Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Über uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Viel Trubel um den Weihnachtsball - Ungetrennte Schlafräume

von Lilly Hermione Potter

Ron war in letzter Zeit auf Harry, und noch viel mehr auf Hermine, ziemlich schlecht zu sprechen. Harry tröstete sich damit, dass es wahrscheinlich daran liegen wird, dass sie in Hogwarts jetzt Geschlechter-Gemischte Schlafräume erlaubten. Seit McGonagall sich mit dieser Regel durchgesetzt hatte, war Umbridge noch fieser und vor allem noch viel, viel strenger als zuvor. Jede Nacht machte sie ihre Streifzüge durch die Gemeinschaftsräume und lauschte an den Türen der Schlafsälen um zu hören, ob auch ja alle schlafen. Hermine hatte gesagt, dass sie Umbridge wenn sie nächstes mal einfach so in ihren Schlafsaal hineingestolpert kommen würde eigenhändig wieder vor die Tür stellen würde. Genug klein dazu war Umbridge ja. Dean und Seamus hatten mit Hermine und Ginny den Schlafsaal getauscht und so schliefen Harry, Ron, Neville, Ginny und Hermine jetzt alle zusammen in einem Schlafraum. Obwohl sie untereinander abgemacht hatten, sich auf den Toiletten umzuziehen, hatten Ron und Neville ein Problem damit. Neville hatte gesagt, dass er Angst hätte irgendjemand würde etwas herumliegen lassen, was die anderen nichts angeht, doch Harry konnte es ihm halbwegs ausreden indem er ihm gesagt hatte, dass Hermine und Ginny bestimmt aufpassen würden, was sie herumliegen lassen. Ehrlich gesagt, war Harry sich aber nicht so sicher ob Ginny auch darauf aufpassen würde. Er war sich sicher, dass Hermine darauf achten würde, alles immer aufzuräumen. Allein schon damit Ron sie damit nicht aufziehen konnte, würde sie darauf grossen Wert legen (Wahrscheinlich grösseren Wert als auf B.ELFE.R). Ron`s Ausrede war sogar noch blöder als die von Neville: Er hatte gesagt, dass ihn Ginny`s Anwesenheit stören würde. Ginny hatte ihm darauf jedoch mit der frechen Antwort: „Stör ich dich etwa bei deinem Schönheitsschlaf?“ geantwortet, was Ron auf der Stelle und, was das angeht, wahrscheinlich für immer verstummen liess. Harry hatte überhaupt kein Problem damit, da er wusste, die beiden Mädchen würden Ron`s Schönheitsschlaf schon nicht stören. Harry wusste natürlich genau, dass Ron weder wegen seinem Schönheitsschlaf, noch wegen Ginny dagegen war, dass sie den Schlafraum mit den Mädchen teilten. Es ging ihm dabei viel mehr um Hermine. Er konnte erstens nicht mehr mit Harry über all das reden, was er ihm vorher erzählt hatte und zweitens konnte er das ständige Rumgesülze von Harry und Hermine, wie er es nannte, nicht ertragen. Jedes mal wenn Harry und Hermine sich vor dem Zubettgehen umarmten drehte er sich, nicht gerade unauffällig, weg und durchsuchte seinen Koffer. Harry wusste aber genau, dass es nicht daran lag, dass er etwas in seinem Koffer verloren hatte. Er konnte es einfach nicht ertragen, wie ein anderen Junge Hermine anmachte. Harry hatte ihm zwar schon tausendmal, öfter noch als Hermine, gesagt, dass er sie nicht anmachen würde, doch Ron glaubte es immer noch nicht. Daher hatte er es , genau wie Hermine auch, aufgegeben Ron zu belehren, dass sie nur Freunde waren. Ron meinte dazu dann immer nur: „Mit seiner „Nurfreundin“ knutscht man aber nicht!“ worauf Harry ihm dann jedes mal aufs neue erklärte, dass er NIE mit Hermine geknutscht hätte, was Ron ihm jedoch nicht glaubte. Jedoch hatte er aufgehört, ihm das so zu sagen seit Hermine ihm deswegen einen ziemlich peinlichen Spruch an den Kopf geworfen hatte worauf Neville und Ginny in grosses Gelächter ausgebrochen sind. „Wenn Harry und ich knutschen, dann ist das Wort was man benötigt um das zu beschreiben was du und Lavender machen nicht ganz kinderfreundlich!“, hatte sie gesagt, worauf Ron so schnell ruhig war, wie er es noch nie geschafft hatte. Seit diesem Zeitpunkt hatte Ron aufgehört, es Hermine vorzuwerfen. Harry sprach er aber trotzdem immer noch ständig darauf an, doch Harry erinnerte ihn, vor allem wenn Lavender in der Nähe war, immer wieder gerne daran, was Hermine gesagt hatte. Krummbein hatte sich angewöhnt auf Harry`s Bett zu schlafen und Hedwig freundlich zu begrüssen wenn sie mit einem Brief für Harry zurückkam. Harry, genau wie Hermine auch, fand diese Freundschaft eher aussergewöhnlich aber Hermine hatte zu ihm gesagt, das läge daran, dass sie sich so gut verstanden. Krummbein hatte Harry schon immer gemocht, doch, dass er sich nun auch noch mit Hedwig anfreunden würde, wo er Krätze doch so verabscheut hatte, hätte er nicht gedacht. Zwar hatte Krummbein einen guten Grund (Wurmschwanz) gehabt, Krätze zu hassen, doch trotzdem dachte Harry, Krummbein wäre ein Bisschen feindselig. Ron hatte er auch nie gemocht, und irgendetwas sagte ihm, dass das nicht nur an Krätze gelegen haben kann.
Ron, Neville und Ginny waren gerade in die Toiletten verschwunden um sich umzuziehen und Hermine war noch in alte Runen. Harry war also alleine, sofern man Krummbein nicht mitzählte, im Schlafraum und wartete bis Ron, hoffentlich als erster, zurückkehrte, damit er ihn darauf ansprechen konnte, was ihn wirklich an ihm und Hermine störte. Und noch bevor Harry zu Ende gedacht hatte, öffnete sich die Türe des Schlafraums und herein kam - Hermine.
„Hey, Harry!“, sagte sie und liess ihre Bücher geräuschvoll auf ihr Bett fallen. „Hey, Hermine!“, entgegnete er mit, da war er sich sicher, enttäuschter Stimme. Am liebsten hätte Harry sich dafür selbst eine reingehauen. Wie konnte er nur enttäuscht sein, anstelle von Ron Hermine zu sehen? Zu jedem anderen Zeitpunkt wäre er froh darüber gewesen, Hermine zu sehen, doch jetzt, da er es sich endlich getraut hätte, Ron zu fragen, wieso er in letzter Zeit so schlecht auf Hermine zu sprechen war, wäre es ihm lieber gewesen, Ron zu sehen. „Harry, ist alles...ist alles in Ordnung?“, fragte Hermine mit besorgter Miene. Offenbar hatte sie bemerkt, dass Harry nicht sie erwartet hatte. „Ich...“, begann er zu stammeln und merkte wie er rot wurde. Er war noch nie in der Gegenwart von Hermine rot geworden und hätte sich am liebsten auch dafür selbst bestraft. „Ich hatte eigentlich gehofft, dass Ron als erstes zurückkommen würde, damit ich ihn fragen könnte, wieso er so wütend auf dich ist.“, sagte Harry ehrlich und mied dabei ihre Blicke. Hermine begann, sichtlich leicht verlegen weil er sich für sie einsetzte, zu schmunzeln und antwortete mit dem Blick auf ihn gerichtet: „Es ist lieb von dir, dass du dich für mich einsetzt, Harry. Aber ich denke, ich sollte das mit Ron klären. Nicht, dass er am Ende auch noch auf dich wütend ist.“. Harry hielt es für richtig sie nun auch anzusehen und nickte halbherzig. Es stimmte wieder einmal zu hundert Prozent, was sie sagte und Harry konnte ihr nichts mehr darauf antworten. Zum Glück durchbrach Neville, der gerade vom Badezimmer her kam, die peinliche Stille die jetzt für einige Momente im Schlafsaal geherrscht hatte. „Hey, Harry! Hey, Hermine!“, sagte Neville glücklich. „Hey, Neville!“, antworteten Harry und Hermine geistesabwesend und wie aus einem Munde. Harry wusste nicht, wieso Neville plötzlich so glücklich war und wenn er ehrlich sein wollte, interessierte es ihn auch nicht sonderlich. Neville stopfte seine Kleider in seinen Koffer und legte sich in sein Bett . Harry und Hermine tauschten Blicke aus, was irgendwie so aussah, als wäre gerade irgendetwas peinliches passiert. In Wirklichkeit schauten sie sich wahrscheinlich so an, weil Neville sich nicht weiter um sie kümmerte und sie, irgendwie, ein Bisschen ignorierte. Hermine wollte gerade den Mund aufmachen und wahrscheinlich verkünden, sie gehe jetzt ins Badezimmer, als Ron und Ginny streitend und sich anschreiend hineinkamen. „Du hast angefangen!“, brüllte Ginny ausgelassen und offenbar ohne die andere zu bemerken. „Hab ich nicht! Ich habe dir lediglich gesagt, dass es mich nervt, wenn du mich jedes mal anmotzt, wenn ich das Licht nicht dann ausmache, wenn es dir gerade genehm ist!“, brüllte auch Ron, nicht minder so laut wie Ginny. Es stimmte, dass Ron jeden Abend das Licht anliess, so lange wie es ihm passte, aber Harry hielt es für keine gute Idee, es ihm so direkt zu sagen. Vor allem Ginny musste ihm nichts sagen wollen. Schon gar nichts, was er nicht hören wollte. „Ich kann nunmal nicht schlafen, wenn der ganze Schlafsaal hell erleuchtet ist, wie die grosse Halle bei der Willkommensfeier!“, schrie Ginny jetzt erneut, und wie Harry bemerkt hatte, noch lauter als zuvor. „Und ich kann nicht schlafen wenn es zu dunkel ist!“, entgegnete ihr Ron in einem, was Harry für unmöglich gehalten hatte, noch lauterem Ton. „Seid doch mal ruhig!“, schrie jetzt Hermine dazwischen und Harry trat einen Schritt von ihr weg, weil sie es doch tatsächlich geschafft hatte, noch lauter zu schreien als Ron. Er und Ginny verstummten jetzt sofort und starrten sie genau so erschrocken wie auch Harry an. Auch Neville, der womöglich schon geschlafen hatte, schreckte nun hoch und schaute Hermine an. Schon wieder trat eine peinliche Stille im Schlafsaal ein und Harry würde sich jetzt womöglich sogar über Umbridge freuen, wenn bloss jemand diese unangenehme Stille durchbrechen würde. Doch die Tür zum Gemeinschaftsraum blieb zu. Ron und Ginny schauten sich nun beschämt an, weil auch sie offenbar bemerkt hatten, dass Hermine recht hatte. Sie hatte es zwar nicht ausgesprochen aber Harry, und bestimmt auch die anderen, hatten bemerkt, dass sie eigentlich meinte, sie sollen jetzt endlich aufhören zu streiten und das ein andermal ausmachen, wenn sonst niemand da war und ihr Geschrei mit anhören musste. Hermine ging nun hinaus, womöglich ins Badezimmer und Ron und Ginny legten sich stillschweigend in ihre Betten. Neville drehte sich wieder auf die andere Seite und schlief, seinem Schnarchen nach, auch bald wieder ein. Harry blieb noch einige Momente lang stehen, überwältigt von all dem, was gerade passiert war. Danach setzte er sich auf sein Bett und ihm fiel sofort wieder ein, was er eigentlich vorhatte. Wie es schien, war auch Ginny schon eingeschlafen. Ron wäre also der einzige, der ihn hören würde. Und doch wusste er nicht, ob er ihn noch deswegen fragen sollte. Er musste ständig an das denken, was Hermine gesagt hatte. Er solle sich damit nicht auch noch in Schwierigkeiten bringen. Harry wusste ganz genau, dass es stimmte, dass Ron diese Sache mit Hermine und nicht mit ihm ausmachen sollte und dennoch hatte er das Gefühl, auch mal etwas für Hermine zu tun sollen, da sie doch immer so viel für ihn getan hatte. Doch genau in diesem Moment kam Hermine wieder in den Schlafsaal. Auch sie verstaute ihre Kleider, und auch ihre Bücher die noch immer auf ihrem Bett lagen, in ihrem Koffer. Danach drehte sie sich zu Harry um als hätte sie ihn erst gerade bemerkt. „Ist wirklich alles in Ordnung?“, fragte sie jetzt noch besorgter als zuvor. „Ja, alles bestens“, antwortete ihr Harry und er wusste genau was jetzt kommen würde. „Nein, Harry, so wie du tönst, ist nicht alles in Ordnung.“, erwiderte sie und setzte sich ihm gegenüber auf ihr Bett. Harry war klar, dass sie das sagen würde, weil sogar er gemerkt hatte, wie trübselig er geklungen hatte. Hermine setzte sich nun neben Harry auf sein Bett. „Was ist los, Harry?“, sagte sie immer noch in diesem besorgten Ton, obwohl er sich sicher war, dass auch sie wusste, dass sie jetzt noch besorgter klang als zuvor, sofern das überhaupt möglich war.
„Hab ich dir doch schon gesagt. Es ist wegen Ron. Weil er dich ständig und ohne Grund anfährt. Und ich weiss ganz genau, dass dich das genauso stört, du zeigst es einfach nicht.“ Harry hatte ganz vergessen, dass Ron womöglich noch wach war. Er drehte seinen Kopf zu ihm um und stellte erleichtert fest, dass er schon tief schlafen musste. Auch Hermine drehte ihren Kopf um und sah so aus als wüsste sie ganz genau, was Harry gerade gedacht hatte.
„Wenn du willst spreche ich mit ihm.“, sagte sie als er seinen Kopf wieder ihr zugewandt hatte und ihr jetzt so tief in die Augen sah, wie er es wahrscheinlich noch nie, oder zumindest schon so lange nicht mehr, dass er sich nicht mehr daran erinnern konnte, getan hatte.
„Du würdest das wirklich machen?“, fragte Harry, wahrscheinlich nur, damit es nicht mehr still war. Eigentlich hatte er vorgehabt, ihr zu sagen, dass sie das nicht tun müsse und er das schon übernehmen würde. Irgendwie hatte er aber gedacht, es wäre besser die jetzt herrschende Stille ganz schnell zu unterbrechen, da er ahnte, was sonst wahrscheinlich passiert wäre.
„Hätte ich es gesagt wenn ich es nicht machen würde?“, fragte Hermine mit einem leichten Lächeln auf dem Gesicht. Erst jetzt fiel Harry ein, wie blöd diese Gegenfrage war. Natürlich würde sie es machen, wenn sie es vorgeschlagen hatte. Das wäre sonst nicht Hermine`s Art gewesen.
Etwas peinlich berührt antwortete er schliesslich mit einem stummen „Nein“ und löste sich schnell von ihrem Blick. Irgendwie sagte ihm das, dass das Gespräch jetzt vorbei war und sie sich darauf geeinigt hatten, dass Hermine die Sache mit Ron klären würde.
Ein weiterer Moment lang herrschte drückende Stille und Harry hatte irgendwie das Gefühl als sollte er sich wieder zu Hermine umdrehen. Sie jedoch war aufgestanden und schaute ihn an. Mit einem freundschaftlichen Blick sagte sie dann schliesslich „Gut Nacht, Harry!“ und lächelte ihm zu. Auch er stand auf und umarmte sie.
Als sie sich wieder voneinander lösten, verfing er sich schon das zweite mal an diesem Abend in ihren Augen und fing danach auch an zu sie anzustrahlen. Sie zogen beide gleichzeitig die Arme voneinander weg, was zu einigen weiteren peinlich stillen Sekunden führte, und wandten sich von sich ab. Harry stieg unter seine Decke, streichelte Krummbein, der sich nun am Fussende seines Bettes eingerollt hatte, über den Kopf und wandte den Blick wieder Hermine zu. Sie lag ihm gegenüber und schmunzelte ihn an. Danach drehte sie sich auf die andere Seite und es herrschte wieder Stille im Saal. Harry war irgendwie froh darüber, dass er Hermine, jetzt, wo es doch schon wieder still war, nicht mehr in die Augen schauen musste. Und auch für diesen Gedanken hätte sich Harry am liebsten gleich selbst bestraft. Und plötzlich wusste er, wie es für Dobby sein musste wenn er etwas gesagt oder gedacht hatte, dass er nicht hätte sagen oder denken sollen. Auch Harry drehte sich nun auf die andere Seite um, sodass er nun Ron`s Rücken sehen konnte.
Neville bewegte sich leicht im Schlaf und murmelte etwas vor sich hin, dass Harry nicht verstehen konnte. Ron jedoch war ausnahmsweise mal ganz still und regte sich nicht das kleinste Bisschen. Hedwig hockte auf seiner Bettkante am Fussende des Bettes und hatte den Kopf unter ihre Flügel gesteckt. Sie schuhute leise vor sich hin. Krummbein streckte sich genüsslich und rollte sich danach wieder zusammen. Harry hörte den Wecker auf Ginny`s Nachttisch ticken und fragte sich wie spät es war. Normalerweise schaute er immer auf seine Armbanduhr bevor er ins Bett ging und sie auf seinen Nachttisch legte, doch heute hatte er es vollkommen vergessen. Lag es an Hermine? Er hatte es noch nie vergessen, seit er hier in Hogwarts war. Und auch seit die Mädchen in ihren Schlafsaal gezügelt waren, hatte er sonst immer daran gedacht. Aber das konnte nicht sein. Hermine war seine beste Freundin. Er hatte nicht weil er wegen des Gespräches, oder ihren Augen, abgelenkt war vergessen auf die Zeit zu achten. Oder etwa doch?

Am nächsten Morgen waren Harry und Ron die letzten im Schlafsaal. Sie konnten von Glück reden, dass heute Samstag war. Sonst hätten sie wahrscheinlich schon die erste Stunde verpasst. Harry glaubte zu wissen, wieso Hermine ihn nicht geweckt hatte. Und womöglich, kannte er auch den Grund dafür, wieso Ginny ihn und Ron lieber schlafen gelassen hatte. Aber er konnte sich keinen Reim darauf machen, weshalb Neville sie hatte schlafen lassen. Normalerweise war es für Neville eine Art peinliche Bestrafung, mit den beiden Mädchen, und dazu noch ohne Harry und Ron, aus dem Schlafsaal zu gehen, doch heute schien ihn das anscheinend weniger zu kümmern.
Als Harry und Ron, nicht einmal eine Viertelstunde später, was für einen Samstagmorgen wenig war, am Gryffindortisch entlangliefen um nach den anderen Ausschau zu halten, hörten sie von hinten die Stimme, die ihnen heute am allermeisten erspart bleiben konnte. Draco Malfoy. Harry wusste, wann immer Draco in der Nähe war lag Ärger in der Luft und irgendwie liess ihn heuet das Gefühl nicht los, dass es irgendetwas mit Hermine zu tun hatte. „Hey, Potter!“, sagte er schnippisch, wie eh und je. „Ich habe gehört du und Granger seid euch...wie soll ich sagen...ein Bisschen näher gekommen. Es gibt Gerüchte, dass ihr gestern Abend im Schlafsaal um ein Haar geknutscht hättet. Stimmt das etwa?“
Harry konnte es nicht fassen. Wie konnte Malfoy bloss an so etwas kommen? Es war doch gar niemand dort, der es gesehen haben könnte. Und was noch viel wichtiger gewesen war, wieso wusste er, dass Harry genau das auch vermutet hatte? Es hatte doch nicht etwa so ausgesehen, als hätten sie sich fast geküsst? Harry überfuhr ein kalter Schauder. Das war doch gar nicht offensichtlich. Er hatte doch bloss genau das gedacht. Oder war es etwa offensichtlicher, als er meinte?
Ron stiess ihm in die Rippen. Wahrscheinlich in der Hoffnung, Harry würde Draco jetzt erklären, dass er und Hermine sich gar nicht fast geküsst hatten. Doch Harry stand stocksteif da und glotzte Malfoy geschockt an. Er wollte etwas sagen, doch er brachte vor lauter Angst von dem was gleich passieren würde, keinen Ton heraus. Und genau das passierte. Pansy Parkinson tauchte hinter Malfoy auf, dicht gefolgt von Rita Kimmkorn. Das hatte Harry ganz vergessen! Rita Kimmkorn war ein unregistrierter Animagus. Jetzt war sich Harry hundertprozentig sicher; Rita Kimmkorn musste sie belauscht haben. Dafür hätte Harry sich am liebsten, und in einer viel schmerzhafteren Art als Dobby, so stark selbst bestraft, dass er in den Krankenflügel hätte gehen müssen, wo ihm bestimmt kein Tagesprophet hin folgen konnte. Er wäre am liebsten so weit wegdisappariert, dass er den Spot imTagespropheten dort aufgrund der Sprache nicht mehr hätte verstehen können.
„Was ist denn hier los?“, hörte er eine ihm sehr vertraute Stimme fragen. Es war Hagrid. Harry wäre ihm am liebsten um den Hals gefallen, weil er sich sicher war, dass er ihn aus dieser, wie sie schien aussichtslosen Situation, befreien und allen verkünden würde, dass er und Hermine nur Freunde waren. „Wer soll hier mit wem geknutscht haben?“, fragte Hagrid. Harry war sich sicher, dass er die Antwort schon kannte und Hagrid bestätigte ihm diesen Gedanken. „Harry mit Hermine? Boah, das ist ja mal `ne Story! Meinen Glückwunsch Harry! Ich wusste immer, dass aus euch beiden mal noch ein hübsches Pärchen wird!“, prahlte Hagrid lauthals durch die grosse Halle, worauf sich noch einige Schüler mehr, darunter auch einige Erstklässler und zu Harry`s Grauen Colin Creevey, zu ihnen umdrehte und ihnen gespannte zuhörte. Harry wäre Hagrid immer noch am liebsten um den Hals gefallen. Jetzt hätte er ihn aber wahrscheinlich lieber gewürgt, als sich bei ihm zu bedanken. Wie konnte er bloss so dumm sein? Jetzt, da war sich Harry sicher, hatte es die ganze Schule gehört und Harry hatte keinen Zweifel daran, dass es auch Umbridge zu Ohren gekommen war. An ihre Reaktion wollte er gar nicht erst denken, genau wie auch an die von Professor Snape.
Harry fiel nichts aber auch rein gar nichts, mehr ein, was die Situation jetzt noch schlimmer machen könnte und sobald er diesen Gedanken gefasst hatte, fürchtete er, dass er sich dabei irren würde und genau das jetzt passieren würde. Er machte sich auf den Untergang bereit.
Doch da hörte er von hinten eine Stimme, von der er wusste, dass sie nichts schlimmer machen würde und er wäre Hermine am liebsten um den Hals gefallen und hätte sie, jetzt wahrscheinlich wirklich, geküsst. „Wie kommen sie zu dem Gedanke, Miss Kimmkorn?“, sagte Hermine in gespielt netter Stimme und stellte sich mit Absicht so dicht neben Harry, dass sie ihm fast auf die Füsse getreten wäre. „Wollen sie etwa zugeben, dass sie sich in unseren Schlafsaal geschlichen haben?“, fuhr sie Rita Kimmkorn ins Wort, die wahrscheinlich gerade mit einer Lüge hatte antworten wollen.“Ich...ich“, stotterte sie und blickte aufgeregt um sich. Hermine schaute sie mit einem unverkennbaren Ich-weiss-was-sie-sind-und-wenn-sie-nicht-augenblicklich-zurücknehmen-was-sie-über-mich-und-Harry-gesagt-haben-werden-es-bald-auch-alle-anderen-wissen-Blick an. Harry fühlte sich als würde ihm ein Stein von der Grösse Schloss Hogwarts vom Herzen fallen. Jetzt war Rita Kimmkorn in der Falle. Wenn sie es nicht zurücknahm würde Hermine es allen erzählen und wenn sie ehrlich auf Hermine`s Frage antworten wollte, wie sie in ihren Schlafraum gekommen ist, würde sie es ans Licht bringen müssen. Harry hatte Hermine gegenüber noch nie eine grössere Dankbarkeit empfunden, was das Gefühl verstärkte, dass er ihr um den Hals fallen und sie küssen wollte. „Na gut, ich gebe es zu!“, sagte Rita Kimmkorn in beschämten Ton. Harry musste sich ein Lachen verkneifen. Er sah zu Hermine hinüber und wusste, dass auch sie damit zu kämpfen hatte, vor Lachen nicht lauthals loszubrüllen. „Ich gebe zu, dass...“, anscheinend schien Rita Kimmkorn nach Worten zu suchen „dass...ich...einen Tarnumhang besitze!“, rief sie fröhlich aus. „Was!“, stiessen Harry und Hermine beide gleichzeitig hervor. Sie hatte einen Ausweg gefunden! Harry wusste nicht, was sie jetzt noch hätte retten können. Soviel er wusste, gab es keinen magischen Bann oder etwas in dieser Art, dass Rita Kimmkorn mit diesem Tarnumhang in ihrem Schlafsaal hätte enttarnen können. Anscheinend schien auch Hermine sich nun auf den Untergang bereit zu machen. „Das ist aber ganz interessant!“, hörte Harry Dumbledore von hinten sagen. Er war vom Lehrertisch aufgestanden und herbeigeeilt. „Wie es der Zufall will, habe ich gestern Nacht vor dem Gryffindor-Turm Wache gehalten und ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich jemanden in einem Tarnumhang hineingehen sehen konnte. Und ich darf es mir erlauben, damit zu prahlen, dass ich schon seit Jahren durch sie hindurchsehen kann.“ Jetzt hätte Harry auch Dumbledore um den Hals fallen können. Ihn jedoch zu küssen, wie er es bei Hermine am liebsten getan hätte, konnte er sich nicht wirklich vorstellen. „Na gut! Wie sie wollen! Dann habe ich mir die ganze Geschichte eben nur ausgedacht!“, schrie Rita Kimmkorn aufgewühlt und entsetzt, ihr so eine Frechheit an den Kopf zu werfen. „Es ist eine Lüge! Ich war gestern Nacht nicht im Schlafraum dieser Schüler und habe auch nicht gesehen, dass sie sich fast geküsst hätten! Ich habe gelogen! Und nun entschuldigen sie mich Dumbledore ich muss dem Ministerium berichten, dass sie meinen Artikel darüber wieder aus dem morgigem Tagespropheten entfernen sollen! Auf Wiedersehen!“. Die Worte Dumbledore und Auf Wiedersehen hatte sie betont schrill und gehässig ausgesprochen. Sie stapfte davon, so, dass man Angst hätte haben müssen, ihre bleistiftdünnen Absätze könnten abbrechen. Dumbledore hatte sie wieder einmal aus einer, ohne ihn bestimmt aussichtslosen Situation gerettet. Harry wollte sich gar nicht erst ausmachen, was wohl passiert wäre, wenn er nicht da gewesen wäre, um ihnen zu helfen. Dumbledore lächelte ihm und Hermine zu und sagte so leise, dass es nur die Beiden hören konnten: „Ich möchte sie beide heute um fünf Uhr in meinem Büro sehen. Das Passwort ist Schokofrosch.“ Er lächelte noch einmal und ging zur Grossen Halle hinaus. Harry und Hermine drehten sich um und Harry legte demonstrativ seinen Arm um Hermine`s Schulter als er sah, dass Rita Kimmkorn immer noch hinter der Säule hervorlugte.
Als sich die Beiden zu den anderen setzten konnte Harry nicht sagen, von wem sie die verwirrtesten Blicke ernteten. Ron und Ginny starrten sie an als hätten sie beide am liebsten „Wie Bitte?“ geschrien, Fred und George spähten ebenfalls in ihre Richtung, wahrscheinlich aber eher mit dem Gedanke, warum zwei Fünftklässler noch vor ihnen, zwei Siebtklässlern, fast mit jemandem geknutscht hätten und Neville starrte sie mit einem Blick an, der sagte, dass er gerne eine Erklärung hätte was das Wort knutschen bedeutete. Harry sagte dazu jetzt nichts, liess Hermine`s Schulter wieder los und war froh darüber, dass auch sie ausnahmsweise mal nichts zu dem was gerade passiert war sagte.

Der restliche Tag verlief sonst eigentlich ganz normal. Und ausser den dummen Bemerkungen von Malfoy („Oh Potter hat `ne Freundin!“ - „Na, Harry, Hermine, wann wollt ihr denn heiraten?“ - „Aha! Hab ich`s doch immer gewusst! War der Kuss mit Zunge?“) erinnerte sie auch nichts mehr an das, was am Morgen passiert war. „Tu einfach so als wäre er Luft.“, sagte Hermine jeweils auf die dummen Kommentare von Malfoy hin. „Ich schwöre es dir, wenn er irgendwann mal eine Freundin hat, ziehe ich ihn genauso übel damit auf. Oder nein, noch schlimmer, ich schaue dazu, dass Rita Kimmkorn ihn beim knutschen erwischt und das Foto im Tagespropheten veröffentlicht.“ Hermine war wegen der ganzen Sache ziemlich sauer. Vor allem Malfoy musste ihr heute nicht über den Weg laufen. Hermine hätte Malfoy wahrscheinlich am liebsten auf den Mond befördert, wenn sie irgendeinen Weg gefunden hätte, wie sie das anstellen sollte. Bis zu Snape`s Unterricht war er aber auch der einzige, der sich noch dafür interessierte. Malfoy hatte mit der Zeit die Lust daran verloren, sie damit aufzuziehen. Doch als Snape das Thema im Zaubertrankunterricht ansprach, fing das Gelächter erneut an. Und dieses mal war es noch unerträglicher, da Snape ein Lehrer war und in seinem Unterricht eigentlich sagen konnte, wozu er Lust hatte. Harry war eingefallen, dass er sich vielleicht in Snape`s Unterricht nicht hätte neben Hermine setzten sollen, doch daran gedacht hatte er als es angebracht gewesen wäre natürlich nicht.
„Na Mr Potter. Wollen sie uns nicht ein wenig von ihrem Kuss mit Mrs Granger erzählen?“, feixte Snape, worauf die ganze Klasse sich ein Lachen verkneifen musste. Snape schaute dann ein wenig wütend im Raum umher als hätte er gehofft, dass die ganze Klasse loslachen würde ab seinem Witz. Das merkten die anderen schnell und fingen an zu johlen. Sogar Ron, der hinter Harry neben Neville sass, verkniff sich das Lachen. Er hatte sich womöglich nicht getraut, loszubrüllen deswegen, aber Harry wusste, wie schwer es ihm fiel, sich zu beherrschen. Er war froh, dass Ron so viel Anstand ihm gegenüber hatte. Wäre es dabei nur um Hermine gegangen, hätte auch er anstandslos mitgelacht. Harry drehte sich zu ihm um und warf Ron einen bösen Blick zu, worauf der verstummte. Offenbar fand er das jetzt gar nicht mehr zum Lachen denn jetzt musste er nicht mehr kämpfen, sich zu beherrschen. „Nun?“, fragte Snape in die Runde worauf die Klasse, was Harry zuvor für unmöglich gehalten hatte, noch lauter zu lachen begann. Lavender und Parvati nervten ihn gerade am meisten. Sie waren die beiden, die sich eh nie ein Lachen verkneifen konnten und kämpften jetzt schon mit den Tränen. Harry war sich aber sicher, dass keine von ihnen hätte zu weinen begonnen, weil sie traurig waren. Snape sah Harry mit einem vernichtenden Blick an, der ihm sagte, dass er ihn nachsitzen lassen würde, wenn er ihm nicht antworten würde. Harry suchte nach den richtigen Worten. Irgendetwas musste ihm einfallen. Etwas, dass die ganze Klasse verstummen liess, mit ihnen auch Snape. „Ich hab Hermine nicht geküsst!“, sagte er und er wusste, dass das nicht das war, wonach er gesucht hatte. Die Klasse giggelte weiter. „Wie kommen sie darauf? Rita Kimmkorn hat doch selbst gesagt, dass sie eine Lüge verbreitet hat.“ Harry war verwundert darüber wie gelassen er das gesagt hatte. Eigentlich hatte er erwartet, loszubrüllen, dass sie ihn im ersten Stock noch gehört hätten. „Nicht?“, sagte Snape, als hielte er es für einen schlechten Scherz „Sind sie sicher?“. „Ja!“, sagte jetzt Hermine. „Oh, wie niedlich, Granger! Beschützt du deinen Liebling?“, feixte Malfoy aus der hintersten Reihe. Hermine drehte sich zu ihm um. „Harry ist kein Hund! Liebling sagt man zu Hunden und nicht zu Menschen! Und nur weil du auf ihn eifersüchtig bist, musst du ihn nicht beleidigen!“ Harry konnte es nicht fassen. Hermine hatte tatsächlich Malfoy eine ausgewischt und das mitten vor Snape. „I-Ich eifersüchtig? Auf den? Nie im Leben!“, stotterte Malfoy und wurde rot wie eine besonders reife Tomate. Die Klasse, die verstummt war, als Hermine zu reden begonnen hatte, verdrückte sich jetzt wieder das Lachen. Und Harry wusste, dass es diesmal für Malfoy bestimmt war. „Ja, warum nicht? Ich habe letztens gehört, dass DU noch nie eine Freundin hattest! Und zudem ist mir auch noch zu Ohren gekommen, dass DU noch nie jemanden geküsst hast und es dir mehr als alles andere wünschst!“, feixte jetzt Hermine zurück, jedoch in viel netterem Ton. Malfoy verschlug es die Sprache. Harry war sich jetzt nicht ganz sicher, ob es stimmte, was Hermine sagte oder ob es bloss eine sehr gut durchstudierte Lüge war, auf die Malfoy keine Antwort bereit hatte. „I-Ich...“, stotterte er weiter, was die Klasse jetzt erneut dazu brachte, laut loszubrüllen. Wenn oben jetzt jemand durch die Gänge läuft, dachte sich Harry, würde er es hören. Auch Ron lachte jetzt schamlos. Harry hatte auch zu schmunzeln begonnen und Hermine setzte sich wieder. „Stimmt das?“, fragte er sie ungläubig und er wusste, dass er sie anstrahlte. „Nein! Nicht im geringsten. Aber wer wird das schon glauben wollen.“, gab sie zur Antwort und lachte Malfoy triumphierend zu. Harry wäre ihr am liebsten um den Hals gefallen. „Ruhe!“, donnerte Snape und Harry beobachtete etwas, was er bei Snape noch nie gesehen hatte. Er lachte. Und zwar nicht böse und verschmitzt. Er lachte weil er es lustig fand. Du bist genial Hermine, schoss es Harry durch den Kopf und noch ehe er es zu ihr sagen konnte, war die Klasse verstummt und Snape hatte wieder zu sprechen angefangen. „Nun denn. So lustig das auch sein mag, widmen wir uns wieder dem Unterricht.“, sagte er jetzt mit ruhigerer Stimme und Harry war sich sicher, dass es nur daran lag, dass er sich das Lachen verkneifen musste. In diesem Augenblick jedoch, klingelte es und alle packten ihre Sachen. Bei dem Tumult, der gerade ausgebrochen war, hätte nicht mal Snape`s laute Stimme eine Chance gehabt also, liess er sie gehen ohne ihnen auch nur Hausaufgaben aufzugeben.
„Genial! Einfach super!“, lobte Harry Hermine als sie das Klassenzimmer verliessen und merkte wie er rot wurde. Zu seinem Glück lief auch sie rot an. „Na vielen Dank, Granger!“, blaffte Malfoy sie an und Harry spürte wie Zorn in ihm ausbrach. Er hätte Malfoy am liebsten eine reingehauen. „Wow, Malfoy!“, fing Hermine lauthals zu schreien an. Harry war klar, dass sie das was sie zuvor im Unterricht angefangen hatte, jetzt fortsetzen würde. „Pansy Parkinson!? Nicht wirklich? In die bist du verliebt? Krass! Ich fände, dass ihr gar nicht so ein schlechtes Pärchen abgeben würdet!“ Malfoy riss der Geduldsfaden. Er wollte sich auf Hermine stürzen, als ihn von hinten jemand festhielt. Es war Pansy Parkinson. Erst dachte Harry, er sehe nicht recht. Sie wollte Hermine doch nicht etwas beschützen? Oder hatte sie Malfoy nur zurückgehalten, um selber mit ihr abzurechnen. Doch in dem Moment, verschlug es Harry die Sprache. Pansy drehte Malfoy um und - küsste ihn. Direkt auf den Mund. Harry`s Gesicht nahm die Züge eines grossen, fiesen Lachens an. Draco Malfoy knutschte mit Pansy Parkinson und die ganze Klasse stand drumherum. Plötzlich schien Harry das was ihm und Hermine heute Morgen und vorher in Zaubertränke passiert war, gar nicht mehr peinlich. Und Harry freute sich noch mehr, und wohl auch das erste mal bei ihrem Anblick, als er Rita Kimmkorn sah. Er konnte es nicht fassen? Würden die beiden jetzt im Tagespropheten landen? Rita Kimmkorn schoss ein Foto. „Das kommt auf die Titelseite!“, strahlte sie, diesmal mit einem richtigen Lächeln, und stakste davon. Harry wäre nichts eingefallen, was die Situation noch hätte besser machen können. „Malfoy! Parkinson! Hundert Punkte Abzug für Slytherin! Und sie kommen nach dem Abendessen in mein Büro! Man knutscht doch nicht auf den Schulfluren rum!“, hörte er Snape`s Stimme hinter sich rufen. Und Harry hätte sich am liebsten selbst einen Tritt verpasst für das, was er jetzt gerade gedacht hatte. Er wäre Snape am liebsten um den Hals gefallen. „Und Potter!“, setzte er fort und Harry merkte, wie seine Laune schwand. „Sie kriegen Fünfzig Punkte für Gryffindor gutgeschrieben, weil ich nicht sie beim knutschen erwischt habe!“ Harry`s Laune stieg sofort wieder. Snape nutze jede Gelegenheit, Gryffindor Punkte abzuziehen, die sich ihm anbot. Doch jetzt hatte er Harry Fünfzig Punkte gutgeschrieben, dafür, dass er es nicht war, der mitten im Gang rumknutschte. Irgendetwas schien heute nicht zu stimmen. Doch Harry war es ziemlich egal. Er verliess mit Hermine den Schauplatz und machte sich auf in die Grosse Halle zum Abendessen. Neville und Ron kamen wenige Minuten später und grinsten ihnen entgegen. „Habt ihr gesehen, wie Snape ausgeflippt ist? Voll krass oder? Und dann hat er dir auch noch Fünfzig Punkte gutgeschrieben! Gut gemacht Mann!“, sagte Ron als er sich Harry gegenüber setzte. Neville schien von dem ganzen ein wenig verwirrt. Wahrscheinlich, dachte sich Harry, lag es daran, dass er soeben herausgefunden hat was knutschen bedeutet. Nach dem Abendessen machten sich Ron, Neville und Ginny, die inzwischen auch aus hatte, auf den Weg zum Gemeinschaftsraum und Harry begleitete Hermine in die Bibliothek, da sie noch einige Bücher zurückbringen musste.
Sie gingen durch die Regalreihen und Hermine liess hie und da ein Buch zurück in die Regale gleiten. Als sie das letzte Buch in sein Regal zurückgestellt hatte, blieb Harry stehen. „Das war genial! Nicht zu fassen, wie rot Malfoy geworden ist!“, sagte er. Sie hatte sich umgedreht und schaute ihn jetzt an. Harry merkte wie er rot wurde. „Danke!“, entgegnete sie leicht verlegen. „Das war nicht mehr als Selbstverteidigung. Ihn schlagen mit den eigenen Waffen, das ist alles.“ Harry verfing sich in ihrem Blick. Sie stand direkt vor ihm und schien immer näher zu kommen. Sie stand jetzt so dicht vor ihm, dass er ihr Herz pochen hören konnte. Offenbar war auch für sie klar, was passieren würde. Harry stellte jedoch nervös fest, dass sein Herz noch viel schneller schlug als das ihre. Er schloss die Augen und - „Harry? Hermine?“ Er schreckte zurück. Hermine war jetzt wieder weiter von ihm entfernt. Offenbar war auch sie erschrocken. „Harry? Hermine?“, es war Ron. Harry hätte ihm am liebsten den Hals umgedreht. Wofür er sich jedoch gerne wieder selbst bestraft hätte. Ron kam in die Reihe in der sie sich befanden. Offenbar mussten sie beide ein ziemlich doofes Gesicht machen, da Ron sie sofort darauf ansprach. „Ist alles in Ordnung?“, fragte er leicht schuldbewusst, was, nach Harry`s Meinung zu Recht war. Wie konnte Ron nur so unheimlich doof sein? „Ähhmmm...“, stotterten Harry und Hermine beide gleichzeitig. „Naja jedenfalls! Ihr müsst sofort hoch in den Gemeinschaftsraum kommen, McGonagall will was ankünden. Ich habe ihr vorgeschlagen, es euch nachher zu berichten, doch sie sagte, dass sie alle dabeihaben will. Muss wohl was wichtiges sein, was?“, fuhr Ron immer noch verwirrt aber irgendwie glücklich fort. Harry dachte nicht, dass Ron wusste, was fast passiert wäre. Ansonsten wäre er bestimmt nicht so glücklich gewesen, da auch er, obwohl er es nicht zugab, aber Harry war sich sicher, sich für Hermine interessierte. Oder wusste er was er getan hatte und war deshalb so glücklich? Viel Zeit zum überlegen blieb Harry nicht. Sie gingen im Laufschritt die Treppen hoch, Ron murmelte der fetten Dame Zitronenkern zu, und sie traten in den Gemeinschaftsraum. Harry war stocksauer aus Professor McGonagall. Was auch immer sie zu verkünden hatte, und wenn es die vorverlegten Weihnachtsferien waren, könnte nicht besser machen, was sie getan hatte. Harry wagte es nicht mal sie anzusehen, so wütend war er auf sie. „Hgh hghm!“, räusperte sich McGonagall. „Ich bitte um Aufmerksamkeit! Wie sie bestimmt alle wissen, liegt Weihnachten vor uns und das Kollegium hat beschlossen, dieses Jahr, da es letztes Jahr so gut geklappt hat, wieder einen Weihnachtsball zu veranstalten.“ Sofort brach Tumult aus und Harry`s Wut auf McGonagall schwand. Ein Weihnachtsball? Das war die Gelegenheit. Er würde Hermine fragen, ob sie mit ihm dorthin kommen würde. Sie stand neben ihm. Es war so laut, dass er sie ohne weiteres zur Seite ziehen und hätte fragen können, doch er hielt es für eine gute Idee, damit noch ein Bisschen zu warten. Wenn er sie jetzt gleich fragen würde, käme sie wahrscheinlich ziemlich schnell nicht nur in Verdacht sondern auch zu dem Wissen, dass er in sie verliebt war. Wenn ihm bloss kein anderer zuvorkommen würde. „Ich bitte um Aufmerksamkeit!“, sagte McGonagall erneut. Fast musste sie brüllen, so laut war es geworden. „Da wir dieses Jahr keine Champions haben, die den Ball eröffnen,“, Harry erstarrte. Sie würde jetzt doch bitte nichts sagen, was ihm ungelegen kommen würde? Er faltete die Hände und schickte ein Stossgebet zum Himmel, dass sie nichts sagen würde, was ihn oder Hermine betreffen würde. „werden sie sich, als Paar und natürlich nur wenn sie wollen, bei mir im Büro in einer Liste eintragen können für den Eröffnungstanz. Natürlich werden wir ihnen in den eigentlichen Verwandlungsstunden Tanzunterricht geben.“, schloss sie. Offenbar hielt sie es für keine besonders gute Idee, die Tanzstunden während des Verwandlungsunterrichts zu erteilen, so wie sie das Wort Verwandlungsstunden ausgesprochen hatte. Wieder brach Tumult aus und McGonagall hatte offenbar gemerkt, dass sie jetzt nichts mehr weiter zu erklären brauchte, da ihr eh niemand mehr zuhören würde und verliess, offenbar entschlossen, ihnen morgen in den Verwandlungsstunden mehr zu erzählen, den Gemeinschaftsraum.
Heute Abend war im Gemeinschaftsraum bloss ein Thema angeschlagen worden; Der Weihnachtsball. Die Mädchen schwärmten, was für Kleider sie anziehen wollten, die Jungen machten sich Gedanken darüber, wenn sie fragen sollten. Harry jedoch überlegte nicht wen er fragen sollte, sondern wie er fragen sollte. Das dumme dabei war, dass er niemanden um Hilfe bitten konnte. Wenn er die anderen fragen würde, wie sie es anstellen würden, ihre beste Freundin zum Ball einzuladen, wäre, zumindest Ron, klar, dass er Hermine fragen wollte. Und so überlegte er halt alleine weiter. Eigentlich war es ganz einfach. Er musste lediglich fragen „Willst du mit mir zum Ball kommen?“. Doch das schien einfacher, als es war. Hermine war seine beste Freundin, also würde es in ihrer Gegenwart noch schwerer werden zu fragen „Willst du mit mir zum Ball gehen“ als es vor einem Jahr war, es Cho zu fragen. Harry wusste, dass Hermine ihm deswegen nicht den Kopf abreissen würde, aber wenn sie Nein sagen würde, wüsste sie, was Harry für sie empfand und konnte ihm womöglich nicht mehr in die Augen sehen. Das letzte was Harry wollte war, dass ihre Freundschaft kaputt ging, bloss weil er so dumm war sich in seine beste Freundin zu verlieben. Ron`s Stimme weckte ihn aus seinen Gedanken. „Mit wem würdest du gerne gehen?“, fragte er. Offenbar war das gerade zum Thema geworden. „W-Weiss nicht.“, antwortete er hastig und ohne sich zu überlegen, ob eine andere Ausrede vielleicht besser gewesen wäre. „Komm schon, sicher weisst du es! Du warst doch gerade voll in Gedanken versunken, da kannst du mir jetzt nicht erzählen, dass du nicht an das Mädchen gedacht hast, dass du gerne fragen willst.“ Da hatte Ron recht. Er war in Gedanken wirklich bei dem Mädchen, Hermine, dass er gerne fragen wollte. Harry wusste nicht was sagen und war deshalb das erste mal froh, dass er Colin Creevey zu Gesicht bekam. „Hey, Harry!“, sagte er freudig und ganz darauf versessen, ihm etwas mitzuteilen. „Ich bin jetzt auch in der vierten Klasse, das heisst ich darf auch zum Ball gehen! Letztes Jahr durfte ich nicht, weil ich noch zu jung war, aber dieses Jahr darf ich und da dachte ich du könntest mir ein paar Tipps geben, wie ich ein Mädchen frage, ob sie mit mir zum Ball kommt!“, sprudelte er hinunter, offenbar ohne Luft zu holen und als hätte er den Text auswendig gelernt. Das war das letzte was Harry jetzt noch brauchen konnte. Jemandem Tipps zu geben, wie er ein Mädchen für den Ball fragen sollte, wo er doch gerade selber irgendwelche Tipps gebrauchen konnte. Aber da kam ihm die Idee. Colin wusste nicht, dass Hermine seine beste Freundin war. Ihn konnte er fragen, wie er seine beste Freundin fragen würde. „Ja klar, Colin! Mach ich!“, antworte er ihm flugs und ihn überfuhr eine Spur von Erleichterung. Das war genau, wonach er gesucht hatte. Jemand der nicht wusste, dass Hermine seine beste Freundin war, aber verstand, wie er sich fühlen musste. Harry hätte zuvor nie gedacht, dass er mal so froh um Colin sein würde. Sogleich handelte er einen Termin mit ihm aus. So wollten sie sich also Morgen nach dem Mittagessen in Harry`s Schlafraum treffen. Das war der perfekte Ort, denn Ginny, Neville und, was noch viel wichtiger war, Hermine würden am Mittag bestimmt besseres zu tun haben, als sich in ihrem Schlafraum aufzuhalten. Harry war sich jedoch noch nicht sicher, wie er Ron loswerden würde, aber das liesse sich bestimmt einrichten.

Am nächsten Morgen ging Harry, diesmal in Begleitung von Hermine, in die grosse Halle. Seine Laune hätte nicht besser sein können. Nicht mal der Gedanke an die Doppelstunde Verteidigung gegen die Dunklen Künste, die sie als erstes für heute auf dem Stundenplan hatten, konnte ihm seine Laune verderben. Harry fand sogar noch etwas, dass sie ansteigen liess. Der Tagesprophet. Und zwar das riesengrosse Foto auf der Titelseite, das Draco Malfoy und Pansy Parkinson beim knutschen zeigte. Harry überflog den Text, der, angesichts des riesigen Fotos, nicht allzu viel Platz beanspruchen konnte und dementsprechend klein war. Er sah zu seinem Vergnügen, dass fast die ganze Halle einen Tagespropheten in der Hand hielt und alle lauthals lachend die Titelseite beäugten. Malfoy hatte einen Sprung rückwärts gemacht, als er es gesehen hatte und, da war sich Harry sicher, bereuet, dass er ihn und Hermine dermassen aufgezogen hatte, ob der vermeintliche Kuss nun mit Zunge war oder nicht. Harry war sich sicher, dass ihm heute nichts, wahrscheinlich nicht mal Umbridge, Snape und Rita Kimmkorn zusammen, die Laune verderben konnte. Und so blieb es auch. Nach dem Mittagessen wurde Harry Ron, überraschend einfach, los und ging hinauf in den Schlafsaal zu Colin. Ron wollte unbedingt noch ein wenig am Tisch sitzen bleiben und Malfoy zusehen, wie er immer und immer mehr rot wurde als ihm die anderen Schüler, und nun sogar auch ein paar Slytherins, darunter auch Crabbe und Goyle, den Artikel immer tiefer unter die Nase hielten und immer, laut ihm selber, lächerliche, Kommentare dazu erfanden. Auch Hermine schien es richtig zu geniessen, mal nicht diejenige zu sein, die, laut Tagesprophet mit jemandem geknutscht haben sollte und so machte auch sie keine grossen Anstalten, Harry zu begleiten. Darüber war Harry irgendwie froh. Es würde seinem und Hermine`s Ruf bestimmt gut tun, wenn sie mal nicht zusammen gesehen würden. Harry machte sich also auf den Weg zum Gryffindor-Turm und wirbelte der fetten Dame, so fröhlich wie noch nie, das Passwort entgegen. Colin wartete im Schlafsaal bereits auf ihn und sprang erfreut von Ron`s Bett auf, als Harry hineinkam. „Und?“, fragte er, sichtlich begeistert, dass Harry sich für ihn Zeit genommen hatte. „Was hast du mir für Tipps?“ Das hatte Harry sich gar nicht überlegt. Er hatte die ganze Zeit nur daran herum studiert, wie er den Mut zusammenkratzen sollte, Hermine zu fragen, ob sie ihn zum Ball begleitete. „Ähm...“, begann er und tat so, als würde er nach den richtigen Worten suchen, weil es ihm peinlich war. In Wahrheit war es ihm nicht im geringsten peinlich gewesen. Das einzige, was ihm jetzt noch helfen konnte war, aus eigener Erfahrung zu sprechen. „Das wichtigste ist, dass du dir gut überlegst, was du sagen willst. Ansonsten könnte es sein, dass du dich ganz schön dumm anstellst. Überlege dir gut, wen du fragen willst. Und...kein Mädchen reisst dir den Kopf ab, wenn du sie fragst ob sie mit dir zum Ball gehen will. Frag einfach!“ Frag einfach! Diese Worte hallten in Harry`s Kopf nach wie ein Echo. Frag einfach! Wie konnte er jemandem diesen Tipp geben, obwohl er es doch selbst nicht mal konnte. Das war alles was er tun musste. Einfach fragen! Er kam sich jetzt wahnsinnig doof vor. Er hatte Colin etwas gesagt, dass er selbst nicht konnte. Jetzt konnte er ihn natürlich nicht mehr fragen, wie er seine beste Freundin fragen würde, ob sie mit ihm zum Ball kommen würde. Sonst würde er ihm bestimmt genau das sagen, was Harry ihm jetzt gerade eben gesagt hatte. Frag einfach! „Ok Danke, Harry!“, bedankte sich Colin freudig und strahlte jetzt über`s ganze Gesicht. „Weisst du, Harry, ohne dich hätte ich es wahrscheinlich nicht geschafft, den Mut dazu aufzubringen.“ Colin strahlte noch mehr. „Warte mal, Colin!“, rief Harry ihm nach, als er den Schlafsaal verlassen wollte. „Wen willst du eigentlich fragen?“ Wie konnte Harry nur so blöd sein, das zu fragen. Das wäre ihm doch bestimmt total peinlich. Er wollte es eigentlich gar nicht fragen, aber sonst wäre es ihm wahrscheinlich herausgeplatzt, dass er vorhatte Hermine zu fragen. Er musste es irgendjemandem erzählen. Doch wem? Ron konnte er völlig ausschliessen, das war schonmal klar. Aber wer sonst, würde ihn deswegen nicht hochnehmen? „Oh“, sagte Colin und wurde rot. „Ich...ich hatte eigentlich vor Ginny Weasley zu fragen. Sie ist in meinem Jahrgang, weisst du, und sie ist immer so nett zu mir.“ Harry musste sich ein Lachen verkneifen. Er konnte sich die beiden irgendwie ganz gut zusammen vorstellen. Aber Ginny war um einiges grösser als er. „Das ist gut!“, sagte er nur. „Ginny ist sehr nett, sie wird dich bestimmt nicht ärgern, wenn du sie fragen würdest.“ „Oh, Danke!“, erwiderte Colin und ging jetzt sichtlich erleichtert aus dem Schlafraum. Harry`s Kopf war leer. Frag einfach! schwirrte es ihm die ganze Zeit im Kopf herum. Frag einfach! Sie wird dir schon nicht den Kopf abreissen. Frag einfach!

Am Abend war Harry`s Laune irgendwie ein Bisschen gesunken. Wie um alles in der Welt sollte er es anstellen Hermine zu fragen, ob sie mit ihm zum Ball kommen wollte? Harry fiel nichts ein und die Worte, die er Colin gesagt hatte, schwirrten ihm immer noch im Kopf herum. Frag einfach! Ja, warum fragst du sie nicht einfach? Fragte eine Stimme in seinem Kopf. Sie reisst dir ja nicht den Kopf ab! Frag einfach! Harry konnte die ganzen Stimmen in seinem Kopf nicht mehr hören. Am liebsten hätte er losgebrüllt „Hermine, willst du mit mir zum Ball kommen!“ doch irgendwie konnte er es nicht. Jedes mal wenn Ron nicht zuhörte versuchte er es, doch er konnte es einfach nicht sagen. Doch dann bat sich eine Gelegenheit, die er sich nicht entgehen lassen konnte. Hermine musste, da sie Vertrauensschülerin war, im Gemeinschaftsraum Aufsicht halten. Alle anderen waren schon zu Bett gegangen. Harry hatte zu Ron gesagt, dass er noch Hausaufgaben hatte, was sogar stimmte, und deshalb noch ein Bisschen hier bleiben würde. Auch Hermine war mit Hausaufgaben beschäftigt. Allerdings nicht mit ihren eigenen. Sie hatte Harry anerboten, seinen Aufsatz über Bezoare zu schreiben, da auch sie sah, wie weit er hintendrein lag. Ihre eigenen Hausaufgaben hatte sie schon längstens erledigt und wenn sie schon im Gemeinschaftsraum sitzen musste, konnte sie auch gleich etwas arbeiten. Zudem, sagte sie, wären Harry`s Aufsätze in letzter Zeit sowieso ein Bisschen minimalistisch und sähen so aus, als wäre er mit dem Kopf nicht ganz bei der Sache. Womit sie natürlich recht hatte. Aber Harry konnte ihr doch nicht sagen, dass er mit dem Kopf dabei war, wie er sie zum Ball bitten würde. Es war nun schon fast Mitternacht. Harry hatte sich geschworen, sie noch vor Mitternacht zu fragen, doch irgendwie wollten ihm plötzlich nicht mehr die richtigen Worte dafür einfallen. Doch als er zur Uhr sah und es fünf Minuten vor Zwölf war, fasste er allen Mut zusammen, wahrscheinlich mehr, als er irgendwann für irgendetwas aufgebracht hatte, und fragte in einem, wie es ihm schien normalen Ton „Hermine?“ Hermine blickte auf. „Willst du...willst du mit mir zum Ball gehen?“, Harry`s Gedanken gefroren. Was wenn sie Nein sagen würde? Sie reisst dir ja nicht den Kopf ab! hallte es in seinem Kopf wieder. Hermine begann zu schmunzeln. Harry war beruhigt, dass er diesmal überhaupt nicht rot wurde. Und sie auch nicht. „Klar!“, sagte sie. Harry hätte einen Luftsprung machen können. Hatte sie wirklich Ja gesagt? „Danke!“, murmelte er und er merkte, wie erleichtert seine Stimme klang. Er hatte es doch tatsächlich geschafft, Hermine Granger zu fragen, ob sie mit ihm zum Ball kommen würde. Jetzt schien Harry das atmen wieder leichter. Er lächelte ihr zu und machte sich dann wieder an seine Hausaufgaben. Sogar die fielen ihm jetzt viel leichter. Er konnte plötzlich wieder klar denken. Harry war erneut ein Stein von der Grösse Schloss Hogwarts, wahrscheinlich noch mit dem ganzen Quidditch-Feld als Beilage, vom Herzen gefallen und er konnte seit Tagen wieder richtig lachen. Noch nie war er erleichterter gewesen. Das einzige, was er sich jetzt noch trauen musste, war, Hermine irgendwann zu gestehen, was er für sie empfand und sie zu küssen. Doch das konnte jetzt erstmal warten.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Wir hatten es sehr, sehr gut als Kinder - wir bekamen massenhaft Bücher.
Joanne K. Rowling