von Roya
Huhu!
Danke an alle für eure Kommentare!
Dieses Kapitel ist nicht sehr lange, aber ich wollte euch nicht noch länger warten lassen.
@Dolohow: Tja, sorry, schneller ging nicht :(
@Ollivander: Ja, jetzt wirds ernst. Ich hoffe auch, dass sie durchhalten!
Danke und viel Spaß?!
LG Roya
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Kapitel 16: Schreckliche Erkenntnisse
Als Spencer den Cruciatus-Fluch wieder von ihr nahm, konnte sich Mia nicht bewegen. Jeder einzelne Muskel in ihrem Körper schrie vor Schmerz und ihr Kopf dröhnte. Endlich nahm sie wieder etwas von ihrer Umgebung wahr und mit größter Anstrengung schaffte sie es, sich aufzusetzen. Ihr Blick fiel kurz auf die Zwillinge, doch sie zwang sich sofort dazu, ihn abzuwenden. Dafür war jetzt keine Zeit.
Terence hatte sie durchschaut, aber sie wusste immer noch nicht, warum er ihr und ihrer Familie das antat. Genau den gleichen Gedanken musste er wohl auch just in dem Moment gehabt haben, denn sie hörte seine Stimme und zwang sich dazu, ihn anzublicken.
„Was meinst du, warum ich zu dir immer so freundlich war? Warum ich so getan hatte, als würde ich deine Mutter anbeten? Ich hatte von Anfang an einen Plan, doch er ist leider nie wirklich aufgegangen. Du hast mich eines Tages durchschaut und seitdem konnte ich nicht mehr darauf hoffen, dass du meine Gefühle erwiderst.“
Langsam aber sicher sickerte die Erkenntnis durch Mias Kopf und sie erstarrte. Das hieße ja … es war alles ihre Schuld. Aber wenn er niemals etwas von Mum wollte, dann …
„Was hast du mit Mum und Kathi gemacht?“
Mit einem Mal war sie auf den Beinen und zog ihren Zauberstab. Wut floss durch ihren Körper wie Gift, sie zitterte vor dem Andrang an Gefühlen, die sie zu übermannen drohten. Terence Augen verengten sich zu Schlitzen, doch er schien keine Angst vor ihr zu haben. Eine Sekunde später wusste Mia auch, warum.
„Expelliarmus!“
Der Zauberstab wurde ihr aus der Hand gerissen und sie stolperte rückwärts. Wutentbrannt und verzweifelt sah sie zu Wilson, der ihre Waffe nun in den Händen hielt und ihr wurde bewusst, dass sie vollkommen hilflos war. Tränen der Verzweiflung und des Schmerzes traten in ihre Augen und sie konnte nichts dagegen machen.
„Warum tust du mir das an? Und wo sind meine Mutter und meine Schwester?“
Ihre Stimme zitterte genauso wie ihr Körper, sie fühlte sich bis aufs Letzte angespannt. Ihr Herz raste, was hatte er mit ihnen gemacht? Als ein Lächeln seine Lippen umspielte und sie in seine eiskalten Augen starrte, wusste sie, dass sie die Wahrheit nicht verkraften würde.
„Keine Sorge, ihnen geht’s gut. Den Umständen entsprechend.“
Er trat auf seinen Schreibtisch zu, ohne Mia aus den Augen zu lassen und betätigte einen der Knöpfe an seinem Telefon.
„Bringt sie rein.“
Sie waren hier?! Die Erkenntnis traf Mia hart, sie waren die ganze Zeit hier gewesen? Oder hatte Terence sie hierher gebracht in dem Wissen, dass er ihr heute alles sagen würde? Bevor sie jedoch etwas sagen oder weiter darüber nachdenken konnte, öffnete sich zu ihrer Rechten ein Türe. Und Mia fiel in ein tiefes Loch aus Verzweiflung und Schuldgefühlen.
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Freds Augen zuckten von Mia und den Neuankömmlingen hin und her, sein Entsetzen wuchs immer weiter. Zwei Männer hatten eine Frau und ein junges Mädchen herein gebracht, es mussten Mias Mutter und Schwester sein. Doch ihre Erscheinung ließ ihn frösteln. Die ältere Frau konnte nicht älter als fünfzig sein, aber ihr Gesicht war eingefallen und die Augen lagen tief in den Höhlen, sie wirkte wie eine alte Frau, die in ihrem Leben schon zu viel gesehen hatte. Durch ihre ehemals bestimmt schönen braunen Haare zogen sich viele graue und weiße Strähnen. Ihr Blick jedoch wurde beim Anblick ihrer älteren Tochter weich und ängstlich.
Anders bei der jungen Frau neben ihr. Sie war zierlich und ihre blonden Haare fielen ihr in schweißnassen Strähnen wirr in die Stirn. Jetzt erst fiel Fred auf, dass beide Frauen nicht unterernährt waren, dieser Terence musste sie wenigstens in dieser Hinsicht gut behandelt zu haben. Doch der Gesichtsausdruck der Jüngeren könnte nicht unterschiedlicher sein zu dem ihrer Mutter. Kati starrte mit hasserfüllten Blick auf Mia, ein erschreckender Anblick und vermutlich der Grund, warum Mia sich nicht traute, auf die beiden zuzugehen.
„Mum … Kati ...“
Ihre Stimme klang furchtbar hilflos und am liebsten wäre Fred aufgesprungen, um sie beschützend in den Arm zu nehmen. Doch so gefesselt wie er war, konnte er nichts anderen machen als dem Elend vor ihm zu folgen. Mia konnte den Anblick ihrer Familie nicht mehr ertragen, sie wandte sich an Terence und machte wutentbrannt einen Schritt auf ihn zu.
„Du verdammter Mistkerl! Was hast du mit ihnen getan?“
Doch bevor er antworten konnte, ertönte eine andere, helle Frauenstimme, die sich vorwurfsvoll an Mia richtete.
„Er? Es ist alles deine Schuld!“
Verblüfft sahen alle Anwesenden bis auf Terence, dessen Lippen ein schmales Grinsen umspielte, zu Kati, die versuchte, sich aus dem Griff ihres Begleiters zu befreien und deren Blick Funkensprühend auf Mia lag.
„Was? Wovon redest du? Ich ...“
Mia stammelte vor sich hin, ihre Augen geweitet vor Schreck.
„Das ist alles nur deinetwegen geschehen! Wenn du nicht gewesen wärest, hätten Mum und ich ganz normal weiter leben können! Schön, dass du ein schönes Leben hast! Warum verschwindest du nicht einfach? Warum tauchst du hier auf und zeigst uns auch noch, wie gut es dir geht?“
Vollkommen erstarrt sah Fred zu Mia, deren Gesichtsausdruck eine einzige Grimasse war. Sie atmete schneller, ihre Brust hob und senkte sich heftig, sie zitterte. Bevor sie reagieren konnte, bevor sie auch nur einen Gedanken daran verschwenden konnte zu überlegen, wie sie auf diese Anschuldigungen reagieren sollte, schritt Terence auf sie zu und ihr Blick zuckte zu ihm.
„Hast du es endlich begriffen? Die einzige, von der ich all die Zeit etwas wollte, warst du!“
Mis taumelte rückwärts, als hätte Terence sie körperlich angegriffen. Ihre Hand zuckte hoch und legte sich auf ihren leicht geöffneten Mund. Sie versuchte gar nicht erst, das Zittern ihres Körpers zu unterdrücken, sie konnte es nicht. Die Erkenntnis stand ihr ins Gesicht geschrieben, doch Fred wäre es lieber gewesen, es wäre nie dazu gekommen. Mistkerl! Er war die ganze Zeit nur hinter Mia her! Und dafür bedrohte er ihre Familie und sie selbst. Wie konnte er ihr das nur antun?
„Bringt sie weg“, ertönte Terence´ Stimme, an die beiden Männer gewandt, ein hinterhältiges Grinsen auf seinem Gesicht. „Macht mit ihnen, was ihr wollt, ihr kennt das ja bereits.“
Und sie führten die beiden Frauen wieder zurück durch die Tür in den benachbarten Raum. Eine Gänsehaut bildete sich auf Freds gesamten Körper, als er Kati sich verbissen wehren sah, die Augen voller Panik. Im Gegensatz zu ihr war Mias Mutter die Ruhe in Person, aber ihr Blick war abgestumpft und leer, als die Tür hinter ihr ins Schloss fiel. Mia sagte immer noch kein Wort, sie starrte auf das Holz, hinter der gerade ihre Familie verschwunden war.
„Sie haben mir den grauen Alltag versüßt, die beiden. Wenn ich schon nicht dich haben konnte, dann hab ich mir die Langeweile mit ihnen vertrieben. Du wirst bestimmt verstehen, dass ich sie meinen Mitarbeitern nicht ewig vorenthalten konnte, nicht wahr?“
Fred zog an seinen Fesseln, eine unbändige Wut hatte ihn gefasst. Am liebsten würde er sich genau in dem Moment auf den Mann am Schreibtisch werfen, jeden Millimeter seines Körpers schlagen und ihm die größten Schmerzen bereiten. Er spürte den fragenden Blick von George neben ihm, doch ignorierte ihn. Das war gerade nebensächlich.
Kurz zuckte er zusammen, als Mia endlich wieder ihre Sprache fand, doch sofort lief ihm ein erneuter Schauer über den Rücken. Ihre Worte klangen so voller Hass und Hilflosigkeit, dass er sich selbst in ihr wieder kannte. Auch er hatte damals in der Schlacht von Hogwarts solche mächtigen Gefühle empfunden, es musste ihr schrecklich gehen!
„Du bist ein verdammtes Schwein! Wie kannst du nur … wie … du hast ihr Leben zerstört! Warum hast du das getan? Warum hast du es an ihnen ausgelassen? Warum hast du mir das Leben zur Hölle gemacht?“
Terence schritt zügig durch den Raum und packte Mia im Nacken bevor sie reagieren konnte. Er zog sie an sich, bog ihren Kopf nach hinten und drückte ihr einen harten Kuss auf den Mund. Mia war zu geschockt um zu reagieren. Als sie endlich ihre Fassung wieder gewann, holte sie aus und schlug so fest sie konnte gegen Terence´ Kopf. Es schien ihn nicht zu stören, doch er ließ von ihr ab und schubste sie nach hinten.
„Wenn du von Anfang an gefügig gewesen wärst, hätte ich deiner Familie nichts getan. Es ist deine Schuld, dass sie so leiden mussten. Ich hoffe, du schämst dich, das Leben deiner kleinen Schwester zerstört zu haben. Sie war noch so ein junges Ding damals, als ich sie zum ersten Mal aufgesucht hab. Ich habe sie ...“
„Halt den Mund!“
Mias Stimme überschlug sich, aber sie griff ihn nicht erneut an. Stattdessen knickten ihre Knie ein, sie schlug die Hände auf ihre Ohren, als wollte sie nichts mehr hören. Ihr Körper sackte in sich zusammen und wurde kurz darauf von Schluchzern und Zucken durchschüttelt. Fred zerriss es beinahe, dass er ihr nicht beistehen konnte. Er wollte ihr sagen, dass es nicht ihre Schuld war, aber ein Zauber hinderte ihm am Sprechen. Verdammt! Was sollte er jetzt machen?
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