von JessicaP
So. Als Allererstes ein Einziges, Riesiges Sorry! Ich hab das alles hier in dem vergangenen halben Jahr total vergessen! Ich hatte furchtbar viel persönlich um die Ohren und hab den Draht zu Jessi etwas verloren. Ich weiß gar nicht, wie ich in Worte fassen soll, wie sehr es mir Leid tut. Als Entschädigung habe ich versucht, wieder mal ein besseres und längeres Kap rauszuhauen. Ich hoffe wirklich es gefällt euch, und ihr seid mir noch nicht weggelaufen. Vielen Dank und viel Spaß mit diesem Kap ;)
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Einige Tage vergingen im Schloss Hogwarts, ohne dass viel Erwähnenswertes passierte. So kam es eben zu jenem Abend, an welchem die junge Slytherin in ihrem Gemeinschaftsraum saß, um eines ihrer Bücher zu lesen. Mila predigte ihr bereits seit einer vollen Woche, wie kurz die Zeit bis zu den Prüfungen nur noch war, auch wenn es sich dabei noch um über einen Monat handelte.
Doch schaffte die Rothaarige es kaum, sich auf den Text vor ihr zu konzentrieren, denn bereits nach wenigen Minuten kam eine Person deutlich unglücklich und mit dem Gesicht voll mit etwas, was verdächtig nach Schlamm aussah, in den Gemeinschaftsraum gerauscht. Man konnte schon förmlich den Rauch aus Dracos Ohren steigen sehen, als dieser sich geräuschvoll neben ihr niederließ. Nur kurz sah Jessica auf, ehe sie sich wieder den Seiten ihres Buches zuwendete. Erst das mehrfache Räuspern des Jungen neben sich ließ sie ihr Buch endgültig zuschlagen, um ihm ihre volle Aufmerksamkeit zu schenken. Der Blick des blonden Slytherins lag schon deutlich wütend auf ihr und brauner Schlamm tropfte langsam seine Wangen hinunter. Kurz musterte sie sein dreckiges Gesicht fragend, ehe sie schließlich zu Sprechen begann: ,,Was ist denn mit dir passiert?"
Dracos Gesichtsausdruck ließ nur allzu gut vermuten, dass er auf ebendiese Frage gewartet hatte. Denn sofort begann er, wutentbrannt, seine Geschichte zu erzählen: ,,Du weißt ja, dass ich heute mit Crabbe und Goyle in Hogsmeade war, richtig? Nun, nach einiger Zeit bin ich dann diesem Trottel eines Wiesels begegnet. Und als wäre dessen Anblick nicht bereits genug gewesen, kam plötzlich, wie aus dem Nichts, ein Haufen voller Schnee auf mich geflogen, mitten in mein Gesicht herein! Jetzt fragst du dich bestimmt auch, von wem das wohl gewesen ist. Und noch bevor ich diese Frage zu Ende stellen konnte, tauchte plötzlich die Narbenfresse von Potter vor mir auf. Genau dort, von wo der Schlamm auf mich geflogen kam! Ich sag dir, dass hab ich mir nicht nur eingebildet. Und Snape konnte ihn nicht einmal bestrafen, weil dieser Trottel von einem Lupin Potter verteidigt hat!"
Aufmerksam lauschte Jessica den Worten ihres guten Freundes. Mehrere Male warf sie ihm einen vernichtenden Blick zu, oder sah ihn zu den richtigen Augenblicken überrascht an. Mehr als unwahrscheinlich erschien ihr die Geschichte, welche Draco ihr hier weniger glaubhaft erzählen wollte. Deswegen sah sie ihn, als er geendet hatte, auch nur mehr als skeptisch an, und schüttelte dann weniger begeistert den Kopf. ,,Ganz neben der Tatsache, dass ich immer noch nicht allzu begeistert davon bin, wie du meine Freunde bezeichnest, erscheint mir das ganze nicht besonders logisch, weißt du?" Ein lautes Schnauben ertönte vom Slytherin, ein feindseliger Blick traf die Rothaarige. Ohne auch nur ein weiteres Wort von sich zu geben, erhob sich Draco und rauschte, laut mit den Füßen stampfend, an ihr vorbei, hinüber zu Pansy. Diese würde ihm wahrscheinlich mit deutlicher Begeisterung zuhören. Doch dies war Jessica eigentlich derzeitig recht egal. Mit einem hörbaren Seufzen erhob auch sie sich, ehe sie den Gemeinschaftsraum mit schnellen Schritten verließ, und sie sich in Richtung Gemeinschaftsraum der Gryffindors aufmachte.
Als Jessica einige wenige Wochen später die Eingangshalle betrat, wurde sie sofort mit einigen energischen Bewegungen von Marcus an ihren Tisch gezogen. Niemandem in ganz Hogwarts konnte heute entgehen, wie geladen die Stimmung war. Das letzte Quidditchspiel stand ihnen bevor. Gryffindor gegen Slytherin. Derzeitig hatten die Schlangen zwar noch einen deutlichen Vorsprung, doch wer wusste, wie lange dies noch anhalten würde. Mehrere Male hatte Jessica ihre Zwillinge darüber diskutieren hören, wie das Spiel ausgehen musste, damit Gryffindor gewann. Mindestens 50 Punkte würden sie bereits haben müssen, ehe Harry schließlich den Schnatz fing. Und allein dies würde bereits sehr schwer werden, wenn man bedachte, welche zwei Mannschaften hier gegeneinander spielten.
Die Slytherin ließ sich, die Nervosität deutlich ins Gesicht geschrieben, an ihrem Tisch nieder und nahm sich einen Apfel. Es war etwas Leichtes, und sie sah sich nicht in der Lage, mehr als dies zu essen. Von den anderen Tischen trafen sie immer wieder Blicke, teils feindselig, teils aber auch freundlich. Die meisten Schüler jedoch schienen sich nicht entscheiden zu können, wie sie Jessica an diesem Tag behandeln sollten. Einerseits waren wohl alle anderen Häuser außer Slytherin für Gryffindor, andererseits jedoch hatte sich die Rothaarige bereits mehrmals bewiesen.
Nur ein einziges, wirkliches Grinsen schweifte zu ihr hinüber, und auch ohne das Gesicht anzusehen, erkannte sie, dass es sich hierbei um Fred handelte. George daneben sah missmutig auf seinen Teller und schob sein Essen langsam hin und her. Die Gesichtsfarbe beider Jungs sah nicht sehr gesund aus, auch sie schienen furchtbar nervös zu sein. Erst in diesem Augenblick bemerkte sie, wie blass auch Draco war, welcher ihr gegenüber saß, und unsicher auf seinem Platz hin und her rückte.
Während nach und nach die Gryffindor-Mannschaft die Halle betrat, ertönten immer wieder Klatschen und Pfeifen für ebendiese, während die Slytherins allgemein ausgebuht wurden. Umso unwohler fühlte sich die Schlange daher, als sie mit ihren Teamkollegen die Halle verließ, um sich langsam zum Quidditchfeld aufzumachen.
In der Kabine, welche sie sich, zu ihrem Leid, immer noch nur mit Jungs teilen musste, zog sie sich schnell um, und band sich ihre Haare zu einem Dutt, damit wenigstens diese ihr heute keine Probleme bereiten würden. Mehrere Minuten lang jonglierte sie mit ihrem Schläger, während Marcus draußen scheinbar ihre Vor- und Nachteile kontrollierte. Eher weniger begeistert teilte er ihnen eben diese mit, schien jedoch bei Weitem noch derjenige zu sein, den die Nervosität am wenigsten gepackt hatte. Draco hingegen tigerte mit schnellen Schritten umher, seinen Blick aufmerksam umher schweifend. Eine furchtbare Erlösung war es, als ihr Leiter ihnen schließlich verkündete, sie könnten endlich nach draußen gehen und das Spielfeld betreten.
In der Zwischenzeit hatten sich die Tribünen gut gefüllt. Man konnte sich kaum an dem Meer aus rot-gold gekleideten Schüler satt sehen. Eher mickrig wirkten daher die knapp 200 Slytherins, welche etwas zusammen gedrängelt hinter ihren Torstangen standen.
Mit leicht wackeligen Schritten betrat Jessica das Spielfeld. Von der anderen Seite kamen ihnen die Gryffindors entgegen, deren Mienen kaum begeistert waren. Mehr im Hintergrund nahm die Rothaarige Lees Stimme war, welche beide Teams vorstellte. Die ganze Zeit über lag ihr Blick auf den Zwillingen, welchen sie nur kurz zunickte. Heute würde es für diese wohl oder übel kein Küsschen mehr geben, denn Glück konnte die Slytherin ihnen heute leider nicht wünschen. Viel zu wichtig war ihr dafür, dass Slytherin dieses Spiel heute gewinnen würde. Nur kurz nickte sie ihren Rotschöpfen zu, ehe sie sich zum Abflug bereit machte. Sie konnte förmlich ihr eigenes Herz hören, welches ihr bis zum Hals schlug. Mehr als unsicher wanderte ihr Blick umher, sie lauerte fast darauf, dass das Spiel endlich losgehen konnte. Und dann ertönte sie. Die Pfeife ging, und das Spiel begann. So fest sie konnte stieß sich die Slytherin vom Boden ab, und flog schnell davon, bereits auf der Suche nach den Klatschern, um eben jene auf die Mitglieder der anderen Mannschaft zu schießen.
,,Wir haben den Pokal! Wir haben den Pokal!" Immer noch sangen die Gryffindor Mädchen ihr kleines Lied, während im Gemeinschaftsraum ungehemmt gefeiert wurde. Gryffindor hatte sich mit beträchtlichem Vorsprung den Pokal geholt, auch wenn es bei Weitem kein schönes Spiel gewesen war. Mehrere Fouls hatte es gegeben, körperliche Verletzungen hatten sich die Spieler auch zugefügt. Nicht zuletzt waren auch Fred und George des Öfteren daran beteiligt. Doch dies wollte Jessica ihnen vorerst nicht einmal übel nehmen, denn hatte es ihre Mannschaft definitiv oft auch verdient. Sie selber hatte bei dem Spiel alles gegeben, und auch so manches Mal jemanden des gegnerischen Teams getroffen. Doch half alles nichts, wenn Harry schlussendlich den Schnatz gefangen hatte, als Gryffindor die richtige Punktezahl hatte.
Nun saß Jessica zusammen mit ihren Freunden am Kamin und trank ein Butterbier nach dem Anderen. Woher jedoch all das Butterbier und die Süßigkeiten stammten, wollte niemand ihnen verraten. Fred hatte einen Arm um die Schulter der Slytherin gelegt, George neben ihm führte ein angeregtes Gespräch. Skys Kopf ruhte auf Seamus Schulter, welcher mit Dean und Ron über jeden einzelnen Spielzug diskutierte. Ihnen gegenüber saßen Ron und Hermine, welche sich gegenseitig anschwiegen. Ihre Streitigkeiten waren wieder aus dem Weg geräumt, doch hörten die beiden heute Abend wohl lieber zu, als selber mitzureden. Doch sagte das breite Lächeln auf ihren Gesichtern alles, was es zu sagen gab.
Noch über eine Woche sprach das ganze Schloss über den grandiosen Sieg Gryffindors, und jedes Mal,wenn man Harry antraf, lag auf dessen Gesicht ein riesiges Grinsen, die Freude strahlte förmlich aus seinen Augen heraus. Auch das Wetter verbesserte sich mit dem Beginn des Junis stätig. Doch genießen konnten sie dies nur wenig. Denn begann mit eben diesem auch die Prüfungszeit, weswegen sich die meisten Schüler aufs Lernen konzentrierten. Sogar Fred und Georges sah man immer öfters über die Bücher gebeugt. Doch sollten diese ja auch dieses Jahr ihre ZAGs schreiben, womit nicht zu spaßen war.
An eben einem dieser vielen sonnigen Tage sah man Jessica, Mila und Sky draußen an einen der großen Bäume gelehnt im Schatten lernen. Während Mila deutlich blass um die Nase war, und etwas hektisch in ihren Büchern blätterte, betrachtete Sky deutlich skeptisch den Prüfungsplan der Brünetten. ,,Könntest du mir vielleicht erklären, wie bei Merlins gepunkteter Unterhose du es schaffen willst, zwei Prüfungen gleichzeitig zu schreiben?" Mila warf ihr kurz einen vernichtenden Blick zu, ehe sie leicht abwesend murmelte: ,,Das braucht ja wohl kaum deine Sorge zu sein. Kümmer du dich lieber weiter um fliegende Pupsschmetterlinge, oder so ..." Die Antwort Skys war nur ein entsetztes Schnauben, woraufhin die beiden Gryffindors sich gegenseitig wieder anschwiegen, und versuchten, Geschichte der Zauberei zu lernen.
Mehr als belustigt hörte Jessica ihnen während ihrer kleinen Streiterei zu, und versuchte nebenbei die gesamte Biographie Merlins in den Kopf zu kriegen. Wo genau sie dies in ihrem späteren Leben brauchen würde, wusste sie noch nicht. Doch im Falle aller Fälle konnte sie es ja immer noch irgendwelchen Schülern beibringen, die es genau so wenig gebrauchen konnten. Diesen Gedanken behielt sie allerdings lieber für sich, um nicht auch einen von Milas allerliebsten Todesblicken zu kassieren.
,,Wenn ihr mich fragt, war die Prüfung eigentlich gar nicht so schwer!" Breit grinsend verließ Mila die Eingangshalle, ihre beiden Freundinnen neben sich. Skys Gesicht hatte einen leichten Grünton angenommen, und ihre Haare glimmten an den Spitzen immer noch. Die Blondine hatte das Pech gehabt, ihre Prüfung in Verwandlung neben Seamus abzuschließen. Und so kam es, dass einer von dessen Zaubern schief ging, und sich nun die Nachwirkungen an seiner besten Freundin sichtbar machten. Nur Jessica nickte langsam über Milas Aussage, da, Gott sei Dank, auch bei ihr alles gut gelaufen war.
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So ... Langsam kommen wir dem Finale immer näher. Na, was glaubt ihr? Welche Rolle wird Jessica wohl in den finalen Szenen spielen? Erzählt es mir doch mal in den Kommis :)
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