von Kett_Black
Ein Gewirr von Stimmen, der seltsame Geruch nach Sirup und das grelle Licht ließ mich aufwachen, ich genoss die lebhaften Stimmen um mich, doch als ich merkte von wem die Stimmen stammten, riss ich panisch die Augen auf. Ich sah sofort in hellbraune Augen, so offen und erleichtert wie ich sie noch nie gesehen hatte. „Guten Abend Dornröschen.“, flüsterte Seamus und strich mir sanft über die Wange. „Was machst du denn hier?“, rief ich. „Glaubst du wir lassen dich hier halb tot alleine, wenn du aus dreißig Meter Höhe auf den Boden knallst.“, lachte nun eine andere Stimme. Es war Neville und neben ihm stand Luna. Was zum Teufel machten sie alle hier? Woher konnten sie das wissen? Plötzlich breitete sich in mir Entsetzten aus, als ich mich daran erinnerte was passiert war. Ich hatte wirklich den Todesfluch benutzt und das öfters als einmal. Plötzlich brach ich in Tränen aus. Seamus musste alles wissen, wie sonst konnte er neben Caroline sitzen und ihre Hand halten? Ich hatte ihn belogen, er würde es mir nicht hier sagen, dass er nicht mehr wollte, nicht hier in… in einem Krankenzimmer? Ich war im St. Mungo, doch es war der Raum, er kam mir so bekannt vor. „Seamus es tut mir so Leid. Ich liebe dich, aber ich konnte nicht anders.“, schluchzte ich. „Mr. Longbottom! Übertreiben sie nicht.“, rief eine Heilerin, die gerade mit einem Stapel Handtücher herein gewatschelt kam. „Nun Miss Smith schön dass es ihnen besser geht. Wenn sie noch länger geschlafen hätten, hätte ich sie womöglich in ein Koma verlegt. Oh und ich bin Emilia Jackson.“ Miss Smith, mein Gehirn ratterte, das hieß sie wussten nichts, ich hörte auf zu weinen. „Mr. Finnigan wenn sie unsere Patientin so aufregen müssen sie leider gehen.“ Die Heilerin kam auf mich zu und legte die Hand auf meine Stirn, murmelte ein paar Worte und widmete sich wieder ihren Handtüchern. „Nein, Nein.“, sagte ich leise, „Warum bin ich hier?“ Ich wusste dass das stark nach Amnesie klang, doch wenn ich mich jetzt nur um ein Wort verplapperte, könnte alles aufliegen, also ließ ich mir es lieber alles in Ruhe erklären, selbst wenn ich etwas nervös war. „Du erinnerst dich nicht?“, fragte Heilerin Jackson ruhig, „Nun, mir wurde erzählt dass sie Mr. Finnigan besuchen wollten und dann unglücklicherweise ein Unwetter aufgekommen ist, warum sie dann auch vom Besen gefallen sind. Aber es ist überaus merkwürdig ist, dass sie nicht tot sind. Wer überlebt schon einen Sturz aus einer solchen Höhe? Nun denn, wir haben sie bewusstlos auf dem Boden liegend gefunden, ohne irgendwelche Verletzungen. Da sie aber zehn Tage durchgeschlafen haben, gehen wir davon aus, dass ihre Seele einen sehr schweren Verlust oder auch eine Verletzung erlitten hat.“ Mrs. Jackson ratterte das einfach so runter, als würde das jeden Tag passieren, trotzdem beäugte sich mich argwöhnisch. Zehn Tage war ich schon hier. Das hieß doch als sie mich gefunden hatten musste ich wieder meine normale Gestalt angenommen haben. „Wer hat ihnen das erzählt?“, fragte ich vorsichtig, ja nichts Falsches zu sagen. „Ich werde meinen Kollegen sagen, dass sie eine Untersuchung auf Amnesie durchführen sollen. Ihr Vater natürlich!“, mit diesen Worten verschwand sie. „Mein Vater?!“, schrie ich. Ich verstand die Welt nicht mehr, wie konnten sie nichts wissen, obwohl mein Vater ihnen die Geschichte erzählt hatte. Es war als ob irgendwas zwischen den Zahnrädern meines Gehirn steckte und alles blockierte. „Cassy, wir wissen dass dir es nicht gut geht. Aber weißt du wirklich nicht mehr wer dein Vater ist?“, fragte Neville und trat besorgt näher ans Bett. „Doch.“, murmelte ich und atmete noch einmal tief ein, „Mein Vater ist S-“ „Simon Smith.“, unterbrach mich Luna sofort und schüttelte leicht den Kopf.. Dad hatte nicht mal bei meinem Unfall seine Maske abgelegt, er hatte sich lieber noch eine gebastelt. Langsam verstand ich alles, ich hatte einen Unfall gehabt, wurde ins Krankenhaus unter einem falschem falschen Namen und einer falschen Geschichte eingeliefert und Dad hatte noch alles abgerundet. Einerseits war ich erleichtert, zu wissen dass mein Geheimnis gewahrt war, aber einerseits auch enttäuscht. Doch woher wussten Seamus, Luna und Neville Bescheid, Dad hasste die Jungs und konnte Luna auch nicht besonders leiden und wie bei Merlins Unterhose konnte Dad alles unerkannt erzählen? „Bin ich froh dass du wenigstens noch weißt wer ich bin.“, meinte Seamus und riss mich aus meinen Gedanken. „Ich auch, Kevin.“, neckte ich ihn in dem ich für einen Moment einfach mal alles vergaß. Ohne ein weiteres Wort, beugte sich Seamus über mich und küsste mich sanft. „Ich liebe dich.“, flüsterte er und sah mir in die Augen. „Ich dich auch Seamus.“, antwortete ich kichernd. „Ich wusste es.“, erwiderte er, „Ich sah es in deinen Augen.“ Meine leicht rosa Wangen übersehend setzte er sich wieder auf, nahm meine Hand und streichelte darüber. „Wir sind ja begeistert, dass ihr euch so liebt. Aber wir kennen Cassy länger also sind wir jetzt mal dran.“, entgegnete Neville gespielt sauer. Luna wühlte in ihrer Tasche, nahm ein kleines Päckchen raus und hielt es mir hin. „Von mir und Neville.“ erklärte sie verträumt. Sie hatten mir ein Geschenk mitgebracht, ohne zu wissen was wirklich passiert war. Ich riss die Verpackung hinunter und hielt ein Foto hoch.
Es war Frühling, eine kleine Pflanze, in der Mitte des Bildes, lugte aus dem Boden und sollte irgendwann ein prächtiger Baum werden. Hinter ihr standen drei Teenager. In der Mitte befand sich ein Mädchen mit schwarzen Locken, dessen Jeans leicht grün war, links daneben ein Mädchen mit ebenso langen aber blonden Haaren, die mit einem Haufen Erde geschmückt waren und rechts neben dem Mädchen ein Junge mit kurzem braunen Haar und einer Schaufel in der Hand. Alle lachten glücklich in die Kamera und präsentierten stolz ihren Baum. Der Rahmen der dieses Foto umkreiste, war auf der linken Seite mit einem selbstgemalten Baum geschmückt, dessen Äste bis zur anderen Seite reichten. In mitten den Zweigen saßen kleine Vögel, deren Federkleid prachtvoll hervor stach. Auf einem Ast der über den oberen Rand des Fotos wuchs, saßen kleine goldene Buchstaben die schlussendlich einen Satz ergaben: Wenn du dich einmal verläufst, führen diese äste dich zurück auf den richtigen Weg.
Ich merkte wie mir Tränen in die Augen stiegen, das war das schönste Geschenk, das mir je jemand gemacht hatte. Es war nichts teures, es war etwas was man nicht mit Geld kaufen konnte, Freundschaft...
*********************
Ich musste mal wieder an so einer blöden Stelle aufhören, aber wenn ich den anderen Teil noch hinzugefügt hätte, wäre es zu lang geworden :/
Danke für die lieben Kommis und meine neuen Abonnenten :) Ich freu mich auch über neue :D
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel