von Jedda
Nach etwa 10min. Fußmarsch waren sie an dem Haus angekommen, in dem sich die Wohnung der beiden Mädels befand. Es war ein dreistöckiges Gebäude, das sich in einer Seitenstraße befand und die Wohnung befand sich im Erdgeschoss. Coleen schloss auf und die Anderen folgten ihr.
Der Flur war schlicht und einfach weiß gestrichen, aber überall hingen Bilder aus Schulzeiten oder mit Freunden und von ihm gingen 5 Türen ab. Alison führte die neuen Freunde gleich zu der 1. Tür auf der rechten Seite und knipste das Licht an.
„Macht es euch bequem!“ sagte sie mit einem freundlichen Lächeln. „Wollt ihr vielleicht was trinken? Wasser? Cola? Tee? Kürbissaft?“
„Kürbissaft!“ riefen alle wie aus einem Mund und lachten im nächsten Moment darüber, dass sie es gleichzeitig ausgesprochen hatten.
Sie befanden sich im Wohnzimmer – ein großer Raum mit hohen Fenstern, der mit Laminat ausgelegt war, einer Sitzecke dessen Möbeln mit schwarzem Leder überzogen waren, einer riesigen Schrankwand mit einem Fernseher und unzähligen Büchern, einem schwarzen Flügel und einem großen Esstisch. Ein offener Türbogen führte in ein dahinter liegendes Büro mit 2 Schreibtischen, Laptops und noch mehr Büchern.
Remus setzte sich auf einen der beiden Sessel und Tonks nahm auf der Armlehne Platz – sie wollte einfach in seiner Nähe sein, Molly, Arthur und MadEye setzten sich auf das 2er Sofa, Dumbledore nahm den 2. Sessel in Beschlag und Minerva und Kingsley setzten sich auf das 3er Sofa – damit blieb zumindest ein Platz für eine der beiden jungen Frauen übrig.
Kurz darauf kamen auch Alison und Coleen ins Wohnzimmer – beide hatten sich inzwischen in bequeme Klamotten geworfen und trugen Becher mit Kürbissaft und Keksen. Alison machte es sich neben Kingsley bequem und Coleen setzte sich neben sie auf die Lehne.
„Bedient euch ruhig“, sagte Coleen, nachdem sie die Sachen auf dem kleinen Couchtisch abgestellt hatten. „Es ist genug für alle da!“
Nachdem alle einen Schluck getrunken hatten und nach dieser Aufregung ein wenig zur Ruhe gekommen waren, ergriff Dumbledore das Wort.
„Wir wollten das eben nicht in aller Öffentlichkeit mit euch besprechen, weil man nie weiß, wer so alles zuhören könnte und nach diesem Todesserangriff konnten wir uns nicht sicher sein, ob nicht doch noch irgendwo Todesser lauerten!“ begann er dann mit ruhiger, gefasster Stimme.
„Das ist schon in Ordnung“, ergriff Coleen schließlich das Wort. „Immerhin habt ihr uns gerettet und dafür sind wir euch etwas schuldig. Aber nun sind wir doch recht neugierig, was ihr uns zu erzählen habt.“
„Also ich denke, ich erzähle erstmal kurz, was jeder Einzelne von uns macht und dann reden wir über das Wesentliche. Das wäre der beste Einstieg, finde ich“, ergriff Kingsley das Wort und blickte in die Runde. Alle nickten zustimmend und Alastor knurrte etwas, das wohl ebenfalls eine Zustimmung sein sollte. „Über Albus Dumbledore wisst ihr ja inzwischen Bescheid, er leitet die Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei in England, diese Dame neben mir ist Minerva McGonagall, sie ist Lehrerin für Verwandlung in Hogwarts und stellvertretende Schulleiterin, außerdem ist sie Hauslehrerin des Hauses Gryffindor.“ Er machte eine kurze Pause, aber Minerva unterbrach ihn nicht, sondern nickte den beiden jungen Frauen nur zu. „Dort im Sessel sitzen Remus Lupin und Nymphadora Tonks“, Tonks warf ihm einen strafenden Blick zu, als er ihren Vornamen nannte, aber sie sah ein, dass er es nur wegen der Vorstellung erwähnte.
„Remus hat in diesem Jahr die Stelle als Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste angenommen. Tonks ist Aurorin und in diesem Jahr ebenfalls in Hogwarts, weil sie ein Auge auf Harry Potter haben soll.“ Schließlich deutete er auf MadEye. „Das ist Alastor Moody oder auch MadEye genannt – warum könnt ihr euch ja denken. Er ist ebenfalls Auror – allerdings im Ruhestand und hat auch Tonks ausgebildet. Askaban verdankt die Hälfte seiner Gefangenen ihm.“
„Kingsley“, knurrte Alastor. „Musst du das immer erwähnen? So wichtig ist das nun auch wieder nicht!“
„Ach komm schon MadEye, das ist nun mal ein Teil deines Lebens. Du kannst stolz drauf sein!“ sagte Tonks und warf einen Blick auf ihren Mentor, der jedoch keine Einwände mehr hatte.
„Das sind Arthur und Molly Weasley. Arthur arbeitet ebenso wie ich im Ministerium für Zauberei. Ich bin genau wie Tonks als Auror tätig, während Arthur in der Abteilung gegen den Missbrauch von Muggelartefakten arbeitet. Molly ist zu Hause, aber sie ist eine sehr gute Hexe und die gute Seele unserer Runde.“ Beendete Kingsley damit die Vorstellungsrunde und nahm noch einen Schluck Kürbissaft.
Alison und Coleen nickten und ließen in Gedanken die Vorstellungsrunde noch mal Revue passieren. „Naja, was mir machen, ist schnell erzählt. Wir sind gerade auf der UNI, sind allerdings in diesem Jahr fertig und suchen uns gerade eine Stelle als Referendare. Alsion möchte gerne Kräuterkunde und Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichten, während ich mich auf Zauberkunst und Wahrsagen entschieden habe.“ Coleen zuckte mit den Schultern als Zeichen dafür, dass damit eigentlich alles erzählt war und lächelte in die Runde.
Sie war gespannt, was ihre neuen Bekannten noch zu erzählen hatten.
„Nun, da ließe sich sicherlich etwas machen“, ergriff Dumbledore das Wort. „Ihr sprecht beide ziemlich gut Englisch und ich könnte mit dem Ministerium sprechen, dass ihr euer Referendariat bei uns in Hogwarts machen könntet. Das heißt, natürlich nur, wenn ihr wollt und bereit seid, aus Deutschland weg zu gehen.“
Alison und Coleen warfen sich einen Blick zu. Das wäre eine super Idee! „Das wäre toll, Professor Dumbledore!“ sagte Alison schließlich.
„Nachdem wir das geklärt haben, könnten wir dann vielleicht auch noch zum Rest kommen. Wir könnten nämlich auch noch ein bisschen Unterstützung gebrauchen“, knurrte MadEye und winkte damit quasi mit dem Zaunpfahl, um auf den Orden hinzuweisen. Ein bisschen Verstärkung im Kampf gegen Todesser konnte schließlich nie schaden und die beiden jungen Hexen machten auf ihn den Eindruck, als würden sie das Team sehr gut ergänzen. Zwar war Lord Voldemort schon in den letzten beiden Jahren besiegt worden, aber man konnte nie wissen, ob und wann er wieder zurückkehren würde.
Dumbledore nickte. Alastor hatte ja Recht – auch der Orden des Phoenix konnte Verstärkung gut gebrauchen.
„Was wir jetzt besprechen, muss auf jeden Fall unter uns bleiben“, sagte er schließlich und blickte zu den beiden jungen Hexen, die ihre Münder schlossen, so taten, als würden sie sie mit einem Reißverschluss schließen und den Schlüssel wegwerfen. „Sicherlich wisst ihr, dass wir in England den Kampf gegen Lord Voldemort führen, der schon vor vielen Jahren an der Macht war und Muggel und muggelgeborene Hexen und Zauberer getötet hat.“
Alison und Coleen nickten, wagten es aber nicht, ihn zu unterbechen.
„Wir haben damals eine Geheimorganisation gegründet, die sich ihm entgegen stellte und haben ihr den Namen „Orden des Phoenix“ gegeben. Leider sind bereits viele Hexen und Zauberer aus unserer Reihe gestorben, deshalb sind wir immer auf der Suche nach neuen Mitgliedern, die uns im Kampf gegen den dunklen Lord – wie wir ihn auch nennen und dessen Gefolgsleute unterstützen. Es gibt Ordenstreffen in unserem Hauptquartier, das sich in London befindet und jeder bekommt Aufträge und Aufgaben, die er zu erfüllen hat. Sei es eine Spionagearbeit oder etwas auszukundschaften.“
„Und wenn ihr sowieso nach Hogwarts kommt, dann könnten wir euch auch in den Orden holen, wenn ihr das wollt“, bemerkte nun Remus und sah die jungen Hexen an. „Wie Alastor schon sagt, können wir ein bisschen Verstärkung immer gut gebrauchen. Man weiß nie, was für Zeiten noch auf uns zukommen.“
Alison und Coleen hatten gespannt dem Vortrag gelauscht und fanden die Idee gar nicht so schlecht. Sie wollten sich gern für das Gute einsetzen.
„Ich wäre dabei!“ sagte Alison.
„Ich auch!“ stimmte auch Coleen zu.
„Gut, ich werde mich morgen mit dem Ministerium in Verbindung setzen und euch dann eine Eule schicken!“ sagte Dumbledore und stand auf. Es war spät geworden und es war ein anstrengender Tag gewesen.
Die Anderen erhoben sich ebenfalls, verabschiedeten sich von ihren neuen Freunden und ließen sich zur Tür bringen. Es war schon nach Mitternacht und alle waren müde, aber sie brachten Tonks und Remus noch sicher zum Hotel und apparierten wieder nach London.
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