von Isaabella
Tom rieb sich die Hände. Obwohl es erst Anfang September war, hatte es draußen schon minus Grade. Das Kellergebäude, indem er sich befand, spendete nur wenig Schutz vor der Kälte. Tom zog seinen Umhang noch enger um sich. Einen Moment lang musste er an sein warmes, gemütliches Bett im Waisenhaus denken, aber er verwarf den Gedanken sofort wieder. Er konnte sich jetzt kein Gefühl von Schwäche erlauben. Es hatte immerhin eine Zeitlang gebraucht, um dieses Versteck überhaupt zu finden. Und lieber erfror er, als nochmal in dieses heruntergekommene Waisenhaus zurückzukehren, wo man ihn behandelte, als wäre er eine Missgeburt. Mrs Cole, die Leiterin des Waisenhauses hatte bestimmt nicht einmal seine Abwesenheit bemerkt oder war Froh, dass sie ihn endlich los hatte. Tom hatte sich im Waisenhaus, wahrlich keine Freunde gemacht, aber das störte ihn nicht weiter. Er umklammerte seinen Zauberstab noch fester. Es wäre für ihn ein leichtes gewesen ein Feuer zu entfachen, aber leider war es den Schülern strengstes untersagt, außerhalb Hogwarts und in der Muggelwelt zaubern. Er hatte schon viel schlimmere Situationen überstanden. Ein lauter Knall, ries Tom aus seinen Gedanken und lies ihn zusammen schrecken. Er tastete nach einer Kerze, die den Raum nur spärlich erleuchtete und hielt sich in die Richtung, wo das Geräusch gekommen war. Langsam bewegte sich Tom vorwärts. Er musste feststellen, dass seine Hand zitterte. Tom zückte seinen Zauberstab. Die Kerze war zu schwach um den ganzen Gang zu erleuchten, aber er konnte die Umrisse eines Vogels erkennen, der auf dem steinernen Boden lag. Tom musterte das Tier genauer, es war nur eine Eule. Der Junge schnaubte wütend „Verdammter Vogel! Jetzt erschrecke ich schon vor einer Eule!“
Erst jetzt fiel Tom auf, dass der Vogel etwas im Schnabel hielt. Einen Brief, an ihn adressiert. Seine Wut verschwand endgültig, als er den Hogwartsstempel auf dem Pergament erkannte. Ihm war ziemlich egal, dass sich die Eule offensichtlich nicht mehr bewegte, sie war wohl gegen eine Mauer geflogen und dann auf den steinernen Boden gekracht. Schnell nahm er den Brief aus dem Schnabel des Tieres. Er strich über den Umschlag. Sein Name, stand in geschwungen Buchstaben darauf. Er hatte sich schon gefragt, wann er wohl Post von Hogwarts bekommen würde, aber er hatte nicht erwartet, dass der Schulleiter Professor Dippet wusste, dass er sich ihr befand. Neugierig öffnete er den Umschlag.
Sehr geehrter Mr. Riddle,
wir freuen uns Ihnen mitzuteilen, dass Sie zum Vertrauensschüler des Hauses Slyterin ernannt wurden.
Am Anfang jedes Schuljahres müssen sich die Vertrauensschüler um die Erstklässler kümmern, auf den Gängen nach dem Rechten sehen und es ist ihnen erlaubt Schülern Hauspunkte bei einem Vergehen abzuziehen.
Weitere Pflichten werden Ihnen dann vom ihrem jeweiligen Hauslehrern mitgeteilt.
Ich muss sie aber draufhinweisen, dass sie als Vertrauensschüler einen Art Vorbildfunktion haben und deshalb unter keinen Umständen ihr Amt missbrauchen drüfen.
Mit freundlichen Grüßen
Armando Dippet
Tom rieb sich die Hände. Das neue Schülerjahr fing genauso an wie er sich es vorgestellt hatte. Er war nun Vertrauensschüler des Hauses Slyterin. Der erste Schritt war getan, aber es gab noch eine Menge Dinge zu erledigen bis das neue Schuljahr beginnen konnte. Tom grinste. Er musste sich jetzt wirklich beeilen….
Cathy zog genervt ihre Mutter hinter sich her. Sie wollte unbedingt noch ins Geschäft für Qudditischzubehör. Immerhin gab es seit einer Woche den neuen Nimbus 2012, den sie sich schon lange ansehen wollte. „Komm schon Cathy, wir brauchen unbedingt noch einen Festumhang für dich!“, sagte ihre Mum. „Oh, man, ich treffe mich aber gleich mit den Mädels im goldenen Feuerdrachen, kann das nicht warten?“
Nachdem ihre Mutter sie erbarmungslos durch sämtliche „Geschäfte für Festtagszubehör aller Arten“ der Winkelgase geschleift hatte, fand sie doch noch Zeit sich die neuen Besen anzusehen. Als sie wieder aus dem Geschäft kam, fiel ihr zum ersten Mal der schwarzhaarige Junge auf, der ganz versteckt in einer Seitengase stand. Er war ziemlich groß, schlank und gut aussehend. Der Junge starrte sie direkt an. „Warum schaut er mich so an?“ Sie sah schnell weg und dann wieder zu ihm hin, der Junge starrte sie immer noch unentweckt an. „Was ist bloß los mit dem?“ „Irgendwie ist dieser Junge unheimlich, ich schau lieber das ich schnell weiter komme!“, dachte sie.
Schnell ging sie weiter, aber sie spürte, dass der Junge sie immer noch beobachtete. Endlich hatte sie den "goldenen Feuerdrachen" erreicht. Der goldene Feuerdrache war ein kleiner Pub, der sehr beliebt unter den jungen Zauberschülern war, den er wirkte immer einladend und gemütlich.
Tom sah dem Mädchen noch lange nach. Er wusste nicht genau warum, aber irgendwas zog ihn an und faszinierte ihn. Das Mädchen hatte lange braune Haare und war sehr hübsch. Tom hatte schon viele hübsche Mädchen kennen gelernt, den er war sehr beliebt bei den Mädels, aber sie war irgendwie anderes. Er war dem Mädchen bis zu einem Pub gefolgt, aber er konnte ja schlecht hineingehen und einfach hallo sagen. Er kannte sie ja schließlich nicht und hatte sie auch nie zuvor gesehen, aber da sie ihn seinem Alter war, könnte sie ihm selben Jahrgang wie er sein? Seufzend drehte er sich um, er hatte eigentlich keine Zeit für so was, aber das Mädchen hatte ihn anscheinend den Kopf verdreht. Blieb nur zu hoffen, dass sie wirklich nach Hogwarts ging….
Wenige Tage später...
Der Tag der Abreise war endlich gekommen. Cathy war extra früh aufgestanden, um noch die letzten Sachen für ihren Hogwartsaufenthalt einzupacken. Sie stopfte gerade ihren neu gekauften Festumhang in ihre Tasche, als sie plötzlich ein Geräusch hinter sich hörte. Eine schneeweiße Eule war durch das geöffnete Fenster ihres Zimmers hereingeflogen und hatte es sich auf dem Fensterbrett gemütlich gemacht. Ihre Eule fiepte beleidigt. Erstaunt trat Cathy zum Fenster hinüber. Was wollte die Eule von ihr? Brachte sie vielleicht schlechte Nachrichten? Normalerweise brachte ihr ihre Eule Edgar die Post. Nachdem sie dem Vogel den Brief aus dem Schnabel genommen hatte, erhob er sich sofort wieder. Cathy blickte der Eule noch einige Zeit nach bevor sich wieder ihrem Brief widmete. Es war kein Absender, Stempel oder irgendwas auf dem Umschlag zu finden, was darauf hinweisen würde, von wem der Brief stammen könnte. Es stand nur ihr Name darauf, ansonsten war der Briefumschlag vollkommen leer. Sie wollte den Brief gerade öffnen, als ihre Mutter sie rief:" Cathy, Schatz, beeil dich mal ein bisschen du willst doch nicht den Zug nach Hogwarts verpassen! Wir sind eh schon spät dran!“ „Ja, Mum ich komm sofort!“ Schnell stopfte sie den Brief ebenfalls in die Tasche und lief die Treppen mit ihr hinunter.
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