf, scheinbar immer noch in Gedanken bei Potter. Auch eine Anwandlung- man denkt zwangsweise über jemanden nach, der einen beleidigt oder mit einem streitet. Ich glaub irgendwo in ihrem Herzen mochte Lily diesen James. Aber weiter im Text:
„Ist Potter genauso schlimm wie Black, oder schlimmer, wenn er dich so aufregt?“
„Aaaalsooo, er fragt mich jeden Tag circa 16 Mal nach einem Date... ist echt der Durchschnitt, ich hab`s mal eine Woche lang gezählt und dann den Durchschnitt ausgerechnet.... er NERVT einfach nur.. er will einfach nur jedes Mädchen abschleppen, das bei 3 nicht auf einen Baum geklettert ist... und nur weil ich ihm ein bisschen contra geb, will er mich jetzt unbedingt 'erobern' und Black ist noch schlimmer! Der nimmt Jede, der nicht bei 2 auf einem Baum ist... ARGHHH!!! Sorry, immer wenn ich auch nur über die nachdenke, muss ich mich wahnsinnig aufregen...“
Sie hatte nicht einmal zwischendrin Luft geholt und ihre Augen funkeln bedrohlich- okay das war ja echt…schlimm. An meiner ehemaligen Schule wären sie nur deswegen aufgefallen, weil unsere süßen und begehrenswerten Jungs gar nicht erst gefragt haben, sondern einen sofort in ein leeres Klassenzimmer gezogen hätten. Dafür konnten sie- wenn man auch alleine war- sehr zärtlich sein und haben einem Gedichte aufgesagt und solchen Kram. Rosengaben und Schokolade waren keine Seltenheit. Aber das sollte ich Lily vielleicht nicht direkt unter die Nase reiben, meine Vergangenheit mit den kleinen nächtlichen Treffen ging ja hier keinen was an.
„Sie haben schon fast jedes Herz von Hogwarts einmal gebrochen- zweimal, wenn beide nacheinander dran waren“ fuhr Lily fort und mir viel auf der Stelle eine kleine Gemeinheit ein, die man zu zweit perfekt planen konnte und die bestimmt höllisch Spaß machte.
„Wie wäre es, wenn man ihnen eins auswischen würde- wir rächen jedes gebrochene Herz in Hogwarts!“ ich zückte meinen Zauberstab und ließ mehrere unbestimmte Lichtzeichen im Abteil erstrahlen. Mit einem Schnipsen waren sie aber auch schon wieder verschwunden. Lily sah begeistert aus und wartete nicht lange mit einer Antwort:
„Lass den Plan hören“ man hatte diese Frau eine Ahnung von sich- die dunkelroten Haare und die grünen Augen, wäre ich ein Mann würde ich sie auch haben wollen. Ein Punkt für Potter.
„Also: James steht ja augenscheinlich auf dich und klein- Sirius will mich für seine Sammlung. Das einzige was wir jetzt noch brauchen, sind heiße Blicke, ein paar Stimmungsschwankungen, nach den aufziehenden Blicken kommt eiskalte Wut. Ach so- ein paar schnittige Abgänge, vielleicht ein paar potentielle Konkurrenten für unsere Süßen und wenn du noch Vorschläge hast: nur raus damit!“ Erneut blitzten die grünen Augen meiner Gegenüber, teuflisch verschlagen: „Der Plan ist genial- wir könnten doch auch zum Beispiel die beiden erst ein wenig…nun ja…anheizen“ sie wurde gerade selbst rot „und dann zwei Slytherins anmachen“ die Röte vertiefte sich. Also wenn das so war, dann konnte das in die Hose gehen. Die Sache mit den Schlangen gefiel mir auch nicht recht.
„Du hast die Idee meines Plans erfasst. Nur die Slytherins sind so ne Sache- das hat nichts mit Angst zu tun, Merlin nein, aber keiner von denen wird uns wirklich ernsthaft ernst nehmen“ das war etwas doppelt- gemoppelt.
„Gut dann nehmen wir jemanden aus den anderen Häusern, aber Black und Potter müssen beide hassen, sonst hat das ja keinen Wert“ Als Antwort nicke ich nur.
„Da kennst du dich aber besser aus und unser Mitstreiter muss heiß und sexy aussehen, sonst wird das mit dem Luder nix“ ich zwinkere Lily verschwörerisch zu.
„Wir können es ja unseren Kandidaten sagen, damit wir auch als verliebte Paare rüberkommen“ die Idee war mal wieder nicht schlecht und ich zuckte trotzdem nur mit den Schultern. Dann setzte ich erneut ein verschlagenes Lächeln auf und fing an zu schauspielern- eine kleine Schmolllippen, gigantische, leicht feuchte Augen und ein braves Zwinkern mit beiden Augen. Lily hielt sich erneut nur fast auf dem Sitz: „Ich bin die Neue hier und gaaaanz hilfsbedürftig.“
Lily schien nachzudenken: „Aber was ist mit mir- hast du da ne Idee?“ Mein Hirn begann zu arbeiten. Hatte dieses Mädchen Minderwertigkeitskomplexe?
„Ähm- tolle Haare, geniale Augen, ein nerviger Potter, super Noten- also ich würde dich sofort wegschnappen!“ erklärte ich ihr sachliche die Sachlage. Man ich musste meine Wortwahl mal neu überdenken.
„Schön, und ich ähh, ich flieg nachher sie Treppe runter und hab ne 'Gehirnerschütterung' wegen der ich dann später total verwirrt und so bin... alles natürlich nur gespielt, du bringst mich in den Krankenflügel, und dann verbreitest du die Nachricht. und wenn Alles gut läuft, bekomm ich ganz viel Herrenbesuch...“ also sie war ja schon fast genauso gut, wie eine, die jahrelang von den französischen Schulcliquen erzogen wurde. Man man man. Das war ja einfach der Hammer. Ich grinste ihr zu und hielt ihr die Hand hin: „Lasst die Spiele beginnen“
„Auf uns!“ ruft Lily etwas gedämpft und schlug ein. Ich drückte ihre Hand und blitzte mit den Augen: „Und auf verwirrte Jungs!“
Wie auf den Punkt getroffen, wird die Abteiltür aufgerissen und Black fiel fast der Länge nach auf den Boden. Schade, dass er sich festgehalten hatte. Lily gab mir ein Zeichen, anzufangen. NA dann mal auf: „Black raus hier, das hier ist UNSER Abteil- was man auch unschwer erkennen kann!“ Seine Augen wandern von meinen Absatzschuhen, die an den überkreuzten Beinen steckten über den Saum meines Kleides und weiter zum Ausschnitt, der leider etwas tief geraten war. Dort bleibt sein Blick eine Sekunde zu lang hängen: „Oh, das ist aber jemand nicht auf den großen Männerhelden vorbereitet“ sagte er mit einem wie er wohl dachte charmantem Lächeln. Lily stand auf, murmelte etwas von wegen Schulsprechertreffen und verschwand.
„Männerheld? Du meinst wohl eher ein Hemdenheld“ er hatte Machohaft die ersten drei oder vier Hemdknöpfe offen gelassen. Tststs.
„Tja, soll ich dir dein Kuscheltier bringen- du kannst aber auch mir kuscheln“
„Oh, der war so was von schlecht Junge“ erwiderte ich mit hochgezogener Augenbraun.
„Du bist aber auch nicht gerade auf Trapp, oder?“ fragte er zurück, dann scheint ihm eine Idee in den Sinn zu kommen: „Oder macht dich meine Anwesenheit nervös?“ Buh!! Der war noch schlechter- quasi von der Tribüne in den Boden. Autsch: „Jaaa klar. Mich würde sogar die Anwesenheit eines Pickelgesichts noch nervöser machen, als dein hässliches Gesicht!“ der hatte gesessen. Nicht nur bei mir im Hirn, sondern auch bei klein- Sirius. Das Grinsen war wie aus dem Gesicht gewischt und als er anfing zu sprechen, wackelte seine Stimme etwas: „Und…und ich würde lieber mit einem Kuscheltier kuscheln, als mit dir“ ich hätte mich fast vor ihm auf den Boden geworfen- vor Lachen. Warum ich ihm das wohl nicht abkaufe? Mal wieder Zeit für einen kleinen Hund: „Das sieht man dir überdeutlich an, du Labradorverschnitt“ er sah verwirrt aus. Hatten Zauberer keine Ahnung von Hunderassen oder war Black einfach nur ZU blöd dafür. Wohl eher letzteres: „Ein was? Was soll das sein ein… Laborschnitt?“ ich biss mir auf die Lippe um einen Lachanfall zu unterdrücken.
„Ein Labrador ist ein Hund und ein Labradorverschnitt ist etwas, was diesem Wesen sehr ähnlich sieht- sprich du!“ erklärte ich langsam sprechend, wie mit einem geistig Eingeschränkten, den ich ganz offensichtlich vor mir hatte. Doch er reagierte vollkommen anders als geplant: „Ich seh´ aus wie ein Hund- danke“ er sah ernsthaft geschmeichelt aus, warum auch immer. Naja, zum Glück hat Jeanette Amelien Elisabeth Anabelle Saint- Claude- Rowen immer einen zweit Plan parat!
„Dann bist du halt ein Grindeloh“ sagte ich abschätzend mit der Hand wedelnd und erneut verschwand das Grinsen wie, als wäre es nie da gewesen.
„Und, und du siehst aus, wie ein…“ er dachte mal wieder nach und ich nutzte die Zeit, um ihm ein wenig mehr den Wind aus den Segeln zu nehmen: „Wie eine Veela?“
„Wie ein blondes Huhn!“ Mal wieder eine schwache Angelegenheit- fast unter meiner Würde.
„Besser ein Huhn, als ein zweibeiniger Elefant mit schwarzen Haaren“ konterte ich etwas gähnend, um ihm zu zeigen, dass es mich nicht einen Deut Hirnmasse kostete, ihm so etwas entgegen zu schleudern. Seine Kinnlade klappte augenblicklich runter und er schien sich nicht mehr im Griff zu haben- das lief ja so was von gut!
„Besser als…“ sein Gesichtsausdruck wurde verzweifelt und ich sah es an seinen eigentlich recht hübschen grauen Augen, dass ihm partout nichts einfiel. Noch immer hackte er auf den beiden Worten „Besser als“ herum. Ah- ihm ist etwas eingefallen.
„Ein Blondenwitz auf Beinen“ schleuderte er mir entgegen. Doch davon ließ ich mich doch nicht einschüchtern- wo wäre da die französische Zickigkeit denn hin?
„Sieht aus, als wäre Sirius Black sprachlos- das kleine Sternchen“ sagte ich selbstgefällig.
„Das kleine Nettileinchen“ ach so- sein Kopf geht also noch.
„Wer von uns ist hier DAS Nettilein?“ mit einem eleganten wisch meines gezückten Stabes habe ich den jungen Black an die Decke geklebt. Ah da vorne ist Lily- sie blieb jedoch vor dem Abteil stehen, als Black lauthals von der Decke kracht. Scheinbar hat er sich selber herunter gelassen- egal. Ich brauchte seine Selbstsicherheit ja noch, denn es ging erst dann richtig los, wenn wir in Hogwarts waren.
„Ist dein Humor schon jetzt überschritten- NETTILEINCHEN?“ fragte er provozierend. Ich stehe ja gerade, deshalb bin ich fast- man betone leider noch das fast- zehn Zentimeter größer als er. Wie fühlt sich das an?
„Sicher nicht- WEICHEI!“ keife ich zurück- hoffentlich nimmt er diesen Themawechsel ernst. Tiervergleiche ermüden mit der Zeit.
„Wie kommst du jetzt auf Weichei? Das hat doch jetzt gar nichts damit zu tun- oder KLEINES?“
„Oh ja, da irrst du dich- weil du ein Esel bist“ scheiße- ich hatte die Tiere doch vergessen wollen. Ohhhh Man! Ich könnte mich selbst ohrfeigen.
„Und du! Du dürres…Frettchen!“ schleuderte er mir entgegen. Gar nicht so übel. Perfekte Steilvorlage würde ich doch mal sagen: „Besser ein schlankes Frettchen, als ein fettes Schwein. Außerdem mag ich Frettchen“ Seine Augen verdunkelten sich und wurden fast schwarz. Die Augen sind der Spiegel der Seele oder so was.
„Toll- ich nicht“ erwiderte er trocken. Da hoffe ich doch mal, dass wie dieses Jahr Hippogreife durch nehmen! Doch er setzte erneut an: „Fein, dann bist du halt ein moppelliges Kamel“ mir fiel gerade auf, dass nur moppellig gesagt hatte und nicht fett, als mein Mund schon antwortete.
„Och, aber ein Kamel ist sportlich- im Gegensatz zu einem Bison oder Büffel oder so. Die beiden sind ja nicht gerade bekannt für ihre ausdrückliche Schönheit- ich bezeichne mich selber gerne als Reh“ erzählte ich ihm gelassen. Er war etwas konfus. Merkwürdig diese Engländer.
„Ich bin ein Hund…ähm also ich bin eher ein Hund“ er sah einen Moment ertappt aus. Da ist doch irgendwas faul, oder? ?Ich bin ein Hund` ?. Um seinen Formulierungsfehler zu überdecken, fuhr er rasch fort: „Und Lily wird ein Reh sein! Wenn wir zu den Patroni kommen!“
„Du bist also ein Hund? Hunde können ja auch ganz knuffig sein“ Stimmungsschwankungen eingeleitet! Seine Miene hellte sich wortwörtlich auf.
„Danke“ sagt er strahlend- ein Sirius eben. Im Geiste schüttelte ich den Kopf. Um ihn noch mehr zu verunsichern muss ich jetzt leider den Alten Trick 67 aus der Manteltasche ziehen- Glühende Augen, was als achtel- Veela noch einfacher ist. Prompt sah er mich mit wackeligem Blick an: „Und was bist du für ein Vieh…ich meine Tier“
„Du meinst als Patronus?“ fragte ich, mich dumm stellend. Black nickte nur.
„Ich habe keine Ahnung- ich hatte keine glückliche Erinnerung und ich hab es auch noch nie im Unterricht gehabt.“ Scheinbar eine sichere Schiene für meinen Gegenüber. Er hatte sofort einen diesmal wirklich verführerischen Blick aufgesetzt und ich wäre sicher fast schwach geworden, wenn er jetzt NICHTS gesagt hätte. Chance vertan Kleiner.
„Wenn du willst, können wir ja mal Üben und das als Date zählen“ dieser Satz machte irgendwie die kleine Magie des Momentes futsch. Aber weiter im Text, ja nichts anmerken lassen! Ich schaute ihn gespielt begeistert an und setzte mich wieder hin. Ein wichtiger Schritt für die nächste Aktion.
„Du bringst mir den Patronus bei und fertig- meinetwegen. Wann und wo?“ ich überschlug meine Beine so schwungvoll, dass mein Rock sich etwas- oder etwas viel- in die obere Richtung bewegt. Peng- Blacks Blick lag sofort auf meinen Oberschenkel und ich sehe ihn schlucken.
„Ähh- jetzt?“ fragte er deutlich verunsichert und zugleich sicherer. Schon eine Spezies für sich, diese Blacks. Ich streckte ihm belehrend den Arm entgegen, wohlwissend, dass mein Kleid erneut hochrutschte. Ha! Black sabberte schon fast und seine Augen glänzten begehrlich auf.
„Ich dachte eigentlich in der Schule, oder hatte ich das vergessen zu erwähnen?“
„Dann treffen wir uns halt morgen Abend um acht?“ er schien betont lässig rüberkommen zu wollen.
„Vielleicht etwas Spät, wegen Schule und so“ dann sah ich eine Möglichkeit, ihn etwas aufzuziehen.
„Und lass das Sabbern sein, Kleiner, denn dazu hast du absolut überhaupt keinen Grund“
„Na dann treffen wir uns eben am Wochenende im Raum der Wünsche“ Black räusperte sich und sah aus dem Fenster, wo die Landschaft vorbei zog.
„Moony hat gerufen“ sagte er da abgehackt und drehte sich um. Wer zum Teufel war ?Moony`? Eilig und ohne mir noch einen Blick zuzuwerfen ging er zur Abteiltür und lief Hals über Kopf in einen großen Jungen mit verwuschelten Schwarzen Haaren. Er trug elegant den schwarzen Umhang, der seine breiten Schulter umhüllte. Also ich glaube ich habe gerade einen Kandidaten für „Alle Gegen Sirius mit Freund“ gefunden- leider geriet dieses Prachtexemplar eines Jungen durch Blacks Ansturm ins Wanken und, durch den Schwung des Zuges noch mehr geschaukelt fiel er einfach in etwas Rothaariges hinein. Kurz gesagt in Lily. Greif zu Kleine! Deine erste Gelegenheit, um diesen komischen James Potter loszuwerden. Doch ich musste mir gerade noch ein Lachen verkneifen, als ich Black sah, der sich am Sturz bewahrt hat, in dem er sich an der Tür des Abteils festgehalten hat. So ein Jammer aber auch. Dann richtete ich meinen Blick erneut auf die am Boden liegenden. Irgendwie sah Lily nicht sonderlich begeistert aus und der Junge rappelte sich rasch auf.
„Sorry Evans. War keine Absicht“ Vielleicht war das dieser Moony Typ. Oder auch nicht: „Schnauze Potter“ Also DAS ist James Potter- bei dem könnte ich nicht lange nein sagen, wenn er mich um ein Date bitten würde. Aber wie er Lily ansieht, mit seinen Haselnussbraunen Augen hinter der Brille, irgendwie lag in dem Blick ein Funke, den er bei Black und mir nicht hatte. Man Lils es wäre hundertmal einfacher, wenn Potter ein Streber wäre, der vielleicht minimal gut aussieht, aber doch nicht so ein Gott! Ich driftete ab, doch eine weitere Bemerkung des Gryffindors holt mich zurück in die Gegenwart: „Ähm ja, Entschuldige, dass ich auf dich gefallen Bin, Lily“
„Solltest wohl mal deine Brille prüfen lassen, was Potter?“ fauchte das Mädchen zurück- das war echt heiß und kein Wunder, dass Potter nicht aufhörte nach einem Date zu fragen, wenn sie ihn so ansprach und ansah- Leidenschaftlich und Gefühlvoll mit leuchtenden Augen. Vielleicht sollte ich ihr das einfach mal sagen? Mal schauen, was James jetzt sagt.
„Ja, wie gesagt war keine Absicht“ deutliche Verunsicherung von Seiten des großen Herrn.
„Dann war's halt unabsichtlich, trotzdem deine Schuld, Potter!“ wie sie seinen Namen ausspuckt- James, ich habe ihn beschlossen James zu nennen, zuckte kaum merklich zurück. Irgendwie will ich ihn aus der ganzen Geschichte raushalten- er schien ja ernsthaft an Lils interessiert zu sein.
Dann murmelte er irgendetwas, was ich auf die Entfernung nicht verstehen kann.
„Sprech doch mal deutlicher, ich versteh bei dir nie ein Wort!“ mäkelte Lily weiter und strafte ihn mit einem weiteren funkelnden Blick. Was für eine Chemie zwischen den Beiden! Erneut antwortete der Schwarzhaarige nur leise und scheinbar auch stotternd. Seine etwas gebräunten Wangen bekommen einen leider etwas zu deutlichen rötlichen Schimmer.
„WAS? RED DOCH LAUTER!!“ schrie Lily fast den ganzen Zug zusammen- was für ein Temperament in der Stimme. Langsam aber sicher bekam ich Angst vor diesem Mädchen. Jetzt schien auch ihr Gegenüber wütend zu werden- ich wäre schon längst ausgetickt, wenn mich jemand zu runtermachen würde: „ICH SAGTE, ES TUT MIR LEID“ jetzt hob er den Kopf und sah ihr mit einem einzigen direkten, harten, wütenden und funkelndem Blick in die Augen. „ACH PUTZ DIR EINFACH MAL DIE LAUSCHER UNTER DEINEN HAAREN!!!“ er schrie fast und doch wirkte seine Stimme fast unterkühlt und abweisend. Lily grinste zuckersüß und ich sah deutlich den Schmerz in James Augen.
„Danke, jetzt habe ich dich endlich mal verstanden, musst ja nicht gleich so ausrasten!“ erklärte sie und wischte sich irgendetwas aus dem Augenwinkel, vermutlich eine schauspielerische Träne. Aber der verehrte Herr war scheinbar etwas zu aufgedreht, mehr als verständlich bei solchen Anschuldigungen, die wahrscheinlich nicht mal stimmten: „Wer rastet hier immer aus? Ich hab mich nur gegen deine bescheuerten und Unberechtigten Anschuldigungen gewehrt!“ Meine Augen wanderten zu Lilys Gesicht und ich bin etwas verwirrt von ihrer Reaktion- Tränen rannen ihr in wahren Sturzbächen über die zarten Wangen und auch die Augen sind förmlich aufgeweicht. Nein, nicht gut, gaaaaar nicht gut. Potter wrang die Hände und seine Stimme klingt verzweifelt.
„Lily, bitte hör auf, ich…ich wollte nicht. Es tut mir Leid- es war einfach nur“ Lily wandte sich so, dass die Jungs sie nicht sehen konnten, doch ich kann noch immer ihr Gesicht erkennen- sie lächelte verschlagen.
„H…halt doch einf…einfach d…die Klappe“ schluchzte Lily hervor .
„Wirklich Lily- ich bin nur Ausraster von dir gewohnt und nicht, dass du so reagierst, das kommt von deinem feurigen Temperament“ erläuterte James mit einer Mischung aus Besänftigung, Sanftheit und Trotz. Ein Lächeln hatte sich auch auf sein Gesicht gestohlen.
„Hau einfach ab“ presste Lily zwischen geschürzten Lippen hervor, drückte sich an den beiden vorbei und lässt laut die Abteiltür zuknallen. Black wirft mir und Lily noch verächtliche Blicke zu und zerrte den erstarrten James mit sich weg von der Tür.
„Na wie war ich?“ fragte die Schulsprecherin sofort eifrig bemüht. Jetzt musste ich leider Lügen, Merlin möge bitte Nachsicht mit mir üben!
„Einsame Spitze, aber nur noch eine kleine Sache zu Anfang Lily. Ich hab Potter ganz genau beobachtet, ebenso wie dich auch, vor allem seine Augen. Man kann Tränen spielen, aber man kann keinen Funken in Augen erzwingen. Bei Potter war alles echt, ich glaub wirklich, dass…“
„Quatsch, der will mich nur als eine seiner Trophäen“ schnitt mir die Grünäugige hart das Wort ab und sah mich eiskalt an.

***
P.S.: Kommentare kosten nichts, werden aber mit schnellen Kapiteln belohnt!


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