von EuroMaster2008
Harry erschrak im ersten Moment, doch dann ließ er es einfach zu. Ginnys rote Haare bewegten sich leicht im Wind, der plötzlich aufgekommen war. Doch sie ließen sich nicht stören.
Einige Augenblicke später trennten sich ihre Lippen und Harry atmete tief ein. Ginny tat es ebenfalls. Er setzte sich auf und deutete ihr sich neben ihm hinzusetzen. Ginny zog ihre braunen Sandalen aus und setzte sich neben Harry hin. Auch sie ließ die Füße zu Wasser und schmiegte sich ganz nah an Harry.
In der Zwischenzeit irgendwo im Mittelmeer.
„Mir ist langweilig“, sagte Canice lautstark.
„Ist es nicht phantastisch hier“, rief Hermine.
Die beiden lagen auf ihren Liegestühlen an Bord der MSS Magical. Hermine und ihre Familie waren schon seit einigen Wochen an Bord und genossen die Sonne des Mittelmeers. Es war ihr erster Urlaub seit langem und die Familie Granger genoss die Stunden, sowohl auf See als auch an Land.
Das Schiff hatte vor einigen Tagen Piräus verlassen und befand sich nun in der Ägäis. Der nächste angesteuerte Hafen war der von Konstantinopel, der antiken Stadt. Hermine die schon sehr lange die alten Kulturen hatte kennenlerne wollen hatte diese Reise ausgesucht. Sie hatte vieles über die Hexen und Zauber der Antike gelesen und wusste, dass es im antiken Griechenland vieler dieser Menschen gab. Doch heute hatte sie sich entschlossen sich auszuruhen und ihre Nase nicht in irgendeinem Buch zu verstecken.
Canice hingegen, die nicht die Wissensbegierde Hermines teilte wollte lieber an einen Strand und dort im Wasser spielen. Die Zeit auf hoher See mochte sie überhaupt nicht, denn sie fühlte sich eingesperrt. Das einzige was ihr ein bisschen gefiel, waren die vielen Zaubershows an Bord und das Essen.
Hier sollte man erwähnen, dass die Zauberer und Hexen auf dem Schiff echte waren, jedoch hatten die Muggle an Board keine Ahnung davon, dass sie sich auf einem Zaubererschiff befanden und die Crew achtete darauf nicht das Zaubererabkommen zu brechen.
Die Reise der Grangers würde noch einige Wochen weitergehen, doch Hermine wollte unbedingt zu Harrys Party gehen und deshalb würde sie am nächsten Donnerstag von Bord gehen. Sie hatte sich bereits mit ihren Eltern geeinigt, dass sie erst wieder am Sonntag zurück aufs Schiff kam und falls jemand nach ihr suchte, sie einfach sagen sollen, dass sie Seekrank ist.
Auch die Geschenke für Harry hatte Hermine bereits besorgt. Sie hatte ihm einen Magischen Gegenstand aus jedem der Länder gekauft, in denen sie angelegt hatten. So hatte sie ein kleines goldenes Messer aus Spanien mitgenommen, das sich von alleine auf Gegner stürzte, falls sein Herr angegriffen wurde. Oder den Flakon aus Griechenland, der aussah wie eine antike Amphore, jedoch den Vorteil hatte, dass man auswählen konnte welches Getränk rauskommen sollte.
Sie war sich sicher, dass sie auch in der Türkei ein besonderes Geschenk finden würde.
Ron hingegen arbeitete schon seit einigen Tagen zusammen mit George im Geschäft, damit er sich was dazuverdienen konnte und um seinem Bruder bei der wachsenden Kundschaft zu helfen, denn jetzt wo die Zeiten sich geändert hatten, lief das Geschäft besonders gut. Die beiden arbeiteten von früh um 8 und verließen den Laden immer gegen Mitternacht. George war wieder in die Wohnung in der Winkelgasse zurückgekehrt, doch Ron apparierten jeden Tag vom Fuchsbau und zurück. Es gab Tage, wo sogar Ginny mithelfen musste. Besonders an Wochenenden war der Laden so überfüllt, dass es eine Schlange davor gab.
Es gab Zeiten an denen Ron überlegte nicht mehr zurück nach Hogwarts zu gehen und gleich in das Geschäft miteinzusteigen, doch davon wollte Molly nichts wissen. Sie war der Ansicht, dass Ron die Schule beenden musste. Was er nach seinen UTZs machen würde, war dann eine andere Sache. Ron hatte schon öfters versucht seine Mutter vom Gegenteil zu überzeugen, doch leider schaffte er es nicht.
Ginny hingegen war froh, dass bald wieder die Schule anfangen würde und, dass sie zusammen mit Harry die letzte Schulklasse besuchen würde. Sie dachte oft an die Zeit zurück, in der sie sich hinter Mollys Rock verkroch als sie Harry sah und jetzt, dachte sie die meiste Zeit nur an ihn.
Doch, so gut die Zeiten auch waren und auch wenn die meisten Todesser gefangen waren, die die noch frei herumliefen waren fast genauso gefährlich wie der Dunkle Lord selbst. Zwar hatten diese Todesser nun ein anderes Ziel, die Verräter zu jagen, zu foltern und zum Schluss zu töten. So kam es auch, dass das Aurorenbüro auch weiterhin ein wichtiger Bestandteil des Ministeriums blieb.
Die, noch frei herumlaufenden, Todesser hatten einen Unterschlupf unter einem See gebaut und bezogen. Dort lebten diese nun abgeschirmt und immer auf der Suche nach ihren Verrätern. Der Unterschlupf war so gut getarnt, dass die Auroren diesen zwar seit einigen Wochen suchten, jedoch nicht finden konnten.
Der Eingang zu der alten, mittelalterlichen Gruft, befand sich unter einer Medusa Statue, die es in der Region um den See ziemlich oft gab. Der Trick, damit man den verborgenen Pfad unterhalb der Statue betreten konnte war es sieben der achtzehn Schlangen auf dem Kopf der besagten Medusa nach innen zu drehen. Machte man jedoch mehr als drei Fehler wurde man zu Stein. Die Todesser beseitigten dann diese Statuen.
In der alten Gruft roch es nach Schimmel und die Luft war feucht. In der Mitte des Unterschlupfs gab eine längliche Halle, Korridore gingen, von beiden Seiten der Halle ab, andere nach oben und andere nach unten. Doch das besondere an der Halle war ihr Dach. Dieses war aus Glas und nur durch dieses drang das Tageslicht hinunter in die Gruft. Hin und wieder sah man auch ein paar Fische durch das Glas.
Die Todesser, die nun dort unten lebten, waren froh nicht in Askaban zu sitzen. In der Halle hatten sie eine große Tafel aufgestellt auf der die Namen derer standen, die gejagt werden sollten. Einige Namen waren bereit durchgestrichen und andere waren mit Großbuchstaben geschrieben. Auf Platz eins dieser Liste befand sich auch der Name >Lucius Malfoy<
In der Zwischenzeit wurde es in London bereits Nachmittag. Cowl, der den ganzen Tag über in der Küche gearbeitet hatte, fing an sich zu fragen wo sein Herr wohl war. Als er endlich mit dem letzten Versuch fertig war eine Torte hinzubekommen, warf er sein Handtuch beiseite schnippte mit den Fingern, damit die Küche nicht mehr so aussah als hätte ein Bombe eingeschlagen und ging auf die Terrasse. Er rief nach Harry, doch er bekam keine Antwort. Er ging den schmalen von Wildblumen umrandeten Pfad hinunter zu See.
Harry spürte eine Hand an seiner Schulter. Er sah Ginnys Haare im Wind wehen und lächelte. Das Ruckeln wurde stärker. Er schlug die Augen auf und sah direkt in die von Cowl. Es dauerte einige Sekunden bis er begriff, dass er am See eingeschlafen war.
„Wie spät ist es Cowl?“
„Fast acht Uhr abends, Sir.“
„Was so spät?“
Harry stand auf, nahm seine Schuhe in die Hand und ging langsam zurück zum Haus. Cowl folgte ihm mit einem kleinen Abstand. Als Harry die Terrasse erreichte setzte er sich auf einen der Stühle und schaute in die untergehende Sonne. Seine Gedanken waren immer noch bei Ginny.
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