von Kett_Black
Die nächsten drei Tage verließ ich mein Zimmer höchstens um das Badezimmer zu benutzen. Ich plante nur noch meinen Ausflug auf die Hochzeit, probierte jedes Kleid in meinem Kleiderschrank fünf Mal an und las den Klitterer. Als mir klar wurde, dass ich noch nie auf einer Hochzeit war und nicht die leiseste Ahnung davon hatte, was ich anziehen sollte, verbrachte ich noch länger damit meinen Schrank aus zu misten. Dad, der meinte ich würde meine übliche Stur-Schmollen-Zeremonie durchziehen, brachte mir bloß das Essen hoch. Doch als mir meine Vorräte an Süßigkeiten zu neige gingen, musste ich mein Zimmer verlassen. Mein Vater, der meine gute Stimmung nicht verstand, stempelte dies auch bloß als eine „Phase“ ab. Leise glitt ich die Treppe hinunter in die Küche. Im Schrank jedoch herrschte bloß gähnende Leere. „Dad.“, rief ich. „Wo-“ Ich hielt den Atem an als ich sah wer im Wohnzimmer stand, Draco Malfoy und ein weiterer Todesser. Mein Vater sah mich erschrocken an, Draco Malfoy starrte mich an, der andere erhascht nur einen kleinen Blick auf mich, denn ich war schon wieder verschwunden. Ich raste in mein Zimmer, steckte mein Haar hoch und zog die Perücke über. Ich schwang den Zauberstab, mein Zimmer räumte sich von selbst auf, der Klitterer, meine Briefe und meine Hogwartsbücher verschwanden unter meiner Matratze. Draco Malfoy hatte mich erkannt! Plötzlich flog die Tür auf. Rockwood stand in der Tür. „Was fällt ihnen ein hier einfach so rein zu platzten?“, rief ich entsetzt, „Hat denn heute niemand mehr Manieren?“ Ich zuckte kurz mit dem Kopf, womit ich Draco bitten wollte, den Mund zu halten. Es hing alle von ihm ab. Mein Zauberstab berührte den Todesser fast als ich ihn eiskalt anstarrte. „Warum hast du Dad zu Snape gesagt?“, fauchte Rockwood und ließ den Zauberstab ebenfalls zucken. Lachend drehte ich mich um. „Sie sind wohl sehr schlecht informiert. Ich stamme aus Bulgarien, da sagen wir zu jedem Mann aus der Familie Dad.“, erklärte ich. Rockwood schnaubte und wirbelte rum. „Draco, wir gehen.“, rief er. Ich formte mit meinen Lippen ein „Danke“ und glaubte sogar ein Lächeln bei Draco gesehen haben. „Du hast die Rolle verstanden.“, flüsterte mein Vater als er die Tür schloss. Erleichtert ließ ich mich aufs Bett fallen. So ich musste nur noch einen Weg finden Draco zu überreden den Mund zu halten. Vielleicht hatte er mich ja aber auch gar nicht erkannt? Doch, kein Zweifel, er hatte mich oft genug gesehen, so doof war nicht mal er. Ich fasste mir an den Kopf. Ich sprang vor Schreck auf, Rookwood stand zu zweiten Mal in der Tür, diesmal mit entschlossenem Gesicht, einen Verräter geschnappt zu haben. Er hatte meine Tür gesprengt, wie konnte der das tun, meine schöne liebe Tür. Eigentlich wäre mir das ziemlich egal gewesen, aber da ich jetzt Caroline war musste ich regelrecht ausflippen. Ich zog meinen Zauberstab und hielt in an die Kehle des Todessers. „Wenn sie nicht sofort meine Tür reparieren, können sie etwas erleben.“, zischte ich mit bedrohlichem Unterton. Rookwood lachte bloß auf, „Was willst du mir schon antun?“ Ich wischte mir seine Spucke aus dem Gesicht, er wirbelte um und ging ein paar Schritte. „Pah. Ich hatte mal wieder Recht.“, zufrieden machte er sich auf den Weg nach unten. „Glisseo.“, murmelte ich, den Zauberstab auf die Treppe zeigend. Die Treppe verschwand augenblicklich und verwandelte sich in eine gefrorene Rutsche. Rookwood schrie. „Du Biest, das wirst du mir noch büßen!“ Ich grinste, so viel Spaß hatte ich seit langem nicht mehr. Trotzdem, durchkam mich Angst, wenn ich nicht vorsichtiger war, konnte ich gleich Selbstmord begehen. Nach einer lautstarken Unterhaltung mit meinem Vater, verließ Rockwood schließlich das Haus. Zur Sicherheit ließ ich die Perücke an und ging danach langsam zu meinem Vater. „Leg dich nie mit jemandem an der schon ein Dutzend Menschen umgebracht hat.“ „Tut mir leid, ich dachte er hätte mich gesehen.“, murmelte ich. Dad nickte, „Ich muss sowieso noch etwas mit dir bereden. In zwei Tagen ist Samstag. Potter wird aus der Deckung kommen. Nun… jetzt zu dir. Wir werden ihn verfolgen.“ Verfolgen, mein Gehirn ratterte, es bedeutete irgendwas, irgendwas was ich nicht machen würde. „Wir versuchen ihn zu töten. Du wirst es auch tun, du musst den Fluch benutzten!“, erklärte er. Ich musste töten… Mein Gehirn verstand diese Botschaft nicht, es wollte sie verstecken, so tun als ob es sie nicht gäbe. „Ich soll einfach jemanden umbringen? Nur damit ihr unsere einzige Hoffnung dem dunklen Lord ausliefern könnt? Und was ist mit meiner Seele? Ich habe oft genug zugehört! Ich weiß genau, was dann passiert, ich weiß was Dumbledore gesagt hat!“, antwortete ich, im Versuch so ruhig wie möglich zu klingen. „Du tust es.“, entgegnete mein Vater bestimmt und bedeutete mir zu gehen. Ich konnte das nicht, ich konnte nicht einfach jemanden umbringen, was wenn ich tatsächlich traf? Wenn der dunkle Lord gewann, und alles nur wegen mir. Mein Magen drehte sich um bei dem Gedanken. Ich würde es einfach nicht tun, ich würde sie verfehlen. Ich ließ mich langsam aufs Bett sinken, mein Gehirn ratterte, suchte nach einer Lösung. Ich dachte an Luna, an Neville und an Seamus. Seamus, ich vermisste ihn, warum schrieb er mir nicht zurück? Und komischer Weise dachte ich an Draco Malfoy, wie sollte ich ihm es sagen ohne alles zu verraten, wie sollte ich ihn überreden?
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Hoffentlich war es nicht zu langweilig, aber ich wollte dass Cassy auch mal Spaß hat.
Das nächste Chap wird spannender.
Glaubt ihr Draco wird ihr glauben? Oder sie verraten?
Ich freu mich schon auf Kommis :)
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