von DracoGinny
Untitled
„Nein!“ Immer wieder. Immer wieder geht mir das Wort durch den Kopf. Warum? Warum sagt sie nicht einfach mal ja? Wieso musste ausgerechnet sie das Mädchen sein, das ich wirklich und aus tiefsten Herzen liebe? Sie wandte sich immer von mir ab. Immer wenn ich versuche, ein normales Gespräch mit ihr zu beginnen. Jedes Mal! Äußerlich verstecke ich meine Gefühle, doch innerlich schrei ich vor Schmerz. Der Schmerz, den nur sie in mir hervor rufen kann. Ich sehe hinauf, zu den Sternen. Sie sind schön. Das Leuchten, dieses Strahlen. Ich sehe es sonst immer nur in ihren Augen. Immer, wenn sie sich mit Marc trifft, oder sie mit ihren Freundinnen redet. Nur dann. Ich wünsche mir nichts mehr, als das dieses Strahlen einmal, nur ein einziges Mal, mir gilt. Ich hasse sie und doch kann ich meine Liebe zu ihr nicht verbergen. Dafür hasse ich sie. Doch mehr noch liebe ich sie. Verwirrend, doch meine Gefühle sind das auch.
Jemand redet mit mir. Wer kann mich nicht in meinen Gedanken lassen? Ich drehe mich um und sehe meinen besten Freund. Irgendwas versucht er mir zu sagen, doch ich höre ihn nicht. Seine Lippen bewegen sich, doch kein Laut dringt zu mir durch. Wieso sagt er das nicht laut? Ich kann doch keine Lippen lesen. Ich schaue wieder hinauf zu den Sternen. Da oben, ganz weit oben, ist die Hoffnung für ein uns noch sichtbar. Ich kann sie sehen, wenn auch nur ganz wenig, aber ich kann es. Sehen es andere?
Sanft berührt er mich. Brüderlich sanft. Er holt mich aus meinen Gedanken in die Gegenwart. „James, bitte. Lass dich nicht so runter ziehen!“ bat er. Lass ich mich runter ziehen? Ist es nicht eher so, dass ich runter gestoßen werde? Von ihr?
Eine neue Stimme. Wieder verstehe ich nicht ganz, was sie mir sagen will.
„James, das wird schon!“ sagte sie. Was wird schon? Besser? Wird es ein uns geben? Ich schüttele den Kopf. Es wird für mich und sie nie ein uns geben. Ich weiß es! Es wird nichts wieder!
Ich liege in meinem Bett. Meine Freunde haben versucht, mich aufzumuntern. Es hilft nichts. Es war einmal zu viel. Einmal zuviel hörte ich das Wort ´nein´ von ihr. Was sie mir entgegen warf. Meine freunde schnarchen. Ich kann nicht schlafen und stehe auf. Wie automatisch tragen mich meine Füße in den Gemeinschaftsraum. Wie automatisch setzte ich mich in meinen Lieblingssessel. Es sind jetzt vier Jahre her, dass ich sie frage. Vier Jahre, in der ich immer wieder eine Ablehnung erhielt. Lohnt es sich noch, sich darüber Gedanken zu machen? Es wird nie ein uns geben, wieso kann ich sie nicht in Ruhe lassen?
Eine sanfte Stimme. Ich drehe mich um. Vor mir stand Mary. Ihre beste Freundin. „James? Geht es dir gut?“ fragt sie mich. Ja, geht es mir gut? Ich zucke mit den Schultern. Ich weiß es nicht. Die kleine Gestalt sieht mich aus traurigen Augen an. „Bitte. Mach etwas dagegen. Mach etwas gegen die Dunkelheit! Sie fängt dich und lässt dich dann nicht wieder gehen. Lass sie gehen!“ sagte sie. Wieder sehe ich in ihre Augen. Sie hat Recht. Ich muss sie gehen lassen, damit mich die Dunkelheit nicht kriegt. Ich sehe sie vor mir. Sie reicht mir ihre Hände entgegen. Nein, dieses Wesen kriegt mich nicht! Ich stehe auf und umarme die Freundin meiner Liebsten. „Danke!“ flüstere ich ihr zu und ging in mein Bett. Sie wird für immer meine Liebe bleiben. Für immer!
Da kommt er. Seit Wochen schon sagt er nichts mehr zu mir. Hab ich etwas falsch gemacht? Habe ich ihn verletzt? Ich kann ihn doch nicht verletzen. Er liebte mich doch nicht wirklich! Stimmt das denn? Hat Mary nicht versucht, mich vom Gegenteil zu überzeugen? Wie soll ich ihr das Glauben? Kann er überhaupt Lieben? Seine Eltern ja, aber Frauen? Spielt er nicht nur mit ihnen? Wenn nicht, warum sollte ich gerade sein Liebe sein? Er kann besseres finden! „Lily? Was ist los?“ ich drehe mich zu Marc. Ich bin mit ihm jetzt seit über einen halbem Jahr zusammen. Hat sich etwas geändert? Hab ich ihn denn wirklich mal geliebt? Jetzt nicht mehr. Wieder blicke ich zu ihm. Ich sehe und höre sein Lachen, doch wieso erreicht dieses Lachen nicht seine Augen? Warum zeigen diese nur Traurigkeit? Sehen es die anderen denn nicht? Sehen sie nicht, was sich hinter seiner Fassade verbirgt? Ich sehe es. Er ist betrübt. Ihn drückt irgendwas runter. War ich es gewesen? Habe ich ihn einmal zu viel abblitzen lassen? Wollte ich es je? Ihn abblitzen lassen.
„Was hast du?“ Wieder Marc! Was ist mit ihm los? Merkt er meinen inneren Konflikt? Wenn ja, weiß er, dass dieser Konflikt nur James und keinen anderen betrifft. Er steht auf. Er schaut mich böse an und geht. Ich sitze alleine. Wie in Trance stehe auch ich auf und meine Füße tragen mich zum Gemeinschaftsraum.
Hat es einen Sinn, dass ich mir selber noch etwas vorspiele? Das ich mir selber einrede, das da nichts ist? Neben mir senkt sich das Sofa. Ich sehe auf und meine Freundin lächelte mich an. „Du machst dir Gedanken! Wegen ihm?“ fragte sie und stellte fest. Ich nicke. Wie viel weiß sie? Hat sie eine Ahnung? „Rede mit ihm!“ forderte sie auf. Ich schüttele den Kopf. Kann ich einfach so mit ihm reden? Ihm einfach so alles sagen? Wird er es verstehen? Warum musste ich mich doch in ihn verlieben? Wieso kann ich ihn nicht weiterhin hassen? Noch eine Stimme. Können sie mich nicht in Ruhe lassen? „Lily? Sprich mit mir!“ sagte Remus sanft. Remus! Er war der vernünftigste der vier. Kann ich ihm vertrauen? Würde er es James sagen? Ich weiß es nicht. Ich sehe ihm in die Augen. Besorgnis und Mitleid sah ich. Wollte ich das? Nein, das bestimmt nicht.
Langsam stehe ich auf. „Wo willst du hin?“ Mary. Sollte ich es ihr sagen? Nein, ich sag es ihr nicht. Ich will selber mit meinen Gefühlen klar kommen und erst dann bin ich bereit dazu, zu reden. Meine Beine handelten wieder von alleine. Sie trugen mich auf den Astronomieturm. Ich sehe hinauf in die Sterne. Dieses Leuchten und Strahlen. Wo ist es? Ich liebte es bei ihm. Es war immer da. Jeden Augenblick, in dem er mich ansah. Liebt er mich wirklich? Bin ich wirklich die, die er aufrichtig liebt? Ich lächle. Ich lächle so, wie schon lange nicht mehr. Ich setze mich auf den kalten Boden. Ich weiß dass er kalt ist, auch wenn ich diese Kälte im Moment nicht spür. Ich schließe die Augen und sehe ihn. Sehe sein Lächeln, höre seine Stimme und dann wurde es mir klar. Ich liebe ihn wirklich. Ich riss die Augen auf. Auf die Gefahr hin, verletzt zu werden, gehe ich zu ihm und sage ihm, was ich fühle. Denn genau das ist es, was mein herz und auch mein Kopf im Moment will.
Sie geht in den Gemeinschaftsraum und sieht sich um. Nicht weit vom Feuer sitzt er. Mit langsamen schritten geht sie auf ihn zu. Er hört auf mit Lachen und sieht sie an. Nichts weiter. Es wird nichts gesagt, sie blicken sich stumm in die Augen. Die erwartenden Gesichter der Hauskameraden sehen sie nicht.
„Könnten wie vielleicht…?“ Sie deutet auf den Ausgang und er nickt. Sie geht ihm voraus und er ist direkt hinter ihr. Wie von selbst gehen sie hinaus auf die Ländereien, doch immer noch, ohne ein Wort zu sagen. Sie lehnen sich an einen großen Baum und sehen hinauf in die Sterne. „Das Leuchten. Wo ist das leuchten?“ fragte Lily und blickt zu James. „Verloren gegangen. Zusammen mit meiner einzigen und wahren Liebe. Dieses Strahlen sollte nur ihr gehören und es gehört ihr!“ antwortet er, ohne sie auch nur einmal anzusehen. „Warum?“ fragt sie. Er antwortet nicht gleich. Er scheint zu überlegen. „Sie ist nicht so, wie die anderen an dieser Schule. Sie ist schlagfertig, weiß wie sie kontern kann. Sie macht ihr eigenes Ding, ohne irgendjemanden hinterher rennen zu müssen. Bei ihr sehe ich, dass sie ein eigenes Leben hat. Ihre Augen leuchten, wenn sie mit Freunden spricht. Ich liebe dieses leuchten und wünschte mir schon ewig, dieses Leuchten würde einmal mir geschenkt werden. Sie lässt sich nicht so einfach unterkriegen und weiß was sie will. Sie…“ „Nicht weiter reden. Eine Frage hab ich noch!“ unterbrach sie ihn. Er sieht ihr in die Augen. Ohh Gott, wie er diese Augen liebte. „Würdest du sie verletzen! Eine ehrliche Antwort bitte!“ Er sieht ihr ernst in die Augen. „Ich würde sie nie verletzen!“ „Man kann nie nie sagen!“ „Ich kann das. Ich fühle, das sie das einzige Mädchen ist!“ Sie nickt verstanden.
„Kennst du das Gefühl, das man erst etwas vermisst, wenn es weg ist?“ fragt sie wieder und sieht dabei aber weiterhin in die Sterne. Er nickt, was sie aus den Augenwinkeln wahr nahm. „Genauso fühle ich mich. Ich habe ihn verloren und vermisse ihn schrecklicher, als es je der Fall war!“ Wieder sagen sie kein Wort. Er überlegt. „Warum hast du das immer gemacht?“ „Ich weiß nicht. Ich hatte Angst, verletzt zu werden!“ „Ich würde dich nie verletzen!“ „Ich weiß!“ haucht sie und sieht ihm in die Augen. Langsam näherten sich ihre Gesichter aneinander. Der erste, vorsichtige Kuss. Sie trennen sich und lächeln sich an. „Ich will dein Leuchten sehen! Das Leuchten, was du mir geschenkt hast!“ sagt sie. „Ich will dein Leuchten haben. Das Leuchten, was ich an dir so liebe!“ sagte er daraufhin. Ein erneuter Kuss. Verlangend, und doch vorsichtig. Leidenschaftlich und doch langsam!
„Harry. Wie lieben dich. Wir werden dich immer lieben! Hörst du?“ sagte sie zu ihrem Kind. Er ist gefallen. Getötet von ihm. Die Tür bricht auf. Lachen. Höhnisches Lachen. Sie bettelt um das Leben ihres Kindes. Der grüne Strahl trifft sie. Der letzte Gedanke gehörte ihrem Kind. >Wir werden dich immer lieben. Pass auf dich auf, Harry!< Sie geht nun zu ihrem Mann, wird ihn nie verlassen. Hat es nie vorgehabt und es wird auch jetzt im Tot nie machen. Die Liebe überwindet den Tot!
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