von Kelly
„Oh siehst du süß aus“, Bella strahlte, als sie ihre älteste Tochter am Morgen der Gerichtsverhandlung sah. „Und man sieht dein Bäuchchen. Ric, ist unsere Luna nicht bildschön?“
Godric Gryffindor schmunzelte, während er seinen Schwiegersohn begrüßte. „Das ist sie, Trixi. Unsere Luna ist genauso bildschön wie du. Ihr wart schon immer schön, doch jetzt, wo ihr schwanger scheint, seid ihr noch viel, viel schöner, wenn dies überhaupt möglich ist.“ Ric zog beide Frauen in seine Arme. „Dass soll mir erst einmal jemand nachmachen, gleichzeitig Vater und Großvater zu werden.“
„Das schaffe ich mit Leichtigkeit, Ric“, stichelte Lucius, der mit Narzissa, Draco, Cindy, Fynn, Tom sowie Ribanna, Rachel, Rebecca, Rabea, Raven und Romy dazu kam. „Schon vergessen, wessen Tochter Luna auch ist? Außerdem ist meine Cissy ebenfalls schwanger und ich verrate dir jetzt einmal das aller-, allerneuste: Unsere Cindy erwartet ihr zweites Kind. Ich werde also im Gegensatz zu dir gleich zweimal Großvater. Kannste mal sehen, Ric, ich bin besser als du.“
„Du wirst sogar dreimal Großvater, Daddy Luc“, Ribanna zwinkerte verschmitzt und winkte Charlie Weasley zu sich. „Charlie und ich erwarten ebenfalls Nachwuchs. Wir wollen in neun Wochen heiraten.“
„Oh“, Narzissa war merklich begeistert. „Ist das schön, ich muss gleich mit Molly sprechen und alles planen. So wenig Zeit für eine perfekte Hochzeit und ich muss gleich deine Mom informieren.“ Narzissa wollte schon losstürmen, doch Lucius hielt sie zurück. „Nach der Verhandlung, meine Süße, nach der Verhandlung. Da hast du viel mehr Zeit. Ich freue mich für euch, Ribanna, Charlie. Tja Ric, drei Enkel“, Lucius hielt triumphierend drei Finger in die Luft. „Ich hab es halt voll drauf.“
„Angeber“, knurrte Ric.
„Tja, das mag sein“, Lucius grinste fies. „Aber ein Angeber, der gleichzeitig Vater und dreifacher Großvater wird.“
„Tja, dafür, dass Ric erst einige Monate verheiratet ist, hat mein Mann schon gut aufgeholt“, Bella lehnte ihren Kopf an die Schulter ihres Mannes. „Vierfacher Vater und bald Großvater und ein fünftes Kind ist unterwegs. Bald hat Ric dich eingeholt, Luc. Glaub mir, mein Mann schafft das locker.“
„Das werden wir sehen, liebste Schwägerin“, Lucius zwinkerte Bellatrix zu. „Du siehst wunderschön aus, Bella. Die Schwangerschaft steht dir.“
„Danke Luc. Mir geht es auch gut. Ich habe endlich keine Alpträume mehr“, verriet die schwarzhaarige Hexe strahlend. Dank Ric schlafe ich seit unserer Hochzeit durch.“
„Gratuliere Bella“, Luc umarmte die Schwägerin. „Du siehst auch erholter aus als noch vor wenigen Wochen.“
„Und sie nimmt endlich zu“, flüsterte Ric Lucius zu. „Poppy ist jetzt endlich zufrieden mit Trixis Gewicht. Vorher hatte sie Untergewicht.“
„Ist das ein Wunder, der Gummigeier hatte sie ja auch lange gefangengehalten. Dazu noch die Trauer um Rod. Aber jetzt strahlt Bella richtig von innen heraus. Du passt sehr viel besser zu Bella als Rod.“ Auch Lucius sprach leise.
„Danke, das bedeutet mir viel.“ Ric behielt während des Gesprächs seine Familie im Auge. Besonders auf die fünfjährigen Zwillinge Fiona und Jamie achtete er. Doch diese waren brav und blieben bei ihrem großen Bruder Neville an der Hand. „Ich freu mich schon auf den Urlaub.“
„Ich mich auch“, Lucius grinste. „Bin gespannt, was unsere Frauen sagen, wenn sie merken, dass wir alle auf die gleiche Insel fahren.“
„Erst werden sie überrascht sein und dann den ganzen Tag quatschen“, Ric lachte leise. „Schließlich gibt es genug zu planen.“
„Kinder, Enkelkinder“, pflichtete Lucius ihm bei. „Die Hochzeit von Ribanna und Charlie. Da wird der Urlaub kaum ausreichen.“
„Wir sollten also verlängern?“ merkte Godric trocken an.
„Glaube schon.“
Gleich daneben bewunderte Bella immer noch den Babybauch ihrer Tochter. „Ich habe etwas nachgeholfen“, gestand Jason grinsend. „Ich möchte heute zeigen, wie glücklich ich darüber bin, dass meine Frau unser erstes Kind erwartet, dass sie meine große Liebe ist.“
„Sehr gut, mein Schatz“, Bella zog ihren Schwiegersohn und Neffen in die Arme. „Das hast du sehr gut gemacht und sehr schön gesagt. Ich bin stolz auf dich, mein Jason. Du bist der richtige Mann für meine kleine Luna. Mach mich nur recht oft zur Großmutter.“
„Das werde ich, Luna gestand mir vor kurzem, dass sie mindestens genauso viele Kinder haben möchte wie Mom.“ Jason war sichtbar zufrieden über den Wunsch seiner Frau.
„Dann habt ihr das gleiche Ziel wie Ric und ich“, Bella lachte. „Luna, ich hoffe, du hast nichts dagegen, noch öfters gleichzeitig mit deiner Mom schwanger zu sein.“
„Nein überhaupt nicht“, Luna umarmte Bella. „Ich freue mich schon drauf. Wir können zusammen Namensbücher wälzen und die Namen dann mit unseren Männern diskutieren.“
„Das machen wir“, Bella nickte ihrer Tochter zu.
„Angeklagte“, begann Amelia Bones, nachdem die Anklageschrift verlesen worden war. Sie hatte heute den Vorsitz im Zaubergamot übernommen, da Arthur Weasley befangen war, da seine Tochter Joanne sowie seine zukünftige Schwiegertochter Astoria zwei der Verletzten gewesen waren. „Angeklagte, haben Sie noch einmal darüber nachgedacht, ob es nicht besser wäre, einen professionellen Verteidiger zu beauftragen?“
„Haben wir“, Romilda Vane stand selbstbewusst auf. „Doch das ist absolut nicht nötig. Lav-Lav und ich werden das sehr gut alleine hinbekommen und Prof. Dumbledore wird uns dabei unterstützen.“ Die anderen angeklagten ehemaligen Gryffindors nickten eifrig. Jason Malfoy, der die Vertretung der Opfer übernommen hatte schüttelte nur den Kopf.
„Mr Dumbledore ist kein Professor mehr“, berichtigte Amelia Bone sofort. „Achten Sie bitte auf die korrekten Anreden während der Verhandlung. Das gilt auch für Sie, Mr Dumbledore. Sie hätten Ms Vane eigentlich anstatt meiner berichtigen müssen und zwar sofort. Denken Sie daran, Sie können – sofern das noch einmal passiert – wegen Titelmissbrauchs belangt werden.“
„Für mich ist Prof. Dumbledore immer noch Professor“, begehrte Romilda bockig auf.
„In meinem Gerichtssaal ist er das aber nicht, also denken Sie beim nächsten Mal daran, Ms Vane“, rückte Amelia Bones sofort. „Ich kann Sie mit einer Geldstrafe belegen, sollte so etwas mehrfach vorkommen.“
„Aber ...“, begann Romilda.
„Kein aber“, fuhr Amelia dazwischen. „Wir sind hier nicht im Kindergarten. Ich verwarne Sie hiermit. Halten Sie sich an meine Vorgaben, reden Sie nur, wenn Sie an der Reihe sind, ansonsten könnte es teuer für Sie werden und damit meine ich nicht irgendwelche Geldstrafen, die auf Sie und Ihre Mitangeklagten zukommen können.“ Romilda öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch Albus Dumbledore schüttelte warnend den Kopf, so dass kein Ton ihren Mund verließ. „Ich frage noch einmal – sind Sie sicher, dass Sie alle auf einen professionellen Rechtsbeistand verzichten wollen?“
„Sind wir, Euer Ehren“, Lavender hatte sich höflich erhoben und beantwortete die Frage.
„Okay“, Amelia seufzte und machte sich einen entsprechenden Vermerk. „Dann beginnen Sie.“
„Nun ja, danke äh Euer Ehren“, Lavender sprang auf und strich sich den roten Minirock zurecht. „Wir, äh, wir.“ Lavender sah angestrengt auf ihre Zettel, tauschte diese hin und her.
„Ja“, half Amelia Bones weiter, während Jason leichte Schwierigkeiten hatte, sich das Lachen zu verkneifen. „Was ist mit wir?“
„Nun äh, bitte einen kleinen Moment, irgendwie ….“ Lavender fielen jetzt die Zettel aus der Hand. „Tschuldigung, irgendwie finde ich den richtigen Zettel mit dem Anfang meiner Begründung nicht.“
„Wie wäre es dann damit, es auswendig zu erzählen?“ schlug Jason scheinheilig vor.
„Wie auswendig?“ Lavender sah ihn entgeistert an.
„Ganz einfach, auswendig, aus dem Stehgreif.“
„Wie soll das denn gehen?“ motzte Romilda los.
„Wenn man gut vorbereitet ist, dann braucht man keine Zettel von denen man abliest“, spottete Jason. „Dann braucht man allenfalls Stichpunkte, an denen man sich orientiert oder sehen Sie bei mir irgendwelche Stapel mit Zetteln? Glaube kaum.“
„Angeber!“ fauchte Romilda ihn an.
„Das macht zehn Galleonen Strafe wegen Beleidigung“, Amelia Bones schüttelte verärgert ihren Kopf. „Unterlassen Sie dies bitte, Ms Vane.“
„Er hat doch angefangen“, maulte diese.
„Er hat einen Namen“, konterte Jason. „Konnten Sie sich den wenigstens merken?“
„Dafür muss er jetzt aber auch bestraft werden“, trotzte Romilda und stampfte auf.
„Er hat einen Namen“, kam es diesmal von Amelia Bones, „und wer hier bestraft wird, das entscheide immer noch ich. Wir sind hier doch nicht im Kindergarten.“
„Kommt mir aber fast so vor“, brummte Jason leise. Seine Rippen taten ihm schon weh vor unterdrückten Lachen.
Amelia Bones hatte diese Bemerkung gehört, doch sie tat so, als wäre dies nicht der Fall. „Ms Brown, haben Sie Ihre Zettel wieder sortiert und können fortfahren?“
„Ich glaube, ich habe einige vergessen“, bekannte Lavender kleinlaut. „Können wir das ganze hier verschieben?“
„Nein, das können wir nicht, aber ich gewähre Ihnen dreißig Minuten Pause, dann können Sie hier Ihre Notizen vervollständigen“, Amelia schloss kurz die Verhandlung.
Jason atmete auf, Erholung für seine Rippen. Das tat gut. „Geht es dir nicht gut, Jase?“ erkundigte sich Narzissa besorgt.
„Mir tun die Rippen weh, weil ich Schwierigkeiten habe mir das Lachen zu verkneifen“, bekannte dieser.
„Kann ich verstehen“, Lucius grinste, „geht mir genauso.“
„Wenn das so weitergeht, stopfe ich mir bald ein Taschentuch in den Mund, um nicht loszuplatzen“, Jason zog Luna an sich heran. „Aber vielleicht sollte meine Rosie neben mir sitzen, dann werde ich die ganze Zeit mit ihr knutschen und bin so abgelenkt.“
„Das würde Lav-Lav und die Vane völlig aus dem Konzept bringen und sie würden nur noch mehr Blödsinn von sich geben“, gab Draco zu bedenken. Joanne stand neben ihm. „Hast du gesehen, welche Farbe ihre Zettel hatten?“
„Rosa“, schnaubte Jason. „Und ich meine, ich habe Herzchen über den I's gesehen.“
„Passt“, Luna kicherte. „Mine hat das schon etliche Mal im Unterricht beobachtet. Das macht Lavender immer.“
„Oh wie süß“, spottete Jason. „Ich werde glaube ich noch arge Probleme bekommen, mir weiterhin das Lachen zu verkneifen.
„Nicht nur du“, Narzissa grinste. „Oh, ich glaube, es geht weiter.“
„Hatte es denn schon angefangen?“ witzelte Lucius und hob Romy hoch.
„Onkel Luc, ich bin doch zu groß dafür“, protestierte die Sechsjährige, schlang aber dennoch ihren Arm um die Schulter ihres Onkels und Pflegevaters.
„Lass mir doch ab und an das Vergnügen“, bettelte Lucius grinsend. „Bist doch im Moment noch meine Jüngste.“
„Okay“, gab Romy nach. „Aber ganz bald bin ich nur noch die Zweitjüngste, dann bin ich endlich auch eine große Schwester und große Cousine.“
„Du wirst eine tolle große Schwester“, bescheinigte ihr Narzissa.
„Ich freu mich auch schon drauf“, Romy strahlte überglücklich. „Ich hab sogar schon ein Geschenk für unser Baby. Einen plüschigen Teddy.“
„Das ist lieb von dir“, Lucius nahm seinen Platz wieder ein. „Wollen wir am Wochenende wieder gemeinsam ausreiten?“
„Au ja, Onkel Luc.“
„Ist es Ihnen gelungen, die fehlenden Seiten wieder herzustellen, Ms Brown?“ wandte sich Amelia Bones an Lavender, nach der Wiedereröffnung der Gerichtsverhandlung.
„Ja schon, fast jedenfalls. Allerdings hatte ich nicht mehr das gleiche Papier, so dass das jetzt nicht mehr ganz so toll aussieht. Außerdem ist es nicht ganz fertig.“
„Vielleicht hätten Sie auf die Herzen über den I's verzichten sollen, Ms Brown“, schlug Jason vor.
„Wieso, machen Sie das etwa nicht, Mr Malfoy?“ Lavender sah Jason geschockt an.
„Nur, wenn ich Liebesbriefe an meine Frau schreiben, nicht in Schriftsätzen. Oder glauben Sie, ich möchte von meinen Kollegen ausgelacht werden“, Jason grinste spöttisch. „Der Sohn des Zaubereiministers malt auf seine Schriftsätze, die auf rosafarbenem Papier geschrieben wurden, Herzchen. Was glauben Sie, wie mein Vater, meine Schwestern und mein Bruder mich auslachen würden. Dazu käme dann noch diverse Onkel.“
„Dann fahren Sie fort, Ms Brown“, Amelia Bones hatte gemerkt, dass Lavender etwas zu Jason sagen wollte und ging dazwischen.
„Ja, also. Was ich sagen wollte ….“, Lavender sah angestrengt auf ihren Zettel. „Wir sind unschuldig, haben nichts böses getan, sondern sind ehrenwerte Mitglieder der magischen Gesellschaft. Wir wurden nur provoziert seit Beginn des Schuljahres und natürlich wurden wir auch gemobbt. Jawohl, gemobbt.“
„Wer hat Sie gemobbt?“ unterbrach Jason Lavender.
„Was?“
„Es heißt wie bitte“, konterte Jason grinsend.
„Hermine Granger hat uns gemobbt, ist doch wohl voll logisch“, unterbrach Romilda Jason.
„Die Gemahlin meines Patenonkels heißt mittlerweile Slytherin mit Nachnamen“, korrigierte Jason sie umgehend. „Mit Namen scheinen Sie es wirklich nicht so zu haben? Wie sind Sie dann durch den Geschichtsunterricht gekommen? Nein, ich ziehe die Frage zurück: Meine Tante Hermine hat Ihnen ja geholfen, hatte ich völlig vergessen.“ Jason schwieg einen Moment. „Also, meine Tante Hermine hat Sie also all die Jahre gemobbt und niemand hat es mitbekommen?“
„Doch Prof. Dumbledore wusste es.“
„Es heißt Mr Dumbledore“, erinnerte Jason Romilda grinsend. „Aber lassen wir es dieses Mal. Dann haben Sie sich also nur verteidigt? Ist das richtig?“
„Ja, das ist richtig“, erklärte Albus Dumbledore mit einem gütigen Lächeln. „Ms Granger ist eine sehr gefährliche Hexe. Sie täuscht die Leute mit ihrer gespielten Harmlosigkeit. Das zeigt ja auch schon die Tatsache, dass sie die Schwägerin des Dunklen Lords ist.“
„Einen Dunklen Lord, den es nicht gibt, wie ja schon hinreichend festgestellt wurde“, spottete Jason. „Mein Schwager Tom behält sich im Übrigen vor, Sie wegen Verleumdung zu verklagen Mr Dumbledore. Ich würde ja sagen, verklagen bis aufs letzte Hemd, doch das bringt ja nichts mehr, da alle Ihre Besitztümer bereits konfisziert wurden. Haben Sie Zeugen dafür, dass meine Tante Hermine so böse ist?“
„Ja, selbstverständlich. Alle, die hier angeklagt sind, können bezeugen, dass Hermine Granger die treibende Kraft bei dieser Mobbinggeschichte ist.“
„Es heißt Slytherin, Hermine Slytherin“, berichtigte Jason wieder. „Mein Patenonkel mag es gar nicht, wenn man seine geliebte Frau mit dem falschen Namen anspricht. Also, die hier Angeklagten sind alle Zeuge dafür, dass Hermine Slytherin hinter allem steckt? Pech nur, dass sie nicht glaubwürdig sind. Schließlich haben wir von jeden ein Geständnis für ihre Schandtaten. Einschließlich des Anschlags auf Joanne Weasley, Astoria Greengras, Aidan Black, Luna Malfoy und einige Kinder. Haben Sie andere Zeugen oder Beweise? Damit meine ich glaubwürdige Zeugen?“
„Nun äh“, Lavender und Romilda sahen jetzt gemeinsam hektisch die Notizen durch, während Dumbledore leise auf sie einredete. „Prof. Dumbledore, den rufen wir als Zeugen auf.“
„Es heißt Mr Dumbledore“, korrigierte Amelia Bones sofort. „Fünfzig Galleonen für falschen Titelgebrauch Ms Vane. Außerdem sprach Mr Malfoy von glaubwürdigen Zeugen. Mr Dumbledore ist dies auf keinen Fall. Also haben Sie andere Zeugen oder Beweismittel?“
„Nein“, gab Lavender schließlich kleinlaut zu.
„Gut, dann spielen wir jetzt einmal für die Mitglieder des Gamots die Verhöre vor der Angeklagten vor“, Amelia winkte und diese wurden abgespielt.
„Haben Sie etwas dazu zu sagen?“ wollte Amelia Bones im Anschluss daran wissen. „Wollen Sie sich nicht doch einen oder mehrere Anwälte nehmen?“
„Nein, warum denn?“ Romilda sah bei diesen drei Worten ziemlich bockig aus. „Wir sind unschuldig und das wird sich auch beweisen lassen.“
„Wie denn?“ Jason sah sie ernst an. „Hallo, jemand zu Hause? Haben Sie eben nicht gehört, was Sie bei den Verhören ausgesagt haben? Sie haben den Überfall und auch etliches mehr zugegeben.“
„Ach das, das war doch alles erfunden und erlogen von uns. Wir wollten uns nur interessant machen.“
Jason sah Romilda verblüfft an, aber auch Lavender sah ihre beste Freundin mit offenem Mund an. „Das ist jetzt ein Scherz oder?“ fragte Jason nach.
„Nein, warum denn? Haben Sie so etwas noch nie gemacht?“
„Das habe ich nicht nötig. Meine Frau mag mich Langweiler so wie ich bin. Wir sind halt gerne ein langweiliges Ehepaar, wir flunkern uns nichts gegenseitig vor, um unser langweiliges Leben interessanter zu gestalten“, Jason atmete vorsichtig ein und aus. Lange würde er sich das Lachen wirklich nicht mehr verkneifen können.
„Selbst schuld“, meinte Romilda schnippisch.
„Tja, mag sein. Dafür habe ich meine Traumfrau für mich gewinnen können“, spottete Jason nur. „Sie auf jeden Fall nicht. Nun, Ihr Favorit Harry Potter ist mit meiner Cousine Rabea zusammen – die Hochzeit findet im nächsten Jahr statt und der Favorit von Ms Brown, Ronald Weasley, ist auch nicht solo, sondern mit Astoria Greengras liiert.“
„Das ist nur eine vorübergehende Phase. Glauben Sie mir, Sie blonder, gelackter Schnösel“, begehrte Lavender Brown auf, „wenn wir Prof. Dumbledores Pläne erst einmal ausgeführt haben, dann übernimmt er nicht nur die Macht hier im Lande, sondern wir bekommen auch die Männer, die wir verdienen. Und das sind nun einmal Ronald Weasley und Harry James Potter. Auch wenn dieses eine Mal alles daneben ging, beim nächsten Mal werden wir siegreich sein. Jawohl, Prof. Dumbledore hat schon neue Pläne geschmiedet, die werden auf jeden Fall gelingen. Wir werden die Sieger sein.“
„Es ist Ihnen also völlig egal gewesen, dass bei Ihrem Überfall in der Nähe von Hogsmeade Kinder dabei waren? Es war Ihnen völlig egal, dass Luna Lovegood schwanger war, als Sie sie und ihre Begleiter überfielen? Meine Frau hätte ihr Kind dabei verlieren können!“ Jasons Stimme war eiskalt vor Zorn.
„Wäre halt ein Kollateralschaden gewesen, das kommt immer vor. Prof. Dumbledore meinte, das wäre ihm auch schon passiert. Damals an Halloween, als die Potters starben“, plapperte Romilda los. Dass Albus Dumbledore sie am Sprechen hindern wollte, bemerkte sie gar nicht. „Sie hätten sich ihm, dem großen Albus Dumbledore, einfach nur anschließen müssen. Dann wären sie immer noch am Leben. Aber nein, sie waren halt unbelehrbar. Da mussten sie halt weg. Pech. Das passiert nun einmal, wenn man sich gegen den großen Albus Dumbledore stellt.“
„Äh, Eurer Ehren“, Penny Howe stand auf.
„Ja, Ms Howe?“ Amelia Bones brachte Romilda Vane mit einer Handbewegung zum Schweigen.
„Wir haben es uns überlegt, können wir immer noch einen anderen Rechtsbeistand haben?“ stotterte Penny Howe, während Mitchell Pepper und die restlichen ehemaligen Mitglieder des namenlosen Hauses dazu nickten.
„Ihr dreckigen Verräter“, brüllte Romilda Vane sie an. „Ihr feiges Pack, Saubande, ihr ...“
„Mäßigen Sie sich, Ms Vane“, fuhr ihr Amelia Bones in die Parade. „Sie sprechen nur, wenn Sie an der Reihe sind.“ Dann wandte sie sich an Penny Howe, Mitchell Pepper und die restlichen Angeklagten. „Selbstverständlich ist das möglich. Wir haben sogar in dieser Hinsicht vorgesorgt. Dann würde ich sagen, wir machen jetzt Mittagspause und treffen uns um 14.00 Uhr hier wieder.“
Luna beobachtete stirnrunzelnd, wie Jason sich mehr als vorsichtig setzte. „Meine Rippen“, lautete seine Begründung. „Ich musste mir so das Lachen verkneifen, so dass sie mir weh tun. Wäre das noch lange so gegangen, dann hätte es wahrscheinlich knack gesagt.“
„Mein armer Schatz“ Luna strich Jason über die Wange. „Soll Tante Luna ein Kussi draufgeben?“
„Nicht in der Öffentlichkeit“, wehrte Draco erschrocken ab. „Also wirklich Luna.“
„Was denn? Stell dich nicht so an Draco. Dein Bruder und ich sind verheiratet. Ich darf das!“
„Aber du verpasst mir damit ein Kopfkino“, jaulte Draco los. „Jetzt sehe ich die ganze Zeit vor mir, wie du mit meinem großen Bruder rummachst.“
„Das werde ich auf jeden Fall“, Luna grinste fies, „und zwar, sobald mein Jase und ich zu Hause sind.“ Luna beugte sich zu ihrem Mann und begann an dessen Ohr zu knabbern. „So ein süßes Öhrchen, genauso süß wie alles an dir.“
„Mir wird schlecht“, Draco sah Luna angeekelt an.
„Mir gefällt es“, Jason schmunzelte, „mach weiter meine Süße, ich werde mich zu Hause revanchieren.“
„Nicht diese Bilder“, jaulte Draco los. „Jetzt werde ich mir vorstellen, wie mein großer Bruder mit einer meiner Freundinnen schläft. Was schreibst du da eigentlich ständig, Rachel?“
„Och, ich schreibe mit, was dir alles nicht gefällt“, lautete die Antwort seiner Cousine Rachel. „Da kommt so einiges zusammen. Die Liste gebe ich dann Joanne, damit sie weiß, was du alles nicht magst. Sie tut mir jetzt schon leid, man kann nur hoffen, dass du nichts gegen das Kuscheln hast, ansonsten wird eure Beziehung ziemlich platonisch.“
„Wag es ja nicht“, Draco sah Rachel drohend an. „Sonst ...“
„Was sonst?“ spottete Rachels Zwillingsschwester Rebecca, „sonst verpetzt du uns bei Mommy? Och, armes kleines Dracilein. Ärgert dich die böse, böse Rachel.“
„Ihr seid so was von blöd“, maulte Draco. „Meine Beziehung zu Joanne wird bestimmt nicht nur platonisch, sondern ...“
„Draco“, unterbrach Arthur Weasley ihn, „vergiss nicht, wie viele ältere Brüder Joanne hat und die sitzen alle hier am Tisch. Ich glaube kaum, dass du dieses Thema vertiefen solltest.“
„Aber Arthur“, begehrte Draco auf, während Bill und Charlie grinsend die Finger knacken ließen, „Rachel hat angefangen und nicht ich.“
„Angefangen hast du, Draco“, widersprach Arthur Weasley sanft, „du hast zu Luna und Jason gemeint, das wäre ekelig, wie sie miteinander umgehen. Dass Rachel darauf anspringt und es gegen dich verwendet … damit hättest du rechnen müssten. Vergiss nicht, mit wem Rachel zusammen ist.“
„Mit George“, grummelte Draco, „und Rebecca mit Fred.“
„Ganz genau“, schmunzelte Arthur, „die vier haben sich gesucht und gefunden. Aber tröste dich, Draco: Die Kinder der vier werden schlimmer werden als Fred und George. Mach es wie Molly und ich: Wir werden uns, soweit es soweit ist, zurücklehnen und es einfach nur genießen, wie die vier nach Hogwarts zitiert werden wegen ihrer ganzen Streiche. Und als Großeltern können wir ihre Kids auch noch unterstützen bei ihren Streichen. Du auch – Onkel Draco weiß bestimmt so einige Schandtaten aus Hogwarts und aus der Kindheit von Rachel und Rebecca, von denen weder Narzissa, Lucius noch Molly oder ich etwas wissen.“
„Danke für den Tipp, Arthur“, jetzt grinste Draco schon wieder. „Ich werde meine zukünftigen Nichten und Neffen mit ausreichenden Informationen zu versorgen wissen.“
„Wag es ja nicht“, Rachel warf einen Papierkugel nach Draco, die dieser locker abwehrte. „Kleiner Bruder, das könntest du bitter bereuen. Auch wir wissen sehr viel über deine Kindheit.“
„Und“, Draco lachte Rachel frech ins Gesicht, „ich habe weniger angestellt als du oder Rebecca. Tu dir also keinen Zwang an, Rachel. Ich bin im Besitz einiger sehr peinlicher Fotos von dir.“
„So wie ich von dir, Draconis“, Narzissa fand es an der Zeit, dazwischen zu gehen. „Ihr hört jetzt alle auf, verstanden? Ansonsten plaudere ich aus dem Nähkästchen. Das wollt ihr doch wohl sicherlich nicht, oder?“
„Nein, Mom“, Draco hob abwehrend die Hand.
„Nein, bitte nicht Tante Cissy“, schlossen sich Rachel und Rebecca an.
„Sehr kluge Entscheidung. Und Draco – ich finde es absolut niedlich, wie Luna und Jason miteinander umgehen. Daran kannst du dir ein Beispiel nehmen. So sollten Ehepaare miteinander umgehen.“
„Dem schließe ich mich an“, Sirius nickte seiner Cousine zu. „Sieh zu, dass du deine Joanne genauso gut behandelst wie Jason seine Luna.“
„Das tut Dray“, stand Joanne ihrem Freund mit leiser Stimme zur Seite. „Einen besseren Freund kann ich mir nicht wünschen.“
„Danke Joannie“, Draco beugte sich zu seiner Freundin hinüber und gab ihr einen Kuss.
„He, nicht in unserer Gegenwart“, warnte ihn Charlie feixend. „Finger weg von unserer kleinen Schwester, Malfoy junior.“
„Jetzt bekomme ich aber Angst, Drachenmann“, spottete Draco, „wer hat denn meine große Schwester geschwängert ohne mit ihr verheiratet zu sein. Jason – was sagst du dazu?“
„Dass Charlie sehr bald dafür sorgen sollte, dass unsere Schwester einen Ring trägt. Ansonsten ...“, Jason zeigte ganz kurz seine spitzen Eckzähne.
„Jetzt habe ich aber Angst“, Charlie gähnte, seine Hand ruhte auf Ribannas Bauch. „Kannst du es mit einem meiner Drachen aufnehmen? Glaube kaum. Außerdem werden wir sehr bald heiraten.“
„Was sagte Narzissa eben mit dem aufhören“, fuhr Molly dazwischen. „Ihr benehmt euch jetzt alle, es werden keine Drohungen mehr ausgesprochen, ansonsten lernt ihr Narzissa und mich einmal richtig kennen. Haben wir uns verstanden?“
„Ja Mom“, Charlie senkte den Kopf.
„Geht klar, Molly“, kam es von Jason, während Draco nickte.
„Sehr brav von euch. Und ich möchte absolut nichts mehr in diese Richtung von euch hören und das für die nächsten zwanzig Wochen.“
„Zwanzig Wochen, wie kommst du denn auf diese Zeitspanne Molly?“ wollte Fleur wissen.
„Ich will einfach nur einige Wochen Ruhe haben“, Molly Weasley grinste. „Ein Jahr fand ich zu krass. Das schaffen die eh nicht.“
„Zwanzig Wochen sind auch schon krass“, merkte Fred vorsichtig an.
„Ihr seid erwachsen, da solltet ihr zwanzig Wochen locker durchstehen. Ansonsten werde ich euch wie Kleinkinder behandeln. Haben wir uns verstanden?“ Molly ließ nicht locker.
„Ja“, kam es mehrstimmig.
„Ihr seid ja schlimmer als Tom in seiner schlimmsten Phase“, Rowena schüttelte lachend den Kopf.
„Ich und schlimm?“ Tom sah seine Mutter fassungslos an. „Ich bin völlig harmlos, jawohl das bin ich.“
„Du bist teilweise sehr nervig, mein Schatz“, Rowena tätschelte Tom den Kopf. „Ich bewundere Cindy, dass sie es mit dir aushält. Wäre dein Vater so, würden wir schon seit etlichen Jahrhunderten getrennt leben.“
„Tommy ist ein Schatz, wenn man ihn zu nehmen weiß“, Cindy sprang ihren Mann sofort bei. „Wir müssen es nur noch üben, dass er ab und an einen auf großer böser Dunkler Lord machen kann.“
„Mir liegt das nun einmal nicht so gut“, brummte Tom, während die anderen lachten. „Sev kann das besser einen auf große böse Fledermaus machen.“
„Du packst das schon irgendwie“, tröstete Hermine ihren Schwager. „Du bist auf jeden Fall der beste große Bruder, den man sich nur wünschen kann. Ich würde dich um nichts in der Welt eintauschen wollen, Tom.“
„Danke, Schwesterchen“, Tom strahlte schon wieder. Dann sah er zufällig zur Tür hin. „Da steht Vernon Dursley. Er schaut fortwährend zu Aidan hinüber. Traut sich aber wohl nicht zu fragen, wie es ihm geht. Hat er wenigstens eine Einzelzelle mittlerweile?“
„Hat er“, bestätigte Sirius. „Die hat er sich auf jeden Fall verdient. Außerdem liegt sie hier im Ministerium. Ohne ihn wären wir Dumbledore nie so schnell auf die Spur gekommen oder hätten den Zauber brechen können.“
„Wir könnten ihm sagen, wie es Aidan geht“, George und Fred sprangen gleichzeitig hoch.
„Setzt euch“, forderte Narzissa sie auf.
„Aber warum denn?“ maulte George, tat aber, was Narzissa von ihm und seinem Zwilling forderte.
„Ganz einfach, Vernon Dursley hat es nach seiner Mithilfe bei der Aufklärung des Überfalles verdient, dass ihr ihn in Ruhe lasst“, kam Sirius seiner Cousine zuvor. „Hätte er geschwiegen, hätte ich euch geholfen, doch so. So bitte ich euch, keine Scherzartikel mehr an ihn auszuprobieren. Nehmt meinetwegen Albus, Lavender und Romilda ab und an aufs Korn oder auch die anderen Angeklagten. Vernon wird zwar auf gar keinen Fall begnadet wegen seiner Mithilfe, dafür hat er zu viel auf dem Kerbholz. Doch ein kleines bisschen Hafterleichterung hat er sich für seine Mithilfe schon verdient.“
„Das sehe ich auch so“, stimmte Petunia ihrem Mann zu. „Ich werde Vernon niemals verzeihen, was er Aidan, Harry und mir antat. Doch ich bin ihm auch dankbar, dass er seine Beobachtungen Siri anvertraute.“
„Das sehe ich auch so“, kam es von Lucius als amtierender Zaubereiminister. Aidan und Harry nickten dazu.
Sirius stand auf und ging zu Vernon. „Hallo Vernon, waren Sie im Gerichtssaal?“
„Nein, ich habe leider keine Erlaubnis dazu bekommen“, stotterte Vernon.
„Es war das reinste Kasperletheater, so nannten Aidan und Harry es. Ich habe noch nie eins gesehen, deshalb muss ich mich auf das Urteil meiner beiden Söhne verlassen. Jason tun schon die Rippen weh, weil er sich ständig das Lachen verkneifen musste. Lavender Brown ließ die Zettel mit ihren Notizen fallen und stotterte herum. Sie hatte sogar Herzchen als I-Punkte und das Papier war rosa. Jetzt sind wir an dem Punkt angekommen, wo Brown und Vane sich verplappert haben und die restlichen Angeklagten doch noch einen eigenen Verteidiger wollen. Deshalb wurde die Verhandlung auch für eine Mittagspause unterbrochen. Ich sorge dafür, dass Sie sich gleich den Rest anhören dürfen, Vernon.“
„Danke“, Vernon verneigte sich vor Sirius Black. „Wie geht es Aidan?“
„Wieder ganz gut, er darf zwar noch nicht zaubern, damit sein magischer Kern sich wieder aufladen kann. Doch ansonsten geht es ihm gut. Er hat sich für einen Anfänger in Verteidigung sehr gut geschlagen. Petunia, Harry und ich sind sehr stolz auf ihn.“
„Ich habe gehört, die Schwiegertochter des Zaubereiministers wurde schwer verletzt, obwohl sie die beste von den Angegriffenen sein soll?“
„Das ist richtig, Luna hat Spitzennoten in Verteidigung gegen die Dunklen Künste und hat auch zusammen mit Harry und einigen anderen Freunden hier im Ministerium gegen vermeintliche Todesser gekämpft. Ihr eines Bein hat es arg erwischt aber dem Baby geht es gut. Heilerin kann sie jetzt nicht mehr werden.“
„Das tut mir leid“, kam es leise von Vernon. Man sah ihm an, dass er es ehrlich meinte.
„Luna wird jetzt genauso wie ihr Mann Jason und ihre Schwiegereltern Magisches Recht studieren und freut sich darauf, mehr Zeit für ihren Mann und ihr Baby zu haben. Luna lässt sich nicht so leicht unterkriegen. Sie meint, gut ein Traum wäre von ihr gestorben, doch das wäre für sie kein Grund zu resignieren. Sie habe jetzt einen neuen Traum und freut sich darauf, irgendwann mit ihrem Mann gemeinsam zu arbeiten.“
„Ein sehr schöner Zug, das ist eine sehr schöne Einstellung. Viele würden sich einfach hängen lassen“, kam es von Vernon.
„Das ist es. Luna gibt nicht so schnell auf. Sie wurde früher oft von ihren Mitschülern gehänselt, ihr wurde abgesprochen, jemals einen Mann zu finden, der es mit ihr aushält. Doch dann kam Jason und vielen – unter anderem auch Lavender Brown und Romilda Vane – waren geschockt darüber. Das hätten sie Luna niemals zugetraut.“
„Deshalb also der Babybauch“, Vernon grinste leicht. „Als ich sie zuletzt sah, war noch nichts zu sehen und jetzt …“
„Da hat Jason mit Magie etwas nachgeholfen“, verriet Sirius ihm. „Einige Leute sollen sehen, dass Luna der Angriff nicht schaden konnte.“
„Die Verhandlung geht weiter“, unterbrach Petunia die Unterhaltung der beiden Männer. „Vernon.“
„Guten Tag Petunia, Aidan, Harry“, grüßte Vernon Dursley zurück.
Aidan nickte nur knapp, noch wollte und konnte er nicht mit dem Mann sprechen, den er einmal für seinen Vater gehalten hatte. „Hallo Onkel Vernon“, Harry stellte sich so, dass sein Cousin etwas verdeckt war und streckte seine linke Hand aus. „Sorry, mit der rechten klappte es noch nicht so richtig“, lachte er dann.
„Immer noch die Nachfolgen deines 'Quidditchunfall'?“ wollte Vernon wissen.
„Ja, der Arm will immer noch nicht so wie ich. Ich hoffe, dass er bei den Abschlussprüfungen mitmacht.“
„Deine Prüfer in den praktischen Prüfungen wissen schon Bescheid und im schriftlichen Teil hast du deine Flotte-Schreibe-Feder“, beruhigte Petunia Harry. „Schatz, alles wird gut, du wirst schon sehen.“
„Danke Mom“, Harry umarmte Petunia. „Dann mal los, schauen wir weiter zu.“
„Ja“, kam es trocken von Aidan. „Entweder liegt Jason gleich vor lauter Lachen auf dem Boden oder er macht Lavender und Romilda einmal so richtig fertig.“
„Ich hoffe auf beides“, murmelte Harry hörbar.
Sirius sorgte dafür, dass Vernon sich neben ihm setzten durfte, wofür dieser ihm dankbar war. Die Weasley-Zwillinge lächelten ihn an, das war richtig beängstigend. Sie machten merkwürdige Gesten in seine Richtung. Vernon brach der Schweiß aus. „Ich sagte, ihr sollt es lassen“, Narzissa beugte sich zu Fred und George und funkele sie wütend an. „Noch einmal und ihr werdet mich kennenlernen. Ihr werden dann feststellen, dass ich schlimmer bin als eure Mom. Die ist gegen mich harmlos. Da könnt ihr eure Mädels fragen.“
„Lasst es lieber“, riet ihnen in diesem Moment auch schon Rachel, während Rebecca dazu nickte. „Tante Cissy hat es echt drauf. Glaubt mir, wenn ich sage, dass wir es tunlichst vermeiden sie zu verärgern. Onkel Luc durfte schon einige Male auf der Couch schlafen, weil er es sich mit ihr verdarb.“
„Der Zaubereiminister muss auf der Couch schlafen, was für ein herrliches Bild“, flachste George und fing sich im nächsten Moment von diesem einen Klaps ein. „Aua.“
„Selbst schuld“, murmelte Lucius. „Ich kann dir aus eigener Erfahrung raten, es dir niemals mit deiner Frau zu verderben. Da kannst du nur den Kürzeren ziehen, vor allem, weil deine Zukünftige meine Nichte und Pflegetochter ist. Ich werde es also später genießen, wenn meine kleine Rachel dich später unter dem Pantoffel hat.“
„Schließ nicht von dir auf andere“, murmelte George. Doch nicht leise genug für Lucius Vampirgehör. „Das habe ich gehört, Georgie“, ein erneuter Klaps folgte. „Denk daran, irgendwann bin ich dein Schwiegervater, wenn du mit Rachel zusammenbleiben willst. Du wirst also bei mir um ihre Hand anhalten müssen. Ich könnte es dir dabei sehr, sehr schwer machen und dieses Gespräch sehr, sehr unangenehm für dich gestalten.“
„Und wenn wir nach Vegas durchbrennen?“ lautete Georges listiger Einwand.
„Würde ich dir nicht raten, ich werde mir auf keinen Fall entgehen lassen, jede meiner Töchter zum Altar zu führen. Solltest du mich also um dieses Privileg bringen, dann würde ich sehr ungehalten sein. Fordere es also nicht heraus. Haben wir uns verstanden?“
George schwieg wie ein bockiges Kind. „Hast du Lucius verstanden?“ mischte sich jetzt Molly ein. „Antworte schon. Und vor allem denk daran: Ich wäre noch ungehaltener als Lucius, solltest du mich um eine Hochzeit bringen. Das Wort 'durchbrennen' solltest du mit sofortiger Wirkung aus deinem Wortschatz streichen. Verstanden George Fabian Weasley?“
„Verstanden Mom, verstanden Lucius“, beeilte sich George zu sagen.
„Kluger Junge“, hänselte Lucius ihn. „Ich mag es, wenn Jungs auf ihre Mommy hören.“
„Oder auf ihre Ehefrauen“, flüsterte Narzissa ihm daraufhin zu.
„Ganz recht mein Schatz.“ Jetzt war es an Lucius, dies schnell zu beteuern.
Jason nahm wieder seinen Platz ein. Hoffentlich war das hier bald vorbei. Lange würde er das nicht mehr ohne Lachanfälle durchhalten. Mal schauen wie es weiter ging. Amelia Bones hatte zwischenzeitlich auch wieder Platz genommen. „Mr Monroe – haben Ihre Mandanten uns etwas zu sagen?“
Der neue Verteidiger von Mitchell Peter, Penny Howe und der restlichen angeklagten ehemaligen Gryffindors erhob sich. Er war einer der besten Anwälte des Landes. „Das haben sie, Euer Ehren, sie möchten ein vollumfängliches Geständnis ablegen. Sie waren an dem Überfall in der Nähe von Hogsmeade beteiligt. Sie bereuen dies und akzeptieren jede Strafe die ihnen auferlegt wird.“
„Gut, sehr gut.“ Amelia blätterte in ihren Unterlagen. „Ich schlage vor, dass wir uns bei dem Strafmaß an dem orientieren, dass der Gamot bei den Angreifern während des Quidditchmatches festlegte: Drei Jahren Jugendarrest. Sie werden während dieser Zeit Gelegenheit haben, per Fernabschluss ihren Schulabschluss nachzuholen. Im Anschluss an den Jugendarrest werden sie je eintausend Sozialstunden ableisten, ihr Verdienst geht als Entschädigung an Luna Malfoy, Astoria Greengras, Aidan Black sowie die beteiligten Kinder. Allerdings, da Kinder unter den Opfern waren, schlage ich vor, dass aus den drei Jahren Jugendarrest vier Jahre werden. Ist der Gamot damit einverstanden?“
Lord Canterbury, der Vorsitzende des Gamots, beriet sich einige Minuten mit seinen Kollegen. Dann erhob er sich. „Der Gamot ist mit diesem Urteil einverstanden, Eurer Ehren.“
„Sehr gut“, Amelia Bones nickte. „Mr Malfoy, wie sieht es bei Ihnen aus?“
Jason erhob sich. „Meine Mandanten erklären sich mit dem Strafmaß einverstanden. Allerdings muss ich gleich vorausschicken, dass dies nicht der Fall sein wird, sollte es genauso hoch bei Lavender Brown und Romilda Vane lauten.“
„Einwand zur Kenntnis genommen und notiert“, Amelia Bones machte sich eine entsprechende Notiz. „Ms Brown, Ms Vane – wie sieht es bei Ihnen aus?“
„Nun, keine Ahnung was unsere ehemaligen Hausgenossen geritten hat“, begann Romilda Vane, „wir beiden jedenfalls waren an dem gesamten Vorfall nicht beteiligt.“
„Und wie kommt es dann, dass Sie a) alles unter Veritaserum gestanden und b) wir entsprechende Beweise in Ihrem ehemaligen Schlafsaal, in denen Ihrer ehemaligen Hausgenossen, in Ihrem gemeinsamen Zimmer in Ihrer neuen Schule in Finnland sowie in der Zelle von Albus Dumbledore fanden?“ lautete Jasons Frage.
Romilda schwieg, sah Jason nur finster an. „Ms Vane, beantworten Sie bitte die Frage von Mr Malfoy“, forderte Amelia Bones sie mit strenger Stimme auf.
„Na schön“, fauchte Romilda schließlich schnippisch. „Wir waren es, wir wollten nur haben, was uns zusteht.“
„Und was steht Ihnen Ihrer Meinung nach zu?“ bohrte Jason nach.
„Harry Potter und Ronald Weasley, außerdem Reichtum, Macht, Anerkennung, Diener. All das steht uns zu, sogar noch viel, viel mehr und all das hat uns Prof. Dumbledore versprochen.“
„Das stimmt doch gar nicht, so etwas würde ich niemals tun, auch nicht versprechen“, fuhr Albus Dumbledore dazwischen. „Ich bin, wie schon mehrmals erwähnt, ein ehrenwerter Bürger dieses Landes, der zu Unrecht verurteilt wurde. Ich bin ein Irttum der Justiz, das möchte ich in aller Deutlichkeit noch einmal hervorheben.“
„Alles klar und mein Name ist Pitschipatschi“, spottete Jason.
„Muss ich mir wohl merken“, flüsterte Luna Bellatrix und Narzissa zu. „Mein Mann möchte in Wahrheit also Pitschipatschi heißen. Sehr interessant.“
„So hieß Jasons imaginärer Freund“, Narzissa lachte leise. „Pitschipatschi war überall dabei, im Urlaub, auf Familienfeiern. Einfach überall. Das hörte erst auf, als Cindy begann, auf diesen Namen zu reagieren und sich mit Pitschipatschi vorstellte.“
„Wie süß“, Luna schmunzelte, „mein süßer Pitschipatschi.“
„Euer Ehren, ich muss doch sehr bitten: Mr Malfoy junior geht mit mir um als wenn ich ein Schwerverbrecher wäre“, protestierte Albus Dumbledore.
„Sind Sie doch auch, also beleidige ich Sie doch nicht oder sehe ich das falsch?“ Jason kratzte sich demonstrativ am Kopf. „Nein, das mach ich doch nicht, niemals. Ich will doch nicht, dass meine Mommy mir die Ohren langzieht, weil ich entgegen ihrer Erziehung handele. Sie würde nur wieder mit meinem Daddy schimpfen, dass er mich doch nach Hogwarts hätte schicken sollen anstelle nach Durmstrang. Sie war immer dagegen, sie meinte nur in Hogwarts könne man gute Manieren lernen und auch behalten. Und was glauben Sie, was meine Frau mir erst erzählen würde, würde ich das machen. Sie predigt mir immer wieder, dass Sie als damaliger Schulleiter in Hogwarts stets darauf bedacht waren, dass dort ein sehr höflicher Umgangston herrschte. Das vermisst meine Luna jetzt, seitdem Sie weg sind.“
„Sehen Sie, selbst Ihre Frau und Ihre Mom sind von mir überzeugt“, Albus strahlte über das ganze Gesicht. „Das alles wollte ich auch für dieses Land und später für die gesamte magische Welt: Meine Ideale verbreiten und meine Gesetze. Wenn mir das schon in Hogwarts gelang, dann auch überall. Mit mir als Oberhaupt, als König der gesamten magischen Welt wäre nichts unmöglich gewesen.“
„Und deshalb erfanden Sie die Gestalt des Lord Voldemort um aller Welt zeigen zu können, wie gut Sie doch sind?“ schoss Jason nach.
„Ganz genau, nur so konnte ich der magischen Gemeinschaft begreiflich machen, dass ich nur ihr bestes will. Im kleinen Kreis begann ich und arbeitete mich dann immer weiter vor, scharte Getreue um mich“, plapperte Albus weiter. „Gut, ab und an gab es immer jemand, der sich mir in den Weg stellte, der nicht begreifen wollte, dass ich nur sein Bestes wollte. Wenn er sich nicht überreden ließ, dann trat halt Lord Voldemort auf den Plan.“
„So wie bei Lily und James Potter“, fasste Jason nach.
„Ganz genau, da trat Lord Voldemort einmal so richtig in Aktion. Gut, es war nur ich, doch wer wusste das schon. Ich gab den Potters noch eine allerletzte Chance, aber sie nutzten sie nicht. Jammerschade, hätte sie gerne um mich gescharrt. So blieb also nur der Junge übrig, den konnte ich ja formen.“ Albus redete immer weiter, niemand unterbrach ihn. „Ich sorgte auch dafür, dass in Hogwarts alles so lief, wie ich wollte. Zumindest in Gryffindor, schließlich sollte der Junge ja bei der Stange bleiben. Doch leider gab es da einige Schwierigkeiten. Es war absolut nicht geplant, dass er sich mit der Granger abgibt, da hatte ich Lavender oder Parvati eingeplant. Doch da musste ich halt umplanen, als Genie auch kein Problem. Irgendwann wäre es mir auch gelungen, irgendwann einmal.“
„Lavender Brown, Romilda Vane und etliche andere handelten also nach Vorgabe?“ hakte Jason nach.
„Jawohl, nach meinen Vorgaben. Ganz allein meine Pläne wurden ausgeführt. Die beiden Mädchen – sehen Sie sie sich doch einmal an, die sind doch viel zu blöd, um eigene Vorhaben ausführen zu können. Jedenfalls wenn wir von Vorhaben sprechen, die auch ihr Ziel erreichen. Die zwei sind nur dafür gut, um Nachwuchs zu bekommen. Nachwuchs für mein Volk, neue Untertanen für mich. Da war es doch nur recht und billig, wenn ich ihnen die Männer zugestehe, die sie haben möchten. Mit gewissen Hilfsmitteln wären Lavender und Romilda allemal in der Lage gewesen Ronald Weasley und Harry Potter in meinem Sinne zu lenken.“
„Vielen Dank für Ihre Mithilfe, Mr Dumbledore“, Jason verbeugte sich spöttisch. Dann lehnte er sich bequem auf seinen Stuhl zurück.
„Okay, ich glaube wir haben genug gehört“, Amelia Bones sah die Mitglieder des Gamots an. „Oder haben Sie noch Informationsbedarf?“
„Nein danke“, Lord Canterbury stand auf. „Wir haben genug Informationen erhalten, das reicht für sehr viele Geschichten, die ich irgendwann einmal meinen Enkeln erzählen werde – wenn auch nur in sehr abgeschwächter Form. Wir werden uns kurz zurückziehen zur Beratung.“
„Tun Sie das, meine Herrschaften. Ich würde sagen, wir machen zwanzig Minuten Kaffeepause?“ Amelia sah Lord Canterbury an, der nickte und dann mit seinen Kollegen aus dem Gamot verschwand.
„Mehr als fünf Minuten brauchen die eh nicht“, murmelte Sirius. „Oder würden Sie länger brauchen für Ihr Urteil?“ wandte er sich dann an Vernon.
„Nein, das Urteil kann nur schuldig lauten“, murmelte dieser.
„Sehen wir auch so“, George und Fred kamen mit Kaffeebechern zurück und verteilten sie. Auch Vernon bekam einen. „Da ist nichts drin, wir haben auch ganz bestimmt nicht reingespuckt“, versicherten sie Vernon sofort.
„Sie können das ruhig glauben, Vernon, ansonsten zieht Narzissa ihnen nämlich die Ohren lang“, spottete Sirius. „Die zwei haben Angst vor meinem kleinen Cousinchen, weiß gar nicht warum.“
„He, du hast selbst Angst vor deiner kleinen Cousine“, protestierte Fred beleidigt. „Aber wir werden unser Augenmerk jetzt auf Lav-Lav, Romilda und Albus lenken, macht bestimmt mehr Spaß.“
„Danke“, kam es leise von Vernon. Er war schon einige Male in den Genuss der Streiche gekommen. Darauf konnte er gut und gerne in Zukunft verzichten.
Als letztes kam Amelia Bones wieder in den Verhandlungssaal – mit einen großen Pott Kaffee in der Hand. „So Herrschaften, jetzt geht es in den Endspurt. Ist der Gamot zu einem Urteil gelangt?“
Lord Canterbury stand auf. „Das sind wir Euer Ehren. Wir regen an, dass Romilda Vane und Lavender Brown sieben Jahre Jugendhaft erhalten, während dieser Zeit haben sie die Möglichkeit, ihren Schulabschluss nachzuholen und per Fernstudium einen Beruf zu erlernen. Nach ihrer Entlassung dürfen sie weitere fünf Jahre nicht zaubern, müssten zusätzlich 20.000 soziale Stunden ableisten, beispielsweise im St. Mungos oder anderen sozialen Einrichtungen. Zusätzlich verurteilen wir sie dazu, jeweils zehntausend Galleonen an die Geschädigten zu zahlen.“
„Mr Malfoy?“ wandte sich Amelia Bones an Jason.
„Mit dieser Strafe erklären sich meine Mandanten einverstanden“, erklärte dieser.
„Gut, dann ist dieses Urteil hiermit beschlossen und verkündet“, erklärte die Richterin und schloss die Verhandlung. Die Verurteilten sowie Albus Dumbledore wurden abgeführt.
Jason sprang auf und lief sofort zu seiner Familie. „Alles in Ordnung, Luna, geht es dir gut?“ erkundigte er sich besorgt bei seiner Frau. Er wusste, das lange Sitzen bereitete Luna noch einige Probleme.
„Mit geht es gut, mein süßer Pitschipatschi“, Luna strich Jason beruhigend über die Wange.
„Wie, woher?“ Jason sah seine Mutter strafend an.
„Kuck mich nicht so an, mein Schatz“, Narzissa grinste. „Du hast diesen Namen erwähnt und da habe ich meiner süßen Schwiegertochter natürlich gerne von deinem damaligen Freund erzählt und natürlich auch, dass Cindy sich irgendwann mit diesem Namen vorstellte.“
„Ich finde das so süß“, Luna schmiegte sich in die Arme ihres Mannes, „wie alles an dir.“
„Pitschipatschi“, spotteten George und Fred, die ihre Ohren überall hatten. „Du hattest einen imaginären Freund.“
„Ja, das hatte mein Mann“, Luna baute sich vor den Zwillingen auf. „Mein Jason darf das und nur ich sowie seine Eltern dürfen ihn Pitschipatschi nennen. Jeder andere bekommt es mit mir zu tun. Haben wir uns verstanden?“
„Ja“, kam es sofort von Fred und George, „Ja, Luna, wir haben verstanden.“
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