von HermioneMalfoy
Jetzt kommen doch noch ein paar Geschehnisse der Nacht.
Danke Ani, ich fühle mich geehrt =)
~~~
Ich wachte auf, weil mir kalt war. Es war noch stockdunkel. Wo war die verdammte Decke? Ich zog daran, aber sie bewegte sich keinen Millimeter. Irgendetwas Schweres lag darauf.
„Krummbein, geh weg!“, murmelte ich im Halbschlaf. Der vermeintliche Krummbein bewegte sich und ich konnte endlich wieder unter die Decke. Ich war direkt wieder eingeschlafen.
Als ich das nächste Mal aufwachte, trat mich irgendwas in den Rücken. Verdammter Krummbein. Du schläfst in nächster Zeit nicht mehr in meinem Bett!
Ich drehte mich um und war wieder eingeschlafen.
Irgendetwas kitzelte mich an der Schulter. Dieses Mal war das Zimmer lichtdurchflutet. Ich hatte trotzdem noch keine Lust aufzustehen, also vergrub ich mich tiefer unter die Decke und kuschelte mich an ... äh ja an wen denn eigentlich? Was hatte ich letzte Nacht gemacht und wo war ich hier eigentlich? Der Schlafsaal war morgens nicht lichtdurchflutet. Irgendetwas stimmte hier nicht.
Zuerst viel mir ein, dass Slughorn gestern 'ne Party gegeben hat, dann, dass ich vielleicht zu viel Bowle hatte und schließlich der komplette gestrige Tag. Moment, das hieß ja, dass ich mich grade an Malfoy angekuschelt hatte. Mhm. Aber bequem war er, so viel musste ich zugeben.
Jetzt war ich endgültig wach. Also schlug ich die Augen auf und drehte den Kopf Richtung Draco.
Dieser starrte mich aus eisblauen Augen an. Seine Augen waren mir vorher nie aufgefallen, aber man konnte in ihnen versinken.
„Guten Morgen, meine Süße.“
Ich nuschelte ein „Morgen“ zurück und kuschelte mich in die Kissen. Ich musste erst mal wieder klar kommen. Ich ließ den gestrigen Tag Revue passieren und kam zu dem Schluss das Beste daraus zu machen. Draco hin oder her, ich würde ihn eh nicht loswerden.
Was mich am meisten störte, war, dass anscheinend ganz Hogwarts dachte wir wären zusammen. Wie kamen die nur darauf? Abwegiger ging es ja wohl nicht. Obwohl ich die Idee gestern Abend gar nicht mal so abwegig fand, aber das schrieb ich dem Alkohol zu. Dabei hatte ich doch nur drei Becher Bowle getrunken.
Ich drehte mich zu Draco um und warf dabei einen Blick auf die Uhr. Es war bereits halb neun und es gab nur noch bis zehn Uhr Frühstück.
„Wir sollten langsam aufstehen.“
„Noch fünf Minuten kuscheln …“
„Ich wusste gar nicht, dass du so verschmust bist.“ Draco, der Teddybär. Niedlich.
„Lass mich, du bist das erste Mädchen mit dem ich das Bett teile ohne vorher mit ihr geschlafen zu haben. Ich hab mein Chappi nicht bekommen, da werde ich ja wohl noch kuscheln dürfen.“
„Ist ja gut. War ja nicht böse gemeint.“
Also kuschelte ich mich wieder an ihn und dachte über seine Worte nach. Er hatte noch nie einfach nur gekuschelt? Arme Bettgenossinnen. Aber warum kuschelte ich überhaupt mit ihm? Blöder Zaubertrank. Ich musste unbedingt in die Bibliothek.
„So die fünf Minuten sind um. Aufstehen!“ Ich hatte grade die Füße aus dem Bett geschwungen und wollte aufstehen, als ein fast schmerzhaftes Ziehen mich daran erinnerte nahe bei Draco zu bleiben. Dieser kam grade auf mich zu gekrabbelt. „Hat es sich bei dir auch anders angefühlt?“
Ich nickte. „Irgendwie viel unangenehmer.“
Na klasse, jetzt veränderte sich auch noch die Wirkung des Trankes.
„Aber egal, wir können es eh nicht ändern. Lassen wir uns den Tag nicht davon verderben.“
Beim zweiten Versuch aufzustehen scheiterte ich nicht. Allerdings machte ich einen Fehler als ich mich ausgiebig streckte.
Hinter mir pfiff Draco anerkennend. „Darf ich dir 'nen Rat geben? Mach so etwas nie so knapp bekleidet in Gegenwart eines Mannes. Das hat Nebenwirkungen.“
Ich musste grinsen. Bereitete ich Draco etwa grade Probleme? Zweifelsfrei starrte er grade auf meinen nahezu unbekleideten Po. Ich wackelte noch einmal extra damit, bevor ich mich zu ihm umdrehte.
Er saß mittlerweile auf der Bettkante und hatte die Decke über seinen Schoß gelegt.
„Tja Draco, du kannst es nicht leugnen. Nicht jetzt und nicht hier. Ich hänge an dir dran.“
Ich war trotzdem so höflich mich wieder umzudrehen. Hinter mir raschelte es und dann war auch er aufgestanden.
Plötzlich erhob ich mich in die Lüfte. Draco hatte mich auf den Arm genommen und trug mich nun unter die Dusche. Das Wasser war eiskalt. Erschrocken schrie ich auf. Er hatte eine kalte Dusche nötig, nicht ich! Und dann auch noch mit Klamotten.
Schließlich ließ er mich runter und stellte das Wasser auf Normaltemperatur.
„Argh, Draco Malfoy! Wenn du das noch einmal machst, hast du ganz andere Probleme!“
„Tja, meine Liebe. Du bist doch selbst Schuld. Wer musste den so lasziv mit dem Hintern wackeln?“
„Du hättest ja auch wegschauen können.“
„Glaub mir, bei dem Anblick kann kein Mann wiederstehen.“ Er gab mir einen Klaps auf den Po.
„Und dabei konntest du jetzt auch nicht wiederstehen, oder wie?“
„Ich verkneif’s mir schon seit gestern Nacht.“
Na klasse. Wenn das so weiter geht, brauch ich bald 'ne Nonnenkutte.
Als wir aus der Dusche kamen zauberten wir uns schnell trocken, zogen uns an und machten uns auf den Weg zur Großen Halle. Da ich eins dieser sehr weit ausgeschnittenen Tops tragen musste, erntete ich mehrere schiefe Blicke. Danke Ginny.
In der Großen Halle setzten wir uns an den Slytherintisch, wo ich gleich von Blaise belagert wurde.
„Na Granger, wie war die Nacht mit Draco? Hat er dich auch gut verwöhnt?“
Im nächsten Moment duckte er sich, da ihm von Draco und von mir böse Blicke zugeworfen wurden. Wir widmeten uns unserem Essen und Blaise tauchte wieder auf. „Sorry, war ja nur 'ne Frage“, nuschelte er in sein Brötchen.
Als wir nach dem Frühstück an den anderen Tischen vorbei liefen, hatte ich das Gefühl überall Gesprächsthema Nummer 1 zu sein.
In der Eingangshalle hatte Ginny uns eingeholt.
„Hey, Mione! Warte mal! Wie war die Nacht mit unserem Casanova?“
Am liebsten wäre ich gar nicht stehen geblieben. Geschlagen drehte ich mich zu ihr um.
„Es ist nichts passiert, falls du das meinst. Aber die Nacht war doch sehr angenehm. Wie war denn deine Nacht?“
„Erfolgreich!“ Ein freches Grinsen im Gesicht lächelte sie Draco an. „Ist aber nichts für deine Ohren, Casanova. Ich erzähl‘s dir, wenn du ihn wieder los bist, Mione.“
Draco grummelte etwas Unverständliches und zog mich weiter. „Bis dann.“
„Warum nennt deine Freundin mich eigentlich Casanova?“
Ich musste mir ein Lachen verkneifen. „Du weißt doch bestimmt, was ein Casanova ist, oder?“ Langsam schüttelte er den Kopf. „Eigentlich war Giacomo Girolamo Casanova eine reale Person, aber Casanova ist auch die Bezeichnung für einen Frauenheld. Und der scheinst du ja zu sein.“
Mittlerweile waren wir wieder in unserem Zimmer angekommen.
Ich setzte mich neben Draco aufs Bett.
„Wir haben noch fast eineinhalb Stunden Zeit bis wir nach Hogsmeade können. Was sollen wir solange noch machen?“
Bibliothek!, schrie mein Unterbewusstsein. Wir mussten uns eigentlich auch noch über gestern unterhalten. Also gut, Bibliothek. Auf das andere Gespräch hatte ich relativ wenig Lust. Verständlich, oder?
„Ich würde gerne noch schnell etwas in der Bibliothek nachschlagen, wenn es dir nichts ausmacht.“
„Wenn’s unbedingt sein muss, von mir aus.“
In der Bibliothek ging ich zielstrebig in eine Abteilung und fuhr mit dem Finger suchend über die Buchrücken. Ich zog das passende Buch heraus und nahm es mit zu einem Tisch.
Ich hatte die passende Stelle gefunden als Malfoy hinter mich trat.
Der Magnetismustrank
Er dient dazu, Gegenstände zeitweise zusammenzuhalten. Hierbei hängt die Dauer von der Konzentration des Johanneskrautes ab.
Bla, bla, bla. Ich übersprang den Abschnitt und suchte nach den Nebenwirkungen.
Nebenwirkungen:
Bei leblosen Gegenständen kommt es zu keinerlei Nebenwirkungen.
Es wird davon abgeraten Menschen oder Tiere mit diesem Tank zu besprühen. Lebewesen reagieren auf unterschiedlichste Art und Weise auf diesen Trank. Es gibt jedoch keine weiteren Nachforschungen zu diesem Thema.
Na klasse. Ich war also genau so schlau wie vorher.
„Hast du gefunden, was du gesucht hast?“
„Gefunden schon, aber es hilft mir nicht weiter.“
„Lass uns gehen, sonst haben wir nichts mehr von Hogsmeade.“
Ein bisschen Ablenkung war keine schlechte Idee, daher nickte ich.
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel