von MadSeverusSnape
Als Severus die Augen aufschlug,sah er zwei vertraute Gesichter über sich gebeugt.
Blinzelnd wollte er sich aufsetzten,doch zwei Hände drückten ihn wieder auf seine Matratze.
„Lassen sie das,Severus. Seien sie einmal vernünftig.“,sagte Dumbledore ruhig und sah kurz zu Samantha,die eine Hand auf die Hand ihres Vaters gelegt hatte.Es war ein eigenartiges Gefühl.Es war so,als ob sie einen Teil ihres Körpers,ihres Herzens,ihres Lebens wiedergefunden hatte.Sie hatte Severus gesucht und gefunden.Und sie war überglücklich.Der ,wenn auch winzige,Körperkontakt mit ihm tat ihr unheimlich gut und gab ihr ein warmes Gefühl.Seine Handflüche war rau,doch sein Handrücken war unerwartet weich.Als sie anfing,mit ihrem Daumen über den Handrücken zu streichen,zuckte Severus zusammen.Seine kalten schwarzen Augen schossen zu ihr hinüber.Dumbledore fragte sich,was geschehen war.
Ein leichtes Gefühl des Schams machte sich in Samantha breit.Sie versuchte seinem Blick standzuhalten,schaute aber nach wenigen Sekunden weg.Dann hielt sie es für eine gute Idee,ihre Hand ganz von ihm zu entfernen und gerade als sie sie wegziehen wollte,schloss sie die starke Hand von Severus um sie.
Als sie ihn ansah,war da wieder dieses Zucken um die Mundwinkel und seine Augen funkelten.Dann schloss er sie und Samantha lächelte.
Nach weiteren stillen Minuten erhob sich Dumbledore und bat Samantha,ebenfalls mitzukommen.
Widerwillig ließ Samantha Severus' Hand los und stand auf.Severus schien eingeschlafen zu sein.
„Wir sollten ihn nun schlafen lassen.Kommen sie.“ Leise summend und mit einem gemischten,komischen Ausdruck in seinen blauen Augen ging er hinüber zum Kamin.Er ließ Samantha wieder zuerst flohpulvern und folgte ihr nach wenigen Sekunden.
Gleich nachdem Dumbledores Saum in den Flammen verschwunden war,schlugen Severus' Augen auf.
Vorsichtig und leise,als befürchtete er,Dumbledore könnte ihn doch noch hören,stieg er aus seinem Bett und stieg nun selbst in seinen Kamin.Mit dem deutlichen Ruf: „Mein Büro!“ verschwand er wieder in den grünen Flammen.
Am nächsten Tag sah Severus wieder aus wie der Severus Snape,den alle kannten.Strenge,bedrohliche Miene,wehender schwarzer Umhang,schneller Gang.So rauschte er durch die Gänge.
Die Schüler,die an den Seiten laut lachten,verstummten sofort als er vorbeilief.Ihnen allen wäre es wohl lieber gewesen,er wäre noch länger auf seiner Forschungsreise gewesen.
Als er vor den großen Türen der Großen Halle fiel ihm sogleich etwas auf:Irgendetwas fehlte.Und er war sich sicher,er war froh,dass es fehlte.Nach einigem Nachdenken fiel es ihm dann ein:Lockharts Bild war weg!Anscheinend hatte er es abgehangen oder Albus war endlich zu einer vernünftigen Entscheidung gekommen.Jedenfalls kam es Severus nur gelegen,nicht mehr in dieses arrogante Gesicht blicken zu müssen.
Mit einem spöttischen Grinsen ließ er die Türen auffliegen,die sogleich einen lauten Knall erzeugten,als sie an die Wände klatschten und wieder zufielen.
Das brachte ihm einen bitterbösen Blick von Minerva ein,die aber auch sonst im Moment nicht gut auf ihn zu sprechen war.
Sie war es dann auch,die ihn mehr oder weniger begrüßte: „Na,schön auf Reisen gewesen,wie?Ich hoffe,sie haben etwas Nützliches herausfinden können.“
Severus ignorierte sie entschieden und setzte sich mit leicht hochgezogener Augenbraue an den Tisch.
Heute sollte eine kleine Lehrerversammlung stattfinden,worauf Severus natürlich keine große Lust hatte.
Fast alle waren anwesend,bloß Dumbledore fehlte noch.
Severus ließ seinen Blick durch den große Raum schweifen und ganz plötzlich schien er nicht zu glauben,was er sah.Das konnte doch wirklich nicht deren ernst sein:Dort,genau über den Türen der großen Halle,hing Gilderoy Lockharts Bild in vergrößert und winkte den anderen Lehrern immer wieder freundlich zu.Sein Grinsen sollte wohl verlockend sein....er quittierte es mit einem Schnauben und drehte sich nach rechts,als er angesprochen wurde.
„Severus,ich habe mich gerade gefragt,ob-“
„Ja.“,war die knappe Antwort des Zaubertranklehrers.
„Kann ich vielleicht gleich mit dir mitkommen und den Vorrat mitnehmen?“,fragte Remus Lupin,der schon wieder ein wenig mehr mitgenommen aussah.In den paar Tagen vor dem Vollmond war es meistens auch nicht gerade leicht für einen Werwolf.
„Wenn es sein muss.“ Severus zuckte mit den Schultern.Er hatte jetzt nicht viel für Gesellschaft übrig.
Dann gingen die Türen erneut auf,dieses mal vernehmbar leiser und sanfter,und Albus Dumbledore glitt hinein.
Mit strahlender Miene klatschte er in die Hände und setzte sich zu seinen Kollegen.
„Guten Tag,meine lieben Kollegen.“,begrüßte er sie und schaute alle einmal an.Bei Severus trafen sich ihre Blicke.Die schwarzen Augen von Severus funkelten herausfordernd und in den blauen Augen von Dumbledore konnte man ein klein wenig Verärgerung und Sorge ausmachen.So hatte Dumbledore Severus doch gesagt,dass er ihm alles,was sie besprechen würden,mitteilen würde.Er sollte sich noch ein wenig mehr ausruhen,sonst gäbe es möglicherweise Schwierigkeiten bei dem kommenden „Ausflug“,den Dumbledore nun ankündigen würde.
Doch Severus war trotzdem erschienen und Dumbledore hätte es wissen müssen.
Schließlich ließ er von dem Schwarzhaarigen ab und blickte wieder in die Runde.
„Sie wissen,warum sie hier sind?“
Als die meisten nickte und sich räusperten fuhr Dumbledore fort.
„Gut.Ihr Ausflug,ich werde sie nicht begleiten,besteht darin,in den Verbotenen Wald zu gehen,um nötige Zaubertrankzutaten und Pflanzen zu besorgen,die für den weiteren Unterricht wichtig sind.Sie kennen diesen „Ausflug“ bereits und heute ist er wieder einmal nötig.“
„Oh wunderbar,wunderbar.“,gluckste Lockhart und seine Augen funkelten,wie die eines kleinen,aufgeregten Kindes. „Das wird bestimmt lustig,nicht wahr?“
„Oh ja...“,murmelte Severus kaum vernehmbar und schnaubte. Lockhart schien es ja tatsächlich wieder prächtig zu gehen.
„Nun denn.“ Die Köpfe die gerade eben noch alle zu Lockhart umgedreht waren,huschten wieder nach vorne zu Dumbledore. „Ich würde sie bitten,Minerva,Filius,Pomona,Gilderoy und....“ Er blickte wieder zu Severus. Dieser blickte ihn zornig an und Dumbledore wandte sich seufzend wieder ab. „...und Severus,morgen früh in den Verbotenen Wald zu gehen.Eine Liste mit allen Zaubertrankzutaten finden sie bei Severus und die Liste mit den nötigen Pflanzen bei Pomona.“ Dumbledore hatte sich wahrlich überwinden müssen,Severus loszuschicken.Aber wahrscheinlich wäre es tatsächlich zu auffällig gewesen,den Zaubertränkelehrer persönlich nicht mitgehen zu lassen.So klar wie in den letzten Tagen und Wochen wurde ihm noch nie vor Augen geführt,was er von Severus verlangte. Er sah mitgenommen aus,kränklich bleich,mager und doch war er erst 36 Jahre alt.
Den Rest der Versammlung sprachen sie über die noch anstehenden ZAG-Prüfungen und über ein,zwei Schüler,die in den letzten Tagen des Öfteren nachsitzen mussten.
Nachdem alles Nötige besprochen war,ging Lupin schließlich mit Severus mit,um sich seinen Vorrat für den Wolfsbanntrank zu holen.
„Danke nochmal,Severus.Das ist wirklich nicht selbstverständlich.“
Severus antwortete nicht.
„Also...“,zögerte Lupin. „viel Glück beim Suchen und Finden im Verbotenen Wald.“
Severus nickte und dann schloss er die Tür.
Er hatte nicht wirklich Lust,die Aufgabe zu erledigen,aber er selbst stimmte mit Dumbledore darüber ein,dass frische und selbst ergatterte Zuatetn und Pflanzen nun einmal die besten waren und außerdem sparte es enorme Kosten.
Seufzend legte der Zaubertranklehrer seinen Umhang ab,als er zurück in seinem Privatzimmer war.
Al saß wieder auf seiner Bettkante und ein silbernes Tablett mit eine ebenso silbernen Kelch und Brot mit einem Gesicht aus Eigelb und Eiweiß waren auf ihm platziert.
Severus' Lippen kräuselten sich.Dieser Hauself ließ es sich nicht nehmen....ständig versuchte er,seinem Meister gute Laune einzubringen,was meistens kläglich scheiterte.
Doch der Magen des Zaubertranklehrer knurrte mal wieder und er ließ sich dazu herab,das Brot mit dem Gesicht zu essen.
Nach einer kalten Dusche setzte er sich mit einem Buch aufs Bett und startete den Versuch,zu lesen,doch Fragen ohne Antworten lauerten in seinem Kopf,die ihm keine Ruhe ließen.
Irgendwann brummte sein Kopf so heftig,dass er das Buch förmlich in die Ecke schmiss und sich hinlegte.
Al,der gerade fertig damit war,sein grünliches Gefieder zu putzen,starrte ihn an.Etwas vorwurfsvolles und nachdenkliches lag in seinem Blick.
„Guck nicht so,putz' weiter.“,knurrte Severus,als er den Blick seines treuen Begleiters bemerkte.
Al fing laut an zu kreischen,was Severus hochfahren ließ.Sein schwarzes Haar war ihm wild ins Gesicht gefallen und fluchend wand er sich,um den irischen Phönix in die Hände zu bekommen.
„Sei still,verdammt!“Al,bei Merlin!Wenn ich dich in die Finger kriege!“ Er warf seine Haare wieder nach hinten und gab somit wieder seinen schwarzen,funkelnden Augen preis.
Al war derzeit schon flüchtend weggeflogen und hatte sich provokativ auf seinen Severus' Schreibtisch gesetzt.
„Wie du meinst.“,fauchte Severus und würdigte seinen Phönix keines Blickes mehr.
Die nächsten beiden Stunden verginge schweigsam;Severus hatte seinen Gedanken nachgehangen und hatte immer noch keine Antwort auf seine Fragen gefunden.Wie genau sollte es mit Samantha weitergehen?Sollte er noch mehr auf sie zugehen?Warum hatte sich Zoe so verändert? Er schien es selbst nicht so richtig wahrzunehmen,doch er dachte viel über die Mutter von Samantha nach.Zu viel.
Dann kam er zu Voldemort.Wer war die angeblich so treue Todesserin in seinen Kreisen? Wie war er an die Formel dieses Giftes gekommen? Wie konnte er Voldemorts Vertrauen wieder erlangen? Was würde als nächstes mit ihm geschehen?
Letzteres würde er wahrscheinlich am ehesten erfahren.
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Im Gryffindorgemeinschaftsraum herrschte ähnliche Stille,denn Harry und Ron waren eingefallen,dass sie ja auch irgendwann mal anfangen sollte,sich den Stoff für die ZAG-Prüfungen anzusehen.
Hermine hatte einige Wochen vor ihnen bereits damit angefangen,hatte sich aber nicht die Mühe gemacht,den beiden Jungs etwas auf die Sprünge zu helfen.
Gerade hing Harry über die Fragebögen,die Lockhart ihnen gestern überreicht hat.Er meinte,sie sollten sich das alles gut einprägen,da er mit Sicherheit viele von diesen Fragen für die Prüfung auswählen wird.
„Aber Hermine...sagtest du nicht,die Lehrer mischen sich nicht in die Prüfungen ein?Kommen nicht andere Zauberer,um uns zu prüfen?“,fragte Harry und sah von der Frage: „Welche Farbe hatte der Umhang,den ich trug,als ich den Vampier vertrieb?“
„Vor allem...so ein Mist hat doch nichts mit Verteidigung gegen die dunklen Künste zu tun!Ich wünschte,wir hätten weiterhin Lupin...“
Hermine nickte verständnisvoll. „Allerdings...sie mischen sich normalerweise nicht wirklich in die Prüfungen ein.Ich weiß jedoch nicht,was man Lockhart zutrauen kann....“
Jetzt nahm auch sie ihre Fragebögen in die Hand und beim Lesen wurden ihre Augen immer mehr zu Schlitzen. Dann lachte sie plötzlich schrill und übertrieben auf. „Das ich nicht lache.Was für wunderbare Fragen.Der hat sie doch nicht mehr alle! Was ist meine Lieblingsfarbe? Welche ist meine Naturhaarfarbe? Wie hieß die nette Hexe,die mich damals bei der Jagd nach Werwölfen zum Kaffee eingeladen hat? Was soll das?“
Sie formte die Papiere wütend zu einem Ball und warf sie in den Kamin,wo sie unter zischenden Flammen verbrannten.
Dann schwang sie sich von ihrem Sessel,sagte „Gute Nacht“ und verschwand im Mädchenschlafsaal.
Ron,der Hermine entgeistert angestarrt hatte wandte sich nun an Harry. „Komisch ist sie manchmal,nicht!?“
„Mhm.“
„Harry?“
„Sag mal....du warst in den letzten Tagen und Wochen nicht wirklich so oft in der Bibliothek oder?“
Harrys Kopf fühlte sich plötzlich sehr heiß an.War es denn so auffällig gewesen?Er wuschelte durch seine schwarzen Haare und sah Ron gleichgültig an. „Doch.“,sagte er dann,was deutlich nach einem halbherzigen Versuch klang,zu lügen. Ron machte auch gleich ein ungläubiges Gesicht.
„Nun sag schon.Du kannst mir erzählen,was du getrieben hast!“
„Ron,ich habe nichts getrieben!“
„Schön....dann,dann sag mir,was du nicht getrieben hast!“
„Wie bitte?“
„Ach,vergiss es!“ Ron rollte mit den Augen und vergrub sein Gesicht wieder in einem seiner Bücher.
Harry schnaubte.Eigentlich würde er Ron alles...fast alles erzählen.Aber er mochte selbst nicht,was gerade in ihm vorging.In den letzten Tagen war er tatsächlich oft mit Samantha zusammen gewesen.Sie hatten sich getroffen und sich unterhalten.Doch immer,wenn er bei ihr war,merkte er,dass etwas in ihm wuchs.Ein Gefühl,was er zu unterdrücken versuchte.Ein Gefühl,was er kannte,aber noch nie selbst wirklich erfahren hatte.Aber er konnte es nicht zulassen.Er war ein Gryffindor.Sie war eine Slytherin.Eine hübsche Slytherin mit gutem Herzen.
Harry seufzte.So durfte er nicht denken.Und was würde Ron dazu sagen?Er mochte sie nicht.Sie merkte das und zeigte ihm mittlerweile gekonnt die kalte Schulter.Wenn sie an Ron vorbeilief funkelte sie ihn verspottend an.
Ron würde ihn für verrückt halten und ihm womöglich die Freundschaft kündigen.Okay...das war vielleicht etwas zu weit gedacht.
Und was war erst mit Samanthas...Vater? Snape hasste ihn wie niemand anderen.Er verspottete ihn und...rettete ihm das Leben.Mehrmals. Doch der Hass war stetig da und was,wenn er wüsste,dass Harry weiß,dass er Samanthas Vater ist? Was wäre,wenn Harry sich tatsächlich verlieben würde und noch schlimmer:Was wäre,wenn Samantha sich ebenso in ihn verlieben würde? Das konnte er ihr nicht antun.Und insgeheim konnte er es auch sich selbst nicht antun.
Irgendwann wurde er mit einem harten Ruck aus seinen Gedanken gerissen. Ron stand vor ihm und hatte ihn vom Sofa geschmissen.
„Was sollte das denn nun?“,fragte Harry wütend. „Das war völlig unnötig!“
„Tut mir leid...ich wollte dich eigentlich bloß hochreißen,weil wir schon so spät haben.Wir sollten wieder hochgehen.“ Ohne ein weiteres Wort verschwand der Rotschopf.Und Harry folgte ihm zögernd,nachdem er von Boden aufgestanden war.
Am nächsten Morgen saßen die beiden schweigend in der Großen Halle und frühstückten.Hermine war in der Bibliothek und obwohl Harry sich schlecht dabei fühlt,sagte er Ron,dass auch er wieder dorthin wollte.Samantha hatte ihn darum gebeten.Und er....er ging ihrer Bitte nach.Wie immer.
„Also..ich gehe dann eben.Wollen wir uns oben treffen?Im Gemeinschaftsraum?“
Ron nickte bloß und machte eine Wischbewegung mit seiner freien Hand.
Harry wartete nicht.Schnellen Schrittes ging er die Gänge entlang.Zwischendurch begegnete er einmal Peeves,der wieder ein selbstgedichtetes Lied vor sich hin trällerte,was schrecklich klang,und dann war er auch schon bei der Bibliothek angelangt.
Samantha wartete bereits auf ihn.Ihre grünen Augen strahlten ihm entgegen und ihr welliges,schwarzes Haar saß wie immer perfekt.
„Guten Morgen Harry!“,begrüßte sie ihn und zog ihn mit sich an den Tisch,an dem sie immer saßen.
„Guten Morgen,Sam.Wie geht es dir?“,fragte er,als sie sich gegenüber saßen.
„Oh,mir geht es ganz in Ordnung.Und dir?“,fragte sie und warf ihre Haare nach hinten.
„Mir geht's gut.Wunderbar.“ Er klang eher mittelmäßig überzeugend,doch Samantha hielt es anscheinend für besser,nicht nachzufragen,worüber er sich Gedanken machte und Harry war froh darüber.
Ihre Blicke trafen sich,als sie sich anschauten.Und Harry fühlte sich nicht wohl dabei.Unter Anstrengung versuchte er,ihrem Blick standzuhalten,doch als sie fragend eine Augenbraue hochzog,senkte er sofort seinen Kopf.Innerlich schmunzelte er. Oh man.Sie ist eben doch irgendwie eine Snape...,dachte er sich und sah tapfer wieder auf,wo ihr belustigtes Lächeln ihn empfing.
„Ich habe dich eigentlich nicht gerufen,um Blicke-Duelle mit dir zu veranstalten.“ Sie ahnte anscheinend,an was er gedacht hatte. „Und auch keine Wer-bekommt-die Augenbraue-höher-Wettbewerbe.Okay?“ Sie lachte warm. Dann holte sie etwas aus ihrer Kleidung hervor.Harry folgte ihrer Hand mit den Augen und sah einige Sekunden später ein Blatt Papier.Es musste ein Brief sein.
„Hier,ich habe gestern Abend einen Brief von meiner Tante bekommen.Isabelle.Ich habe dir bereits von dir erzählt,nicht?Also..ich wollte ihn dir zeigen.“
Harry war es nur fraglich,warum sie ihm ein Brief von ihrer Tante zeigen wollte.Doch er nahm ihn an sich und las:
Hey Sam!
Na,wie geht’s dir?Mir geht’s blendend!Einfach super.
Habe mir neulich meine Haare gefärbt.Sie sind jetzt braun.Sie super aus.Aber ich schätze,ich kann so gut wie alles tragen.
War vor ein paar Tagen bei deinen Eltern und soll dir liebe Grüße von deinen Eltern ausrichten.Sie können dir im Moment nicht schreiben.
Ich habe auch eine Eule an Mia geschickt.Ich bin ja so stolz,dass sie ebenfalls in Slytherin ist!Da gehört ihr beide auch hin.Richtig so.
Deine Mutter hätte euch ja beide lieber in Gryffindor gesehen.Euer Vater auch,schätze ich.
Nun ja....Mia hat mir erzählt,dass ihr in der ersten Märzwoche nach Hogsmeade gehen dürft?Also,sie noch nicht,aber aber der dritten Klasse,richtig?Ich habe das alles nicht mehr so wirklich in Erinnerung.Jedenfalls,hättest du Lust,dich mit mir zu treffen?In den Drei Besen?Ich würde dich wirklich gerne sehen.Und....du Mia hat mir geschrieben,dass du oft mit diesem Potter unterwegs bist?Stimmt das?Wie kommst du dazu?
Jedenfalls würde ich mich freuen,ihn kennenlernen zu dürfen.Vielleicht begleitet er dich ja!?
Schreibe schnell zurück.Ich erwarte deine Antwort.
Kuss,Isabelle.
Harry sah verwirrt hoch und gab Samantha den Brief zurück.Ihre Tante schien tatsächlich ein wenig...na ja..zu sehr überzeugt von sich zu sein,doch sonst machte sie einen ganz netten Eindruck.
„Und?“,fragte Samantha zögernd.
„Mmh?“
„Also...wirst du mich nach Hogsmeade begleiten?“
Harry wusste,dass diese Frage kommen würde und doch war er so unvorbereitet wie man nur sein konnte.
„Ich..also....“
„Wenn du nicht mit möchtest,dann sag es einfach.“ Dabei blitzten Samanthas Augen wütend auf. „Entweder du bist ehrlich oder du vergisst es.“
In solchen Momenten wurde er immer am meisten daran erinnert,dass Samantha wahrhaftig eine Slytherin war,auch,wenn es eher nicht so rüber kam.Er hatte sie nun schon öfter so erlebt und wenn es um Personen ging,die sie nicht ausstehen konnte,konnte sie wirklich fies und hinterhältig werden. Aber im nächsten Moment,als das Feuer in ihren Augen wieder erloschen war,war ihm das wieder egal.
„Ich...ja...ja,gerne!Ich..wirklich!Ich würde dich gerne begleiten,Sam!“,platzte es aus ihm heraus.
„Wirklich?“ Sie strahlte. „Super!Ich freue mich!“
„Ja...ich mich auch,Sam!“
Ihre Stimmen hatte viel Aufmerksamkeit erregt,doch sie waren so auf sich fixiert,dass sie die 4 Augenpaare nicht bemerkten,die sie zornig,empört,funkelnd und überrascht anstarrten.
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