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Fanfiction

Second Life - 1

von Xaveria

Ohne aufzublicken löste Snape die Schutzzauber von seinem Büro. Er schob sich durch die Tür und durchschritt schnell den Raum und ließ sich in den großen Ledersessel sinken, wo er gesessen hatte, als Dumbledore ihn zu sich gerufen hatte. Mit seinen Zauberstab auf die Tür gerichtet, schlug er sie zu, aktivierte die Schutzzauber und legte noch einen passwortgeschützten Zauber oben drauf. Dann ließ er seinen Kopf in seine Hände sinken

Durch seine Finger hindurch konnte er das offene Buch und die darin geschriebenen Notizen sehen, die er, wie es ihm schien bereits vor einer Ewigkeit hat liegen gelassen, als die Form eines schimmernden Phönixes ihn erreicht hatte.

„Severus, ich brauche Sie, sofort“, hatte es mit einer erschreckenden Dringlichkeit gesagt und er hatte seine Arbeit hingeschmissen und war augenblicklich durch seinen Kamin in Dumbledores Büro getreten. Dort hatte er den alten Mann auf dem orientalischen Teppich vor seinem Schreibtisch zusammengekrümmt vorgefunden. Der Fluch, der sich in seiner linken Hand ausbreitete, konnte er kaum aufhalten. Es war ein Wunder gewesen, dass er überhaupt seinen Patronus senden konnte.

Närrischer, törichter Mann, dachte er, als er Dumbledores Hand in die seine nahm. Er zauberte einen Barrierezauber an dem Ellbogen des Zauberers, in der Hoffnung, ihm so etwas Zeit zu verschaffen.

„Dobby!“, rief er.

Der Hauself erschien mit einem Knall neben ihm. „Sir?“, fragte er zaghaft.

„Zaubertränke! Mein Vorrat – ich brauche Blutverdicker, Verbrennungssalbe, Fluchbrecher, meinen stärksten Heilungstrank und Vita Secundus – sofort!”

Dobby verweilte nicht lange, um ihm zu antworten, sondern verschwand wieder und ließ ihn mit Albus und der zunehmend lauter werdenden Stimme in seinem Kopf, die schrie, dass Albus Dumbledore im Sterben lag, alleine. Albus Dumbledore würde ihn hier alleine lassen und wenn er das tat, nun, was dann? Für wen würde er dann spionieren? Er würde nichts weiter als ein Todesser sein. Seine Hände zitterten als er den Ärmel von Dumbledores Gewand zur Seite riss. Er zauberte einen Diagnosezauber und zuckte bei dem Ergebnis zusammen.

Dobby tauchte, die Arme voll mit Fläschchen, wieder auf. „Sir“, sagte er.

Snape griff nach der kleinsten Phiole, die die Elfe hielt und rief einen Kelch herbei. Er füllte den Inhalt der Phiole in den wartenden Kelch und fügte etwas von dem Heilungstrank aus einem viel größeren Kolben, wobei er die anderen einfach überging, hinzu. Die Mischung war schwer und zähflüssig, aber es musste reichen. Er kippte den Kelch gegen Dumbledores Mund und bemerkte erleichtert, dass der Schulleiter automatisch schluckte. Snape legte weitere Zauber auf, damit der Trank den Schaden schnell finden konnte und erkannte dann, dass er den Elf noch nicht weggeschickt hatte.

„Das ist dann alles, Dobby. Danke.“

„Aber Sir… Schulleiter Dumbledore…?” Nervös wippte Dobby vor und zurück.

„Wird es wieder gut gehen“, blaffte Snape. „Und du wirst mit niemanden darüber reden.“

Der Elf sah ihn bedenklich an, aber nichtsdestotrotz disapparierte er.

Snape sah sich in dem Raum um, in der Hoffnung, irgendeinen Anhaltspunkt zu bekommen, wo der Schulleiter mit solch einem bösartigen Fluch in Berührung gekommen sein könnte. Er konzentrierte sich auf einen Ring, welcher aufgebrochen und zerstört neben dem Schwert von Gryffindor lag. Er rührte sich, um ihn zu berühren, besann sich dann eines besseren und wandte sich zurück an Dumbledore, welcher sich leicht bewegte.

j„Warum“, sagte Snape ohne Umschweife, „warum haben Sie sich diesen Ring angesteckt? Auf ihm liegt ein Fluch, das war Ihnen sicher bewusst. Warum haben Sie ihn überhaupt berührt?“

Dumbledore antwortete ihm nicht.

„Es ist ein Wunder, dass Sie es geschafft haben hierher zurückzukehren“, fuhr Snape wütend fort. „Auf diesem Ring lag ein Fluch mit außergewöhnlicher Kraft, und uns bleibt nur zu hoffen, dass wir ihn eindämmen können; ich habe den Fluch fürs Erste in der einen Hand eingeschlossen…“

Dumbledore hob seine zitternde, schwärzliche Hand vor sein Gesicht, um sie genauer zu betrachten. Snape beobachtete ihn, erfüllt von Angst, Schmerz und Ekel. All die Jahre. All die Jahre hatte er zu Dumbledore gehört, hatte ihm mit der Erlösung seiner Seele vertraut. Und jetzt, bevor der Krieg überhaupt wirklich begonnen hatte, würde Dumbledore ihn wieder alleine lassen, alleine mit seiner Vergangenheit. Snape hatte sich nie vorgemacht, dass er von den anderen Mitgliedern des Orden des Phönix gemocht wurde oder dass man ihm sogar vertraute. Es war nur Dumbledores beharrliches Bestehen, das seinen Platz unter ihnen sicherte. Jetzt gab es keinen Weg mehr rein, keine Möglichkeit der Hilfe, nichts zu tun, außer abzuwarten, dass seine Duplizität aufgedeckt wurde. Um auf den Tod zu warten. Wie konnte der alte Zauberer nur so leichtsinnig mit seinem eigenen Leben umgehen, wenn so viele andere von seinem abhingen?

„Das haben Sie sehr gut gemacht, Severus. Wie lange, glauben Sie, habe ich noch?“

Snape wandte sich von Dumbledores offenem, vertrauensvollem Gesicht ab. Er wünschte ihn zu schlagen. „Ich bin nicht sicher. Vielleicht ein Jahr. Es ist unmöglich, einen solchen Fluch für immer aufzuhalten. Er wird sich irgendwann ausbreiten, es ist die Art von Flüchen, die mit der Zeit stärker werden.“

„Nun, das vereinfacht die Dinge erheblich“, sagte Dumbledore.

„Wie bitte?“, antwortete Snape zurückschnellend. „Ich glaube, ich kann Ihnen nicht folgen.“

„Ich beziehe mich natürlich auf Voldemorts Plan, dass der arme Draco Malfoy mich umbringen soll.“

„Wie ich Ihnen bereits gesagt habe, Albus, erwartet der Dunkle Lord nicht, dass er erfolgreich ist. Es ist lediglich ein Plan Lucius für seine letzten Fehler zu quälen – damit die Familie mit ansehen muss, wenn der Junge versagt… und bestraft wird.“

„Und ich nehme an, sollte dieser Plan scheitern, dass Sie dann der Nachfolger sind?“

Es entstand eine kurze Pause. Voldemort hatte dies bisher nie wirklich gesagt, aber irgendwie wusste er, dass es wahr sein musste. „Ich glaube, das ist sein Plan.“

Dumbledore nickte. „Nun, ich werde sehr dankbar sein die Qualen dieses Fluches nicht erleiden zu müssen“, sagte er einfach.

„Sie hegen doch nicht ernsthaft die Absicht, sich von Malfoy umbringen zu lassen?“

„Gewiss nicht!“, antwortete Dumbledore. „Sie müssen mich töten.“

Natürlich. Natürlich. Denn wenn es darauf ankam, dann waren Spione doch dafür da, nicht wahr? Man kann sie verhätscheln und sie in Lehrerroben stecken. Man kann sie in geheime Gesellschaften einführen und sie darum bitten das Unheilbare zu heilen. Man kann sie anweisen die Kinder zu beschützen. Aber am Ende erwartet man immer von ihnen, dass sie töten. Sie sind immer die Waffe. Niemals das Schild.

„Möchten Sie, dass ich es jetzt gleich erledige? Oder wünschen Sie ein wenig Zeit, um einen Grabspruch zu verfassen?“ Snape lehnte sich in seinem Stuhl zurück und arrangierte seine Mimik in die von spöttischer Gleichgültigkeit.

Dumbledore lachte leise. „Ich vermag zu sagen, dass sich der Augenblick mit der Zeit selbst auftun wird.“

„Wenn Sie unbedingt sterben wollen, warum lassen Sie es dann Draco nicht tun, und ersparen ihm somit den Zorn des Dunklen Lords?“

„Weil Dracos Seele bis jetzt noch nicht allzu sehr beschädigt ist. Ich möchte nicht, dass sie meinetwegen auseinander gerissen wird.“

„Und meine Seele, Dumbledore? Meine?“

Die Angst hatte immer am Rande gelauert, die Erinnerung an Dumbledores Gesicht, als er ihn angespuckt und geflüstert hatte: „Sie widern mich an.“ Immer war die Vermutung, dass trotz allen Schutzes, Dumbledore ihn noch immer hasste, dachte, dass er nicht der Verachtung wert war. Jetzt kam die Wahrheit ans Licht, dachte Snape mit einer bislang unbekannten Bitterkeit.

„Sie alleine wissen, ob es Ihrer Seele schaden wird, einen alten Mann zu helfen, Schmerz und Demütigung zu vermeiden“, sagte Dumbledore.

„Also gut“, sagte er eisig und passend zu der Kälte in seiner Stimme, erkannte er mit einer plötzlichen und verrinnenden, kalten Sicherheit, dass dies schon immer der Plan gewesen war. „Und wann gedenken Sie, den Orden darüber zu informieren?“

„Sicherlich erkennen Sie, dass dies unser Geheimnis bleiben wird?“, fragte Dumbledore. „Hogwarts wird fallen. Und wenn es das tut, müssen Sie vollkommen in Voldemorts Gunst stehen. Es kann nicht länger hinausgezögert werden. Wie sollten Sie ansonsten Schulleiter werden? Ich verlasse mich auf Sie, dass Sie die Kinder beschützen.“

Die Kinder beschützen, in der Tat.

„Also haben Sie beschlossen mich als Verräter zu brandmarken und mich zurück zum Dunklen Lord zu schicken“, sagte Snape, seine Stimme vollkommen gefühllos, sein Gesicht eine Maske. „Und sollte ich überleben…?“

Dumbledore hielt inne, und für einen Augenblick war Snape dazu hingerissen, dass es speziell für diese Möglichkeit keinen Plan gab, dass die Schuld, die er Lily Potter verpflichtet war, letztendlich eingelöst wurde. Niemand erwartete, dass er den Krieg überlebte, ganz bestimmt nicht Dumbledore und wenn er ehrlich war, erwartete er es selbst nicht. Aber über die Jahre hatte er begonnen zu glauben, dass es möglich wäre, dass jemand – selbst, wenn er es selbst nicht konnte – hoffte, dass er überlebte. Er hatte angefangen zu glauben, dass Dumbledore es tun würde.

„Verstehe“, sagte er.

„Severus“, sagte Dumbledore freundlich. „Mein liebster Severus, ich weiß, was ich von Ihnen verlange. Sicherlich denken Sie nicht, dass ich Sie ohne jegliche Zuflucht zurücklasse? Wir beide wissen sehr wohl, dass Ihre Chancen zu überleben genauso gering sind wie die meinen. Aber ich denke, es gibt eine Möglichkeit unser Geheimnis zu wahren und Ihnen eine Chance auf Ihr Leben zu geben, sollte sich eine ergeben.“

Snapes Lippen verzogen sich und er hob leicht sein Kinn an. Niemand, der ihn nicht persönlich kannte, würde die Erleichterung auf seinem Gesicht erkennen, aber es war offensichtlich, wie seine Brauen verzogen waren, wie die Blässe in seinem Gesicht stand.

„Sagen Sie schon, Albus“, knurrte er.

Dumbledore beugte sich zitternd nach vorne und Snape unterbrach ihn fast, um ihm zu sagen, dass er sich entspannen und seine Kräfte schonen sollte. Aber in diesem Momente spürte er, dass seine Existenz auf einem feinen, unsichtbaren Punkt balancierte und er würde sie hören, jetzt, bevor sich der Punkt wandte und ihn in Stücke zerriss.

„Ich möchte, dass sie Hermine Granger heiraten.“

Snape erbleichte, aber schaffte es nur seine Beine zu kreuzen, bevor er sprach. „Und wie bitte schön soll eine Heirat mit der großartigen Besserwisserin von Gryffindor eine Chance auf mein Leben sichern?“, fragte er. „Ein Leben, das es überhaupt wert ist, zu leben“, fügte er unfreundlich hinzu.

Dumbledore nickte leicht mit dem Kopf, Snapes Elend anerkennend, bevor er fortfuhr: „Hermine ist kein Mitglied des Ordens. Sie ist nicht daran gebunden ihre Geheimnisse zu teilen. Und dennoch ist sie ein Symbol des Lichtes und ich bin mir sicher, im weiteren Verlauf des Krieges wird sie noch an Bedeutung gewinnen. Ihr Vertrauen in Ihnen…“ Er hielt kurz inne, „würde Bände sprechen.“

„Soll ich ihr sofort einen Antrag machen?“, fragte Snape sarkastisch. „Meine Gemächer sind natürlich für jede meiner Schülerinnen ein passendes Zuhause.“

„Miss Granger wird in drei Monaten volljährig sein“, sagte Dumbledore, als ob er von dem Wetter oder dem letzten Quidditch Spiel reden würde. „Wenn Sie zustimmen würden, würde ich sie darauf ansprechen. Offensichtlich wäre dies dann natürlich ein weiteres Geheimnis zwischen uns. Sie beide fahren fort wie gewöhnlich.“

Der einzige Gedanke, der Snape noch bei Verstand hielt, war die einfache und beruhigende Tatsache, dass Hermine Granger niemals zustimmen würde, den schmierigen Zaubertränkelehrer, die kaltherzige Fledermaus aus den Kerkern, zu heiraten. Er war plötzlich für seine Person, die er über all die Jahre kultivieren musste, ungemein dankbar. Da Dumbledore dem tatsächlich bereits einige ernsthafte Gedanken - welchen unergründlichen Verlauf sie auch immer genommen haben mochten - gezollt hatte, war er zu dem Schluss gekommen, dass dies eine gute Idee sein musste.

„Und wie wollen Sie sie für mich umwerben?“, spottete er. „Miss Granger, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! Wie schön es ist Sie zu sehen. Professor Snape hier wird mich umbringen. Heiraten Sie ihn doch und beweisen Sie, dass er bereits die ganze Zeit für den Orden gearbeitet hat.“

Dumbledore lachte leise. „Severus, Sie haben wirklich eine Gabe mit Worten umzugehen. Ich wünschte, ich könnte mich darauf verlassen, dass Sie Miss Granger selbst überreden könnten.“

Snape schnaubte.

„Jedoch bin ich mir im Klaren darüber, dass dies unmöglich ist, so hege ich die Absicht, es ihr so zu präsentieren, wie ich es auch Ihnen dargestellt habe: Als eine Notwendigkeit. Hermine ist das Gefühl von Aufopferung gut bekannt und hat einen guten Gerechtigkeitssinn entwickelt. Ich denke, Sie können sich sicherlich an das Jahr erinnern, in dem die Hauselfen fast gestreikt haben? Sie versteht, was auf dem Spiel steht und ich bin mir sicher, dass sie alles in ihrer Macht stehende unternehmen würde, dass Sie die entsprechende Anerkennung erhalten.“

„Miss Granger ist eine Gryffindor, Albus, und wie Sie bereits sagten, hat sie exakte Vorstellungen von Gerechtigkeit. Sie wird nicht einfach untätig daneben stehen und zusehen, wie ich Sie töte.“ Seine Stimme fiel und bohrte einen Hauch von tiefem Bedauern hinein, dass nicht er es sein konnte, der diese Rührseligkeit aufrecht erhalten konnte. „Sie würde lieber sterben.“

Dumbledore ernüchterte. „Was das betrifft, denke ich, haben Sie Recht. Jedoch erkenne ich keinen besonderen Nutzen darin Miss Granger genau diesen Teil des Planes zu erzählen. Sie muss nur darüber informiert werden, dass Sie zu den Todessern zurückkehren müssen, dass Sie irgendeine Art von Verrat begehen müssen, die Ihre Akzeptanz sichern wird, und dass niemand außer ihr die Wahrheit in dieser Angelegenheit wissen wird.“

Snape sah ihn ruhig an. „Ich wusste, dass Sie Menschen in der Vergangenheit im Namen des größeren Wohles manipuliert haben, aber das ist selbst für Sie hinterhältig, Albus. Hier gibt es kein größeres Wohl. Mein guter Ruf ist kein Grund ein junges Mädchen dazu zu verurteilen-“

„Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass es sehr ritterlich von Ihnen ist, ein junges Mädchen zu schützen-“

„Ein junges Mädchen … ein junges Mädchen! Von all dem geistreichen Gerede abgesehen, ist das vollkommen lächerlich. Sie ist noch nicht einmal 17! Sie ist meine Schülerin! Wenn Sie darauf bestehen, dass ich heirate, warum nicht dann jemand älteren, jemanden, der besser geeignet ist?“

„Ich bin mir sicher, dass es Ihnen nicht entgangen ist, dass die besser geeigneten Hexen tot sind“, sagte Dumbledore rücksichtslos.

Innerlich zuckte Snape zusammen, als ob seine Worte ihn geschlagen hätten. Dumbledore hatte Lily so deutlich in den Raum gezerrt, als ob er ihren Namen gesprochen hätte. „Die, denen wir vertrauen hätten können, sind bereits in dem ersten Gefecht gefallen“, fuhr er fort. „und nur wenige Babys werden während des Krieges geboren…“

„Da gibt es noch Nymphadora.“ Snape verzog sein Gesicht, als er es sagte.

„Nymphadora ist bereits versprochen“, antwortete Dumbledore.

„Beziehen Sie sich auf den Werwolf? Denn er scheint sich wohl kaum – wenn Sie den Ausdruck entschuldigen – in die Tatsache sie zu heiraten zu verbeißen.“

Dumbledore starrte ihn zum ersten Mal an diesem Abend an. „Nymphadora ist in Remus verliebt. Egal, ob er ihre Zuneigung erwidert. Sie würde niemals zustimmen-“

„Dann verzichten wir also auf die Hexe, die mit Recht für ihre Wünsche kämpfen würde, nur um ein jüngeres und viel formbareres Ziel zu verfolgen?“, fragte Snape giftig.

„Wenn Sie darauf bestehen es so zu betrachten.“

Die beiden Männer saßen schweigend da, starrten sich eine Zeitlang an. Dumbledore seufzte.

„Vergeben Sie mir es zu sagen, Severus, aber die Wahrscheinlichkeit, dass dies ihr Leben verändern würde ist gering, wenn sie denn überhaupt besteht. Die Aussichten, dass-“

„Ich mache mir bezüglich meiner Langlebigkeit keine Illusionen“, spukte Snape.

„Dann verstehe ich Ihre Einwände nicht.“

Plötzlich kam sich Snape ziemlich töricht vor, Miss Granger zu verteidigen, wenn es ihm die ganze Zeit hätte klar sein sollen, dass Dumbledore niemals seine kostbare Prinzessin von Gryffindor gefährden würde, wenn er wirklich denken würde, dass ihr Leben in Gefahr war. Sie wurde natürlich nicht als entbehrlich betrachtet.

„Und nichts in meinem Leben würde sich ändern?“, fragte er gezielt. „Ich würde wie bisher weitermachen?“

„Verordnen Sie ihr so viel Nachsitzen, wie Sie auch sonst tun würden, Severus.“

„Dann nehme ich an, es gibt zu dem Thema nichts mehr zu sagen“, sagte er aufstehend. „Sprechen Sie mit Miss Granger, wenn Sie unbedingt müssen, auch wenn ich stark bezweifeln mag, dass sie zustimmen wird.“ Er ging zum Schreibtisch um die Flaschen und Phiolen einzusammeln.

Dumbledore schnappte sich eine schmale, unbeschriftete Phiole, als Snape danach greifen wollte. Er war außergewöhnlich schnell für jemanden, der noch vor einer halben Stunde am Rande des Todes gewandelt war, dachte Snape. Der alte Zauberer hielt die Phiole hoch in das Licht, bevor er in einem leisen, knappen Ton zu sprechen begann, der Snape sagte, dass in ihm eine mörderische Wut tobte.

„Ist das das Vita Secundum?“ Und bevor Snape antworten konnte. „Oh, nein. Nein. Sagen Sie mir, dass Sie nicht-”

„Es ist voll, wie Sie sehr wohl sehen können. Oder hat der Fluch Ihre Sicht beeinträchtigt?“ Snapes Stimme tropfte vor sarkastischer Besorgtheit.

„Warum befindet sie sich in diesem Büro?“

„Ich habe Dobby gebeten sie mitzubringen, neben ein paar anderen Zaubertränken. Die, wie Sie sich vielleicht erinnern können, Ihr Leben gerettet haben.“

„Severus, ich dachte, ich hätte mich bezüglich des Vitas klar und deutlich ausgedrückt. Es ist für Harry und nur für Harry. Das Leben keines anderen ist im Entferntesten so-“

„Wichtig. Ja, ich weiß”, sagte Snape sauer. „Ich sehe, dass meine Sorge in Ihr Wohl vollkommen unangebracht war.“

„Wir haben nicht all die Jahre an diesem Zaubertrank gearbeitet, um ihn für Trivialitäten zu verschwenden“, zischte Dumbledore.

„Ich bin mir sicher, dass mich Ihr Mangel an Besorgnis bezüglich Ihres eigenes Leben beruhigen wird, wenn ich es Ihnen nehmen muss“, sagte Snape, entriss die Phiole aus Dumbledores Hand und mit einem wehenden Gewand verließ er das Büro.

Noch immer in seinem verbleichten Ledersessel sitzend, hob Snape seinen Kopf aus seinen Händen und sah sich in seinem Gemach um. Alles schien erstaunlich normal zu sein; unverändert: ein Stapel von zusammengerollten Pergamentrollen auf seinem Schreibtisch, ein kleines Feuer in seinem Kamin, den abessinischen Läufer seiner Mutter auf dem Steinboden, wo er, seitdem er dem Hogwartskollegium beigetreten war, gelegen hatte und diese Gemächer als sein eigen betrachtete. Und dennoch, obwohl es vermutlich Monate dauern würde, bis all dies passieren würde, spürte Severus Snape, dass sein Leben, wie er es gekannt hatte, vorbei war.


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