von Jasmine S.
Rubeus lag auf seinem Bett. Seit drei Monaten war Mathilda nun schon tot. Drei Monate heimliche Trauer.
Inzwischen ahnte er was passiert war.
Was passiert sein musste!
Mathilda hatte wohl ein Gespräch zwischen Dumbledore und Dippet belauscht und gedacht, es gehe um ihn und sie.
Aber es war nie um die zwei gegangen!
Es ging um Edward Summerby, der sich zum wiederholten Male einem Mädchen genähert hatte.
Und das, obwohl das Mädchen ihm
deutlich gemacht hatte, dass sie nichts von ihm wollte.
Doch Mathilda hatte die falschen Schlüsse gezogen!
Sie hatte gedacht, dass man ihn und sie gehört hatte und derjenige zu Dippet gegangen war. Rubeus schluckte und hielt die Tränen zurück. Heulen brachte ihm Mathilda auch nicht zurück! Das hatte er in den Sommerferien erfahren müssen. Heute Abend musste er die Erstklässler zum Schloss bringen.
Dippet war im Juli gestorben. Einen Monat nach Mathilda. Dumbledore wurde sein Nachfolger und gab Hagrid viel mehr Freiheiten als vorhin. Dafür hatten die Lehrer und Dumbledore verfügt, dass die Schüler nie mehr außerhalb des Astronomieunterrichts auf den Turm durften.
Das war vom Elternbeirat gefordert worden.
Ob es was bracht? Nun, Hagrid glaubte nicht dran. Aber Dumbledore würde es heute verkünden. Man wollte wohl keine zweite Mathilda. Als ob es da jemals geben würde!
Für den Halbriesen war das Mädchen einzigartig und besonders gewesen. Niemand nannte ihn mehr "Rubeus" und er wollte es auch so.
Zu sehr tat es weh.
Er schloss die Augen und sah sie vor sich.
Ihr Lächeln, ihre Grübchen und ihre strahlend blauen Augen.
Wie oft hatte er seine Nase in ihre Locken gesteckt und ihren Duft eingesogen.
Klatschmohn.. Er hatte eine kleine Vase mit Klatschmohn am Fenster stehen. Es war sehr schwer gewesen die Blume zu pflücken. Er hatte genauso vorsichtig sein müssen wie mit Mathilda. Der Halbriese hatte Angst, dass er sich irgendwann nicht mehr an Mathilda erinnern konnte.
Schon jetzt war es für ihn schwer sich ihre leise und sanfte Stimme in Erinnerung zu rufen. Aber noch schaffte er es. Noch konnte er sich daran erinnern wie sie seinen Namen geseufzt hatte. Wie sie ihn immer wieder genannt hatte, wenn sie allein gewesen waren, noch konnte er sich daran erinnern. Rubeus stand auf als es dunkler wurde.
Er musste los.
Hagrid ging zum Bahnhof. Er sah die Schüler aussteigen.
"Erstklässler! Kommt zu mir!", rief er und sie taten es.
"Alle da? Nun, ich bin Rubeus Hagrid, aber nennt mich ruhig Hagrid. Ich werd euch mal zum Schloss bringen. Kommt mit.", sagte er. Nie mehr würde er zulassen, dass man ihn Rubeus nannte.
Nie mehr..
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