von Kett_Black
@Ani : Danke für das liebe und lange Kommi. Es heißt eigentlich Fedilia. Aber ich tippe manchmal so schnell da merk ich das gar nicht :) Ich habe auch noch was zum Banner hinzu gefügt, hoffentlich gefällt er dir jetzt.
Nochmals danke an meine fleißigen Leser :)
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Es war Weinachten. Draußen im Schnee, der sanft den Boden traf, lief ein Mädchen. Ihre Stupsnase, sowie ein paar ihrer kurzen schwarzen Locken lugten aus ihrem Umhang heraus, den sie weit über den Kopf gezogen hatte. Das Mädchen lachte und tobte im Schnee, wie ein Welpe, dicht hinter ihr kam ein Mann mit schulterlangem schwarzem Haar. Jeder der ihn kannte, würde nicht glauben was er da tat, er lächelte… Nach einer Weile nahm er das Mädchen bei der Hand und führte sie in ein großes weißes Gebäude. Das Mädchen rannte quer durch die Korridore des St. Mungo Hospitals, als ob sie sich schon bestens auskennen würde, bis zu einer bestimmten Tür. „Glaubst du Mami, gefällt mein Geschenk?“, fragte sie besorgt und holte ein Päckchen unter ihrem Umhang hervor. „Natürlich, Kleines.“, antwortete ihr Vater, unwissend dass er seine Tochter das letzte Mal so nannte. Bis über beide Ohren strahlend, lief das Mädchen in das Zimmer hinein und fiel in die Arme ihrer Mutter. Auch wenn das Aussehen der Frau blass und kränklich war, strahlten ihre Augen solche Freude aus, wie es sie schon lange nicht mehr getan hatten. Der Mann, immer noch lächelnd, hing die durchnässten Umhänge auf und ging zu seiner Frau. „Wie geht es dir?“ Er strich ihr zärtlich durchs Haar. „Bestens.“ Sie wollte nicht die Wahrheit aussprechen, nicht vor ihrer Tochter. „Was hast du denn da Schönes?“ Grinsend gab das Mädchen das Päckchen ihrer Mutter und sah gespannt zu wie sie es auspackte. „Oh, Cassy.“, murmelte sie. Tränen stiegen in ihren Augen auf, sie war so glücklich und so stolz, so stolz auf ihre Cassy. Das Mädchen, welches wohl den Namen Cassy trug, nahm die Krone aus den Händen ihrer Mutter und setzte sie ihr auf den Kopf. Eine ganze Woche hatte sie dafür gebraucht. Ihr Vater hatte immer gesagt, wenn sie brav wäre und ganz lieb, würde ihre Mami schnell wieder gesund werden. Und das tat sie dann auch, sie machte immer ihre Hausaufgaben, räumte ihr Zimmer auf und half ihrem Vater beim Kochen und jeden Tag kam ein weiteres Kreuz auf ihrem Kalender dazu. Sie hatte sich gesagt, wenn sie hundert Tage ganz brav wäre, würde ihre Mami wieder gesund werden und der böse Blutkrebs würde endlich verschwinden. Heute war der 93. Tag. „Du bist die Königin.“, erklärte das Mädchen und setzte sich auf das Bett. „Ich bin die Prinzessin.“ Sie deutete auf die Krone auf ihrem Kopf, geschmückt mit edlen Smaragden, aus Papierschnipseln. „Oh und Dad ist der König.“ Die Frau starrte ohne den glücklichen Blick zu verlieren auf ihren Mann. „Mami, kommst du Ostern wieder zurück?“ Jedes Jahr, stellte das Mädchen diese Frage, und jedes Mal hieß es „Ja, Schatz.“, doch sie war Ostern nicht zu Hause, genau so wenig an ihrem Geburtstag oder an Weinachten. „Mami?“, sie tippte ungeduldig mit den Fingern auf den Bauch der Mutter, doch nichts regte sich, sie starrte immer noch auf den nun etwas besorgten Mann. „Mami?“, rief das Mädchen, man hörte deutlich die Angst in ihrer Stimme. Während das Mädchen ihre Mutter schüttelte, war der Vater hinaus gestürmt. Plötzlich stürmten ein halbes Dutzend Heiler herein, versammelten sich um das Bett, stießen das Mädchen unsanft gegen die Wand. Einer hielt sie fest, die anderen murmelten Zaubersprüche, ließen Tränke herbei schweben und wurden zunehmend blasser. „Mami.“, schrie das Mädchen und schlug um sich. Der Heiler drückte sie immer fester an die Wand, dass es schon fast wehtat. „Es wird alles wieder gut „Nein.“, schluchzte das Mädchen, weinend befreite sie sich und stürzte auf ihre Mutter. „Bei Merlins Bart nehmen sie das Kind da weg.“, schrie ein Heiler. Doch der Vater stand regungslos an der Tür, Tränen traten in die entsetzten Augen. „Wir können nichts mehr tun.“, sagte eine weitere Heilerin, worauf alle zurück traten. Cassy klammerte sich immer mehr um den Hals der Frau, sie schrie und weinte ohne auf zu hören. „Tut mir Leid.“, flüsterte eine Heilerin als sie mit den anderen ging. Der Mann fühlte sich plötzlich so leer, er stürzte in eine dunkle endlose Tiefe. Langsam hob er seine Tochter auf, nahm sie in den Arm und drückte sie fest an sich. „Es ist alles meine Schuld.“, murmelte sie. „I-Ich war nicht schnell genug.“ „Niemand, hat Schuld, Cassy.“ Das Kind vergrub ihr nasses Gesicht in den Armen seines Vaters und weinte stumm weiter. Der Vater, dem es das Herz zerriss, sie so zu sehen, verließ leise das Krankenzimmer seiner so geliebten toten Frau. Danach war mein Leben nie mehr so, wie es einmal war…
Ich schlug die Augen auf. Die Erinnerung verblasste immer mehr, bis sie schließlich verschwand. Ich hatte in dieser Nacht kaum geschlafen. Jedes Mal wenn ich meine Augen schloss, sah ich sie, die tote Prof. Burbage. Wie sie um ihr Leben bettelte, wie mein Vater sie mitleidlos sterben ließ, wie ich starr auf meinem Stuhl zusammensackte... Ich hob meinen Kopf von dem nassen Kissen und sah mich um, es war ein weiterer Morgen, ein weiterer Tag, an dem Menschen starben. Es war ja eigentlich nichts Besonderes. Jeder der mich so sehen konnte, würde behaupten ich wäre eine Heulsuse. Vielleicht war ich es auch. Aber ich konnte einfach nicht mehr, ich hatte schon so viele Menschen sterben sehen, und es waren zu viele die mir nahe standen.
Langsam stand ich auf und ging die quietschende Treppe hinunter. Meine Gedanken drehten sich nur noch um die gestrige Nacht, ich wurde die Bilder einfach nicht mehr los. Dad saß schon in der Küche du trag wie jeden Morgen seinen Kaffee, doch als er mich bemerkte stand er auf und wartete. Darauf dass ich ihn wieder anschreien würde und er sich dann wieder ungestört dem Tagespropheten widmen konnte. Doch als ich ihn sah, merkte ich, wie glücklich ich sein sollte, ich hatte schließlich niemanden mehr außer ihm. Ohne eine weitere Sekunde zu verschwenden lief ich auf ihn zu und umarmte ihn. Mein Vater, der eigentlich nicht der Freund von solchen Sachen war, hielt mich fest. „Ich vermisse Mom.“, flüsterte ich und ließ meine Tränen freien Lauf. „Ich auch. Kleines, ich auch…“ Kleines, ich lächelte. Er hatte mich schon lange nicht mehr so genannt…
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So, ich musste dieses Chap. einfach mit rein bringen :)
Ich habe mirr damit besonders viel Mühe gegeben, also möchte ich auch eure Meinung zu diesem Chap hören. Kommis nicht vergessen :)
lg kett_Black
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