von Kelly
Mittlerweile waren Hermine und Severus seit 7 Tagen verlobt und jeder – außer den Gryffindors – gönnte Hermine und Severus das Glück. Doch das störte sie nicht sonderlich. Hermine überhörte so gut es ging die Bemerkungen ihrer ehemaligen Mitbewohner, Severus dagegen griff hart durch und es gab Punktabzüge und Strafarbeiten ohne Ende.
Die Grangers hatten sich gut in Hogwarts eingelebt und Robert Granger bereits einige Unterrichtsstunden hinter sich. Er war sehr beliebt bei seinen Schülern, vor allem weil er immer wieder lustige Anekdoten in den Unterricht einfließen ließ. Dennoch ließ er sich keine Frechheiten gefallen, was einige Gryffindors immer wieder versuchten.
Heute am Samstag wollten zu viert am Vormittag in ein Waisenhaus im Norden von London – Lucius Malfoy hatte über das Zaubereiministerium erfahren, dass dort ein magisch veranlagtes Mädchen sein sollte. Hermine und Severus hatten ihr Mitkommen damit begründet, dass sie sich gern ihre Geschwister mit aussuchen wollten. Wann bekam man schon einmal so eine Gelegenheit?
Sie klopften an die Tür und stellten sich vor, nachdem ihnen geöffnet wurde. „Gut, folgen Sie mir“, die Heimleiterin erinnerte etwas an Prof. McGonagall in ihrer Art. Die Grangers und Severus grinsten sich verstohlen zu, während sie dieser Aufforderung nachkamen. „Hier entlang bitte. Scarlett wartet schon auf Sie.“
„Könnten Sie uns vorab etwas zu Scarlett erzählen, Mrs. Booth?“
„Nun, Scarlett Faye ist 5 Jahre alt, hat braune Haare und Augen. Sie ist seit 1 ½ Jahren bei uns, ihre Eltern starben bei einem Autounfall. Leider ist sie ziemlich ungeschickt, dauernd fällt ihr etwas herunter oder geht kaputt, sobald sie nur in der Nähe ist. Aber sie ist sehr lieb und folgsam. Sie kann bereits lesen und schreiben, kein Buch ist vor ihr sicher.“
„Das kommt mir bekannt vor“, Severus tippte Hermine auf die Nase, „die zukünftige große Schwester ist genauso.“
„Ach ne, aber du.“
„Das würde also passen“, stellte die Heimleiterin zufrieden fest. „Ich bin immer froh, wenn ich ein Kind los werde, um es mal salopp zu sagen. Ein Waisenhaus kann noch so gut sein, es kann jedoch nie die eigene Familie ersetzen. Scarlett hat nur einen Nachteil, sie kann sich nicht durchsetzen – einige Kinder nutzen das aus und ärgern sie.“
„Das kennen wir – unsere Mia ließ sich bis vor kurzem von vielen Mitschülern ausnutzen und erledigte ihre Hausaufgaben.“ Mrs Granger seufzte. „Doch dank meinem zukünftigen Schwiegersohn änderte sich dies jetzt. Ich habe meine Tochter ehrlich gesagt noch nie ohne Augenringe gesehen seit sie zur Schule geht. Jetzt sieht sie endlich mal erholt und entspannt aus.“
„Dann sind Sie ideal für Scarlett“, freute sich Mrs Booth. Sie öffnete jetzt eine andere Tür und ließ alle eintreten. Doch was sahen sie dort in dem großen Gemeinschaftsraum? Zwei Grüppchen hatten sich gebildet – eine große bestehend aus ca. 20 Kindern und eine kleine, bestehend aus vier Kindern. Eine Junge von ca. 7 Jahren stand vor drei kleineren Kindern und hielt die andere Gruppe in Schach. „Was ist hier los? Raphael, Michael?“
„Scarlett hat schon wieder alles kaputt gemacht“, petzte ein Mädchen.
„Dich hab ich nicht gefragt, Helen.“
„Helen sagt die Wahrheit, Scarlett hat unser Haus zerstört.“
„Das ist gar nicht war, Cynthia zog die Decke herunter, als sie drauftrat. Lasst gefälligst Scarlett in Ruhe. Sie hat euch nichts getan und Caspian und Louisa auch nicht.“
„Die sind blöd“, brüllte der Junge namens Michael. „Die haben Wind gemacht und unser Kartenhaus fiel zusammen.“
„Du bist selbst blöd“, fauchte Raphael. Irgendwie kam er Hermine bekannt vor.
„Das reicht jetzt – ihr“, die Heimleiterin wies auf die große Gruppe, „geht hinaus in den Garten. Wir reden später über den Vorfall.“ Die Gruppe zog ab und Raphael entspannte sich wieder.
„Setzt Sie sich bitte und ihr auch“, Mrs Booth wies auf eine Sitzgruppe und bestellte Tee und Saft. „Scarlett, das sind die Grangers sowie Mr Snape. Sie möchten dich kennenlernen.“
„Hallo“, kam es schüchtern. Scarlett klammerte sich an Raphaels Hand fest.
„Hallo Scarlett, ich heiße Jane“, Jane Granger streckte ihr lächelnd die Hand entgegen. „Stellst du uns einmal deine Freunde vor. Raphael kennen wir ja schon – das hast du gut gemacht, Junge. Du hast sehr gut auf die drei Kleinen aufgepasst, warst sehr mutig, dich gegen so eine große Gruppe zu behaupten.“
„Danke schön, Mrs Granger.“
„Das ist Caspian Mio, er ist 4, und das ist Louisa Ann, sie ist 3 Jahre alt. Caspian und Louisa sind Geschwister und seit drei Monaten hier. Raphael ist 7 Jahre alt und heißt noch Severus. Er ist seit 5 Jahren hier.“
„Severus?“ der große Severus wurde hellhörig. „Wie heißen deine Eltern, Junge?“
„Meine Mutter Mary, Mary Miller, meinen Vater kenn ich nicht.“
„Er sieht dir unwahrscheinlich ähnlich, Sev“, platzte Hermine heraus und lächelte den Jungen zu. „Ich bin Hermine und bin mit dem hier verlobt. Er heißt auch Severus. Haben Sie irgendwelche Papiere von Raphaels Eltern?“
„Seine Mutter hinterließ einen Brief bevor sie verschwand. Sie hat wieder geheiratet und ihr Mann wollte den Jungen nicht. Sie gab Raphael auch zur Adoption frei.“ Mrs Booth ließ die Papiere der Kinder kommen und suchte etwas. „Hier – öffnen bei Volljährigkeit oder wenn Raphael adoptiert werden sollte.“
„Ich würde sagen“, wandte Robert Granger ein, „das hier ist ein Sonderfall und deshalb einer Ausnahme würdig.“
„Sie haben recht – Raphaels Mutter verzichtete schließlich auf alle Rechte.“ Mrs Boot öffnete den Umschlag. „Hier steht leiblicher Vater Severus Magnus Snape.“
„Das bin ich“, Severus hob die Hand. Mrs Booth überreichte ihm einen Brief, den Severus gemeinsam mit Hermine las. „Das wird er mir büßen“, fauchte er dann leise. „Gnade Albus, wenn ich ihn in die Finger bekomme!“
„Was ist Sev?“
„Dumbledore hat Mary auf mich angesetzt um mich auf seine Seite zu ziehen. Sie hat mich abgefüllt, mir einen Trank untergejubelt und dann verführt. Ergebnis Raphael. Dann bekam sie ein schlechtes Gewissen, Angst vor Dumbledore und verschwand spurlos um Raphael in Sicherheit zu bringen. Als er 2 Jahre alt war, lernte sie einen Mann aus Argentinien kennen, verliebte sich in ihn und ging mit ihm nach dorthin in seine Heimat. Raphael blieb auf der Strecke.“
„Jetzt weiß ich wenigstens, dass du genauso niedliche Kinder hinbekommst wie Tom“, grinste Hermine und drückte Raphaels Hand.
„Das hab ich dir doch gleich gesagt, Mia“, Severus zog seine Verlobte an sich und gab ihr einen Kuss. „Willst du mich jetzt überhaupt noch nach dieser Geschichte, Mia? Ich bin immerhin nicht mehr alleine.“
„Natürlich, Sev, weder du noch dein Sohn könnt etwas dafür. Außerdem gefällt mir unser Sohn. Mrs Booth“, wandte Hermine sich jetzt an die Heimleiterin, „können mein Verlobter und ich Raphael gleich mitnehmen?“
Raphael sah Hermine ungläubig an und auch die Heimleiterin war fassungslos. „Sie wollen, Sie wollen wirklich …?“
„Ja, Raphael ist ab sofort der Sohn meines Verlobten und in einigen Wochen somit auch meiner. Er gehört zu unserer Familie – wir werden nicht auf ihn verzichten, wenn Raphael damit einverstanden ist.“
„Darf, darf ich wirklich mitkommen?“
Severus antwortete nicht, sondern zog den Jungen in seine Arme, umarmte gleichzeitig Hermine. „Auf jeden Fall, Sohn, du, Mia und ich sind ab sofort eine Familie. Es tut mir leid, dass ich erst jetzt komme, aber ich wusste nicht, dass es dich gibt. Ansonsten wäre ich sofort gekommen, Ehrenwort.“
„Danke.“ Raphael strahlte vor Glück und erwiderte die Umarmung.
„Ein Kind weniger, Mrs Booth“, grinste Robert Granger und zwinkerte den anderen drei Kindern zu. „Also, der kleinen Scarlett passen Unfälle und wie ich das eben mitbekommen habe, haben Louisa und Caspian angeblich Wind gemacht und ein Kartenhaus zum Umfallen gebracht.“
„Das sagen die immer, die ärgern uns seit wir hier sind“, schniefte die kleine Louisa, die sehnsüchtig Raphael in den Armen seiner neuen Eltern betrachtete. „Unsere Cousine, bei der wir lebten, hat auch immer gesagt, wir machen alles kaputt.“
„Tja, Hermine, Severus – dann kommen jetzt drei Geschwister auf euch zu und auf dich, Raphael, gleich zwei Tanten und ein Onkel zusätzlich zu Tante Cindy und Onkel Tom.“
„Hab ich das jetzt richtig verstanden, Mrs und Mr Granger, Sie nehmen gleich alle drei Kinder?“ Mrs Booth war fassungslos, doch sie strahlte und freute sich mit den Kindern.
„Ja“, bestätigte Mrs Granger lächelnd und verteilte ihre neuen Kinder an sich und ihren Mann, „Sie haben ab sofort vier neue freie Plätze hier. Unsere Mia wünschte sich schon immer Geschwister.“
„Da sollten wir diesem Michael wahrscheinlich dankbar sein – hätte er und seine Truppe unsere vier nicht bedroht, hätten wir wahrscheinlich nur Scarlett mitgekommen.“
„Dafür bekommt er von mir aber keine Punkte, Jane“, grummelte Severus. „Der hat drei kleine Kinder und meinen Sohn bedroht zusammen mit 20 weiteren Kindern.“
„Das ist vorbei, Sev“, Hermine lächelte ihren Verlobten süß an. „Scarlett, Louisa, Caspian und Raphael sind jetzt bei uns in Sicherheit. Ich hoffe, du und unser Sohn habt nichts dagegen, wenn ich ihn bei unserer Hochzeit adoptiere. Dann wäre alles perfekt.“
„Du willst wirklich meine Mommy sein?“ Raphael schien sein Glück kaum glauben zu können. Erst kam wie aus heiterem Himmel ein adoptionswilliges Ehepaar mit erwachsener Tochter und deren Verlobten, der sich urplötzlich als sein Vater herausstellte und jetzt erklärte diese Verlobte, ihn sogar adoptieren zu wollen. „Aber willst du keine eigenen Kinder, Babys?“
„Doch, natürlich will ich die zusammen mit deinem Dad. Aber das schließt doch nicht aus, dass ich nicht über einen großen Sohn begeistert bin. Einem Sohn, mit dem ich jetzt schon auf die Kirmes gehen kann oder ins Kino, auf dem Weihnachtsmarkt oder siehst du das anders, Raphael?“
„Nein“, kam es wie aus der Pistole geschossen. „Wie darf ich euch nennen?“
„Wie du möchtest, Raphael“, Hermine strich ihm über die schwarzen Haare. „Du hast genauso schöne Locken wie dein Dad.“
„Dem schließe ich mich an, Sohn.“ Severus war mehr als zufrieden mit der Entwicklung.
„Darf ich dich Dad nennen?“
„Ich würde mich geehrt fühlen.“
„Und dich Mom – auch wenn du nur meine Stiefmutter bist und noch so jung? Wie alt bist du eigentlich?“
„Raphael, das fragt man doch nicht gleich“, mahnte ihn die Heimleiterin sanft.
„Ups, tut mir leid.“
Hermine lachte schallend, auch ihre Eltern grinsten. „Du kannst mich das ruhig fragen. Ich bin 18 Jahre alt, werde im September 19. Allerdings muss ich dir widersprechen – da ich dich ja adoptieren möchte, bin ich dann nicht deine Stiefmutter, sondern deine Adoptivmutter. Das ist sehr viel mehr, da ich dich als mein eigenes Kind anerkenne. Über die Mom oder Mommy würde ich mich freuen – wer kann in meinem Alter schon sagen, so einen tollen, niedlichen Sohn zu haben.“
„Dann sag ich Daddy und Mommy“, beschloss Raphael sofort.
„Dürfen wir euch auch so nennen?“ Caspian war es, der diese Frage an Jane und Robert Granger sehnsüchtig stellte.
„Ich schließe mich da den Worten eures großen Bruders an – wir würden uns geehrt fühlen. Mrs Booth – können wir die drei gleich mitnehmen?“
„Ich werde die Papiere fertigstellen – Ihre habe ich ja bereits bekommen. Sie können dann schon einmal mit den Kindern packen gehen. Ich bin in einer halben Stunde fertig.“
Die Kinder zeigten jetzt ihre Schlafsäle vor – auf dem Weg dorthin begegneten sie Michael und seinen Freunden. „Wir wurden gerade adoptiert“, posaunte Caspian los. „Wir packen jetzt unsere Sachen und dann gehen wir mit Mommy, Daddy, Raphael, Mia und Sev nach Hause.“
„Und wir kommen auch nie wieder“, sang Louisa und hopste an Jane Grangers Hand. „Sev hat gesagt, ihr bekommt auch keine Punkte von ihm.“
„Ist uns doch egal, drei Freaks weniger.“
„Wag es nie, nie wieder, meine kleinen Geschwister Freaks zu nennen und auch nicht meinen Sohn Raphael“, fauchte Severus leise.
„Schatz, Raphael ist unser Sohn“, erinnerte Hermine ihn lächelnd, schmiegte sich in seine Arme und zog gleichzeitig den Jungen an sich.
„Verzeih, Mia, natürlich ist Raphael unser Sohn.“
„Ist doch egal was Michael von sich gibt, Daddy“, Raphael grinste fröhlich, so gut war es ihm noch nie gegangen. Auch wenn er sich kaum an seine leibliche Mutter erinnern konnte, diese hatte ihn nicht so häufig umarmt, wie seine neue Mommy es jetzt tat. Da war vielleicht alle paar Tage einmal eine Umarmung gekommen.
„Seh ich genauso wie unser Sohn, Schatz. Lass uns jetzt seine Sachen packen, dabei schauen, was unser Raphael noch braucht und dann könnten wir vielleicht noch etwas einkaufen gehen. Lass uns unseren Jungen etwas verwöhnen und unsere Geschwister auch. Anschließend stellen wir Deinen Eltern, Tom, Cindy und Fynn unseren Sohn vor und danach möchte ich in Hogwarts etwas mit meinen tollen Männern angeben.“
„Wie könnte ich dir da widersprechen, Mia“, Severus entspannte sich langsam und küsste seine Verlobte. „Danke, Mia.“
„Gern mein Schatz.“
Vor den Schlafsälen trennten sie sich – Robert Granger ging mit Caspian packen, Jane Granger mit Scarlett und Louisa und Hermine und Severus folgten Raphael. „Hat es dir hier gefallen? Waren die Heimleiterin und die Betreuerinnen nett zu dir?“ wollte Severus von seinem Sohn wissen.
„Doch, die waren immer nett zu uns. Ich bin hier seit 3 Jahren, das Heim davor war nicht so schön.“
„Was magst du gerne, Raphael?“ Hermine begann mit dessen Erlaubnis zu packen.
„Lesen, basteln, malen, zeichnen, schwimmen – ich geh gern in die Schule, auch wenn die Anderen mich dann Streber nennen.“
„So wurden Mia und ich auch oft genannt“, Severus grinste und besah sich kritisch die Sachen seines Sohnes. „Bist du mir böse, Raphael, wenn ich dir jetzt sage, dass das mir hier nicht gefällt? Es ist alles heil und sauber, doch für meinen Sohn, äh unserem Sohn“, ein entschuldigender Blick traf Hermine, „stelle ich mir aber etwas anders vor. Außerdem wohnen wir in den schottischen Highlands, dort ist das Wetter rauer und kälter.“
„Nein, bin ich nicht Daddy. Aber meine Bücher und mein Bild darf ich doch behalten oder?“ kam es ängstlich von Raphael.
„Du darfst alles behalten was Du möchtest, Schatz“, Hermine strich Raphael über die Wange. „Ich hab noch meine ganzen Kinder- und Jugendbücher – die kannst du dir gerne einmal ansehen.“
„Au fein. Hier, das ist mein Bild“, Raphael zeigte ein Bild von einem Schloss vor.
„Hogwarts“, kam es von Hermine und Severus gleichzeitig. „Woher hast du das Bild?“
„Meine Mutter hatte es. Ich sah es, als sie packte um mit Franco zu gehen. Es war auf dem Haufen, den sie nicht mitnehmen wollte, also nahm ich es mir, versteckte es. Kennt ihr das Schloss?“
„Dort geht deine Mom zur Schule und ich unterrichte gemeinsam mit deinem neuen Großvater. Es wird dir dort gefallen. Allerdings ...“ Severus schwieg abrupt, schien in Gedanken versunken.
„Was allerdings Sev?“
„Wir, ich will dort nicht mehr in den Ferien wohnen wie zu Dumbledores Zeiten. Der verlangte ja nach meiner ständigen Anwesenheit wegen „Voldemort“. Ich mach dir folgenden Vorschlag, Mia: Ich, wir besitzen ein Manor, ganz in der Nähe von Slytherin Manor, Prince Castle heißt es. Es hat 867 Zimmer, einen riesigen Park und das Meer in der Nähe. Es ist so groß, dass ich vorschlage, dass wir deine Eltern fragen, ob sie dort nicht ebenfalls leben wollen. So wären Raphaels Großeltern auch alle in der Nähe und auch seine Onkeln und Tanten. Wir dagegen sind in der Nähe unserer Geschwister. Stell dich doch nur einmal vor, was wir für eine riesige, gigantische Bibliothek dort einrichten könnten. Wir haben Platz für Pferde und Ponys, im Keller gibt es ein riesiges Labor. Wollen deine Eltern ausgehen, passen wir auf die Kinder auf, wollen wir einmal weg, passen Jane und Robert auf unsere Kinder auf.“
„Habt ihr noch mehr Kinder?“
„Noch nicht, Raphael. Mia macht im Juni ihren Abschluss in Hogwarts und studiert anschließend bei mir Zaubertränke. Wir dachten uns, dass dein erstes Geschwisterchen kurz nach Abschluss des Studiums kommst.“
„Möchtest du überhaupt Geschwister haben, Raphael? Wir haben dich schließlich ziemlich überfahren heute. Erst ein Vater, dann eine Mutter, Großeltern, Tanten, Onkeln und dann auch noch Geschwister. Ich hoffe, das ist nicht zu viel auf einmal.“
„Nein, es gefällt mir. Du hast mich schon öfters umarmt als Mutter und du willst mich auch adoptieren. Ich hätte gerne kleine Geschwister, ganz viele.“
„Dann sind wir uns ja einig“, Severus schmunzelte, so gefiel ihm seine Familie.
„Dann lass uns später Mom und Dad fragen. Außerdem brauchen wir Paten für unseren Sohn.“
„Minerva möchte gerne Patin werden. Dazu würde ich sagen Luc – schließlich bin ich auch Pate seines Ältesten und dann entweder Harry oder Tom.“
„Lass uns alle vier nehmen – unser Sohn hat es verdient, vier Paten zu bekommen, genauso wie alle unsere Kinder.“
„Schon überzeugt.“
Der Abschied aus dem Heim war kurz aber sehr herzlich, jedenfalls was die Heimleiterin und die Betreuerinnen anging. Diese umarmten die vier Kinder, wünschten ihnen alles Gute für die Zukunft. Severus hatte mit der Heimleiterin zudem vereinbart, dass diese ihn umgehend informierte, sollte bei ihr oder einem ihr bekannten Kollegen Kinder mit merkwürdigen „Unfällen“ auftauchen. Die anderen Kinder dagegen ließen sich nicht blicken. Die Heimleiterin ließ die beiden Familien sogar mit dem kleinen Bus ins nahe gelegene Einkaufszentrum bringen. Zur Tarnung gingen die Grangers und Snapes darauf ein, verabschiedeten sich dort dankend von dem Fahrer und verschwanden im ersten Geschäft.
Aber nicht nur Severus bestand auf einer kompletten neuen Garderobe, auch die Grangers ließen es sich nicht nehmen, ihre drei Kinder neu einzukleiden. Zwischendurch legten sie eine Pause ein, aßen in aller Ruhe und unterhielten sich. Louisa schlief zwischenzeitlich kurz ein und wachte danach erholt in den Armen ihrer neuen Mutter auf. „Gut geschlafen, Engelchen?“ Jane Granger strich ihr sanft über die Wange.
„Mmh, war kuschelig.“
„Das freut mich, Engelchen. Dann können wir ja jetzt Spielsachen besorgen, die fehlen uns noch.“
„Wir bekommen Spielsachen?“ Caspian konnte sein Glück kaum glauben.
„Aber natürlich, Spatz, wir brauchen auch noch Möbel für euch.“
„Die besorgen wir aber am besten in der Winkelgasse oder noch besser morgen in Hogsmeade. Da haben Mia und ich bessere „Transportmöglichkeiten“ - hier würde das nur auffallen.“ Severus grinste und zog die Hand seiner Verlobten an seine Lippen.
„Daran hab ich gar nicht gedacht“, gestand Jane Granger lachend. „Es ist einfach nur herrlich hier mit der gesamten Familie zu sitzen. Jetzt müssen wir uns bald nur noch um eine Schule für Raphael und Scarlett bemühen.“
„In Hogsmeade gibt es eine – wir sehen sie uns bald einmal gemeinsam an und entscheiden, ob sie gut genug für unsere Kinder ist. Ansonsten sollten wir uns vielleicht auf Privatunterricht verständigen. Raphael berichtete, dass er gerne malt, zeichnet, bastelt und liest – dafür sollten wir auch noch einkaufen. Außerdem möchten Mia, Raphael und ich euch einen Vorschlag machen.“
„Welchen?“
„Nun, Bob, wir wollten euch fragen, ob ihr nicht zu uns nach Prince Castle ziehen wollt außerhalb der Schulzeit. Ich muss dank Dumbledores Aufenthaltsortswechsel ja nicht mehr ständig in Hogwarts leben und sehe es nicht ein, dass ich meine rare Freizeit dort verbringe. Prince Castle besitzt 867 Zimmer, einen riesigen Park, Stallungen und das Meer ist in der Nähe. Es gibt also Platz genug für uns alle, Baby- und Kindersitter sind so auch ständig in der Nähe wie auch Großeltern, Tanten, Onkel und Geschwister.“
„Bist du dir wirklich sicher, dass du deine Schwiegereltern ständig in der Nähe haben willst, Severus?“
„Ja, wenn besagte Schwiegereltern so nett sind wie meine zukünftigen, dann immer. Außerdem ist die Bibliothek auf Prince Castle so groß, da verschwinden eure 7.000 Bücher völlig“, erklärte Severus listig.
„Das ist natürlich ein Argument“, lachte Robert Granger, verständigte sich mit einem kurzen Blick mit seiner Frau. „Dann nehmen wir euer Angebot sehr gerne an. Wir sorgen dann aber für die Reitmöglichkeiten. Jane, Mia und ich überlegen schon lange, uns Pferde anzuschaffen.“
„Zu Prince Castle gehört eine Herde Highland Ponys – da haben wir erst einmal was für unsere Kinder.“
„Wir haben Ponys?“ Scarlett strahlte.
„Wir haben viele Ponys, Scarlett. Magst du Ponys und Pferde?“
„Ja, sehr gern. Wir waren mal auf einem Bauernhof mit dem Heim, da durfte ich eine Runde reiten. Das war schön.“
„Louisa, Caspian, Raphael – wie steht ihr zu Ponys?“
„Dürfen wir wirklich reiten lernen?“ kam die Gegenfrage von Raphael, während Louisa und Caspian strahlend nickten.
„Dürft ihr, dann sollten wir gleich die entsprechende Kleidung besorgen, wo wir schon hier sind.
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