von Die Graue Narbe
*Goong* Die Fortsetzung der Fortsetzung ;)
„WAS IST HIER LOS?!“ unterbrach plötzliche eine aufgebrachte, kräftige Stimme den Moment der Starre.
Es war niemand anderes als Vernon Dursley, dessen Augen inzwischen wohl kleiner waren, als der Radius einer Erbse. In seiner Hand hielt er einen großen Knüppel, den er drohend in die Höhe hielt. Als er das zerstörte Wohnzimmer und den ebenso betroffenen Garten war nahm, natürlich mitsamt James, Lily und den Todessern, die allesamt ihre Zauberstäbe kämpferisch in der Hand hielten, schlug er seine Hand krampfhaft auf die Brust und ließ den Knüppel langsam sinken.
„Terroristen… Bombenleger… Po-Potter!“ stotterte er kaum verständlich und rannte so schnell er nur konnte die Treppen hinauf.
„WAS...IST… DENN...HIER…LOS…“ rief nun die aufgebracht klingende Petunia Evans, die sichtlich kurz vor einem Nervenzusammenbruch zu sein schien. Vorsichtig lugte sie die Treppen hinunter und schaute kurz ihrem Freund nach, der zurück in irgendein Zimmer rannte. Als sie dann sah, was den Lärm verursacht hatte, fiel ihr die Kinnlade herunter und sie geriet gefährlich ins Schwanken. Sie schaffte es jedoch rechtzeitig, sich am Treppengelände festzuhalten um schlussfolgernd einen unangenehmen Aufprall zu vermeiden. Ihr Mund zuckte merkwürdig, und noch ehe einer der Todesser einen Fluch auf sie Halsen konnte, rannte sie ihrem überproportionierten Freund panisch hinterher.
Inzwischen hatte sich auch Snape wieder aufgerappelt. Er hatte Glück, denn ein paar cm neben ihm schlug ein großer Brocken hart auf. Nichts desto trotz hatte er eine große, blutige Stelle am Kopf und seine Nase wirkte schiefer, als sie ohnehin schon war.
James Blick schweifte erneut durch das Wohnzimmer (oder zumindest durch das, was noch übrig war). Er bemerkte in Mr. Evans Hand den Bohrer zu erkennen (Der Potter Junge meinte zu wissen, dass es der Bohrer war, da auf der Verpackung dieses Dinges ein Abbild drauf gewesen war), den er soeben von Vernon geschenkt bekommen hatte. Warum um alles in der Welt hielt er das Teil in der Hand?! Und warum beim Barte des Merlin baute er dieses Teil zusammen, während sie keine fünf Meter weiter draußen um Leben und Tod kämpften?! Und auch Mrs. Evans hielt etwas in der Hand, was er gerade nicht genau einordnen konnte…
Doch noch bevor der junge Potter eine logische Schlussfolgerung dafür fand, oder er überhaupt etwas machen konnte, geschah alles ganz schnell. Als hätten sie sich abgesprochen, richtete Mulciber seinen Zauberstab auf die Evans Eltern. Der ungesagte Zauber traf sie und ließ sie zusammensacken. Es sah aus, als wäre es der schlimmste der unverzeihlichen Flüche gewesen.
„MUUUM, DAAAD!“ kreischte Lily als erste und wollte zu ihnen, doch Avery richtete seinen Zauberstab auf sie und schrie „Imperio!“
Die rothaarige Hexe ließ sofort wie eine Marionette den Zauberstab fallen und flog in merkwürdiger Haltung auf Avery zu.
„LILY!“ schrie der schwarzhaarige Potter, der endlich wieder bei Sinnen war und setzte zum Zauber aus. Allerdings wurde er von dem inzwischen zu Bewusstsein gekommenen Lucius Malfoy rechtzeitig entwaffnet und fesselte ihn mit demselben Zauber, den Snape bereits angewandt hatte.
„Ein Moment der Unachtsamkeit, Blutsverräter! Der kann einen viel kosten, nicht wahr? Komm Severus, nimm dir deinen Zauberstab zurück!...“ sagte Avery befehlshaberisch und guckte stolz auf sein Opfer, welches er mit einem Zauber rasch fesselte.
Snape hatte seinen Zauberstab wieder in der Hand und guckte mit einem nichtssagenden Blick auf die rothaarige Hexe.
„…Du hast Recht, Severus. Sie einfach sterben zu lassen, wäre langweilig. Aber wenn wir gleich ihre Muggel-Familie foltern, oder sogar sie selber! Mit einem netten Cruciatus-Fluch macht das ganze viel mehr Spaß!“ Der Wahnsinn stand ihm ins Gesicht geschrieben und dann schrie er mit voller Stimme „CRUCIO!“
Schmerzerfüllt schrie Lily Evans auf. Aus ihren Augen flossen Tränen des körperlichen sowie des seelischen Schmerzes. Ihre Körperhaltung hatte die von Quasimodo, dem Glöckner von Notre-Dame, angekommen.
„LASST SIE IN RUHE!“ schrie James mit aller Kraft, doch diesem Wunsch wollte Avery keineswegs nachgehen. Boshaft lachte er über die sich vor Schmerzen krümmende Hexe.
Die Todesser stimmten in das Gelächter ein, alle, bis auf Bullstrode, der, was die anderen noch nicht wussten, nie mehr lachen würde und Snape, der immer noch merkwürdig guckte. „Komm, mach mit, Severus… zum todlachen…“ brachte Avery es gackernd hervor.
Der angesprochene schaute mit einem leeren Blick in Averys eiskalte Augen und drehte sich dann um.
„Was soll das, Severus?“ fragte Lucius Malfoy, der als ziemlich guter Freund von Snape völlig überrascht von dessen Abneigung war.
„Nichts. Ich würde nur gerne den… langweiligen Teil überspringen und endlich zu dem kommen“ antwortete Severus gelangweilt und zeigte auf seinen Erzfeind.
„Wenn´s sein muss“ sagte Avery und ließ die heulende Lily wie ein Stück Dreck liegen.
Sie schloss die Augen und zitterte am ganzen Körper…
James zitterte ebenfalls ein wenig, kämpfte allerdings dagegen an. Er wusste, was jetzt kommen würde. Schniefelus würde ihn foltern. Aber er durfte keine Zeichen der Schwäche zeigen, nicht vor Schniefelus und den anderen Trotteln… Zumindest wollte er keine Träne vergießen oder um Gnade winseln. Und das aller wichtigste war, dass Lily jetzt nicht mehr gefoltert wurde…
Snape starrte nun mit einem kalten, herzlosen Blick auf seinen Erzfeind und trat auf dessen gebrochene Hand.
James konnte den aufkommenden Schmerz natürlich nicht ignorieren und schrie laut auf.
„Crucio“ sagte Avery und gähnte auf. James Schrei wurde nur qualvoller. Was war das nur für eine bösartige Person? Einen Cruciatus-Fluch gähnend auszuführen, dass konnten wahrscheinlich nur die wenigsten… Und gerade eine dieser Person folterte ihn. Wann würde dieser Schmerz nur nachlassen? Verschwommen nahm er Lilys Schreie und Averys Gelächter wahr. Er wusste nicht, wie lange es dauerte, aber plötzlich passierte etwas Merkwürdiges…
Aus einiger Entfernung kam plötzlich ein lautes, alarmierendes Geräusch auf. Sofern der Potter Junge das noch wahrnehmen und einschätzen konnte, aber irgendwo her kannte er dieses Geräusch. Doch soweit konnte er sich nicht mehr genau erinnern…
Das Geräusch wurde immer lauter und lauter und plötzlich war es da. Was beim Barte des Merlin war das? Der Phönixorden? … Da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen… Warum hatte er nicht den Orden alarmiert? Lily und er hatten doch beide das Phönixmal! Sie hatten es zwar erst seit ein paar Tagen, aber warum um alles in der Welt sind sie nicht darauf gekommen?
Der Schmerz in seinem Körper ließ so plötzlich nach, wie er angefangen hatte. Er fühlte sich so merkwürdig benommen und schloss erst einmal die Augen. Es war wie ein unwirklicher, weit entfernter und doch so realer Alptraum. Erst das laute Schluchzen seiner Freundin ließ ihn wieder die Augen öffnen. Er versuchte, ihr ein sicheres Lächeln zuzuwerfen, doch hatte er keine Ahnung, ob er damit wirklich Erfolg hatte. Allgemein hatte er keine Ahnung, was gerade vor sich ging...
… „KEINE BEWEGUNG, MEINE DAMEN UND HERREN! HIER IST DIE POLIZEI!...“
James Blick fiel auf eines dieser Autos, welches soeben vor dem verwüsteten Anwesen der Evans geparkt hatte. Sein verschwommener Blick wurde nun etwas klarer…
„WIR HABEN SIE UMSTELLT! ARME HOCH UND WAFFEN FALLEN LASSEN!“…
James realisierte gerade. Seine Augen weiteten sich… MERLIN! Politizen waren da! Politizen!!! Wieso waren die da?! Die würden doch alle sterben! Was konnten die schon ausrichten?!?
„Halts Maul du Muggel“ schrie Mulciber wütend und richtete seinen Zauberstab auf den Polizisten. In der Ferne hörte man, wie sich weitere Polizeiautos näherten. Irgendjemand hatte ihnen wohl „helfen“ wollen…
„TUEN SIE IHRE WAFFE WEG! ICH ZÄHLE BIS DREI! EINS, ZWEI…“
„Avada Kedavra“ brüllte Avery und der Polizist, der soeben durch das Megafon eine Ansage gemacht hatte, brach sofort zusammen.
„Diick!“ brüllte ein anderer Polizist aus dem Hintergrund und rannte besorgt auf seinen Arbeitskollegen zu.
„Sectumsempra!“ schrie Snapes ölige Stimme und der Polizist sank blutend in sich zusammen.
„Schönes Ding, Severus. Jetzt aber wieder zurück zu den beiden…“
„IHR SEIT EINFACH ABARTIG!“ schrie die junge Hexe schluchzend, jedoch unüberhörbar laut.
„Ach, das ist also abartig..“ sagte Avery schon fast pervers . Mit einem schiefen Lächeln ging er auf die junge Hexe zu und legte seine Hand um ihren Nacken.„Du bist ein wertloses Schlammblut“ sagte er mit einem krankhaften Lächeln und schaute höhnisch in ihr tränenunterlaufenes Gesicht. Lily hielt seinem Blick zitternd, aber mit ganzen Willen stand.
„Avery, dieser Muggel ist noch nicht besei…“ kam es von Lucius Malfoy, der auf den schwer verletzten Polizist deutete, welcher mit letzter Kraft versuchte, seine Waffe heraus zu ziehen.
„AVADA KEDAVRA!“ schrie Avery mit voller Stimme und abrupt bewegte sich der Polizist nicht mehr.
„Confringo!“ schrie Mulciber und richtete seinen Zauberstab auf die vier Polizeiautos, die soeben gefährlich nah an das Gelände heranfuhren.
Die gewaltige Explosion ließ sie alle zusammenzucken. Die Autos flogen durch die Luft und knallten hart in die Gärten und Häuser der Nachbarn auf.
Ein Schauer lief James den Rücken runter, als er die letzten Schreie der Polizisten hörte. Im Moment wünschte er sich nichts mehr, als mit seinem Schwager wieder am Tisch zu sitzen und über Hexerei und Zauberei zu reden…
Ein erneuter Knall ließ sie zusammen zucken.
Der Potter Junge hatte nicht gesehen, ob einer der Todesser einen erneuten Zauber ausgeführt hatte. Vielleicht einen ungesagten, aber das machte eigentlich keinen Sinn. Kamen noch mehr Politizen? Wohl eher war etwas explodiert…
Schon wieder ein Knall, diesmal viel kraftvoller, ließ ihm einen kalten Schauer den Rücken hinunter laufen. Sein Herz pochte wie wild, als er Fußschritte über den nassen Rasen gehen hörte. Da musste jemand appariert sein. Doch wer? Sein Magen krampfte sich bei dem Gedanken, der ihm gerade in den Kopf kam, unangenehm zusammen.
Waren das Todesser, oder war das sogar Lord Voldemort persönlich?
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