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Fanfiction

Second Life - 16

von Xaveria

„… und das Erste, an was ich gedacht habe, war Sectumsempra aus dem Buch des Prinzen“, sagte Harry, als er auf die Couch im Gemeinschaftsraum sank und seinen Kopf in seine Hände fallen ließ. „Also habe ich ihn benutzt.“

Ron hatte sich interessiert nach vorne gelehnt, doch anhand von Harrys Ton und seine mit blutverschmierten Roben, wusste Hermine, dass, was auch immer passiert war, wirklich grausam gewesen sein musste und dass er ordentlich bestraft wurde.

„Also, was ist passiert?“, fragte Ron, während Hermine fragte: „Du hast einen Zauber aus dem Buch des Prinzen benutzt? Und du hast noch nicht einmal gewusst, wie er wirkt?“

„Es … es war schlimm. Es hat ihn geschnitten. Da war überall Blut--â€

Ron verstummte, aber Hermine hatte das Gefühl gleich in Ohnmacht zu fallen. Wenn Harry Draco verletzt hatte – schwer genug, um ihn aufzuhalten--

„Geht es Draco gut?“, fragte sie flüsternd.

„Was? Ja, Malfoy geht es gut. Snape ist hereingestürmt und--â€

„Also, war Snape in der Nähe“, sagte Ron. „Was hat Malfoy überhaupt im Badezimmer gemacht? Glaubst du, dass es ein Teil von ihrem Plan war?“

„Keine Ahnung“, sagte Harry. „Als ich dort angekommen bin, schien Malfoy wirklich aufgebracht zu sein … so, als wenn er … wenn er geweint hätte.“

Geweint? Sie verstaute das für spätere Spekulationen.

„Armer, kleiner Malfoy“, begann Ron.

„Natürlich war Professor Snape in der Nähe“, ging Hermine wütend dazwischen. „Sein Büro befindet sich vom Badezimmer nur den Korridor hinunter. Was hat er gemacht?“

„Er hat mich für den Rest des Schuljahres für jeden Samstag zum Nachsitzen verdonnert“, sagte Harry deprimiert und Ron schnappte nach Luft.

„Nein, Harry“, sagte Hermine mit einem Ton, der besagte, dass seine Bestrafung allenfalls noch zu milde war. „Was hat er für Draco getan?“

„Oh. Nun, er ist zu ihm hinüber gerannt und hat mit seinem Zauberstab die Schnittwunden geschlossen und er hat eine Art Beschwörung gesungen …“

„Er hat gesungen?“, fragte Ron ungläubig.

„Ja, er hat gesungen“, schoss Hermine zurück. „Die meisten Gegenzauber zum Heilen werden gesungen. Wir haben das im letzten Halbjahr in Verteidigung gelernt, aber ich schätze mal, du hast mal wieder nicht aufgepasst. Aber seitdem ihr das Buch des Prinzen habt, nehme ich mal an, haltet ihr es nicht mehr für nötig etwas Neues zu lernen.“

„Hermine“, sagte Ron, „glaubst du, du kannst mal mit dem verdammten Buch aufhören?“

„Du verteidigst dieses Buch auch noch, wenn Harry Draco fast damit umgebra-“

„Hör mal, ich habe das nicht gewollt, okay? Du weißt, dass ich einen solchen Zauber nie benutzt hätte, nicht einmal gegen Malfoy, aber du kannst nicht dem Prinzen die Schuld zuschieben, er hat nicht geschrieben ‚Probier das aus, das ist echt gut‘ – er hat sich doch nur Notizen für sich selbst gemacht und nicht für irgendjemanden sonst …“

Hermine gab vorübergehend nach. „Ich weiß, dass du so was nicht tun würdest, Harry, aber das ist ernst. Du hättest von der Schule fliegen können! Du hättest Malfoy umbringen können! Du hattest Glück, dass Professor Snape da war.“

„Ich weiß“, sagte er. „Aber Malfoy geht es gut. Snape hat wieder alles in Ordnung gebracht – hat die Wunden geheilt, weißt du, und hat ihn dann zum Krankenflügel gebracht. Er hatte gesagt, wenn er Diptam nehmen würde, würde vielleicht nicht mal eine Narbe zurückbleiben …“

Plötzlich fiel in Hermines Kopf der andere Schuh. An den einen Tag in Verteidigung, als er Harry verhext hatte … Levicorpus …Zaubertränkebuch …‘Mein Vater war ein Muggel‘ … der Gegenzauber zu Sectumsempra … Snape war der Halbblutprinz.

„… jedenfalls, ist es jetzt versteckt. Aber sobald ich mir sicher sein kann, hole ich es mir zurück.“

Hermine schnappte aus ihrer Erinnerung. „Was ist versteckt?“

Ron sah sie an, als ob sie vorgeschlagen hätte, für das Quidditch-Team vorzufliegen. „Das Prinzbuch“, sagte er langsam, als ob sie ihn nur schwer verstehen könnte.

„Warte – halte mal kurz an, entschuldige. Ich habe nachgedacht und ich habe offenbar was verpasst. Warum hast du das Buch versteckt?“

„Weil Snape danach gefragt hat! Er hat es in meinen Gedanken gesehen – er wusste, dass ich von dort den Fluch habe!“

„Professor Snape hat Legilimentik an dir ausgeübt?“, fragte sie. Innerlich zweifelte sie, dass er es überhaupt machen musste. Diese Neuigkeiten bestätigten nur ihre Vermutungen. Er wusste woher Harry es hatte, weil er selbst den Fluch dort hineingeschrieben hatte.

„Ja! Und du weißt ja wie mies ich in Okklumentik bin. Er hat das Buch sofort in meinen Gedanken gefunden.â€

Oder er hat es in deinem schuldigen Gesicht gesehen, dachte sie. „Wo hast du es versteckt?“, fragte sie.

„Im Raum der Wünsche. Du hättest es sehen sollen – es war wirklich unglaublich. So viel Zeug ist darin versteckt … Bücher, Möbel, Zaubertränke, tote Tiere und Dinge … ich musste die Stelle markieren, an der ich es hingelegt habe, oder ich würde es nie wieder finden. Ich habe eine Perücke und ein Diadem auf eine alte Statue gesetzt …“

Ron lachte bei Harrys Beschreibung, aber Hermines Gedanken waren schon wieder weit entfernt. Snapes Buch. Es war Snapes Buch. Sie hatte dieses Ding immer verabscheut, aber jetzt trat sie sich selbst. Sie hätte so viel mehr von ihm lernen können. Der Gedanke das Brauen wirklich von Snape zu lernen – nicht diese lächerliche Fledermaus, die in den Kerkern lehrte, sondern von Snape selbst – es war berauschend. Und etwas, was Harry gesagt hatte, blieb in ihrem Kopf hängen, Soweit wir wissen, hat er sich über etwas Notizen gemacht, was mal gegen ihn verwendet wurde! Was, wenn es da einen flüchtigen Eindruck zwischen den Zeilen von dem jungen Mann, der er mal war, gab?

Auch dort konnte sie vielleicht etwas finden, was sie brauchen würden, etwas, was sie darauf vorbereitete Horkruxe zu jagen. Da Harry letztendlich noch genau nach Rons Entlassung aus dem Krankenflügel bei Slughorn erfolgreich gewesen war. Er hatte einen Schluck von Felix Felicis genommen und irgendwie …lief es alles auf das Buch hinaus, unterbrach sie sich selbst. Alles, einfach alles, lief auf Snape hinaus. Ohne das Buch hätte Harry nie den Felix Felicis gewonnen … Slughorn hatte zugegeben, dass er mit dem jungen Tom Riddle über diese grausame Erfindung gesprochen hatte. Hermine erschauderte. Um deine Seele zu teilen … nur daran zu denken, war eine Abscheulichkeit. Und dennoch glaubt Dumbledore, dass Voldemort es sechs Mal getan hatte.

Eine siebengeteilte Seele … es war fast so undenkbar, wie der Gedanke, dass sie drei die Schule verlassen und diese verdammten Dinger jagen würden müssen. Harry schien noch nicht die logische Verbindung gemacht zu haben, dass sie bald auf der Flucht sein würden – aber dann hatte er auch nicht Snapes Unterricht gehabt, um sein Denken zu lenken. Hermine erkannte, dass sie besser anfangen sollte, für sie alle drei zu planen. Es gab noch vieles zu klären, bevor das Schuljahr zu Ende war.

***

Hermine saß auf ihrem Bett, die Vorhänge waren zugezogen, als sie ihre Listen um sich herum ausbreitete. Erstens, die Dinge, die sie brauchten: ihre Bücher natürlich und Kleidung für sie alle drei. Medizinische Versorgung. Zutaten für Zaubertränke. Ihre ausdehnbare Tasche. Etwas, worin sie wohnen konnten … ein Zelt vielleicht? Sie fragte sich, was aus dem einen geworden, das sie während der Quidditch-Weltmeisterschaft benutzt hatten, und vermerkte sich auf dem Pergament diskret danach im Fuchsbau zu fragen, vorausgesetzt, dass sie, bevor sie aufbrachen, überhaupt noch im Fuchsbau vorbeischauen würden. Kochtöpfe – vielleicht konnte sie ja ein paar von ihren Eltern mitgehen lassen? Falls das nicht klappen sollte, die Küchen …

Die zweite Liste enthielt all die Dinge, die sie noch nachforschen musste. Was genau war ein Horkrux? Wie genau erschuf man einen? Slughorns Erinnerung hatte einen Zauber vorgeschlagen. Und wie werden sie zerstört? Dumbledores List von Horkurxen beinhaltete: das Tagebuch, den Ring, der Kelch von Hufflepuff, Slytherins Kette, die Schlange Nagini … und etwas von Gryffindor oder Ravenclaw. Das Tagebuch und der Ring waren bereits zerstört, aber es waren noch zu viele übrig. Also sollte sie wohl mal nachforschen, welche Relikte, wenn überhaupt, die berühmten Begründer zurückgelassen hatten.

Drittens, ihre Familien. Harrys Familie, auch wenn sie nur zögerlich an sie als solche denken mochte, würde Schutz brauchen, aber sie glaubte, dass sie sich auf den Orden verlassen konnte, damit die Muggel-Familie in ein sicheres Haus gebracht werden würde. Für Dumbledore war Harrys Seelenfrieden, selbst wenn es um die Dursleys ging, oberste Priorität. Aber was war mit ihrer eigenen Familie? Es war offensichtlich, dass es ihnen drei nicht erlaubt war, mit auch nur irgendwem zu reden. Wenn Dumbledore noch nicht einmal den Orden sagte, dass Snape sie nicht verriet, weil er fürchtete, dass es aus jemand herausgefoltert werden würde, da erschien es nur logisch, dass niemand wissen durfte, wo sie sich befanden oder was sie tun würden. Würde er daran denken, ihre Familie, zwei Muggels, die noch niemand getroffen hatte, zu beschützen? Sie würde sich selbst darum kümmern und notierte sich Snape darauf anzusprechen. Und natürlich die Weasleys, welche bereits in viel zu großer Gefahr waren – die meisten von ihnen waren im Orden. Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, dass sie noch weiterer Gefahr ausgesetzt waren. Etwas musste für die Weasleys gemacht werden.

Dort sitzend, umgeben von Büchern und Pergamenten, erlaubte es Hermine zum ersten Mal von der Angst wahrlich betäubt zu werden. Oh, sie war zuvor schon verängstigt gewesen, da gab es überhaupt keine Zweifel. Erst recht jedes neue Jahr, in dem Voldemort immer stärker wurde und Dumbledore Harry gegenüber immer mehr von seinem Erbe offenbart hatte. Aber sie war immer in der Lage gewesen zu handeln – einen Zauber zu sprechen, einen Zaubertrank zu brauen, einen Klub zu gründen – da hatte es immer was gegeben … nun, etwas Greifbares … und wagte sie es überhaupt zu denken? ... ihrem Alter Entsprechendes zu tun. Es lag nichts Angemessenes darin ihren Professor zu heiraten, nichts Angemessenes darin drei Teenager hinauszuschicken, um einen Wahnsinnigen zu zerstören. Ihr Herz raste. Einen Wahnsinnigen, der so gut wie unsterblich war. Und sie war bewaffnet mit was? Einer Maske und einer verzauberten Tasche? Sicherlich konnte da irgendwas nicht stimmen.

Sie stapelte ihre Listen und schob sie unter ihr Bett. Sie konnte es nicht ertragen sie zu sehen, ihre nackte Wahrheit noch länger vor ihren Augen zu haben. Ihr wurde langsam schwindelig vor Panik. Sie wollte ihren Ring benutzen, um Snape zu rufen, damit er sie tröstete, was natürlich lächerlich war. Sie konnte es nicht riskieren, so etwas zu tun und der alleinige Gedanke war schon eine Beleidigung dem Mann gegenüber, der jeden Tag sein Leben riskierte. Wer war sie, die Trost forderte, nur weil sie plötzlich erkannt hatte, dass nicht alles ein Spiel war? Und dennoch wollte sie ihn und so unsinnig es auch war, spürte sie, dass, wenn sie ihn einfach nur ansehen würde, es das verrückte Flattern in ihren Herzen beruhigen würde. Es war ein Gefühl, an dass sie sich langsam gewöhnte, das Gefühl, dass sie ihn sehen musste.

Sie legte sich zurück und schloss ihre Augen. Sie musste schlafen. Sie musste es. Wenn sie schlief, dann würde es bald morgen sein und morgen war Frühstück in der Großen Halle und Frühstück bedeutete Snape zu sehen. Aber hinter ihren verschlossenen Lidern sah sie das Gesicht ihrer Mutter, ihrer lieben Mutter, die nicht protestiert hatte, als Professor Sprout vor sechs Jahren vor ihrer Tür gestanden hatte, um ihr zu erklären, dass ihre Tochter eine Hexe sei. Ihre Mutter, die mit ihrem Vater gestritten hatte, damit sie nach Hogwarts gehen konnte, die sich nie beschwert hatte, dass es zu schwierig sei, über all dies zu schweigen, welche nie angedeutet hatte, dass sie sich vielleicht weniger …bekannte Freunde suchen sollte; ihre Mutter, die sie jedes Jahr stolz zu Hause empfangen hatte, auch wenn sie die Errungenschaften ihrer Tochter nicht verstehen konnte. Auch wenn sie versuchte sie zu vertreiben, füllte sich ihr Kopf mit Bildern von maskierten Eindringlingen und verfluchten Peitschen, das Geschrei ihrer Mutter, der gebrochene Körper ihres Vaters. Sie bedeckte ihr Gesicht mit ihren Händen, als ob dies die schrecklichen Bilder aufhalten würde, die sie folterten. Sie würde noch nicht einmal wissen, wann es passierte. Sie würde weit weg sein, abgeschnitten, nicht in der Lage zu helfen oder Hilfe zu schicken. Keine Tränen kamen, um das aufbauende Gefühl, das alles verloren war, zu erlösen. Es war so gut wie sicher, dass sie scheiterten – wie konnte sie schon erfolgreich sein? Sie würden getötet werden, alle von ihnen, Harry, Ron, ihre Eltern, Snape und sie selbst. Man würde sie gefangen nehmen, foltern, verhungern lassen, zerbrechen. All ihre Geheimnisse würden offenbart werden …

Sie setzte sich auf und zog erneut ihre Notizen hervor. Heute Nacht würde sie keinen Schlaf finden, so viel stand fest, und wenn sie schon nicht schlafen konnte, dann konnte sie zumindest arbeiten. Arbeit würde die Angst vertreiben. Aber die Pergamente lagen unberührt vor ihr und ihre Gedanken wanderten zurück zu Snapes Buch. Ich habe eine Perücke und ein Diadem auf eine alte Statue gesetzt, beharrte Harrys Stimme in ihrem Kopf. Selbst als sie sich selbst schalte – Snape hatte sie davor gewarnt ohne Tarnung durch das Schloss zu schleichen – legte sie den Zauber über sich. Es war absolut wahnsinnig, was sie vorhatte, dachte sie, als sie aus ihrem Bett schlich und in ihre Schuhe schlüpfte. Du bist nicht besser als die Jungen, herumschnüffeln und einfach die Regeln brechen. Und für was? Leise zog sie die Tür von ihrem Zimmer auf, wagte es kaum zu atmen, als sie hindurch glitt.

Jeden Schritt, den sie die Stufen der Wendeltreppe hinab ging, wurde betont, durch ihre Beharrlichkeit wieder umzudrehen. Du benimmst dich wie ein Kind. Snape wird rasend vor Wut sein, wenn er davon erfährt. Das ist es, was du mit seinem Vertrauen tust? Sicherlich wirst du geschnappt werden. Noch wahrscheinlicher rausgeschmissen, beharrte ihr Verstand, als sie durch die Porträtöffnung schlich.

„Wer ist da?“, rief die Fette Dame und Hermine rannte.

Sie berührte mit ihren Zehen kaum den Boden, wollte nicht gehört werden. Verspätete zauberte sie den Muffliato auf sich. Was ist nur los mit dir? Jetzt kannst du dich noch nicht einmal vernünftig verstecken? Benutz dein Gehirn! Sie rannte die Treppen hinauf, erlaubte es ihren Verstand ihre Beschimpfung walten zu lassen, da es zumindest ihre Panik in Schach hielt und ihre Gedanken fern von der Folter ihrer Eltern. Als sie an dem Wandteppich von Barnabas dem Bekloppten vorbeikam, wirbelte sie mit dem Gedanken herum: Ich brauche Professor Snapes Buch. Nach drei weiteren Biegungen war keine Türklinke in der Wand erschienen und dachte an Harry, der versucht hatte, in den Raum zu kommen, den Draco benutzt hatte. Er kam nicht rein, weil er nicht wusste, wofür der Raum benutzt wurde, dachte sie wild. Ich muss dahin, wo die Dinge versteckt werden. Sie wirbelte herum und dachte es erneut. Ich muss dahin, wo die Dinge versteckt werden. Noch einmal. Ich muss dahin, wo die Dinge versteckt werden. Die Türklinke erschien und sie griff danach und eilte nach drinnen.

Auch wenn Harry ihr gesagt hatte, was er in dem Raum gesehen hatte, war sie vollkommen unvorbereitet auf das Ausmaß gewesen. Möbel, einige davon baufällig, waren fast bis unter die Decke gestapelt. Klobige, geronnene Zaubertränke befanden sich in schon fast geschmolzenen Kesseln, die fast jede Oberfläche bedeckten; Unmengen an leeren Flaschen; vertrocknete Tierkadaver – Hermine fragte sich, wie sie selbst mit Harrys Beschreibung unter all den Müll das Buch finden sollte. Eine zerbrochene Skulptur; zerschlitzte Gemälde, die sich in noch heilen Stücken quetschten; zerbrochene Zauberstäbe; matter Schmuck … es würde Jahre dauern, um all das zu durchsuchen. Ihr Blick überflog den Raum, vergeblich hoffend, dass sie eine Statue mit einer Perücke und einem---

Zu ihrer Linken schien ein frischer Weg durch das Durcheinander geschlagen worden zu sein und sie folgte ihm. Bücherstapel und antike Besen waren zur Seite geschoben und der Staub dort schien dünner. Sie überflog das angehäufte Geröll, aber alles, was sie am Ende des Weges sah, war ein altes Kabinett, welches so aussah, als ob es aus hoher Höhe gefallen war. Keine merkwürdig gekleidete Zaubererstatue. Enttäuscht kehrte sie zu der Mitte des Raumes zurück, um ihre Suche fortzusetzen. Es war schwer zu sagen, wo vielleicht etwas verschoben worden war, da alles in diesem Raum irgendwie gestapelt oder irgendwie fehl am Platz wirkte. Aber endlich, gerade als sie schon kurz davor war aufzugeben, erblickte sie die Statue, die sie gesucht hatte. Sie kletterte über die magisch verschmierte Bank – Dutzende von Zauberflüchen bewegten sich unaufhörlich aufblitzend oder mit wechselnder Farbe über die Oberfläche - und erreichte die Büste. Vor ihr lag eine abgenutzte Kopie von Zaubertränke für Fortgeschrittene.

Hermine fuhr ihre Hand über den Buchdeckel, fast schon erwartend, als ob sie dort eine verbliebene Essenz von Snape dort finden würde, aber es war natürlich nur ein Buch. Sie öffnete den Deckel und betrachtete die Worte, die dort in der krakeligen Schrift ihres Professors geschrieben waren. Eigentum des Halbblutprinzen. Sie wollte das Buch nehmen und damit zu ihrem Schlafsaal zurückkehren, doch besann sich dann eines Besseren. Harry würde sicherlich dafür zurückkehren und wie sollte sie es erklären? Als schob sie einen Haufen von moderigen Roben und alten dicken Büchern zur Seite und setzte sich auf den Boden. Sie lehnte sich zurück gegen einen zerbrochenen Tisch und öffnete das Buch.

Langsam überflog sie die Seiten, hielt bei jeder Verbesserung und Notiz am Rande inne, um sie zu lesen. Schon mit sehr jungen Jahren war er überaus talentiert gewesen, erkannte sie, als sie las. Es waren Markierungen in Kinderschrift an einigen grundlegenderen Zaubertränken; eine Notiz neben dem Trank zur Heilung von Furunkeln las: Gänseblümchenwurzel zerreißen. Scheint mehr Saft zu bringen. Als er älter wurde, wurden seine Notizen kryptischer. Neben dem Vielsaftrank stand: Zweimal g-Uhrz. als Uhrz. verb. Klarheit. Faszinierend. Wenn sie doch nur seine Hinweise bei ihrem ersten Brauen des schweren Trankes gehabt hätte.

Sie vergaß Horkruxe und Pläne und Strategien, als sie las, einfach nur seine Expertise aufsog, bis sie die Seite erreicht hatte, die Sectumsempra beinhaltete. N.lebensf. für Feinde, sagte es in seiner winzigen Schrift. Nichts weiter. Für Feinde, wer auch immer sie gewesen sein mochten. Sie dachte an Harrys Unterricht in Okklumentik. Für Sirius? Harrys Vater? Hatte er diesen Fluch gegen sie verwendet? Hatte er, lieber Gott, ihn erfunden? Hermine erlaubte es kaum ihren Gedanken die Tatsache in Betracht zu ziehen, dass Snape aus freien Willen den Todessern beigetreten war. Dennoch war hier der Beweis eines Mannes, der mehr als nur mit seiner Zunge verletzten konnte. Diese eine Nacht – und die Hitze stieg nur schon bei den Gedanken daran in ihre Wangen – diese eine Nacht, in der sie sein Mal berührt hatte, hatte sie nur daran gedacht es zu übersehen, durch es hindurch zusehen, zu dem Mann, den sie unter diesen schrecklich, schönen Roben kannte. Wer war er gewesen in der Nacht, in der das Mal angenommen hatte? Sie bedeckte seine Schrift mit ihrer Handfläche und schloss ihre Augen, versuchte sich den Jungen vorzustellen, den er ihr mit dem Dissimulo Juvenis-Zauber gezeigt hatte. Aber als sie in das Gesicht in ihrer Erinnerung blickte, konnte sie Snapes Augen zurückstarren sehen, dieselben, die sich in die ihren gebohrt hatten, als er sie darum angebettelt hatte seinen Namen zu sagen.

Plötzlich wurden ihre Gedanken durch ein knarrendes Zischen unterbrochen, dass ihr Herz stehen lassen ließ. Die Tür öffnete sich.

Geräuschlos glitt sie nach unten, bis sie flach auf dem kalten Steinboden lag. Der Tarnzauber lag noch immer auf ihr und sie hob eine unsichtbare Hand vor ihr Gesicht, um sicherzugehen, dass sie noch immer versteckt war. Sie verharrte absolut regungslos, kaum atmend, als sie darauf wartete zu sehen, wer den Raum betrat.

„… beantwortete nicht die Frage, was Sie um zwei Uhr morgens im Raum der Wünsche zu suchen haben.“

Bevor sie überhaupt das vertraute Knurren von Professor Snape hören konnte, begannen ihre Nerven von seiner Anwesenheit zu kribbeln. Wer war bei ihm? Wusste er schon, dass sie hier war?

Ihre Frage wurde durch eine gereizte Stimme, die sie augenblicklich erkannte, beantwortet. „Ich könnte Sie dasselbe fragen, Professor. Ich habe hier etwas zu erledigen. Das ist alles, was Sie wissen müssen. Lassen Sie mich in Ruhe.â€

„Draco, ich bin mir sicher, dass Sie erkannt haben, dass der Dunkle Lord mir von Ihrem Kabinett erzählt hat.“

„Warum sollte er--?“

„Weil er weiß, was Sie offenbar nicht begreifen wollen. Sie brauchen meine Hilfe.“

„Tue ich nicht! Es ist schon alles vorbereitet – ich habe einen Kontakt--“

„Ich nehme an, Madam Rosmerta?“

Dracos Stimme kreischte vor Wut. „Ja! Also brauche ich Sie nicht--“

„Und was ist, wenn er stattdessen den Eberkopf benutzt?“

„Er hat noch nie – schmutziges Loch, niemand will dort gesehen werden--“

„Also wissen Sie nicht, dass sein Bruder Aberforth dort die Bar des Eberkopfs führt?“

„Ich--“, Draco klang verunsichert. So leise sie konnte, stand Hermine auf. Sie wollte die Zauberer sehen, die so leise stritten, um in ihren Blicken zu lesen.

„Mal ganz abgesehen von der eindeutigen Möglichkeit, dass er die Schule ohne einen Besuch in einer Bar verlassen würde.“

„Aber sie haben selbst gesagt, dass er das immer macht! Der Dunkle Lord hat gesagt--“

Snape schlug wiederholt mit seinem Zauberstab gegen seine Handfläche. „Der Dunkle Lord will, dass Sie versagen, Draco. Er will Ihren Vater für seine …Unüberlegtheit bestrafen. Er hat mir von Ihren Plänen erzählt, weil er darauf besteht--“

Hermine bekam das Ende von Snapes Satz nicht mehr mit, als ihr Ring heftig zu brennen begann. Sie nahm ihn ab. VERSCHWINDE, stand dort geschrieben. Also wusste er es. Aber wie sollte sie verschwinden? Wenn sie die Tür öffnete, würde Draco wissen, dass sie da war.

Für einen Augenblick entschied sie sich fast dafür, einfach zu rennen. Draco hatte noch nie eine Chance gegen sie gehabt. Aber dann blickte sie in sein Gesicht und Hermine spürte den kalten Schrecken durch ihre Gliedmaßen kribbeln. Sie kannte Draco Malfoy seit seinem elften Lebensjahr, aber sie hatte noch nie den Blick in seinen Augen gesehen, den er jetzt trug. Es war der Blick, den sie in ihrer Erinnerung in dem Gesicht von dem jungen Snape gesucht hatte, der rücksichtslose und verzweifelte Blick eines Todessers. Für Draco war das kein Tanz; kein Spiel, kein komplizierter, doppeldeutiger Plan. Sie und Snape schmiedeten; Draco beabsichtigte zu töten. Als sie dort stand, konnte sie es in seinen Augen sehen und plötzlich verspürte sie keinen Drang mehr zur Tür zu rennen. Wenn er sie hier finden würde, dann würde er sie töten; oder es versuchen und Snape würde ihn aufhalten müssen und seine Tarnung wäre aufgeflogen. Sie riskierte all ihre Leben. Warum war es ihr so wichtig gewesen das Buch zu sehen?

Leise schlich sie zu ihnen. Für einen packenden Moment schien sich Draco umzudrehen und direkt durch sie hindurch zu sehen. Wild blickte sie zu Snape und dachte so etwas wie Angst in seinem Blick zu erkennen, aber dann waren sie wieder schwarz vor Boshaftigkeit. Lautlos näherte sie sich der Bank, über die sie geklettert war. Es gab keinen Weg nach draußen, ohne über sie hinüberzuklettern. Sie wusste, dass sie es besser machen sollte, bevor sie zu ängstlich war noch weiter zu gehen und holte schweigend nach Luft, zog ihre Roben mit einer Hand hoch und kletterte darauf. Snapes Stimme wurde lauter, als sie auf der anderen Seite hinunterkletterte.

„… Bemühungen haben bislang kaum mein Vertrauen in Ihre Fähigkeiten gesteigert! Die Kette, das Met … die Handgreiflichkeiten mit Potter heute—Sie hätten sterben können!“

„Mir ist es egal, was Sie denken! Der Dunkle Lord hat Vertrauen in meine Fähigkeiten! Er hat das hier mir anvertraut und wenn ich ihn getöt--“

„Genug!“, donnerte Snape zur Tür drängend, wo sie zitternd und unsicher darüber nachdenkend, wie sie unbemerkt verschwinden sollte, stand. Er stieß die Tür auf. „Auf Ihre Verantwortung dann, Draco. Sie kennen die Konsequenzen, die Sie erwarten, sollten Sie versagen.“

Hermine rann durch die Tür und versteckte sich hinter einer Rüstung. Ihr Herz pochte stoßweise; sie konnte nicht vernünftig durchatmen. In einer einzigen Bewegung schlug er die Tür hinter sich zu und zog sie hinter der Rüstung hervor.

„Dummes Kind“, zischte er und es lag keine Zuneigung hinter seiner Beleidigung. „Offensichtlich habe ich Ihnen zu viel zugetraut. Genau wie Ihre scheußlichen, arroganten Freunde – einfach nicht in der Lage sich aus den Sachen anderer herauszuhalten. Ich habe Ihnen gesagt, dass Sie Draco mir überlassen sollen.“

„Aber, Sir, ich hatte keine Ahnung, dass Draco hier sein würde – ich wollte nicht--“

„Nicht? Sie waren einfach nur ein wenig Spazieren?“

Sie blickte hinunter auf das Buch, welches sie noch immer mit einer Hand umklammerte. Sein Buch. Sie versuchte es, in ihre Roben zu stecken. Er wäre rasend mit ihr, dafür, dass sie so in seiner Privatsphäre eingedrungen war.

„Was verstecken Sie, Miss Granger?“

Woher wusste er es? Seine Hand schoss hervor und schnappte das Buch aus ihrem Griff. Und sobald es ihre Hand verlassen hatte, war es nicht mehr getarnt und so sichtbar wie Snape selbst. Mit Unglaube und Verachtung schaute er von dem Buch zu ihr.

„Hat Potter Sie darum gebeten, es zu holen?“

„Nein! Bitte, Sir—ich wollte nur--“

„Nur was?“

„Sie sehen.“

„Gehen Sie zurück in Ihr Zimmer“, sagte er kalt. „So liebend gerne ich auch die letzten wenigen, kostbaren Punkte, die Gryffindor noch besitzt, abziehen würde, will ich nicht, dass es irgendwelche Hinweise gibt, dass einer von uns heute Nacht hier gewesen war. Als Bestrafung werden Sie das Wissen haben, dass Ihre Dummheit fast die Pläne des Schulleiters zunichte gemacht hätte, indem Sie nicht nur unser Leben, sondern das Leben aller, die Sie kennen, aufs Spiel gesetzt haben.“


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