von JessicaP
,,Jessica Perry, du Dummtüte!", antwortete sie bissig und warf ihm einen abwertenden Blick zu. ,,Was ist dein Problem Perry? Heute Morgen hast du dich noch an mich gekuschelt als wäre ich dein Freund oder so, und jetzt giftest du mich an als hätte ich dir persönlich das Herz gebrochen." Draco zog die Augenbrauen hoch und lachte abfällig. Jessica musste sich zurück halten, ihm nicht einfach eine zu verpassen. Er sollte einfach die Klappe halten. Nichts verstand er von dem, was in Jessica vorging. Konnte er es sich den gar nicht vorstellen? Oder verstand er sie und machte bloß vor den Anderen wieder auf Eisprinz? Jessica war es egal. Wenn er tatsächlich darauf hinaus war, hier und jetzt Streit mit Jessica anzufangen, dann würde sie mitmachen. ,,Malfoy, wenn ich ehrlich bin, dann glaube ich warst du es, der mich heute Morgen zu sich gezogen hat und darauf aus war mit mir zu kuscheln, nicht? Hmm, seltsam seltsam Draco!", antwortete Jessica ihm und hob die Augenbrauen. Dann flüsterte sie ihm so zu, das die anderen es nicht hörten: ,,Wenn dein Vater das wüsste Malfoy. Ich meine, wenn du so was wie mich zur Freundin haben willst..." Ihr war es egal, wenn sie nicht besonders gut über ihre Abstammung sprach, aber sie wusste, dass sie einen wunden Punkt traf. ,,Perry, wieso erzählst du es den anderen eigentlich nicht?", fragte Draco für alle hörbar. Nun sahen alle zu und Jessica spürte neugierige Blicke auf sich liegen. ,,Ich wüsste nicht von was du redest Malfoy!" In Jessicas Stimme lag eine Kälte, welche sie bis jetzt noch nicht gekannt hatte. Draco begann zu lachen und als er nun auch ein paar fragende Blicke abbekam, sagte er nur: ,,Ich möchte gerne, dass Perry es euch erzählt!" ,,Was, dass die Kleine ein Halbblut ist? Tochter eines Schlammbluts und eines Blutsverräters? Dass sie bei Muggeln aufgewachsen ist?" Jessica sah sich um, und zu ihrer Verwunderung war es Pansy, welche gesprochen hatte. Sie stand in einer Ecke und sah Jessica mit einem diabolischen Lächeln an. Augenblicklich begannen die Slytherins zu flüstern. Auch die Leute in den Portraits huschten umher. Hasserfüllte Blicke folgten Jessica als sie sich gerade auf Draco stürzte. Er sah Pansy ungläubig an, sodass er nicht mitbekam, wie Jessicas Hand geflogen kam und sie ihm mitten ins Gesicht schlug. Kurze stille, jeder starrte die Beiden an, wie sie dort standen, als würden sie sich jeden Augenblick angreifen wollen. Dann kamen Blaise, der Draco packte, und Daphne, die das gleiche mit Jessica tat. Schnell zogen sie die Beiden auseinander und Blaise redete auf Draco ein. Daphne sah Jessica nur mit einem seltsamen Blick an, sagte jedoch nichts. Gerade wollte Daphne etwas sagen, als sich das Loch in der Mauer öffnete und Professor Snape eintrat. Er schien zu bemerken, dass etwas los war. Sein Blick fiel zuerst auf Draco, welcher sich an die Nase fasste, die zu bluten begonnen hatte, dann auf Jessica, welche immer noch mit Mühe von Daphne zurückgehalten wurde. ,,Darüber werden wir später noch reden. Sie werden gebeten allesamt sofort in die große Halle zu kommen." ,,Was ist passiert?", fragte ein Vertrauensschüler, welchen Jessica noch nicht kannte. Snape gab keine Antwort, sondern wies sie nur an, ihm zu folgen .
In der Eingangshalle trafen sie auf die anderen Schüler, welche sichtlich verwirrt waren. Sie sahen wie Professor Dumbledore sagte, sie würden heute Nacht in der großen Halle schlafen, und er ihnen daraufhin Schlafsäcke heraufbeschwor. Endlich schaffte Jessica es, sich von Daphne loszureißen. Daphne blieb stehen und schaute Jessica nach wie sie versuchte zu einem der Gryffindors zu kommen. Nach einer Zeit sah sie Sky und Mila, welche in einer Ecke lagen und sich unterhielten. Schnell lief Jessica zu ihnen und konnte noch gerade das Ende von Skys Satz aufschnappen: ,,... Aber wie hätte Sirius Black rein kommen sollen?" Und Jessica stockte der Atem. ,,Von was redet ihr? Sirius Black?" Sky und Mila tauschten einen angsterfüllten Blick und begannen Jessica zu erzählen. Wie sie vom Essen gekommen waren, der Stau vor dem Portrait der fetten Dame, das verlassene und zerstörte Portrait und schließlich Peeves, der ihnen erzählt hatte, wer es war. Jessica biss sich auf die Lippen. Also war Sirius Black vielleicht noch im Schloss! Allein der Gedanke ließ Jessica erschaudern. ,,Und, wie war es bei dir. Du siehst erschöpft und irgendwie ... wütend aus." Jessica seufzte und begann auch ihnen zu erzählen. Als sie sagte, dass sie Draco geschlagen hatte, konnten sich die Beiden ein Lachen kaum verkneifen, woraufhin sie den wütenden Blick von Percy Weasley zu spüren bekamen. ,,Seid ihr jetzt wohl ruhig? Schlaft!", herrschte er sie an und sie entschieden, dass es besser war,ihn nicht unnötig zu reizen. Jessica legte sich zu den beiden Mädchen. Doch sie schlief in dieser Nacht kaum. Zu viel hatte sie zum Nachdenken, zu viel zum Verarbeiten. Sie hörte sich ein Gespräch von Professor Snape und Professor Dumbledore an und wie es schien, war sie die Einzige, die es verstand. Sie wusste ja auch, dass Remus mit Black befreundet gewesen war. Hatte Professor Snape etwa die Bedenken, dass er ihm geholfen haben sollte? Das erschien selbst Jessica furchtbar absurd. Es würde nicht zu Remus passen...
Irgendwann fand Jessica doch noch den Schlaf, und sie fiel in viele wirre Träume...
In den nächsten Tagen gab es wie es schien kein anderes Thema mehr in Hogwarts, wie das Black eingebrochen war. Sky erzählte Jessica, dass nun das Portrait von Sir Cadogan anstelle der fetten Dame dort hing, und es hätte ihnen wie es schien, nicht schlimmer ergehen können. Es blühten auch die seltsamsten Geschichten auf, wie Black es ins Schloss geschafft hatte. Dass er sich in einen Busch verwandeln konnte, dass er sich unter dem Schloss hinein gegraben hatte, und so weiter. Jessica konnte darüber nur der Kopf schütteln. Ja, irgendwie hatte er es geschafft, aber es war ganz sicher nichts so Verrücktes. Doch auch etwas anderes nahm langsam den Platz in Jessicas Kopf ein. Am Samstag sollten sie das erste Quidditchmatch der Saison spielen, und dann auch noch gegen Gryffindor. Deswegen schlich sich auch immer öfters die Frage in ihrem Kopf, ob Draco nun mit dem Theater um seinen Arm aufhören würde. Sie persönlich hoffte dies. Dann wäre er vielleicht etwas normaler. Doch ihre Hoffnungen wurden zerstört, als Markus Flint wenige Tage vorher das Team im Gemeinschaftsraum zu sich rief. ,,Leute, ihr wisst, dass das Wetter draußen immer mieser wird. Und ich glaube, dass keiner von euch Lust hat, bei solchen Bedingungen zu spielen, oder? Also, wir haben das Glück einen immer noch allzu verletzten Sucher zu haben. Soll ich fragen gehen, ob wir das Spiel verlegen?" Flint grinste Draco an, welcher sich den Arm theatralisch festhielt, so als würde er ihm gleich abfallen. Die anderen nickten, nur Jessica hielt sich raus. Es war unfair, mehr als unfair. Und ihr nächstes Match, gegen Hufflepuff, würden sie im Januar spielen, da würde es also auch nicht besser sein. Und dann würde Draco sich auch nicht mehr wegen irgendwelchen Verletzungen rausreden können. Also schüttelte Jessica bloß innerlich den Kopf und setzte sich mit einem Buch an den Kamin. Das würde mal eine Show werden...
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Kommis?? *Hundeblick*
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