Als erstes mal Vielen Dank für eure tollen Kommentare. Die haben mich echt super gefreut.
Zudem möchte ich Hermine Potter 1980 noch danken, für die Idee, Sirius mal noch vorkommen zu lassen. Die fand ich super und habe sie auch gleich umgesetzt.
Jetzt wünsche ich euch viel Spass mit dem nächsten Kapitel, welches auch wieder etwas länger ist.
Lg Lilly
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"Ginny! Ginny", schrie Hermine und rannte ihr nach.
Doch Ginny blieb nicht stehen und ging weiter in Richtung Grosse Halle. Hermine gab es auf ihr nachzulaufen und blieb auf der Treppe stehen. Ginny würde sich dann irgendwann schon wieder einkriegen. Stattdessen sah Hermine eine andere Person, die sie ebenfalls unbedingt zur Rede stellen musste. Rita Kimmkorn.
Sie kam gerade aus einem Klassenzimmer neben der Treppe zum Keller und machte den Eindruck, als wollte sie so schnell wie möglich aus dem Schloss verschwinden.
Hermine ging ihr nach und blieb dann schliesslich vor ihr stehen. Rita beachtete sie gar nicht, drängte sie zur Seite und lief weiter. Doch Hermine liess nicht locker und lief weiterhin neben ihr her.
Als Rita merkte, dass sie Hermine nicht loswerden würde drehte sie sich zu ihr um und fragte grimmig, „Was ist?“.
Hermine hätte sie am liebsten angeschrien, so wütend war sie auf sie. Doch sie konnte sich beherrschen und sagte nur ziemlich giftig, „Wie können sie es wagen, solche Sachen über mich und Harry zu erzählen? Was geht sie und die ganze restliche Zaubererwelt meine Beziehung zu Harry an? Haben sie kein eigenes Privatleben, über das sie berichten können?“.
Rita blickte sie empört an. So etwas hätte sie anscheinend nicht von einer Schülerin erwartet.
Sie stampfte mit dem Fuss auf und liess einen leisen hohen Schrei der Empörung von sich hören.
„Also das ist ja...unerhört!“, schrie sie in so hohem Ton, dass fast nur noch die Fledermäuse sie hören konnten. Danach stakste sie davon und Hermine hätte sich gewünscht, dass die Absätze ihrer scheusslichen Schuhe bei ihren wütenden Schrit-ten abgebrochen wären.
Als Harry in die Eulerei kam war es erst halb eins. Aber er hatte nicht gewusst, was er sonst hätte tun sollen und so beschloss er, ein Bisschen früher hier zu sein. Hermine hatte er seit Ginnys Ausbruch in im Mädchenschlafsaal nicht mehr gesehen und dem Mut, zu Ron zu gehen, konnte er im Moment irgendwie nicht aufweisen. Wahrscheinlich hatte Ginny ihm die ganze Geschich-te von heute Morgen erzählt und er war jetzt genau so sauer auf Harry und Hermine wie Ginny auch.
Harry stellte sich an eines der Bogenfenster und schaute hinaus auf den See. Er schaute zu der Stelle beim See, an der er und Hermine sich das erste mal geküsst hatten und ihm viel das Bild auf Hermines Nachttisch wieder ein. Soweit er sich erinnern konnte, hatte sein Vater auch ein Bild von seiner Mutter auf seinem Nachttisch stehen, bevor er endlich den Mut zusammen genommen hatte, ihr seine Liebe zu gestehen. Harry versank eine Weile in diesem Gedanken. Eine vertraute Stimme weckte ihn wieder aus seinem Tagtraum.
„Harry!“
„Sirius!“
Harry ging auf Sirius zu und umarmte ihn kurz. Danach fasste Sirius Harry and den Schultern und legte ein ernstes Gesicht auf.
„Was ist wirklich zwischen dir und Hermine passiert“, fragte er und schaute Harry konstant in die Augen. Harry wusste, dass nun eine, auch noch so kleine, Lüge nicht angebracht war.
„Wir...also...das mit dem Kuss stimmt. Aber wir sind irgend-wie...nicht zusammen. Naja, also...sie hat herausgefunden, dass ich in Cho Chang verliebt war und dann habe ich sie gefragt, ob ich Cho küssen soll, wenn sich die Gelegenheit aus irgendeinem Grund dafür geben sollte. Sie meinte, ich solle es auf jeden Fall tun. Auch wenn sich keine Gelegenheit dazu ergeben sollte. Keine Ahnung, wie sie das gemeint hat. Jedenfalls habe ich sie dann etwas total blödes gefragt. Etwas, das ich sie eigentlich nicht hätte fragen sollen.“, Harry stockte. Sollte er Sirius wirklich erzählen, was alles passiert war oder sollte er einfach von dem Kuss erzählen? Doch Sirius liess ihm gar nicht die Auswahl.
„Was hast du gefragt?“, fragte er. Er hatte Harry unterdessen losgelassen und ging stattdessen im Raum auf und ab. Erst jetzt fiel Harry auf, dass die Eulerei eigentlich ein ziemlich schlechter Ort für solche Gespräche war. Immerhin hatte sie keine richtigen Fenster sondern nur herausgetrennte Teile aus der Wand, was es einem leicht machte, von draussen völlig unbemerkt zuzuhö-ren. trotzdem fuhr Harry fort.
„Ich habe sie gefragt, wie ihr erster Kuss war.“, sagte Harry kleinlaut und hoffte, dass Sirius nicht in Lachen ausbrechen würde oder so etwas ähnliches. Sirius jedoch sagte gar nichts und liess Harry weitererzählen.
„Danach hat sie gesagt, dass sie auch noch nie jemanden geküsst hätte und danach haben wir uns geküsst. Nur um zu wissen, wie es sich anfühlt. Es sollten eigentlich keinerlei gefühle dabei sein aber, zumindest von meiner Seite her, waren da eine ganze Menge an Gefühlen.“
Harry hatte Sirius gerade mehr von dem Kuss erzählt, als er sich selbst zuvor überhaupt eingestanden hatte.
„Ich dachte eigentlich, dass das nicht noch einmal passieren würde, aber wir haben uns danach wieder geküsst. Zweimal.“
Harry hörte wieder auf zu reden. Sirius wartete einen Augenblick um sicher zu sein, dass Harry nichts mehr sagen wollte und stellte dann die Frage, „Du sagtest, du warst in Cho verliebt? Ist das nicht mehr so“?.
Harry hatte das Gefühl, dass Sirius die Antwort auf diese Frage bereits kannte, sie einfach noch einmal von Harry selbst hören wollte.
„Naja, irgendwie habe ich gemerkt, dass ich nicht mehr in Cho sondern in...“, Harry schluckte, „Hermine verliebt bin.“ Er hatte es sich zwar schon früher eingestanden, dass er in seine beste Freundin verliebt war und nicht mehr in Cho Chang, es jetzt aber so ausgesprochen zu hören, liess sein Herz sich innerhalb von wenigen Sekunden mindestens doppelt so schnell schlagen.
Sirius setzte ein leichtes Lächeln auf und Harry spürte wie er errötete.
„Und weiss sie das?“, fragte Sirius.
Harry schüttelte leicht den Kopf, welchen er nach unten geneigt hatte, damit Sirius nicht sehen konnte, dass er rot wurde.
„Und wieso weiss sie es nicht?“, fragte Sirius weiter.
Harry wollte erst nur mit einem Schulterzucken antworten, doch dann fiel ihm eine viel bessere Antwort ein.
„Ich kann ja nicht einfach zu ihr hingehen und sagen ‘Hey Hermine, also hör zu es ist so. Ich bin nicht mehr in Cho verliebt sondern in dich.‘“, sagte Harry und musste über seine eigenen Worte lachen. Die Vorstellung, dass er das wirklich tun würde war einfach zu komisch.
„Wieso nicht?“, fragte Sirius und legte seine Hand wieder auf Harrys Schulter. „Sie ist deine beste Freundin. Sie wird dir schon nicht den Kopf abreissen, nur weil du dich in sie verliebt hast. Auch wenn sie nicht gleich fühlt. Aber glaub mir, Harry, das ist bestimmt nicht so. Ist dir noch nie aufgefallen, wie dich Hermine die ganze Zeit lang anschaut? Wahrscheinlich empfindet sie schon länger etwas für dich, als du dir vorstellen kannst.“
Sirius‘ Worte hallten in Harrys Kopf wieder. ‘Wahrscheinlich empfindet sie schon länger etwas für dich, als du dir vorstellen kannst.‘ Sirius hatte Recht. Hermine schaute Harry wirklich immer mit diesem bestimmten Blick an, mit dem sie sonst niemanden anschaute. Das hatte Harry nur noch nie wirklich beachtet. Er hatte das immer mehr als freundschaftliche Geste angesehen.
Sirius stand von der Bank auf, auf die er sich inzwischen gesetzt hatte und glättete seinen Mantel
„Wie dem auch sei. Ich muss weiter, hab noch einen Termin. Wenn du meine Hilfe brauchst oder einfach mal mit jemandem reden willst, der nicht Ron Ginny oder Hermine heisst, dann schreibst du mir, ja. Hedwig weiss, wo sie mich findet.“
Harry nickte und Sirius umarmte Harry noch einmal zum Abschied. Danach ging Sirius davon und Harry stand wieder alleine in der leeren Eulerei und dachte über Sirius‘ Worte nach.
Geschätzte zwei Stunden später kam Harry wieder zum Eingang von Hogwarts und fand dort Hagrid vor. Offenbar hatte der schon auf ihn gewartet.
„Hey Hagrid!“, grüsste Harry freundlich.
„Hallo Harry!“, sagte auch Hagrid erfreut. „Wo war‘s ‘n du? Hab dich die ganze Zeit gesucht. Das mit dir un‘ Hermine scheint ja ‘n ziemlich grosses Thema zu sein. ‘Ne Frechheit aber auch, dass die alte Schreckschraub so was schreibt.“
Harry nickte und und fragte dann, „Was machst du hier?“.
„Och, hab‘ nur ‘n Bisschen das Unkraut gejätet während ich auf Ms Sprout warte. Die wollt‘ noch die neu‘n Alraun‘ für die Zweitklässler in Hogsmeade hol‘n gehn‘ und ich dacht‘ mir ich helf‘ ihr dabei“.
Harry lächelte kurz und sagte dann, „Toll. Also dann, bis irgendwann mal!“ und verschwand im Schloss.
Er wollte nach Hermine suchen doch auf dem Weg zur Biblio-thek sah er etwas, was ihn äusserst erfreute. McGonagall stritt sich mit Rita Kimmkorn.
„Wie können sie es eigentlich wagen, sich so in das Privatleben zweier unserer Schüler einzumischen?“, schrie McGonagall Rita an. Harry versteckte sich hinter einer Säule und lauschte dem Gespräch.
„Ich berichte nur über bestehende Tatsachen. Wenn die beiden am See unten rumknutschen, kann ich nichts dafür, wenn ich sie zufällig dabei erblicke“, versuchte Rita sich zu verteidigen.
Mc Gonagall hatte jedoch schnell ein Gegenargument parat.
„Ach das ist doch völliger Schwachsinn, was sie hier erzählen, Rita. Sie haben doch geradezu darauf gewartet, dass sie die beiden irgendwo zusammen sehen. Seit der Story beim Trimagischen Turnier sind sie doch ganz scharf darauf, wieder etwas über die beiden zu schreiben. Wahrscheinlich haben sie ihnen auch noch die ganze Zeit nachspioniert. Zu ihnen passen würde das jedenfalls!“
Rita machte einen empörten Laut und stampfte danach mit dem Fuss auf. Harry hätte sich gewünscht, dass sie sich dabei den Knöchel verstaucht hätte. Tat sie aber leider nicht. Stattdessen gab sie McGonagall eine freche Antwort.
„Es ist ja schliesslich meine Sache, wie ich an meine Artikel herankomme, oder Minerva!“. Und mit diesen Worten lief sie wütend davon. Das Klappern von ihren Absätzen konnte man bis in die Grosse Halle hören.
Harry wäre ihr am liebsten um den Hals gesprungen, doch ihn beschäftigte im Moment etwas viel wichtigeres. McGonagall wusste schon länger von dem Artikel und wenn sie etwas zu motzen hatte tat sie das im Normalfall sofort und nicht erst einne halben tag später. Was war also der Grund für ihr Einschreiten gewesen?
Harry hätte sie das gerne gefragt, doch bevor er zu ihr hingehen konnte sah er Hermine auf sich zukommen.
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