von Kelly
Severus machte sich nur eine Stunde später gemeinsam mit seinem Bruder und seiner Schwägerin auf den Weg ins Direktorenbüro, nannte dort das entsprechende Passwort. Romilda Vane und ihre zwei Freundinnen saßen dort auf den Besucherstühlen und warteten auf ihre Eltern, schuldbewusst sahen sie irgendwie nicht aus. „Nun, Severus, wie ist das Ergebnis deiner Analyse?“ wollte die Direktorin umgehend wissen.
„Der Trank ist eine einzige Katastrophe, hätte Harry ihn getrunken, hätte es schwerwiegende Folgen für ihn gehabt.“
„Was für Konsequenzen?“
„Nun, er wäre mit Vergiftungserscheinungen im Krankenflügel gelandet. Poppy hätte ihm helfen können, doch gut wäre es ihm auf keinen Fall gegangen für einige Tage.“
„So, dann kommt also auch noch versuchte Körperverletzung auf Sie drei zu“, wandte sich die Direktorin ernst an die Mädchen. „Was haben Sie zu Ihrer Verteidigung zu sagen?“
„Harry gehört mir, ich bin die perfekte Freundin für ihn, das muss er nur noch einsehen. Diese Rabea ist doch ein Nichts gegen mich“, lautete die Antwort von Romilda Vane.
„Meine Cousine, die mehr meine Schwester ist“, holte Cindy tief Luft, „ist bestimmt kein Nichts, dass lassen Sie drei sich einmal gesagt sein. Mein Schwesterchen hat Stil, ist intelligent und hat ein liebes, einnehmendes Wesen. Sie und Harry passen ausgezeichnet zusammen.“
„Da stimme ich meiner Frau in jeder Einzelheit zu.“ Toms Augen waren feuerrot, anscheinend hatte er sich vorgenommen, einmal wirklich so böse zu tun, wie ihm immer unterstellt wurde. Severus musste innerlich grinsen, sein großer Bruder spielte also Lord Voldemort. Sollte er ruhig. „Unsere Schwester Rabea und Harry sind ein sehr süßes Paar und wir freuen uns auf die Hochzeit im nächsten Jahr.“
Romilda und ihre Freundinnen Ginger und Gratia Pubbles erbleichten, bei Toms Anblick. „Ich schließe mich den Worten meiner süßen Schwester und meines großen Bruders an“, Severus meldete sich jetzt zu Wort und trat neben seine Schwägerin. Auch seine Augen nahmen einen blutroten Farbton an. „Fehlt nur noch Dad“, lachte Cindy schallend. „Ich bin gespannt, ob Fynn das später auch können wird.“
„Aber natürlich, Fynn ist schließlich mein Sohn“, plusterte sich Tom auf.
„Meiner aber auch“, meldete Cindy an. „Aber selbst wenn nicht, kann ich euch dreien hier“, sie wies mit dem Finger auf die drei Mädchen, „versprechen, dass unser süßer Fynn es gar nicht mögen würde, wenn jemand so über seine Tante spricht.“
„Was soll der Knirps uns schon wollen“, kam es verächtlich von Gratia Pubbles, „uns verfluchen?“ Ihre Zwillingsschwester lachte verächtlich.
„Das wohl noch nicht, Betonung liegt auf noch nicht“, Cindys Lachen war eiskalt, Minerva McGonagall konnte nicht umhin zu denken, dass man sofort merkte, wessen Tochter sie war. „Im Moment würde er nur mit seinem Spielzeug nach euch werfen, euch beißen oder anpinkeln. Aber glaubt mir, das ist für Fynns Alter schon genug. Damit würde er immerhin zeigen, was er von euch hält.“
„Das schafft mein Sohn mit links“, Toms Augen funkelten, während er daran dachte, die Fynn seine Tante Rabea rächen würde.
„Raphael würde ihm dabei helfen und Louisa, Scarlett und Caspian auf jeden Fall auch“, Severus machte natürlich auch nur zu gern mit, stellte Prof. McGonagall schmunzelnd fest. „Ich kann die Kinder sofort holen gehen“, bot der Tränkemeister auch sofort an. „Sie sind bei Bella, ach, ich hab die Zwillinge von Bella und Onkel Ric vergessen. Jamie und Fiona gehören selbstverständlich auch zu dieser kleinen süßen Rasselbande.“
„Ich glaube, wir belassen es mit den Eltern“, griff die Direktorin grinsend ein. „Aber diese sieben hätten natürlich auch etwas für sich. Die behalten wir mal im Hinterkopf. Sirius und Petunia sowie die Eltern dieser drei hier sind inzwischen eingetroffen und auf dem Weg hierher.“
„Sollen wir Colin und Dennis Creevy holen, sie könnten Fotos machen?“ Tom grinste fies, er mochte die beiden Brüder, die ständig alles fotografieren mussten. „Mom und Dad möchten bestimmt solche Fotos sehen. Meine Schwiegereltern natürlich auch.“
„Das lass mal lieber Tom.“ Prof. McGonagall schüttelte den Kopf. Tom schien genauso ein Scherzbolzen zu sein wie Fred und George. Da konnte sie ja nur froh sein, dass sie diesen niemals unterrichtet hatte. Sie mochte gar nicht daran denken, was Fred, George und Tom zusammen alles angestellt hätten, die wären schlimmer gewesen als die Rumtreiber!
Es klopfte und wenig später waren neben Sirius und Petunia Black auch die Eltern von Romilda Vane sowie den Zwillingen Ginger und Gratia Pubbles da. Prof. McGonagall bot allen, außer den drei Schülerinnen, Platz und Tee an, den Tee von Petunia versetzte Severus heimlich mit etwas Beruhigungstrank. Nur Sirius bekam dies mit, doch er schwieg. Es hatte wohl einen Grund für diese Vorsichtsmaßnahme.
„Ich danke Ihnen für Ihr schnelles Kommen“, begann Minerva McGonagall. Dann schilderte sie den Vorfall vom heutigen Frühstück.
„Ihr habt meinen Jungen fast vergiftet“, brüllte Sirius wie erwartet nach einigen Minuten los. Petunia liefen die Tränen über die Wangen, doch sie legte beruhigend ihre Hand auf den Arm ihres Mannes, zog schließlich Sirius Hand auf ihren Bauch.
„Ja, so sieht es aus“, bestätigte Severus. „Die drei können genauso gut brauen wie damals Peter Pettigrew.“
„Also überhaupt nicht, der hat doch immer seinen Kessel hochgehen lassen“, Sirius beruhigte sich etwas, doch das lag nur daran, dass er seine Frau und sein ungeborenes Baby nicht ängstigen wollte.
„Ganz genau. Harry wäre nicht daran gestorben, doch er hätte einige Zeit im Krankenflügel verbringen müssen und ihr wisst ja, wie er dies hasst. Zudem kämpfen wir ja noch immer wegen einiger seiner Langzeitschäden und das hätte Harry weit zurückgeworfen. Zum Glück hat Ron schnell genug geschaltet und Harry den Becher mit dem Kakao aus der Hand geschlagen.“
„Toller Junge, doch woher wusste Ron, wo sich der gepanschte Amortensia befand?“ Petunia lehnte ihren Kopf an Sirius Schulter.
„Raphael hatte eine Eingebung und gab ihm Zeichen. Eigentlich galten die Zeichen Harry, doch der verstand sie nicht, sondern winkte nur zurück“, Severus lachte.
„Dann werden wir uns später sowohl bei Ron als auch bei Raphael bedanken“, beschloss Sirius und Petunia nickte. „Prof. McGonagall, was gedenken Sie gegen diese drei Schülerinnen zu unternehmen? Mit bloßer Strafarbeit oder Besuchsverbot in Hogsmeade werden Petunia und ich uns auf keinen Fall einverstanden erklären.“
„Nun“, begann Prof. McGonagall, „ich ...“
„Wir nehmen auf jeden Fall Romilda sofort von der Schule“, unterbrach Mr Vane die Direktorin. „Außerdem wird sie Harry ein angemessenes Schmerzensgeld zahlen, das meine Frau und ich verauslagen werden. Sie kommt auch nicht mehr zurück auf diese Schule, sondern wird bis zum Beginn des nächsten Schuljahres zu Hause den verpassten und vernachlässigten Stoff nachholen und dann ab September ihre Ausbildung in Durmstrang vollenden. Außerdem wird sie Harry einen Entschuldigungsbrief schreiben, auf eine persönliche Entschuldigung kann er glaube ich gut verzichten, ginge mir jedenfalls so. Zudem wird sie in einem Hospital arbeiten und hoffentlich die Heiler und Schwestern so unterstützen.“
„Aber Daddy ...“ begann Romilda mit weinerlicher Stimme, „was hab ich denn Schlimmes gemacht? Gar nichts, du musst doch zu mir halten!“
„Zu dir halten, wenn du einem Mitschüler gepanschten Amortensia unterjubelst? Träum weiter“, schnaubte Mrs Vane erbost. „Wir sind sehr enttäuscht von dir, hast du denn kein Selbstwertgefühl, dass du dich jemanden an den Hals schmeißt, der jemanden anders liebt?“
„Aber Harry liebt doch mich, er weiß es nur noch nicht, ich bin die perfekte Frau für ihn.“
„Hallo, komm zur Vernunft“, brüllte Mr Vane seine Tochter an. „Harry James Potter ist bereits vergeben und zwar an Rabea Malfoy. Bekomm das endlich in deinen Schädel hinein – ER WILL NICHTS VON DIR, WEDER JETZT NOCH IRGENDWANN.“
„Doch, doch doch!“ Romilda stampfte mit dem Fuß auf. „Und ich geh nicht nach Durmstrang. Dort ist es kalt und die Uniformen sind so hässlich, da sieht man ja nichts von meiner tollen Figur!“
„Das muss ja auch keiner sehen, du sollst lernen und nicht die Jungs reihenweise anbaggern. Und glaub mir, ich werde dem dortigen Direktor schreiben, was du alles auf dem Kerbholz hat. Er soll schließlich wissen, was du für ein Früchtchen bist“, tobte Mrs Vane erbost.
„Okay, dann werde ich die Papiere von Romilda vorbereiten“, versuchte die Direktorin etwas die Situation zu entschärfen.“
„Ja, bitte tun Sie das“, Mrs Vane atmete tief durch, um sich wieder in den Griff zu bekommen. Die Blicke, die sie und ihr Mann der Tochter zuwarfen, war alles andere als nett. Da konnte sich wohl jemand noch auf gewisse Standpauken gefasst machen.
„Machen Sie auch bitte die Papiere von Ginger und Gratia fertig“, bat deren Vater. „Auch wir nehmen unsere Töchter mit sofortiger Wirkung von Hogwarts und schließen uns der Vorgehensweise der Vanes an. Allerdings werden die Zwillinge uns nach Peru begleiten, wo ich in einigen Wochen eine neue Stelle antreten werden. Dort werden sie dann ihre Ausbildung beenden.“
„Aber Daddy, du hattest doch versprochen, dass wir nicht mitmüssen!“
„Das war, bevor wir von euren Schandtaten hier erfuhren. Wie könnt ihr nur bei so etwas helfen? Ihr wart noch nie gut im Brauen, seid in diesem Fach nur jedes Mal ganz knapp versetzt worden. Es hätte wer weiß was passieren können mit Harry. Eine bodenlose Leichtsinnigkeit war das von euch. Ihr scheint wirklich nicht einmal nachgedacht zu haben, was alles hätte passieren dürfen! Absolut verantwortungslos von euch!“ Der Vater der Zwillinge redete sich so richtig in Rage. „Ihr kommt sofort mit!“
„Nein, nicht sofort“, widersprach seine Ehefrau. „Strafe muss doch sein. Ich schlage vor, dass unsere zwei erst einmal Hagrid für einige Stunden unterstützen. Sollen die Damen doch mal sehen, was arbeiten ist. Es ging ihnen wohl viel zu gut in den letzten Jahren.“
„MOM“, erscholl es zweistimmig.
„Nichts Mom“, äffte Mrs Pubbles ihre Töchter nach. „Es hat sich ausgemomt.“
„Gefällt mir Ihr Vorschlag“, Mrs Vane grinste. „Romilda wird ebenfalls Hagrid unterstützen.“
„Aber ...“
„Ich an deiner Stelle“, Mrs Vanes Stimme klang gefährlich leise, als sie ihre Tochter unterbrach, „würde ganz leise sein. Ansonsten schlage ich deinem Vater vor, dass du bis zum Ende der Sommerferien als Hagrids Gehilfin arbeitest.“
Romilda zog es vor zu schweigen, auch die Zwillinge waren still.
Petunia hatte Schwierigkeiten, sich das Lachen zu verkneifen und der Direktorin, Sirius sowie Cindy, Tom und Severus erging es ähnlich. An so eine Strafe hatten sie gar nicht einmal gedacht.
„Dann wäre ja alles geklärt“, Minerva McGonagall hatte einige Minuten gewartet, bevor sie wieder etwas sagte.
„Würde ich auch sagen“, Mr Vane stand auf und zog Romilda etwas unsanft hoch. „Lady Black, Lord Black – richten Sie bitte Mr Potter unsere aufrichtige Entschuldigung auf. Von Romilda wird auch noch eine schriftliche erfolgen, auch wenn ich davon ausgehen, dass Ihr Pflegesohn eigentlich keinen Wert darauf legt. Aber Strafe muss sein.“
Petunia und Sirius schüttelten den Eltern die Hand und wechselten mit ihnen einige nette Worte. Die Eltern konnten schließlich nichts für das Verhalten ihrer Töchter.
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