von Jedda
Until the very end
Ich war bei meinen Eltern, während Remus in Hogwarts geblieben war.. Ich hatte auch bleiben wollen, aber Remus hatte es nicht zugelassen. Arthur hatte mich nach Hause gebracht, nachdem Minerva die Kontrolle über die Schule zurück erlangt hatte und Snape geflohen war.
„Nein Tonks, ich gehe alleine. Teddy ist derjenige, der dich braucht. Ich werde es in Hogwarts schon schaffen!“ dann hatte er mich in den Arm genommen, mir durchs Haar gestrichen und mir gesagt, dass er mich liebte.
Ich hatte geweint, hatte so bitterlich geweint, dass es Remus das Herz zu zerreißen schien. „Nein Remus, geh nicht ohne mich!“ habe ich geflüstert, mit Tränen erstickter Stimme. „Was ist, wenn dir etwas passiert? Was ist, wenn du nicht mehr zurückkommst?“ Meine `Stimme hatte vor Angst gezittert. Ich habe gespürt, dass etwas passieren würde, aber das konnte ich ihm nicht sagen.
„Dann bist wenigstens du noch da. Teddy braucht seine Mutter!“ er gab mir noch einen letzten Kuss und machte sich auf die Suche nach Kingsley, der in der Eingangshalle auf ihn hatte warten wollen.
Nun stand ich hier und lief unruhig hin und her, hatte Teddy auf dem Arm, der seelenruhig zu schlafen schien.
„Tonks bitte setz dich hin“, erklang die Stimme meiner Mutter Andromeda.
Ich blieb stehen und starrte sie an. „Ich kann nicht, Mutter.“
Meine Gedanken schweiften zu Remus.
Dem Mann, den ich so sehr liebte…
So sehr hatte ich leiden müssen, bevor wir zusammen gekommen waren.
Immer wieder hatte er mir gesagt, dass es zu gefährlich war, mit ihm zusammen zu sein, aber ich hatte nicht aufgegeben und gekämpft. Und meine Hartnäckigkeit hatte sich ausgezahlt: Wir waren zusammen gekommen, hatten geheiratet und einen Sohn bekommen.
Und diesen Mann sollte ich jetzt einfach so alleine lassen?
NIEMALS!
„Mutter ich gehe nach Hogwarts. Es tut mir leid, aber ich kann ihn nicht alleine lassen! Nimm bitte Teddy… Remus und ich werden bald wieder da sein!“
Ich hatte meiner Mutter, die wusste, dass es keinen Sinn hatte, iher Tochter zu widersprechen meinen Sohn in die Arme gelegt, meinen Umhang angezogen, meinen Besen bestiegen und war in Windeseile nach Hogwarts geflogen.
Sie waren gerade dabei, das Schloss mit Schutzzaubern zu belegen und am Fuße des Schlosses konnte ich unzählige Todesser sehen, die darauf warteten, das Schloss angreifen zu können.
Ich war im Schlosshof gelandet, wo Minerva, Molly, Filius, Horace und ein paar andere Schutzzauber aussprachen.
„Tonks bei Merlins Bart was machst du hier?“ hörte ich Mollys Stimme.
„Molly!“ Ich umarmte die rothaarige Frau. „Ich konnte euch nicht einfach alleine lassen. Wo ist Remus?“
Einen Augenblick lang hatte Molly mich angesehen und genickt. Sie hätte Arthur auch nicht alleine gelassen. „Er ist mit Kingsley auf der Südseite des Schlosses!“
Die Schutzzauber hatten sich über das Schloss wie eine Wand gelegt, es war ein farbenfrohes Spektakel und man hätte es schön finden können, wenn der Anlass nicht ein so trauriger gewesen wäre.
Minervas Stimme erklang und sie bat die Schüler und alle, die mit ihnen kämpften ins Schloss, sie sollten Schutz suchen.
Ich dagegen konnte nur daran denken, so schnell wie möglich die Südseite des Schlosses zu erreichen und zu Remus zu gelangen. Ich brauchte ihn in dieser Nacht und ich war der festen Überzeugung, dass auch er mich brauchen würde. Meine Füße bewegten sich klappernd über den Steinboden und ich konnte nur beten, dass mir meine Tollpatschigkeit nicht ausgerechnet heute in den Weg treten würde.
Ich rannte durch die Gänge, stieg die Treppen hinauf, rannte, rannte und rannte, um so schnell wie möglich bei meinem Mann sein zu können.
Endlich hatte ich die Südseite des Schlosses erreicht, trat durch eine schwere Tür nach draußen und sah mich um. Dort hinten – rechts von mir aus gesehen stand Remus zusammen mit Kingsley. Sie lehnten an der steinernen Mauer und sahen hinaus zum Schild, dass sich über Hogwarts und die Ländereien legte. Wie lange würden die Schutzzauber den Angriffen der Todesser standhalten? Voldemort hatte den Elderstab und war damit praktisch unbesiegbar.
Als Remus meine Schritte auf dem Steinboden hörte, drehten er und Kinsgley sich um, er rannte mir entgegen, hob mich in seine Arme und hielt mich fest. Es war so wunderbar, ihn zu spüren! Ich wollte ihn nie mehr loslassen!
„Verdammt Tonks, was machst du hier? Du solltest nicht hier sein!“ ich konnte sehen, dass in seinen Augen Tränen schwammen.
„Ich konnte dich nicht alleine lassen Remus. Ich liebe dich! Und ich kann nicht seelenruhig zu Hause sitzen und darauf warten, ob du zurückkommst. Ich musste kommen, bitte verzeih mir!“
„Was ist mit Teddy? Wo ist er?“ seine Stimme klang verängstigt.
„Er ist bei Andromeda. Er wird bis zum Sonnenaufgang schlafen und schnarcht genau wie du!“ ich brachte ein schiefes Grinsen hervor, aber auch ich spürte, wie mir Tränen in die Augen stiegen. „Du bist es, der mich heute Nacht braucht!“ sagte ich und ich spürte, wie Remus mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich.
„Ich unterbreche euch ja nur ungern, aber es geht los!“ erklang da die tiefe Stimme von Kingsley und als wir zu ihm herumwirbelten, sahen wir, dass die Schutzzauber zu brechen begannen.
Wir stellten uns neben ihn an die steinerne Mauer, die überdacht war und in die Fenster eingelassen waren und sahen hinaus. Die Mauer aus Schutzzaubern hatte sich beinahe vollständig aufgelöst und ich streckte meine Hand nach meinem Mann aus, der in diesem Moment denselben Gedanken hatte und ebenfalls seine Hand ausstreckte.
Aber es kam nicht dazu, dass wir uns berühren konnten, denn im nächsten Moment erschienen schwarze Schatten am Himmel über Hogwarts und Todesser apparierten zu uns. Ich war nicht mehr fähig, einen klaren Gedanken zu fassen, musste mich auf die Flüche konzentrieren, die ich während meiner Schulzeit und meiner Ausbildung zur Arurorin gelernt hatte.
Grüne, gelbe und rote Strahlen flogen durch die Luft. „Stupor!“ „Avada Kedavra!“ „Crucio!“ „Protego!“ erklang es sowohl von den Todessern als auch von Kingsley, Remus und mir. Diese und zahlreiche andere Flüche erfüllten die Luft, die zu brennen schien.
Aus meinen Augenwinkeln sah ich Greyback, der nun ebenfalls zu uns gekommen war. Ich warf einen Blick zu Remus, dessen Augen blanken Hass widerspiegelten. So viele Jahre hatte er gewartet, diesem Werwolf einmal gegenüberstehen zu können und mit ihm zu kämpfen, ihm all das heimzuzahlen, was dieses grausame Wesen den Lupins angetan hatte.
Aber ich war nicht fähig, ihm zu Hilfe zu eilen, denn ich hatte selbst Todesser, um die ich mich kümmern musste. Wohl oder übel musste ich Remus allein mit der Situation fertig werden lassen.
Nach einer Weile – es schien Stunden gedauert zu haben, spürte ich, wie ich langsam erschöpfte, aber ich durfte nicht aufgeben, mein Leben und das von Remus, Kingsley und vielen anderen hing davon ab! Aber es wurden immer mehr Todesser und auch wenn inzwischen auch Arthur zu uns gekommen war, schien es unmöglich zu sein, die alle zu besiegen.
Und dann geschah es: Ich hörte nur ein „Avada Kedavra!“ sah einen grünen Strahl auf Remus zufliegen und er wurde getroffen. „REMUS!“ ich schrie so laut, wie ich noch nie in meinem Leben geschrieen hatte.
Die Augen meines Mannes waren vor Entsetzen geweitet, er taumelte und ich sah das triumphierende Gesicht von Greyback, der neben ihm stand.
Ich schien in diesem Moment meinen Verstand zu verlieren, denn ich sah mich auf einmal auf Remus zueilen. Ich achtete nicht auf die Stimmen von Kingsley und Arthur, die meinen Namen schrieen und noch bevor mich ein Fluch treffen konnte, spürte ich, wie meine Beine neben Remus nachgaben und ich hart auf dem Boden aufschlug. Mein Zauberstab rutschte aus meiner Hand, aber selbst das merkte ich nicht einmal… Sturzbäche liefen aus meinen Augen. „NEIN!“ wisperte ich verzweifelt und in diesem Moment schoss auch auf mich der tödliche Fluch.
Ich spürte, wie das Leben langsam aus mir wich, griff nach der Hand von Remus, sackte zu Boden und schaffte es gerade noch ein „Bis zum bitteren Ende… Ich liebe dich, Remus und gleich bin ich bei dir!“ zu flüstern…
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