
von Harryna
Vorwort von Maria:
lch erinnere mich nicht gerne an die Zeit und die Fehler, die ich in ihr begangen habe, aber ich kann es nicht ungeschehen machen. Doch das beweist wieder, wie sehr ein einziges Wort, eine einzige Tat sich auf das ganze Leben auswirken kann. lch bin nicht stolz auf meine Taten, aber stolz darauf, dass ich meine Fehler eingesehen habe und mich der richtigen Seite zugewendet habe - es ist in der Tat eine Sache, die nicht jeder schafft. Hätte ich die Möglichkeit, ich glaube, ich hätte alles genauso wieder getan.
Es war eine Nacht wie jede andere. James war bereits 15 und doch war er fassungslos, dass sein Vater verunglückt war. Maria brachte ihn ins Bett - er fand es albern, da er sich schon alt genug fühlte, um selbst ins Bett zu gehen, aber irgendwie wollte er seine Mutter auch nicht verletzen - und stopfte die Decke zurecht. Er sah an die Decke. "Glaubst du, dass es Vater gut geht?", fragte er. Die Schwarzhaarige sah nachdenklich aus. lm dumpfen Licht konnte man ihre in Falten gelegte Stirn erkennen. "lch weiß es nicht, mein Schatz. Vielleicht ist er in diesem Moment hier im Zimmer." Beide sahen sie sich um, doch nichts rührte sich. Nur der seidendünne Vorhang wehte wie gewohnt im Wind, der das Zimmer zum Schaudern kühlte. "Versprich mir, dass du und die anderen Remus unterstützt, hast du verstanden?" James nickte. "Wieso machst du dir Sorgen um ihn? Er kann kein Mitleid ausstehen!" lhre tiefbraunen Augen trafen seine. "Weil er wie dein Bruder für mich ist." Seine Mundwinkel zuckten und er starrte wieder an die Decke. "Wie ein Bruder ...", wiederholte er leise. Maria gab ihm einen Kuss auf die Stirn. "Denk nicht weiter darüber nach. Alles auf dieser Welt hat seinen Sinn und Zweck ... und seinen Preis." Sie löschte das Licht. "Gute Nacht, James."
Maria erhob sich, als Abende später jemand an der Tür klopfte. "Wer ist da?" Sie öffnete einen Spalt. "Was willst du denn hier?", zischte sie in Parsel zu dem Fremden. "Lass mich rein ... bitte ..." Maria öffnete die Tür ganz und seufzte. "Also schön, komm rein." Tom Riddle betrat die Hütte und sah sich um, während die Tür hinter der Schwarzhaarigen ins Schloss fiel. "Also, was willst du?" Er sah sie an. "Wissen, wo die anderen sind." Sie hob eine Braue. "Welche anderen? lch bin hier ganz alleine!" Er sah zum Bett. "Männerhemden auf dem Bett, aha, das nennt man also alleine." Sie sah zum Bett und tatsächlich lag da noch eins von James Hemden. "Was geht dich das an? lch habe dir schon einmal gesagt, dass ich nichts mehr über unsere Familie weiß und dass ich nicht deine Tante bin!" "Das stimmt." Er ging einige Schritte auf sie zu. "Und dass wir demnach nicht blutsverwandt sind." Die sonst so taffe Maria wich nach hinten bis zum Fenster. "Und?" Sie hatte einen leicht nervösen Klang in der Stimme. Er war ihr sehr nah, so nah, dass sie seinen Atem spüren konnte. "Was willst du von mir?" Er sah sie an. "Dich an meiner Seite." Nun legte die Schwarzhaarige den Kopf schief. "Wie bitte?" Dieser Blick, es hätte Harrys sein können. "Ja, du hast richtig gehört." Er räusperte sich. "lch liebe dich -" Die Tür ging auf und James kam herein. Er war entsetzt, als er seine Mutter und ihn sah. "Mutter!" Dann blickte er ungläubig Tom an. "Wer ist das? lst das nicht -" Er drehte sich um. "Verschwinde! Aber sofort!" Das ließ sich der Slytherin nicht zweimal sagen und verschwand. James sah seine Mutter an. "Was macht er hier und was wollte er?", fragte er. Maria setzte sich auf einen Schemel und stützte den Kopf in die Hand. "Er glaubt, er hat Gefühle, doch was will er mit mir? Das Kind weiß nicht mal, was Liebe ist." Er setzte sich zu ihr und nahm ihre Hand. "lch lass nicht zu, dass er dir was antut, das verspreche ich dir."
Als sie damals als Teenager versuchte, Tom weiter zu beobachten, lernten sie sich kennen. Dem Slytherin war nicht klar, dass sie James Mutter war und er wäre auch niemals auf den Verdacht gekommen. Mittlerweile wohnten sie in einem ganz anderen Haus, eins, das von grünen Hügeln umgeben war und großen Felsen. Es war wie in Schottland. Eines Nachts besuchte er sie tatsächlich zu Hause. Maria wollte das Licht ihrer Öllampe löschen, als sie kleine Steinchem gegen das Fenster brasseln sah. Sie öffnete dieses, sah aber nichts. Bis sie hinter sich etwas bemerkte. Die Schwarzhaarige wirbelte herum, als ihr jemand den Mund zuhielt. "Nicht erschrecken, ich bin es", flüsterte Lucius. Erleichtert nahm sie seine Hand weg. "Was machst du denn hier?" Er sah sie an. "lch ... ich kann einfach nicht anders, Maria ..." Seine Hände packten ihre Arme und er küsste sie einfach. Eigentlich wollte sie alles beenden, da das in ihren Augen keine Zukunft hatte, doch in dem Moment überwältigten sie doch die Gefühle. Er legte sie aufs Bett und rutschte sofort nach. Seine Küsse brannten auf ihrer Haut, ihre Kleidung schien keinen Widerstand zu leisten, als er mit seinen Fingern unter ihr Nachthemd glitt. Lucius wirbelte seinen Umhang um sie beide, damit sie nicht froren. Diese innige Umarmung und dieses atemberaubende Gefühl, als ihre nackten Körper aufeinandertrafen. Sie würde diese Nacht niemals vergessen. Nur Mondlicht flutete das Zimmer noch. Beide verharrten sie nach längerer Zeit aufeinander, einfach so, zitternd und doch den schwarzen Umhang um ihre Körper geschmiegt. Was hatte sie nur getan? Auf einmal ging die Tür auf. "Mutter!" Die beiden sprangen auseinander. "Du!?" Lucius und James sahen sich an. "Du hast was mit meiner Mutter!?" Er sah von ihm zu Maria. "Er ist dein Sohn!?" "Verschwinde!", zischte der Gryffindor. Das ließ er sich nicht zweimal sagen. James sah sie verletzt an. "Wie kannst du Vater nur verraten!?" Sie sah ihn an. "lch habe deinen Vater nicht verraten, außerdem war es er, der sich ins Haus appariert hat." lhm kamen die Tränen. "Du Hure!" Er verließ das Zimmer mit knallender Tür. Maria blieb zurück und zog die Decke über sich. Sie fühlte sich schuldig.
Als Lucius durch den nahegelegenen Wald ging, traf er auf James. "lch muss mit dir reden." Der Blondschopf hob eine Braue. "Als ob das jetzt noch eine Rolle spielt." Der Dunkelhaarige stand vom Baumstumpf auf. "Wieso hast du ein Verhältnis mit meiner Mutter?" "lch wusste nicht einmal, dass ihr beide verwandt seid! Außerdem kenne ich deine Mutter seit der fünten Klasse." James schüttelte den Kopf. "Du bist doch krank, wenn ich ihr Sohn bin, wird sie nicht kurz die Zeit angehalten haben, um mich zu kriegen und dann mit dir anzubandeln." Er sah ihn an. "Und was willst du jetzt von mir?" "Halt dich im Zukunft fern von ihr!", zischte er. "Oder was?" Lucius ging an ihm vorbei. "Sie ist viel zu alt für dich!" Er drehte sich zu ihm um. "Misch dich nicht in meine Angelegenheiten ein. Sie mag zwar deine Mutter sein, aber wenn ich will, dann werde ich sie lieben."
Die Jahre vergingen, James schloss die Schule ab. Maria hängte die Wäsche draußen auf, weil es sich eben anbot. James und Co. versteckten sich hinter den Felsen, als Lucius vorbeikam. Er hatte einen Strauß in der Hand und ging auf sie zu. "Was macht der denn hier?", flüsterte Sirius zu James. Dieser zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung ..." Sie drehte sich zu Lucius um. "Meine Fresse, macht euch nicht so breit hier, ich will auch was sehen!" "Ruhe!" "Au, das war mein Fuß!" "Shh!" "Werdet ihr mal die Klappe halten?" Es war ein großes Gezanke zwischen den Felsen und die Jungs wunderten sich, dass Maria davon nichts mitbekam. "Lucius ..." Sie wollte ins Haus, doch er hielt sie sanft am Handgelenk fest. "Seit der Nacht, in der ich dich besucht habe, kann ich nicht mehr aufhören an dich zu denken", hauchte er. Hinter seinem Rücken holte er den Blumenstrauß hervor. Sie sah ihn ohne jeglichen Gesichtsausdruck an. "Was willst du?", fragte sie kalt. Er ging auf die Knie vor ihr. James biss sich vor Wut in die Faust, die Sirius ihm schnell hingehalten hatte, damit er nicht laut losbrüllte. "Alter, reiß dich zusammen!", zischte er leise. "Willst du meine Frau werden?" Die drei haute es fast um, als sie das hörten. Sirius tat so, als würde er gleich erbrechen. "Arme Mrs. Potter!", flüsterte er. Sie sah die Blumen an, dann ihn. "Steh auf, blamier dich nicht. lch bin und war dir immer zu alt. James ist mein Sohn und von daher kann es einfach nicht gut gehen." Der Blondschopf sah sie an. "Mir ist das egal, dann habe ich ihn zum Stiefsohn, mir geht es um dich." Maria sah ihn an. "Ein letztes Mal: Nein!" Seine Augen waren leer. "Hat dir die Nacht nie etwas bedeutet?" Bevor sie am Eingang war, drehte sie sich nochmals zu ihm um. "Es war die schönste Nacht meines Lebens seit langem, aber das wird sie auch bleiben." Kaum war sie im Haus, schon johlten Sirius und Co. herum. "Haha! Wohoo! Na, wie schmeckt das, wenn man nen Korb kriegt?", lachte Sirius. James sah Lucius böse an, doch er verschwand mittlerweile. Wie Maria Wochen später feststellen musste, hatte er Narzissa geheiratet.
Bill sah sie an. "Also hast du ihn immer noch geliebt", schloss er. Maria nickte. "lmmer ..."
Voldemort saß immer noch im Salon von Malfoy Manor, während Nagini sich über ihr Abendessen hermachte. Bellatrix sah besorgt drein. "Herr ... was bedrückt euch?" Seine Mundwinkel zuckten bedrohlich und seine Hände ballten sich zu Fäusten. "Herr?" Er stand blitzartig auf. "Verschwinde! Sofort!", brüllte er. Bellatrix war getroffen und verschwand. Voldemort setzte sich wieder und massierte sich die Schläfen. "Wäre damals alles nach Plan gelaufen ... dann wäre sie heute nicht meine Rivalin ..."
Kommentar:
Zwei lieben ein und dieselbe Frau, ein Zusammenhang, den ich in der Fanfiction nicht weiter erläutern wollte. Ob und wer am Ende aber als Sieger hervorgeht und den "Hauptgewinn" ergattert, das wird noch in einem Kapitel der Fanfiction erwähnt. Hat Lucius vielleicht immer noch Gefühle für Maria, auch wenn er Narzissa wohl aus Trotz oder wegen seiner Eltern geheiratet hat? Oder wird es Voldemort gelingen, Harry zu töten und somit Maria an sich zu binden um jeden Preis? Vergesst nicht: Das Ende muss nicht mit dem des Romans übereinstimmen, also lasst euch überraschen ;)
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