von MadSeverusSnape
Die weiteren Tage vergingen langsam.Und etwas machte sich an Severus Nerven zu schaffen:Das Nichtstun.Immernoch lag er die meiste Zeit in seinem Bett,las Bücher oder dachte nach.Meistens stand er nur auf,um zu Duschen und sich zu pflegen.Das Essen bekam er ans Bett gebracht,sowie die Heiltränke und normale Getränke.Hin und wieder bekam er Besuch von Dumbledore,dem er vor zwei Tagen,soweit es ging,eine Standpauke gehalten hatte,warum er ihm nicht berichtet habe,dass ausgerechnet Potter ihn aufgefunden hatte.Doch den weisen Zauberer machte das nicht viel aus.Er kannte Severus gut genug um zu wissen,dass er nicht mehr lange wegen so etwas sauer sein würde.
Außerdem hatte Severus Dumbledore von seinem Gespräch mit Samantha erzählt.Sichtlich überrascht war er über Severus Reaktionen gewesen.Das er so schnell zu dem Entschluss gekommen war,dass er ein Vater sein wollte,wunderte ihn.Aber Severus hatte wirklich viel Zeit zum Nachdenken gehabt und insgeheim auch eine Pro-und Contra Liste angelegt.Ein wenig komisch in dieser Situation,aber Severus war ein Denker.Meistens jedenfalls.Er musste feststellen,dass es auch anders kommen konnte und aus diesem Grund hatte seine Pro-und Kontra Liste auch nicht funktioniert.
Ihm stand eine große Aufgabe bevor.Das Gespräch war ihm gut gelungen,doch er wusste noch immer nicht,wie er sich nun verhalten sollte.Eins jedoch war klar:Niemand durfte davon erfahren.
Zu diesem Zeitpunkt war er auch noch nicht darüber aufgeklärt,dass Harry bereits von seiner Vaterschaft wusste.Doch auch das sollte nicht mehr lange unbeleuchtet bleiben.
Dann war da noch Lockhart:Er durfte den Krankenflügel nun endlich verlassen.Madam Pomfrey war im Nachhinein der Meinung gewesen,er hätte sich ziemlich angestellt,hätte den Krankenflügel schon drei Tage eher verlassen können.Und das,obwohl er doch sonst immer damit prahlte,wie gut er doch mit allem klar kam.
Severus beruhigte diese Tatsache jedoch.Auch,wenn er es sich nicht eingestehen wollte,hatte er Schuldgefühle gehabt,wenn auch nur kurz.
Dass Lockart entlassen wurde,hieß aber auch,dass Remus nicht mehr unterrichten durfte und auch das genoss Severus. Die Kinder haben viel Spaß bei ihm,pff...,dachte sich Severus immer wieder.Für ihn war Spaß eine unwichtige Nebensache.Diese Stümper von Schülern sollte lernen,richtig lernen,damit sie später dazu im Stande waren,sich zu verteidigen und das,da war er sich sehr sicher,würden sie früher oder später auch müssen.
Um von Remus weiter zum nächsten Thema,worüber Severus hin und wieder nachdachte,zu kommen:Bald war wieder Vollmond.Das hieß,Remus musste wieder seinen Trank nehmen und Severus war sich nicht sicher,ob Remus noch eine Phiole hatte.Wenn nicht,so müsste er mindestens in zwei Tagen von seiner „Forschungsreise“ wiederkommen,um Remus einen neuen Vorrat zu brauen.Er wird ja wohl im Stande sein,einen Zaubertrank zu brauen!Bei der Kunst des Zaubertrankbrauens ging es weder um Stärke,noch ums Aussehen.Man sollte jedoch feinfühlig sein und keine zittrigen Hände haben.Und genau da lag diesesmal vielleicht das Problem.Severus' Hände zitterten tatsächlich hin und wieder mal und das durfte er sich besonders beim Brauen des Wolfsbanntranks nicht erlauben!
Sein Körper schien noch ein wenig geschwächt,was man von seinem Mundwerk nicht mehr behaupten konnte.So ließ er sich bei Albus schon ziemlich über manch einen Schüler aus oder fluchte Gegenstände oder Personen an die Decke.
Von Samantha hatte er seit ihrem ersten Gespräch keinen Besuch mehr bekommen,was er ihr nicht übel nahm.Wahrscheinlich musste sie sich,ähnlich wie er,erst einmal sammeln.Sie schien ihn so zu akzeptieren wie er sich gab,schon als Lehrer,selbst,wenn er als dieser manchmal ziemlich unerträglich war.Er hatte den Eindruck,sie verstand die Kunst,die er betrieb und er hoffte,ihr das Zaubertrankbrauen so nah wie möglich bringen zu können.Mit ihr alle Faszinationen zu teilen und Begeisterung in ihren giftgrünen Augen funkeln zu sehen,waren seine Wünsche.
An diesem Tag,es war 5 Uhr abends,saß Severus an seinem Schreibtisch,wo er einen Brief für Zoe verfassen wollte.Er schrieb ohne Begeisterung,ohne Emotionen.Sie selbst hatte kein einziges gutes Wort der Freundschaft für ihn übrig gehabt und so etwas nannte sich dann frühere gute Freundin.Sie hatte diese Tatsache anscheinend verdrängt und Severus hielt es für das beste,er würde es auch tun.Diese Frau war nicht mehr die gleiche und es würde sich auch nicht ändern,wenn Severus dies noch des öfteren dachte.
So viel es ihm auch nicht gerade schwer,einen Brief zu verfassen.Emotionslos,spottend,verächtlich.Das konnte er gut.Nach einigen,spontanen Worten legte er die Schreibfeder zufrieden weg,betrachtete das Geschrieben noch einmal mit hochgezogener Augenbraue:
Ich muss schon sagen,einen schönen,dramatischen Auftritt hast du da mit deinem Brief hingelegt.Wie beeindruckt ich doch war.
Ich wusste nicht mehr,wie gut du auf die Tränendrüse drücken kannst und wie außerordentlich überzeugend du drohen kannst.
Aber ich denke,ich sitze da an einem längeren Hebel.Wenn du wirklich eine Herausforderung willst:Komm doch einfach mal rüber.Wenn du willst,bring' deinen Dexter mit.Ich warte.
Samantha war bei mir.Und du wirst es nicht glauben,aber du hattest unrecht.Was für eine Überraschung aber auch,nicht wahr?Sie hat es in der Tat ruhig aufgenommen und ist aber weiterhin ruhig geblieben.Schade.Sie scheint mich zu akzeptieren..zu mögen!?
Was von man deinem Dexter nicht behaupten kann.Dass du jetzt schon zu Lügen greifen musst,damit du gut rüber kommst!Tzz,tzz.
Sie mag Dexter nicht.Sie findet Dexter gerade mal „aushaltbar“.Klingt super.
Samantha ist das einzig gute an unserem One-Night-Stand gewesen,ist es nun auch noch.Du wirst wohl damit klarkommen müssen,dass sie sich jetzt öfter bei mir aufhält.
Severus
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„Geht schon mal vor,ich muss noch in die Bibliothek.“,sagte Harry zu Ron und Hermine,den Mund noch voll mit Toastbrot.
„In die Bibliothek?“,fragte Ron verwundert. „Was willst du denn da?“
„Hausaufgaben.“
„Hausaufgaben?“
„Ron,tu nicht so,als wäre es etwas Unmenschliches in die Bibliothek zu gehen.“,kommentierte Hermine mit rollenden Augen.Ron wollte gerade etwas einwerfen,da wurde er am Ärmel gepackt und den Gang weiter entlang gezerrt.
Harry schlug den Weg in die Bibliothek ein.Als er sie betreten hatte,hatte er auch sein letztes Stück Toast hinuntergeschluckt.Er merkte nicht,wie er sich durch die Haare fuhr und sie,soweit es bei seinen Haaren ging,ordentlich richtete.Dann ließ er seinen Blick suchend über alle Tische und Bücherregale schweifen,bis sie die Person sah,die ihn erwartete.
An einem etwas unscheinbaren Tisch,gut versteckt zwischen großen,eng aneinander stehenden Bücherregalen saß die schwarzhaarige Slytherin,die gerade in einem Gespräch mit ihrer kleinen Schwester verwickelt war.
Langsam trat Harry näher und bekam den letzten Teil des Gespräches mit.
„Meinst du,Professor Snape wäre stolz auf mich gewesen,wenn ich es ihm berichtet hätte?“,fragte die hübsche Erstklässlerin mit den himmelblauen Augen ihre große Schwester.
„Ganz bestimmt.Auch,wenn er sich dann nicht hätte anmerken lassen.“,lächelte Samantha.Dann sah sie,dass Harry bereits anwesend war.
„Du solltest vielleicht zu Professor Dumbledore gehen.Wir können nachher natürlich auch zusammen gehen.Aber jetzt solltest du deine Freundinnen nicht mehr warten lassen,Mia.Sie warten sicher schon auf dich.“
„Ist gut.“,sagte Mia fröhlich,begrüßte Harry im Vorbeigehen mit einem zögernden Nicken und ging aus der Bibliothek.
„Hey Harry.“ Samanthas grüne Augen leuchteten erfreut,als sie ihn anblickte. „Schön,dass du Zeit hattest.“
„Hey Sam.“,begrüßte er sie leise und setzte sich neben sie. „Wie geht’s?“
„Einfach super!Und dir?“
„Auch ganz gut.Ich..nehme an du hast mit Snape gesprochen!?“
„Ja..ja,vor ein paar Tagen.Und du glaubst nicht,wie anders er war!Ich hätte ja alles erwartet,bloß nicht das.Er...er akzeptiert mich,Harry!Und er hat sogar gesagt,dass er ein Vater sein möchte!Stell dir das vor!Ich...er ist mein leiblicher Vater!Ich...ich brauche Dexter nicht mehr!Ich mochte ihn nie so wirklich..auch nicht,als ich noch nicht wusste,dass er nicht mein richtiger Vater ist.Du glaubst nicht,wie froh ich bin!Ich werde alles dafür tun,dass es gut läuft.Ich schätze,meine Mom wird sich damit abfinden müssen,dass ich nun erstmal mehr Zeit mit meinem richtigen Vater verbringen möchte!Harry,ich bin so froh!“ Die Worte sprudelten aus der Slytherin heraus und aus jedem einzelnen konnte man die Begeisterung,die Freude und die Erlösung heraushören.Allein ihre Augen sprachen für sich.
„Das...das ist wunderbar!“,war das einzige,was Harry herausbrachte,nachdem Samantha ihn in eine feste Umarmung gezogen hatte.Das war dann vielleicht doch alles etwas zu schnell für ihn,da er merkte,das ein komisches Gefühl begann in ihm zu wachsen.Bestimmt versuchte er,dieses Gefühl zu verscheuchen und es funktionierte wunderbar.Samantha schaute ihn fragend an,als sie seinen Gesichtsausdruck gesehen hatte und kam dann zu dem Entschluss,dass sie ihn überrumpelt haben muss. „Oh...entschuldige.“,sagte sie und lächelte ihm entgegen.
„Kein Problem.“,versuchte er zu grinsen und das Thema wieder aufzugreifen.Oder doch lieber ein neues anzusprechen: „Was hatte Mia denn so Dringendes?“,fragte er ehrlich interessiert und wich Samanthas Augen immer wieder aus.
„Sie hat eine weitere Giftmischung entdeckt...in einem Becher ihrer Mitschülerin.Mia hat sich seit ihrer Vergiftung sehr in Zaubertränke verbessert und ist viel vorsichtiger.Und dann war da ein blondes Haar.Klar,es könnte von jedem stammen,aber es könnte ein Hinweis sein.Es hing am Becher.“
„Ein...blondes Haar?“ Harry dämmerte etwas: Auch er hatte an seinem Becher ein blondes Haar entdeckt.
„Ja.Ein blondes Haar.Wieso?“
„Weil bei mir am Becher auch ein blondes Haar war.Hermine ist es aufgefallen.“
„Wirklich?Dann ist die Chance,dass dieses Haar von dem Täter stammt ja zumindest höher.Aber sag mal..hast du Professor Dumbledore davon berichtet?“
„Nein.“ Als er diese Antwort aussprach,bemerkte er,wie leichtsinnig er vielleicht wieder gedacht hatte.Natürlich hätte er zu Dumbledore gehen müssen!Alles,was irgendwie helfen könnte,musste einfach gesagt werden.
„Dann solltest du jetzt gleich mit Mia und mir mitkommen.“,schlug Samantha überzeugt vor und erhob sich bereits vom ihren Platz.
„Ja...ja,das sollte ich wirklich machen.Weiß Mia eigentlich,dass-“
„Schsch!Nein,sie weiß es noch nicht.“,zischte Samantha,als fürchtete sie,dass sie irgendjemand hörte. „Du solltest es vielleicht nicht so laut herumposaunen.“,zwinkerte sie dann,sah gleich danach aber wieder ernst aus. „Er will es nicht.Da bin ich mir sehr sicher.Er wird seine Gründe haben.Und ich....ich hätte nichts dagegen.Aber ich würde es Mia gerne irgendwann anders erzählen.Nicht jetzt.“
„Verstehe.“,murmelte Harry und sie wandten sich zum Gehen.
Größtenteils schweigend holten sie Mia zu sich und waren bald danach auch schon in Dumbledores Büro.
Der Schulleiter lächelte sie warm an. „Was kann ich für sie tun?“ Samantha lächelte etwas schüchtern zurück.Albus Dumbledore war nämlich,neben Harry,noch der einzige,der von ihrem Vater wusste.
Mia begann teilweise stolz und teilweise beunruhigt zu erzählen.Sie berichtete,wie sie die Flüssigkeit erkannt und das Haar gefunden hatte.Und auch ihn fragte sie,ob ihr Hauslehrer,Severus Snape,wohl stolz auf sie gewesen wäre.
Seine blauen Augen schauten sie ununterbrochen an und nachdenklich legte sich seine Stirn in kleine Falten.
„Es tut mir Leid,das sagen zu müssen,aber ich denke ein Haar tut seine Aufgabe als Tathinweis nicht besonders gut.Wir haben viele blonde Schüler an der Schule.Es könnte zwar wirklich möglich sein,dass dieses Haar vom Täter stammt,aber es ist nicht aussagend genug.Wir bräuchten ein stärkeres Beweismittel.“,erklärte er.Samantha und Harry machten daraufhin beide gleichzeitig den Mund auf,verstummten dann direkt und blickten sich an. „Sag du.“,meinte Samantha und wandte ihren Blick wieder Dumbledore zu.Dieser hatte die beiden,ihre Mimik und Gestik aufmerksam beobachtet und schmunzelte leicht.Er hatte das Gefühl,dass das alles,Severus,Samantha,Harry,noch spannend werden würde.Wenn auch im negativen Sinne.Dann forderte er Harry auf,zu sprechen.
„Professor,ich habe,als man es bei mir versucht hatte,auch ein blondes Haar gefunden.Eher gesagt,Hermine,aber,das ist ja nicht so wichtig.“
Dumbledore blinzelte und lugte dann unter seiner Halbmondbrille hervor.
„So,allerdings,wird es dann schon wieder interessanter.Es wird zwar immernoch nicht viel bringen,aber-“ Samantha fiel dem Direktor unhöflich ins Wort. „Vielleicht sollte Professor Snape das Haar einmal untersuchen!?“
„Vielleicht.“,nickte Dumbledore und ignorierte die Unhöflichkeit. Sie hatte es sicher nicht so gemeint.Und bestimmt kam sie da nach ihrem Vater: Immer seine Meinung sagend,Überlegungen einfach laut aussprechend,auch,wenn sie unhöflich sind.Zum ersten mal fiel Dumbledore auch ihre Gestik und Mimik auf,die so unheimlich an Severus erinnerte.
Mias Augen klebte an Dumbledores Blick.Dann legte sie ihren Kopf schief und fragte nach ihm: „Professor Dumbledore?“ Er drehte seinen Kopf zu ihr und bemerkte,dass ihn alle drei angestarrte hatten.
„Oh,entschuldigt.Ich war bloß in Gedanken.Gibt es noch irgendetwas,was sie mir erzählen möchten?“
Alle drei sahen sich prüfend an und schüttelten dann den Kopf. „Nun gut.Ich werde sehen,ob mir etwas einfällt.Und jetzt sollten sie besser in ihre Gemeinschaftsräume gehen.“
Sie nickten abermals und taten wie ihnen geheißen.Nur Samantha blieb bei dem Schulleiter.Harry sagte sie „Gute Nacht.“ und Mia sagte sie,sie würde später nachkommen,hätte noch etwas zu erledigen.“
„Miss Green?“
„Ich möchte zu meinem Vater.Professor,könnte sie-“
„Natürlich.“ Er lächelte gütig. „Ich werde auch mitkommen.Ich wollte regelmäßig nach ihm sehen.Aber wenn ich mich vergewissert habe,dass mit ihm alles in Ordnung ist,werde ich sie beide alleine lassen.“
Samantha stieß ein glückliches „Danke“ aus und kurze Zeit später verschwanden beide hintereinander durch den Kamin.Die grüne Flamme verschluckte sie.
Mit einem leisen rauschendem Geräusch trat wenige Sekunden später zuerst Samantha aus dem Kamin in Snapes Büro.Dumbledore folgte ihr sogleich.
Suchend ließen die beiden ihre Augen durch das nicht sehr große Zimmer schweifen,doch von Severus war weit und breit keine Spur.
Bloß Al war an Ort und Stelle,die funkelnden Augen wachsam auf die Besucher gerichtet.
Unruhig starrte Samantha auf das Bett.Dort,wo sie zum ersten mal richtig mit ihrem Vater gesprochen,wo sie sich so unheimlich geborgen gefühlt hatte.Geborgen bei Severus Snape.Die meisten Schüler würden sie für verrückt oder gar lebensmüde erklären.Doch Harry schien sie zu verstehen,auch,wenn Snape nicht unbedingt sein Lieblingslehrer war.Auch ihre beiden Freundinnen brachten ihr Verständnis entgegen.
Aber selbst wenn sie keiner verstehen würde,überlegte die Slytherin,wäre es ihr wahrscheinlich schnuppe gewesen.Sie war zu glücklich und das obwohl sie und Severus erst ein Gespräch geführt hatten.
Neben ihr murmelte Dumbledore gerade: „Severus....“. Kopfschüttelnd.
„Professor,wo ist er?“
„Könne sie sich das nicht vorstellen?“
Sie überlegte.Sie kannte Severus bisher nur sehr gut aus dem Unterricht...Sie hoffte natürlich,dass sie von nun an auch privat mehr über ihn erfahren würde. Es war zumindest ein guter Anfang.Er hatte geantwortet,wenn sie eine Frage hatte.Zum Beispiel auf die Frage,die ihn und ihre Mutter betraf.
„Zaubertränkeklassenraum....Büro?“,riet sie schließlich und erntete ein Nicken vom Schulleiter.Vorsichtig strich er sich über seinen Bart.
„Kommen sie.“ Dumbledore schickte Samantha zurück in den Kamin,wo sie kurz nachdem sie laut und deutlich „Professor Snapes Büro!“ gerufen hatte verschwand.
In Snapes Büro angekommen,konnte Samantha nicht anders,als die ganzen Einmachgläser zu bestaunen.Sie war noch nie in seinem Büro gewesen.Vorsichtig lief sie an den Regalen entlang,fuhr hin und wieder ein wenig zurück,denn einiges sah ein wenig ekelhaft aus.
„Ein typisches Büro eines Zaubertränkemeisters.“,zwinkerte Dumbledore,der sie schweigend beobachtet hatte.
Samantha schien ihn für einen Moment vergessen zu haben,denn ruckartig fuhr sie herum,als sie seine Stimme hörte.Dann sah sie,wie der Direktor anscheinend horchte.
„Ruhig.“,meinte er dann.Samantha blinzelte.
„Er wird einen Zaubertrank am brauen sein.“,fügte er dann noch hinzu und winkte Samantha zu sich zur Tür.
„Und wenn er nicht da-“ Samantha sprang reflexartig ein wenig zurück,als die Tür plötzlich aufschwang,,jedoch war es nicht Dumbledore,der sie geöffnet hatte.
Der Meister der Zaubertränke stand mit hochgezogener Augenbraue vor den beiden.Mit einem Brummen wandte er sich gleich wieder ab.Die schwarzhaarige Slytherin schaute ein wenig beleidigt zu Boden.Sie hätte erwartet,dass er sie begrüßen würde.Dumbledore jedenfalls,schritt direkt ins Klassenzimmer und stellte sich vor Severus,der wirklich gerade einen Trank am brauen war.
„Severus,hatte ich nicht gesagt,du sollst dich noch ausruhen?“,sagte der Direktor tatäschlich streng.
„Mir geht’s gut.“,brummte er wieder,höchst konzentriert. Samantha war Dumbledore leise gefolgt und ließ sich erstmals auf einen der Stühle nieder.Aufmerksam beobachtete sie ihren Vater beim Brauen.
„Da bin ich mir nicht so sicher.“,bezweifelte Dumbledore und sah besorgt auf Severus' zitternde Hände. Severus fing seinen Blick auf und starrte ihn dann mit zornig funkelnden Augen an.
„Mir geht es gut.Ich bin zurück von meiner Forschungsreise,Albus.“,giftete er und schaute wieder auf den Kessel hinab.
„Was soll das heißen,du bist von deiner Forschungsreise zurück?“
„Offiziell eben.Lupin war vorhin hier,nachdem er von Filius erfahren hatte,dass ich wieder da bin.Ich habe nämlich zusammen mit Filius zu Abend gegessen.“
„Mhm.“ Eine ziemlich knappe Antwort,die aber genau rüber brachte,was Albus Dumbledore davon hielt.
„Und nun?“,fragte er danach.
„Ich braue den Wolfsbanntrank.Lupin hat keinen mehr auf Vorrat.Das hatte ich schon erwartet.“
Wieder ein „Mhm“ von Dumbledore,wobei er seine „Nervennahrung und Zuckerbomben“ aus seiner Tasche holte.
Alamierend sah Severus hoch. „Albus,weg damit!“,knurrte er und machte eine Wischbewegung mit seiner Hand.
„Ah,richtig.Entschuldige Severus.“ Er räumte seine gezuckerten Zitronenbonbons weg,aber nicht ohne sich vorher noch eins in den Mund zu schieben. Severus zog angewidert die Nase hoch und sah dann kurz zur Seite. Sein Blick blieb an Samantha kleben und sein Mund wäre fast aufgeklappt.
„Samantha.Du bist hier.Ich hatte dich nicht kommen hören oder sehen.“ Seine Stimme klang ziemlich kalt. Das kurze Zucken seiner Mundwinkel,das ein Lächeln hätte werden können,aber anscheinend nicht wollen,war ihr jedoch nicht entgangen. Vielleicht lächelt er einfach so wenig,dass er es nicht mehr richtig konnte....jedenfalls hatte Samantha ihn,soweit sie sich erinnern konnte,noch nie wirklich lächeln gesehen.
„Nicht schlimm.“ Sie zuckte bloß mit den Schultern. Wollte ihr Vater vor Dumbledore etwa nicht sentimental sein?
„Dein Vater ist eben zu konzentriert beim Brauen.Und wenn du ihn nicht hin und wieder mal ansprichst,läufst du Gefahr,ganz vergessen zu werden.“ Er zwinkerte wieder,wie man sein Zwinkern eben kannte. Dann wandte er sich jedoch wieder an Severus. „Und dir geht es wirklich gut?“
„Nein,ich sterbe gleich.“,meinte er sarkastisch und tat die letzte Zutat in den Wolfsbanntrank.
„Sei ehrlich.“
„Ich war bereits ehrlich,Albus.“,schnaubte er.
„Also geht es dir nicht so gut.“
„Albus...mir geht es gut.Du brauchst dir keine Sorgen um mich zu machen.“ Dumbledore beugte sich zu ihm hinüber und senkte seine Stimme: „Severus,du musst mir versprechen,dass du ab jetzt immer sagst,wenn dir etwas zustößt!Das ist es nicht wert!Das kannst und musst du nicht erleiden!“
Severus Augen formten sich zu Schlitzen.Doch nachdem er den Direktor eine Weile lang angeblickt hatte,nickte er.
„Gut.“ Dumbldore trat ein paar Schritte zurück und steckte noch ein gezuckertes Zitronenbonbon in seinen Mund. Severus sah aus den Augenwinkeln,wie auch Samantha ein komisches Gesicht zog,als sie diese Süßigkeit sah. Doch anders als er,konnte sie ihren Mund nicht halten. Er konnte sich mittlerweile zurückhalten.
„Professor...wie können sie so ein ekelhaftes Zeug essen? Zitronenbonbon,okay.Aber Zitronenbonbons die mit Zucker zugeklebt sind!?“
Severus zog wieder eine Augenbraue hoch und sah Dumbledore mit einem „Hab-ich's-dir-doch-gesagt-Blick an. Dumbledore schien darüber amüsiert.
„Mir schmeckt es.“,war seine einfach Antwort und er ließ seinen Blick ducrch das Zimmer schweifen.Dann sah er zuerst zu Samantha,dann zu Severus. „Ich werde dann gehen.Aber Severus,leg dich gleich bitte wieder hin!“ Dumbledore schaute ihn leicht besorgt an und wollte seine Hand auf Severus' Schulter legen,als dieser plötzlich wutentbrannt anfing zu fauchen. „Albus,was machst du da nur!Sieh dir das an,sieh dir das an!Ich habe sie gewarnt!Scheren sie sich zukünftig von meinen Arbeitsplatz,wenn sie mit diesen Dingern auftauchen!Zitronenbonbons,gezuckerte Zitronenbonbons!Wer braucht so etwas?“
Aufgebracht tigerte er im Kreis,um nicht völlig auzuflippen.Sein Trank hatte sich in windeseile verfärbt,er war ruiniert,unbrauchbar. Es war Zucker von Albus' Finger in den Kessel gefallen. Der Direktor schaute Severus traurig,mitleidig an.Das hatte er nicht gewollt,aber so hatte er Severus auch noch nie mit sich reden hören.Doch das war gleich schon wieder vergessen,als Severus plötzlich ein Gefühl der Übelkeit überkam und in die Knie sank.Würgend und sich die Hand vor den Mund haltend schaute er auf den Boden.Vor seinen Augen begann sich alles zu drehen und wenn er den Mund aufmachen würde,um etwas zu sagen,fürchtete er sich übergeben zu müssen. Eine wohlbekannte Hitze stieg in ihm auf und allmählich wurde aus der verschwommenen Umgebung die er wahrnahm,ein Sternenmeer.
Samantha war von ihrem Stuhl gesprungen und hatte sich neben ihren Vater geworfen.Mit blitzenden Augen half sie Dumbledore dabei,Severus wieder aufzustellen,doch im nächsten Moment spürten sie,wie das Gewicht des Lehrers sie ein ganzes Stück nach unten zog und der Körper schlaff unter ihren Griffen hing.
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