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Fanfiction

Verlangen und Liebe III - Kapitel 5-Feuer, Wasser, Erde, Luft

von Harry James Potter

Kapitel 5-Feuer, Wasser, Erde, Luft

„Immerhin sind eure Autos heil geblieben!“, versuchte Chris zu scherzen und deutete auf die abseits gelegte und daher von Voldemort verschont gebliebene Garage, in der unversehrt Audi und Cabriolet standen.
„Schwacher Trost, Chris...“, murmelte Harry und ließ mit einem Schwenker seines Zauberstabs einige größere Steine zur Seite kullern, um den Weg freizumachen. Zwei Tage nach Harry und Hermines Einzug im Grimmauldplatz besahen er, Chris und Dumbledore den Schaden, den das Anwesen der Potters beim zweiten Besuch Voldemorts davongetragen hatte. Außerdem hoffte Dumbledore in den Trümmern und Ruinen Hinweise zu finden, Hinweise darauf, warum Voldemort eigentlich nach Godrics Hollow gekommen war, wo doch Hermine und auch Lily mit dem Schrecken davongekommen waren.
Harry war das im Grunde nicht wichtig. Für ihn zählte nur, dass seine Familie unverletzt geblieben war und sie sich ein weiteres Mal auf einen Kampf gegen Voldemort vorbereiten mussten. Aber er hätte Dumbledores Pläne nie in Frage gestellt.
„Alle Achtung.“, sagte der alte Mann, während er prüfend die komplett zerstörte Ostseite des Hauses betrachte. „Man könnte sagen, dass Tom ganze Arbeit geleistet hat.“
„Ja...“, brummte Harry und trat einen verbliebenen Stein mit dem Fuß weg. „Das kann man laut sagen.“ Chris trat an seine Seite.
„Was meinst du, wann habt ihr das Haus wieder aufgebaut? Lavender und ich helfen natürlich so gut wir nur können.“
„Keine Ahnung...“, nuschelte Harry. Die Hände in den Hosentaschen vergraben betrachtete er die Trümmer und Ruinen des ehemaligen Anwesens. „Letztes Mal haben wir drei Wochen gebraucht, aber ich hab keinen Schimmer, wie lange das diesmal dauern wird.“
„Drei Wochen wäre gut, dann wärt ihr ja Weihnachten schon wieder in Godrics Hollow.“, nickte Chris. „Hat Owen dir das Gold für den Wiederaufbau inzwischen gegeben?“
„Ja, hat er in unser Verlies deponieren lassen.“ Harry runzelte die Stirn, verschwieg jedoch wie unangenehm es ihm war, von Owen Geld anzunehmen. Dadurch fühlte er sich in irgendeiner Weise dem Zaubereiminister verpflichtet. Lieber hätte er ihre Insel verkauft.

Mit hängenden Schultern blickte Harry sich in der vollkommen zerstörten Eingangshalle um. Der Marmorboden war geplittert, die großen Fackeln aus ihren Halterungen herausgerissen und die silbernen Kronleuchter lagen zersprungen auf dem Boden. Die schweren Eichenholztüren waren allesamt durchschlagen und die gräuliche Steinwand wies tiefe Brandlöcher auf. Flüchtig zogen vor Harrys innerem Auge einige vergangene Ereignisse vorbei, die hier in der Eingangshalle geschehen waren: Wie er hier bevor er sich vor Owen wegen seines eigenmächtigen Verhaltens verantworten musste, Hermine stürmisch und leidenschaftlich geliebt hatte, wie Lily hier ihr erstes Wort gesprochen und ihren Vater damit zurückgerufen hatte…Harry seufzte leise. Fast augenblicklich darauf spürte er eine Hand auf seiner Schulter und merkte, dass Chris ihn mitfühlend ansah.

Etwas mühsam stiegen Harry, Chris und Dumbledore die demolierte Treppe hinauf und betraten das nicht weniger zerstörte Wohnzimmer.
„Hier hab ich Mine und Lily gefunden…“, murmelte Harry leise.
„Dann wollen wir uns hier umschauen.“, meinte Dumbledore. „Vielleicht hat Tom irgendeinen Fehler gemacht und einen möglichen Hinweis hinterlassen.“
„Glauben Sie das wirklich?“, wollte Chris wissen. „Es ist immerhin Du-weißt-schon-wer!“
„Das ist wahr, Mr. Wenders.“, stimmte Dumbledore zu und strich nachdenklich über seinen langen, weißen Bart. „Und es handelt sich bei Tom Riddle wohl um einen der genialsten und begabtesten Zauberer unserer Zeit. Aber…“, und er lächelte Chris freundlich zu, „…es gibt auch den einen oder anderen der die sonderbare Annahme vertritt, auch ich wäre eine der Größen in der Geschichte der Zauberei, und ich habe mehr Fehler gemacht als ich heute noch zählen kann. Voldemort mag sehr mächtig sein, aber auch er ist nicht über menschliche Fehler erhaben.“
Harry hatte der Unterhaltung nicht zugehört. Aus einem Haufen Schutt hatte er ein mit Asche und Ruß übersätes Buch herausgefischt. Als er den Schmutz abwischte, kam ein in rotes Leder geschlagenes Photo-Album heraus. Im Gegensatz zu fast allen anderen Büchern, die zerrissen oder versengt überall verstreut lagen, schien es größtenteils unbeschädigt geblieben zu sein. Er schlug es auf und auf der letzten Seite blickten ihm eine Photo-Ausgabe von Hermine und ihm selbst entgegen, beide strahlend vor Glück und in feinster Hochzeitsaufmachung.
„Hermine wird sich freuen…“, murmelte Harry und schlug vorsichtig das Buch zu, ganz so als fürchte er, es könne plötzlich zu Staub zerfallen. „Sie hat sich so viel Arbeit mit dem Album gemacht…“
„Hier müssen wir uns umschauen.“, erklärte Dumbledore. „Hier hat Voldemort deine Frau gefoltert, Harry. Vielleicht finden wir irgendeine Spur, was er hier eigentlich wollte. Warum er nach Godrics Hollow gekommen ist.“
Für einige Minuten, in denen die drei mit leuchtenden Zauberstäben und wachsamen Augen zwischen Schutt, Schmutz und Staub herumsuchten, herrschte fast vollständiges Schweigen, unterbrochen nur von gelegentlichen Hustenanfällen (meistens von Dumbledore) wenn einem von ihnen eine zu große Ladung Staub oder Dreck ins Gesicht stob. Vorsichtig legten sie eine Schicht Geröll nach der anderen frei, doch sie konnten nicht das Geringste finden.
„Ich fürchte, es ist aussichtslos.“, seufzte Dumbledore schließlich. „Tom war wohl doch zu schlau für uns. Halten wir die Ohren offen und warten auf einen Hinweis.“
Harry sah das genauso. Er wollte ohnehin nicht länger hier bleiben. Mit jeder weiteren Minute wurde er niedergeschlagener beim Anblick des zum zweiten Mal durch Voldemort zerstörten Hauses. Er ließ seinen Zauberstab sinken, bemerkte aber noch während die Lichtkugel langsam niedersank Chris, der am Fuß der ins Schlafzimmer führende Wendeltreppe stand und nachdenklich das Geländer hinaufschaute. Auch die eiserne Wendeltreppe war von Voldemort nicht verschont geblieben: Sie war stark verbogen und rußgeschwärzt, Längsverstrebungen des Geländers waren herausgebrochen.
„Was ist los, Chris?“ Chris kratzte sich nachdenklich am Kopf.
„Na ja, ich weiß nicht so recht…“, murmelte er, starrte aber unverwandt die Treppe hinauf. „Wenn Du-weißt-schon-wer einfach nur Hermine foltern wollte, aus Rache oder was weiß ich, warum hat er diese Treppe auch noch zerstört? Warum hat er sich die Mühe gemacht, wenn Hermine und Lily sein einziges Ziel waren?“
Dumbledore blickte ihn erstaunt an.
„Mr. Wenders, es könnte sein, dass Sie der Lösung auf der Spur sind.“, flüsterte er. Harry fand, dass seine Stimme fast andächtig klang, als er das sagte. „Wir haben uns auf das Wohnzimmer konzentriert, weil wir die einzige Tat von Voldemort hieran festgeknüpft haben. Sie haben völlig Recht. Vielleicht ging es weder um Mrs. Potter noch Miss Potter.“

Als sie die Treppe hinaufgestiegen waren, erkannten sie gleich, dass in Harrys und Hermines Schlafzimmer ein nicht weniger großes Chaos herrschte: Die Gardinen waren heruntergerissen, die Matratze aufgeschlitzt und sämtliche Schränke und Kommoden aufgebrochen. Das einzige, was noch heil geblieben sein schien, war eine kleine Schublade, die aus dem kaputten Nachttisch herausgezogen und völlig leer war. Nachdenklich starrte Dumbledore darauf.
„Weißt du noch, was in dieser Schublade war, Harry?“
„Ja, darin lag das Amulett, das Hermine und ich in Afrika…“ Harry verstummte, denn Dumbledore hatte sich kraftvoll vor die Stirn geschlagen.
„Natürlich! Warum haben wir nicht gleich daran gedacht? Das Amulett des Feuers. Voldemort will die Artefakte der Elemente für sich haben.“
„Artefakte der Elemente?“, fragte Chris stirnrunzelnd. „Was ist das?“
„Geradezu ironisch.“, meinte Dumbledore und lachte. Etwas, wonach Harry im Moment überhaupt nicht zumute war. Im Gegenteil, sein Magen fühlte sich an, als würde er sich ein paar Mal im Kreis drehen. Dass Voldemort jetzt dieses Amulett besaß, konnte ja schlecht Gutes bedeuten. Dumbledore fuhr fort zu lachen. „Geradezu ironisch, dass uns das etwas Zerstörtes in diesen Raum hier geführt hat und dass das einzige, was nicht von Voldemort zerstört wurde, diese Schublade hier nämlich, uns auf das Ergebnis gebracht hat. Tom muss das Amulett gegriffen haben, ohne sich weiter Gedanken darum gemacht zu haben.“
Harry kümmerte es nicht, ob das ironisch war oder nicht. In seinem Kopf geisterte nur ein Ausdruck: Amulett des Feuers. Von den Artefakten der Elemente hatte er schon gehört, aber er wusste nicht, welche Bedeutung ihnen beizumessen war.
„Was sind nun diese Artefakte der Elemente?“, fragte Chris mit energischerer Stimme. „Wofür braucht man die?“
„Ich selbst bin kein Fachmann dieses Themas.“, antwortete Dumbledore und die blauen Augen sahen Chris durch seine Halbmondbrille hindurch unverwandt an, was Chris unangenehm war und er den Blickkontakt unterbrach. „Das wenige, was ich über die Artefakte der Elemente weiß, erzähle ich Ihnen gerne. Aber nicht hier und jetzt. Gehen wir zum Grimmauldplatz zurück, denn das wird ebenso Mrs. Potter wie Sie beide angehen.“

Völlig angespannt beobachteten Harry, Hermine, Chris und auch Lavender und Julia, die Hermine besucht hatten, wie der alte Mann einen mit Mandeln übersäten Lebkuchen zum Mund führte und genüsslich ein großes Stück abbiss. Lily und Mia krabbelten ein wenig auf einer großen Tagesdecke herum. Bis Mia ihrer besten Freundin im Affekt einen Hieb verpasste und Lily weinend und mit einigen Schwierigkeiten beim Gehen, zu ihrem Vater lief und ihm am Hosenbein zog. Aber Harry, der sonst kaum den Blick von Lily abwenden konnte, beachtete sie in diesem Fall nicht.
„Sir, was ist nun mit den Artefakten der Elemente? Was haben wir damit zu tun?“
„Sie waren bereits im Besitz von einem.“, erklärte Dumbledore. „Sie haben bei Ihrer Rettungsmission von Mrs. Wenders hier das Amulett des Feuers geborgen.“
„Das haben Sie mir schon erzählt.“, warf Harry ein.
„Gewiss.“, nickte Dumbledore, ohne sich einen Moment lang aus der Fassung bringen zu lassen. „Verzeihen Sie, das ständige Wiederholen scheint ein Manko des Alters zu sein. Lassen Sie mich Ihnen eine Frage stellen: Hat jemand von Ihnen das Amulett des Feuers angelegt?“
„Ja, das habe ich.“, nickte Hermine mit langsamer und bedächtiger Stimme. Lily, die sie mittlerweile auf den Schoß genommen hatte, kuschelte sich dicht an ihre Mutter heran.
„Haben Sie irgendetwas festgestellt? Irgendeine Veränderung?“
Hermines Gesicht begann zu brennen. Sie erinnerte sich nur zu gut, welche Veränderung sie gespürt hatte, nachdem Harry ihr das Amulett angelegt hatte. Wie sie voll Lust über ihn hergefallen war.
„Bitte, die Wahrheit.“, fügte Dumbledore hinzu, der Hermines Gedanken offenbar erraten zu haben schien.
„Ich hab…na ja, ein starkes Verlangen gespürt. Nach…nach Harry…“, schloss Hermine kleinlaut, während Lavender und Julia sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen konnten. Dumbledore hingegen nickte bedächtig.
„Hat Harry Ihnen das Amulett angelegt?“
„Ja, das hat er.“ Dumbledores Mund umspielte ein Lächeln.
„Dann…“, erklärte er, und seine Miene drückte deutlich sichtbare Genugtuung aus, dürfte Tom sich in einer bedauernswerten Verfassung befinden.“
Diese Erklärung schien mehr Fragen aufzuwerfen als Antworten zu geben. Fünf Augenpaare starrten Dumbledore voller Unverständnis an.
„Professor, was…“, doch Dumbledore hob bereits beschwichtigend die Hand.
„Die Artefakte der Elemente…“, begann er mit klarer, fester Stimme, „…stammen noch aus der Zeit vor der Gründung Hogwarts. Vier sind es insgesamt, und sie alle bündeln mächtige magische Energie in sich, so mächtig, dass sie den falschen Träger überfordern kann. Nur wenige Zauberer und Hexen sind auserwählt, diese Artefakte tragen zu können.“
„Auserwählt?“, fragte Chris mit hochgezogener Augenbraue.
„Nun, vielleicht ist „auserwählt“ nicht das richtige Wort in diesem Fall.“, gab Dumbledore zu. „Vielleicht sollten wir eher von fähig sprechen…nur durch stark ausgeprägte Eigenschaften ist man in der Lage, eins oder sogar mehrere der Artefakte zu tragen.“
„Und welche Eigenschaften sind das?“
„Man kann nur spekulieren. Im Fall des Amuletts des Feuers vermute ich Tapferkeit, Entschlossenheit, Mut…irgendetwas in der Art. Die Artefakte der Elemente haben einen magischen Kern, ähnlich wie Zauberstäbe. Und genau wie Zauberstäbe suchen auch sie sich ihre Träger selbst aus. Und das Amulett des Feuers hat seinen Träger wohl bereits gefunden.“
Dumbledore legte eine Pause ein und seine Augen ruhten nun auf Harry. Verwundert starrte dieser ihn an.
„Harry, du hast das Amulett des Feuers zuerst berührt, nicht wahr?“
„Ja, hab ich…“, nuschelte Harry. „Wieso?“
„Nun, ich vermute, dass bei diesem Kontakt sich das Amulett des Feuers an dich gebunden hat, da du seinen Eigenschaften entsprochen hast.“
„Und was passierte mit Hermine?“
„Das Amulett des Feuers ist eine magische Verbindung mit dir eingegangen. Und jeder außer dir, der das Amulett berührt, wird das auch bemerken. Was du für die jeweilige Person empfindest, wird diese ebenfalls spüren oder sich damit konfrontieren müssen.“
„Das ist mir zu hoch!“, warf Lavender ein. „Weil Harry also starke Lustgefühle für Hermine hat, hat sie auch starkes Verlangen nach ihm gehabt? Weil sie sein Amulett getragen hat?“
„Genauso ist es, Mrs. Wenders. Nur in weitaus stärkerer Form. Da die Liebe die höchste Empfindung von Harry gegenüber Hermine ist, brach sie in dieser Form des Verlangens bei Hermine aus.“
„Und warum meinten Sie, dass Voldemort übel zugerichtet ist?“
„Er ist dein Feind, Harry. Dein Todfeind.“, erklärte Dumbledore. „Das Amulett hat Empfindungen und Gefühle von dir übernommen. Es wird sicherlich nicht untätig geblieben sein, nachdem dein und damit auch sein Feind es an sich nahm. Es wird Voldemort mit einem mächtigen Fluch getroffen haben.“
„Selbstständig?“, fragte Julia mit großen Augen.
„Allerdings selbstständig. Die Artefakte der Elemente sind mächtige magische Gegenstände und wer sie trägt, genießt einen unglaublichen Vorteil gegenüber seinen Gegnern. Neben dem Amulett des Feuers soll es noch drei weitere Artefakte geben: Das Amulett der Erde, der Ring der Luft sowie der Ring des Wassers. Sie alle können eigenmächtig Zauber wirken lassen und verstärken die eigene Zauberkraft um ein Vielfaches.
„Verständlich, dass jeder sie gern haben würde.“, nickte Chris. „Aber was haben wir damit zu tun?“
„Nun, Harry ist der Träger des Amuletts des Feuers und es gibt noch drei weitere Artefakte. Sie sind seine besten Freunde und Vertraute, es würde mich nicht wundern, wenn sie ebenfalls dazu in der Lage wären, eins oder mehrere der Artefakte zu tragen.“
„Oder mehrere? Das heißt, man könnte theoretisch auch alle vier tragen?“, fragte Lavender.
„Theoretisch schon.“, gab Dumbledore zu.
„Und…und glauben Sie, dass das auch wirklich zutrifft?“, wollte Hermine wissen. Sie spürte, wie sich ihre Kehle zuschnürte und Hals und Mund trocken wurden. „Dass ein Zauberer in der Lage wäre, alle vier Artefakte der Elemente zu tragen?“
„Ja, das glaube ich.“, nickte Dumbledore traurig. „Ich bin sogar ziemlich sicher, dass dies auf einen Zauberer zutrifft.“
„Voldemort.“, murmelte Harry mit leiser Stimme und wieder nickte Dumbledore.
„Ich denke, dass Tom dazu in der Lage wäre. Aber…“, und sein Gesicht hellte sich augenblicklich auf. „…wir haben einen entschiedenen Vorteil. Das Amulett hat sich Harry bereits als Träger ausgesucht. Voldemort kann es nicht mehr erwählen.“
„Es kann nicht zwei Träger haben?“
„Nein, niemals. Der Träger wechselt sich erst, wenn der Körper des ersten Trägers bereits vollständig vernichtet ist.“
„Also wenn man…“
„…tot ist, exakt.“
„Glauben Sie…“, wollte Harry wissen und musste sich kräftig räuspern, um seine Stimme wiederzufinden. „…glauben Sie, dass Voldemort bereits nach den Artefakten der Elemente sucht?“
„Davon bin ich überzeugt.“, meinte Dumbledore. „Deshalb ist es wichtig, die Artefakte in unseren Besitz zu bringen, bevor Voldemort sie findet und sie ihn als Träger auswählen können.“
„Was geschieht denn, wenn jemand die Artefakte an sich nimmt, der nicht der Träger ist?“
„Das sagte ich bereits, die Gefühle und Empfindungen des Trägers…“
„Nein, das meinte ich nicht.“, unterbrach ihn Chris. „Die Artefakte liegen irgendwo rum, richtig? In Grabkammern oder Pyramiden und Merlin weiß sonst wo. Also haben Sie im Moment keinen Träger. Deshalb konnten sie ja auch Harry erwählen, oder?“
„Exakt.“
„Gut, was ist denn, wenn nun jemand das Artefakt an sich nimmt, den das Artefakt nicht als Träger auswählt? Einen Träger, dessen Empfindungen oder Flüche oder was auch immer sich übertragen können, gibt es ja nicht.“
„Eine ausgezeichnete Frage. In diesem Fall bleiben die Artefakte regungslos. Wenn Sie Mr. Wenders, beispielsweise den Ring des Wassers finden würden und er sie nicht als Träger akzeptiert, aber auch keinen Träger besitzt, könnten sie ihn wie jeden herkömmlichen Ring berühren und auch anlegen, ohne dass etwas passieren würde.“
„Wollen Sie, dass wir die Artefakte der Elemente suchen?“, fragte Hermine.
Dumbledore lächelte sie warmherzig an.
„Wenn Sie sie finden würden, wäre das großartig.“, gab er zu. „Aber leider sind die Artefakte der Elemente stark in Vergessenheit geraten heutzutage. Nicht mal Professor Binns erwähnt sie noch in seinem Unterrichtsfach, wie Sie alle noch durch ihr fleißiges Aufpassen in Geschichte der Zauberei wissen werden. Die Artefakte sind zwar real, aber wo sie sich genau befinden, kann ich auch nicht sagen. Ein paar unsichere Schriften verwiesen auf eine magische Pyramide Afrikas für das Amulett des Feuers, aber wir haben so gut wie keine Hinweise für die anderen.“
Dumbledore ließ die Schultern hängen.
„Ich verschone Sie damit, Ausschau nach Quellen und Hinweisen zu halten, die uns auf die verbliebenen Artefakte der Elemente führen. Ich werde mich selbst damit beschäftigen. Auch Nicholas scheint einen Plan zu haben und lässt bereits umfangreich Nachforschungen betreiben. Als Zaubereiminister hat er nahezu unbegrenzte Vollmachten für die Recherche. Er und ich sind übereingekommen, dass die Artefakte der Elemente von entscheidener Rolle in unserem dritten Kampf gegen Voldemort sein werden.“
Eine drückende Stille breitete sich im Raum aus. Keiner der fünf wusste etwas zu sagen. Lily und Mia waren mittlerweile vor Langeweile eingeschlafen.
„Aber trotz allem liegt eine gewisse Genugtuung darin, dass wir das Amulett des Feuers für Tom ein für alle mal verwirkt haben.“, schloss Dumbledore, während sich auf seinem Gesicht eine triumphierende Miene bildete.
„Bis ich tot bin.“, fügte Harry in Gedanken hinzu, sagte es jedoch nicht. Er wechselte einen Seitenblick mit seiner Frau und merkte, dass Hermine genau das gleiche gedacht hatte.


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Als ich das erste Harry-Potter-Buch las, habe ich mir meinen Bademantel angezogen und so getan, als ob ich Harry wäre. Ich rannte im ganzen Haus herum uuund... kann nicht fassen, dass ich das gerade erzählt habe.
Matthew Lewis