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Fanfiction

Ein neuer Morgen - Ein neuer Morgen

von MIR

Als er wach wurde, hatte er das merkwürdige Gefühl, noch am Leben zu sein. Unvorstellbar. Und genauso unangenehm überfiel ihn die Erkenntnis, dass er nicht allein war. Nicht Poppy, die eifrig herumlief, spürte er, nein es war jemand, der unverschämt nahe an sein Bett herangetreten war, ja, anscheinend dreist direkt daneben saß, ohne den gebürenden Anstandsabstand zu wahren. Er wusste es, bevor er die Augen aufschlug. Nur einer konnte so widerlich unhöflich sein. Nur dieser eine, von dem er angenommen hatte, dass er die Nacht nicht überleben würde. Dem er eine Information gegeben hatte, die ihn in den Tod schickte. Eine weitere Tat, mit der er ihr das Herz brechen würde, wenn sie es mit bekam, da wo sie war, und die doch gleichzeitig dafür sorgte, dass ihr Tod nicht sinnlos war, sondern dem größeren Wohl diente.

Noch immer zögerte er, die Augen aufzuschlagen, noch immer nutzte er den Anschein der Bewusstlosigkeit, um seinen Gedanken in Ruhe nachhängen zu können. Warum lebte Potter? So dreist und frech, so gedankenlos, naiv und unbegabt er auch sein mochte, ein Feigling war er nicht. Eigentlich war klar gewesen, dass er mit der Information sofort in sein eigenes Verderben rennen würde, sich opfern würde wie ein Kaninchen auf der Schlachtbank.

War etwas dazwischengekommen – oder, er wagte es kaum zu glauben – sollte der alte Mann doch wieder weiter gesehen haben als alle anderen, in seiner geradezu unverschämten Rechthaberei?
Sollte der Junge - wie auch immer - tatsächlich Voldemort etwas entgegengesetzt haben? Es war unvorstellbar! Nein, das konnte nicht sein. Dann eher die Feiglingsnummer.

"Professor Snape? Sir? Sind Sie wach?"
Jetzt gab es keinen Zweifel mehr. Er war es. Und anscheinend hatte er über Nacht gelernt, wie man einen Lehrer anzusprechen hatte. Ausgerechnet jetzt, nach dem Rauswurf.
Kaum hatte Severus seine Augenlider geöffnet, starre er auch schon in die grünen, mandelförmigen vertrauten Augen. Er schloss sie wieder. Man konnte es nicht ertragen.

"Potter", krächzte er. "Ich gab Ihnen gestern meine Erinnerungen. Zweifelos waren sie belustigend, doch das war nicht der Grund. Das grandios witzige Kino war dazu da, um eine Information weiterzuleiten..."
"Ich habe sie erhalten, Sir... Der Horkrux in mir existiert nicht mehr, ebensowenig wie irgendein anderer. Auch der Körper Voldemorts ist tot."
"Das ist nicht möglich. Der Horcrux..."
"Sir, ich... ich war bei ihm, gestern. Er, Voldemort, mir jagte den Avada Kedavra auf den Hals, doch ich bin nicht gestorben, nur der Horkrux in mir."
"Unmöglich."
"Es war erneut das Blut meiner Mutter, das seit drei Jahren auch durch seinen Körper floss, und mich dadurch an diese Erde band und schützte. Dumbledore hat..."
Der Junge plapperte immer weiter. Doch die Erwähnung seiner Mutter sorgte dafür, dass Severus nicht mehr zuhörte sondern nun wieder die grünen Augen vor sich sah. Diesmal umrahmt von rotem Haar. Und von Blut, das ebenfalls rot war. Vergossen durch seine Schuld, seinem Verrat.
Er drehte sich im Bett um, sodass er Potter den Rücken zuwandte.

"Sir? Ich... da ist noch etwas. Ich wollte mich... bedanken... und es tut mir leid, dass..."
"Bedanken, wofür?", keifte er wütend und wandte sich wieder um. "Dafür, dass ich dir gezeigt habe, dass du dich gefälligst zu opfern hast? Oder dafür, dass ich dir in Zaubertränke nie eine Chance gegeben habe? Dafür, dass ich dich gehasst habe, weil du wie dein Vater aussiehst? Oder am besten gleich dafür, dass ich die Prophezeiung weitergab, die zum Tod deiner Eltern führte?"
"Nein", erwiderte Harry, "dafür nicht. Für all das habe ich Sie gehasst, Sir. Außer für das Erste. Sie hatten keine Wahl. Es war das Richtige. Die einzige Chance gegen Voldemort."
"Meine größte Ruhmestat – ein Kind in den Tod zu schicken!", erwiderte Snape grob.
"Ich bin siebzehn! Und in drei Monaten werde ich sogar bei den Muggeln erwachsen."
Snape schnaubte. Diese kindischen Worte waren der beste Beweis, dass seine Behauptung stimmte.

"Sir... der Weg dorthin... war nicht... einfach. Selbst wenn ich zuvor ein Kind gewesen wäre, machte mich dieser Gang erwachsen."
Das war schon eher ein Argument. Ein gutes sogar.
"Doch ich wollte etwas anderes sagen. Danke. Danke für das, was Sie all die Jahre getan haben. Sie haben mich..."
"Ich hab es nicht für dich getan. Ich hab es nur für sie getan!", blaffte Severus.
"Ich weiß. Aber auch mir bedeutet sie etwas, selbst wenn ich sie nie richtig kennenlernen durfte. Sie war meine Mutter und sie gab ihr Leben für mich. Deshalb... Danke", sagte Harry leise.
Severus sah ihn an, musterte sein Gesicht. Natürlich waren die Augen, die ihn so unverschämt freundlich ansahen, das auffälligste... doch wenn man genauer hinsah... da war so ein Zug um den Mund, dann die Art und Weise, wie das Kinn zulief, die Ohrläppchen... All das fiel weiter nicht auf, wenn man auf Potters makante Frisur und Brille achtete, auf die Wangenknochen und die Nase. Warum hatte er es all die Jahre nicht bemerkt?
"Ich denke, wenn sie wüsste, was Sie all die Jahre getan haben... wie mutig Sie waren... wäre sie ebenfalls sehr... dankbar. Ich glaube sogar, sie würde... Ihnen... den Verrat... verzeihen."
Naiver Blödsinn.
Woher willst du das wissen?, wollte er zurückfauchen, doch es ging nicht. Anscheinend breitete sich die Wirkung des Schlangenbisses erneut aus. Etwas in seiner Kehle schwoll an und nahm ihm fast die Luft zum Atmen. Der Kloß war so dick, dass er kein Wort mehr hervorbrachte.
Dafür redete Potter weiter.
"Ich habe nichts verstanden all die Jahre. Nicht, dass Sie mich beschützt haben, und schon gar nicht, wie hart es für Sie war, wieder zu den Todessern zurückzugehen. Ich habe geglaubt, Sie hätten genau das gern getan. Selbst in der Zeit, in der ich dachte, dass Sie auf Dumbledores Seite sind, habe ich geglaubt, dass es Ihnen Spaß machen müsste, wieder den Todesser zu spielen. Doch Sie müssen es gehasst haben."
Verdammt! Wie weit würde der Junge noch gehen, um alle Mauern einzureißen?
Immer noch war er unfähig zu antworten und damit beschäftigt, den Kloß, der aus Wasser zu bestehen schien, zu bekämpfen. Er würde sich nicht soweit erniedrigen, dass sein Gegenüber eine Träne zu sehen bekam. Nicht Potter.
Andererseits hatte er sich durch das Überlassen der Erinnerungen jede nur mögliche Blöße vor dem Jungen gegeben. Er hattte damit gerechnet, dass sie beide an diesem Morgen tot sein würden.
Mit aller Kraft versuchte er, wieder Gewalt über seine Stimme zu bekommen. "Es war Teil des Planes, dass du genau das nicht erkennst", presste er hervor. Es sollte hart klingen, doch seine Stimme zitterte. "Wie hätte ich den dunklen Lord täuschen können, wenn du es geahnt hättest?"
"Ich weiß. Trotzdem tut es mir leid, wenn ich mich ihnen gegenüber verhalten habe wie... mein Vater", flüsterte Harry.
Der so offensichtliche Unfug, den Potter zusammenreimte, gab ihm die Kraft in der Stimme zurück. "Ein völlig unangebrachter Vergleich. Ich war ein Lehrer. Glaubst du, ich weiß nicht, dass ich dir das Leben schwer gemacht habe? Dass ich versucht habe, dir heimzuzahlen, was er getan hat? Du hattest einen Grund mich zu hassen. Dein Vater dagegen..."

"War er wirklich so... schlimm? So gemein?", fragte Harry traurig.
"Es ist unklug, gerade mich das zu fragen. Es reizt mich, die Frage mit ja zu beantworten. Ja, er war gemein und unfair. Doch anscheinend steckte auch noch anderes in ihm. Sonst hätte deine Mutter ihn niemals geheiratet. Er war... kein Feigling. Sonst hätte er mich nicht vor Lupin gerettet. Viel mehr kann ich dazu nicht sagen."

"Und Sie haben ihm niemals einen Grund gegeben, Sie zu hassen?"
"Nun, diese Geschichten werden Black und Lupin dir sicher schon zur Genüge aufgetischt haben. Und, ja, es ist wahr: Ich habe nichts unversucht gelassen, um sie alle zu demütigen, zu strafen, für das, was sie mir angetan haben. Aber sie waren zu viert... und sie waren stark. Bis auf Pettigrew sehr gute Zauberer. Ich habe ihnen Flüche aufgehaltst... nur die dunkle Magie war mächtig genug, um es mit ihnen aufzunehmen... Dass es falsch war, habe ich erst begriffen, als ich deine Mutter verlor."
Harry nickte und schwieg eine Weile.

Schließlich ergriff Severus wieder das Wort. "Mich würde überhaupt interessieren, wie es dazu kam, dass ich jetzt hier herumliege und nicht im staubigen Dreck der heulenden Hütte verwese."
Harry lächelte ein wenig. "Fawkes. Ich dachte, er hätte mit Dumbledores Tod Hogwarts für immer verlasssen. Ich dachte, er käme nie wieder zurück, doch im Grunde hätte es mir klar sein müssen, dass er es in diesem einen Fall tun würde, tun musste. In meinem zweiten Schuljahr hat Dumbledore von sich gesagt, dass er diese Schule erst dann endgültig verlässt, wenn ihm hier keiner mehr die Treue hält. Und wer immer hier um Hilfe bittet, sie auch bekommen wird. Fawkes kam damals zu mir in die Kammer des Schreckens, obwohl Dumbledore keine Ahnung davon hatte. Weder, wo die Kammer ist, noch dass ich dort war."
"Ich hörte davon... doch damals lebte der Schulleiter noch. Der Vogel..."
"Sie haben auch nach seinem Tod noch seine Anweisungen befolgt."
"Ich habe es gehasst! Er hat mich benutzt! Ich habe seine Anweisungen nur befolgt, weil... weil... es gab einfach keinen anderen Weg... keinen Plan, den dunklen Lord zu besiegen, außer Dumbledore zu vertrauen."
Ohne den Einwurf zu beachten fuhr Harry fort: "Nur durch seine Pläne und durch seinen Elderstab gerieten Sie in Lebensgefahr. Fawkes hat diese Treue gewürdigt. Er kam noch einmal zurück, zu Ihnen in die heulende Hütte und schloss die Wunden. Er muss erkannt haben, dass noch ein letzter Lebenshauch in Ihnen war. Wir hatten... es tut mir so leid, wirklich... wir hatten gedacht... wir hatten wirklich geglaubt, dass Sie es nicht geschafft hätten, dass es zu spät wäre... sonst... hätten wir Hilfe geholt..."

"Unsinn!", knurrte Snape, "Du hattest Wichtigeres zu tun. Du musstest die Erinnerungen sehen. Du durftest dich nicht abhalten lassen. Sonst wäre alles umsonst gewesen... Aber es hätte dir mal wieder ähnlich gesehen... den Erfolg auf's Spiel zu setzen, nur um einen verhassten Todesser zu retten."
"Er wäre es wert gewesen", sagte Harry und jetzt war er es, der Tränen in den Augen hatte.
Snape sah ihn an. Verblüfft. "Du meinst es wirklich ernst." Verdammt, schon wieder begann seine Stimme zu zittern. "Du hast tatsächlich mehr Ähnlichkeit mit ihr, als ich dachte. Ich..." Er brach ab, weil seine Stimme den Dienst nun vollständig verweigerte.

Eine Weile lang sagte keiner etwas.
"Professor Snape", begann Harry dann wieder, "es ist vorbei. Alles. Voldemort ist tot. Unzählige andere sind gestorben. Menschen, die ich geliebt und verehrt habe und auch andere. Meine Eltern und ihre Freunde ebenfalls. Doch Sie leben und ich lebe, obwohl es anders geplant war. Ein neuer Weg liegt vor uns. Ein Weg ohne Hass. Zumindest, was mich angeht: Ich kann Sie nicht mehr hassen. Nicht nach allem, was ich erfahren habe."
Er streckte seine Hand aus und nach kurzem Zögern ergriff sein ehemaliger Lehrer sie. "Wenn Potter, dein Vater, etwas gut gemacht hat, in seinem Leben, dann war es diese eine Sache, dass er dich in die Welt gesetzt hat. Ich würde mich ebenfalls ... freuen, wenn wir zu einer anderen Art des Umgangs finden könnten. Allerdings bin ich ein wenig ... aus der Übung. Du wirst Geduld brauchen."
Harry strahlte ihn an. "Ja, Sir", erwiderte er.
"Nicht. Bitte nenn mich nicht mehr so. Nicht mehr Sir oder Professor. Ich bin nicht mehr dein Lehrer. Du bist erwachsen, Harry. Und du bist den Erwachsenen mehr als ebenbürtig. Nenn mich bei meinem Namen. Snape oder ... falls du es eines Tages über die Lippen bringst ... Severus."
Jetzt war es an Harry, überrascht zu sein.
"Sicher. Ja... aber... dafür werde ich auch Übung brauchen. Aber... ich denke... ich kann es lernen. Ich... ich fange am besten schon einmal damit an..." Er drückte die Hand, die er noch immer festhielt, und blickte seinem ehemaligen Lehrer in die Augen, "... Severus."

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