von HermioneMalfoy
Der nächste Morgen kam viel zu schnell. Grummelnd quälten wir uns aus dem Bett, sprangen unter die Dusche und machten uns auf den Weg zum Frühstück.
Ohne groß darüber nachzudenken setzten wir uns an den Gryffindortisch zu Ginny.
„Morgen“, nuschelte ich zur Begrüßung.
Erst jetzt sah Ginny auf, blickte von mir zu Draco und wieder zurück.
„Was machst du denn hier, Draco?“
Jetzt wechselte ich mit dem Angesprochenen einen Blick. Was meinte Ginny? Sie wusste doch, dass wir zusammenklebten … äh Moment … wir klebten bereits seit 71 Stunden aneinander. Wahrscheinlich konnten wir uns jetzt bereits auseinander bewegen.
Warum fiel mir das erst jetzt ein?
Draco schien es ähnlich zu gehen.
Er legte seinen Arm um mich und flüsterte in mein Ohr: „Ich will dich nicht loslassen.“
Ich schmiegte mich an ihn. „Ich auch nicht, aber irgendwann müssen wir wohl.“
Ginny grinste über ihre Müslischüssel während wir schweigend weiter aßen.
Draco jetzt auch nur für zwei Stunden nicht zu sehen wäre eine Qual. Es war erstaunlich wie schnell sich Gewohnheit einstellt und vor allem wie schnell sich die Gefühle für jemanden ändern konnten.
Schweren Herzens musste ich mich jetzt von Draco trennen. Ich hatte Geschichte und Draco Pflege Magischer Geschöpfe.
In der Eingangshalle gaben wir uns einen letzten Kuss und gingen vorsichtig ein paar Schritte auseinander.
Das Kribbeln war weg und wir wurden auch nicht zurück geschleudert. Der Trank wirkte also nicht mehr.
Ich machte mich alleine auf den Weg zum Unterricht von Professor Binns.
Der Klassenraum war bereits aufgesperrt und ich ließ mich neben Harry fallen. Von Ron war – glücklicherweise – noch nichts zu sehen.
„Guten Morgen, Harry.“
Er sah mich misstrauisch an. „Morgen, Mione. Bist du Malfoy losgeworden?“
„Nenn ihn bitte nicht Malfoy. Und ja, ich bin ihn losgeworden, aber unfreiwillig. Mir ist egal, was du dazu sagst, aber wir sind zusammen. Bevor du etwas sagst. Du und Ron, ihr seid wie Brüder für mich. Ich will euch nicht verlieren. Ich verlange nicht von euch, dass ihr euch mit Draco vertragt. Es wäre aber nett, wenn ihr ihm gegenüber zumindest höflich seid. Ich …“
„Hermione“, unterbrach mich Harry. „Ich finde es in Ordnung. Ich kann dich nicht verstehen, aber wenn du glücklich bist, akzeptiere ich es. Ich hab euch gesehen, wenn ihr zusammen seid. Ich glaube nicht, dass Ron das genauso sieht. Aber er wird sich daran gewöhnen. Er wird vielleicht eine Zeit nicht mit dir reden, er wird sauer auf dich sein. Aber er wird sich damit abfinden.“
Okay. Harry überraschte mich. Es war klar, dass Ron ausrasten würde, aber dass Harry so ruhig blieb hatte ich nicht erwartet.
Ich freute mich darüber. Überstürmisch umarmte ich ihn.
Harry schaute immer noch verdutzt aus der Wäsche, als Ron sich neben ihn setzte.
Ich wurde ignoriert. Harry hatte Recht, er würde sich wieder beruhigen.
Vor dem Mittagessen traf ich mich mit Ginny im Mädchenschlafsaal.
„So und jetzt erzähl! Ich will alles wissen!“ Aufgeregt hüpfte die Rothaarige auf ihrem Bett hin und her.
„Was gibt es groß zu erzählen? Wir sind zusammen.“
„Süß!“, quiekte sie.
Manchmal konnte Ginny echt klein-Mädchen-mäßig sein, aber so war sie halt.
Ich durfte ihr das komplette Wochenende kleinhaar erzählen. Sie war richtig begeistert.
„Was ist eigentlich zwischen dir und Blaise?“
„Ähm, … ja …“
Jetzt war Ginny an der Reihe zu erzählen!
„Na los. Jetzt sag schon. Seid ihr zusammen?“
Langsam nickte sie.
Ich fiel ihr um den Hals. In diesem Moment war ich einfach richtig glücklich!
Am Nachmittag saß ich mit Ginny, Draco und Blaise wieder am See und genoss die Sonne. Es war richtig schön warm. Noch konnten wir das Wetter genießen, bevor die Abschlussprüfungen begannen.
Draco gab mir einen Kuss und ich vergaß die Welt um mich herum.
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