von Jedda
Über den Ländereien von Hogwarts war der Sommer herein gebrochen. Obwohl es erst Ende Mai war, war es so warm wie sonst im August. Obwohl das schöne Wetter von Dumbledores Beurlaubung überschattet wurde, versuchten die Bewohner, ein wenig Alltag in den Tagesablauf zu bekommen. Die Schüler verbrachten die meiste Zeit draußen, gingen schwimmen, liefen hinüber nach Hogsmeade. Nur die 7. Klässler büffelten für ihre UTZs. Sie waren so sehr mit Lernen beschäftigt, dass Professor McGonagall sie manchmal regelrecht vor die Tür treiben musste. Auch, wenn sie alle Hogwarts vermissen würden, so wollten sie doch eine gute UTZ - Prüfung ablegen.
Wenn sie wüssten, was Fred und George wiedereinmal ausheckten! Eines Nachmittags saßen sie bei einem Butterbier in den "Drei Besen", als Fred eine Idee kam.
"George wir müssen uns etwas einfallen lassen!"
George sah ihn gespannt an. Wenn Fred sowas im Sinn hatte, dann heckte er immer etwas Besonderes aus!
"Ich bin dafür, dass wir malwieder ein wenig Stimmung in den Laden bringen!"
"Ja du hast ja Recht, aber wie stellst du dir das vor?" fragte sein Zwillingsbruder.
"Ach ich kann es nicht mehr mit ansehen, wie die Siebtklässler so traurig über ihren baldigen Weggang sind! Ich bin dafür, dass wir eine Party für sie schmeißen - eine Abschlussparty. So werden sie Hogwarts niemals vergessen!" schlug Fred vor.
"Brüderchen du bist genial! Aber wir müssen das erstmal unter strengster Geheimhaltung planen! Stellt sich nur die Frage wann und wo.."
Fred überlegte. "Ich wäre ja für den Tag nach dem Jahresabschlussessen. Bis dahin sind unsere Versteinerten ja wieder genesen und so kann die ganze Schule teilnehmen. Allerdings müssen wir Professor McGonagall oder Professor Snape einweihen! Ich bin dafür, dass wir die Party in der großen Halle steigen lassen!"
George verdrehte die Augen. "Da brauchen wir doch den alten Miesepeter gar nicht fragen, der wird unter Garantie nein sagen, aber die McGonagall spielt bestimmt mit. Und hast du schon eine Idee, was wir machen könnten?"
Fred setze ein breites Grinsen auf. "Also pass auf, ich habe mir das folgender Maßen überlegt.."
Nun, wir wollen die Beiden nicht weiter stören und sie in Ruhe ihre Pläne schmieden lassen. Werfen wir doch mal einen Blick nach Hogwarts. Aha, die 7. Klasse hat gerade Unterricht bei Professor Snape..
Severus hatte heute überhaupt keine gute Laune und das spürten die 7. Klässler auch, darum verhielten sie sich so ruhig wie möglich. Nachdem Severus ihnen erklärt hatte, was sie zu tun hatten, setzte er sich hinter sein Pult und begann, in einem Buch zu lesen. Da sie die Abschlussklasse waren, wussten sie, was sie zu tun hatten und wenn Fragen da waren, konnten sie ihn ja immernoch zu sich rufen.
Während Enya und ihre Freundin Alina ihren Zaubertrank zusammenbrauten, passierte es wieder: Enya durchzuckte ein Lichtblitz. Sie war so erschrocken darüber, dass sie beinahe ihre Phiole hätte fallen lassen, besann sich aber gerade noch rechtzeitig. Auch dieses Mal ließ das Bild nicht lange auf sich warten. Wieder sah sie etwas aus dem Blickfeld der Person, die ihr mittlerweile vertraut zu sein schien. Die Erkenntnis traf sie beinahe im selben Augenblick: Die Person MUSSTE sich hier im Raum befinden! Doch bevor sie etwas ausmachen konnte, begann das Bild zu verblassen und im nächsten Moment hätte sie fast einen Herzinfakt bekommen, denn eine laute Stimme riss sie aus ihren Gedanken!
"Miss Durmstrang!" vernahm sie Snape´s laute Stimme und wieder konnte sie im letzten Moment gerade noch verhindern, dass ihr ihre Phiole aus der Hand fiel.
Mit geweiteten Augen sah sie Severus an. "Ja?" fragte sie zaghaft.
"Würden sie mir mal verraten, was sie hier eigentlich tun? Sie haben seit geschlagenen 2min. nichts anderes getan, als hier herumzustehen und sinnlos vor sich hinzustarren!"
"E..entschuldigung Professor! Es ist nur.." begann sie.
"Ich höre!" presste Severus wütend hervor.
Enya senkte schuldbewusst den Kopf. "Ich kann es ihnen nicht erklären.."
"50 Punkte Abzug für Gryffindor! Nur weil sie in der Abschlussklasse sind, können sie hier nicht tun und lassen, was sie wollen."
Damit ließ er sie stehen und lief wehenden Umhangs zurück zu seinem Tisch.
Nur mit Mühe konnte Enya ihre aufsteigenden Tränen hinunterschlucken. Zum Glück war dies die letzte Stunde des Tages und so rannte sie nach dem Unterricht weinend zum Klo der maulenden Myrte. Dort war die ungestört. Sie kauerte sich in eine Ecke, umklammerte ihre Knie mit den Armen, legte ihren Kopf darauf und begann, hemmungslos zu schluchzen. Warum war Professor Snape nur so unglaublich gemein zu ihr? Sie hatte ihm doch gar nichts getan und schließlich konnte sie auch nichts für ihre Visionen - sie hatte sie sich ja schließlich nicht ausgesucht..
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