von Roya
Huhu!
So, hier ein neues Kapitel!
Danke für eure Kommentare, ich hoffe, es gefällt euch weiterhin!
Ein wenig Eigenwerbung:
Habt ihr schon einmal von Team StarKid gehört? Der Musical-Truppe aus den USA, die ua. die Musicals "A very potter musical" und "A very potter sequel" aufgeführt haben?
Wenn ja, dann habt ihr doch bestimmt Bock, die Leute mal live zu sehen, oder?
Wir, das StarKid Street Team Germany stehen in Verbindung mit deren Managerin und dem Veranstalter der alljährlichen FedCon / Ring*Con und haben vor, die StarKids auf die diesjährige Ring*Con im Oktober zu holen.
Die Chancen stehen sehr gut, aber wir müssen so viele Leute wie möglich ins Boot holen, die auf die Con kommen wollen. Ansonsten lohnt es sich für den Veranstalter nicht, die StarKids zu holen.
Also, helft uns! :)
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Und jetzt viel Spaß beim neuen Kapitel.
LG Roya
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Kapitel 13: Erkenntnis
Sie waren keiner Lösung auch nur im entferntesten nahe gekommen und schließlich hatte Mia so einen dicken Kopf, dass sie nur noch schlafen wollte. Als sie das nächste Mal erwachte, war es dunkel geworden, nur die kleine Nachttischlampe brannte. Fred saß nicht mehr neben ihr und Mia starrte auf den Fleck, wo sie ihn das letzte Mal gesehen hatte. Ihr Herz raste. Nicht aus Angst, dass er verschwunden war, sondern weil sie nicht alleine sein wollte.
Sie wollte nie wieder alleine sein. Wenn sie sich nur in einer anderen Zeit kennen gelernt hätten, dann wäre alles anders gekommen. Aber was brachten solche Gedanken schon? Sie konnten an der Situation nichts ändern und bevor sie keinen Ausweg aus der Misere gefunden hatten, wollte Mia die Anwesenheit von Fred genießen.
Vorsichtig schob sie die Beine über den Rand des Bettes und stand langsam auf. Mit wackligen Beinen ging sie zu ihrem Schrank und betrachtete sich in dem Spiegel, der sich über die gesamte linke Hälfte der Schranktür erstreckte. Sie war dünn, ihre Hüftknochen ragten hervor wie Missgebilde. Auch ihre Rippen konnte sie einzeln abzählen und ihre Brust war kaum noch weiblich. Sie konnte sich noch gut daran erinnern, wie es früher war, sie hatte viele Fotos. Damals hatte sie eine tolle Figur gehabt, sie hatte viel Sport getrieben und auch viele Verehrer.
Sie hatte sich auch tatsächlich etwas drauf eingebildet, aber was war von dieser jungen Frau übrig geblieben? Nichts. Die nüchterne Wahrheit ließ Mia nicht einmal mit der Wimper zucken, zu oft hatte sie diese Gedanken bereits gehabt. Sie strich vorsichtig über den Verband an ihrer Hüfte und stellte sich zum ersten Mal vor, was für eine Wunde die Glasscherbe ihr zugefügt haben musste.
Mia schluckte. Kurz flatterten ihre Augenlider, doch sie fasste sich schnell und öffnete zügig die Schranktür. Es war alles durcheinander geworfen und sie runzelte die Stirn.
„Das war ich, tut mir Leid“, erklang seine sanfte und schuldbewusste Stimme hinter ihr und sie wandte sich an Fred. Der junge Mann stand im Türrahmen und grinste schief.
„Ich habe einen Verbandskasten gesucht und bis ich auf die Idee gekommen bin, deinen Zauberstab zu benutzen, habe ich leider schon deinen Schrank auf den Kopf gestellt.“
Mia lächelte. „Kein Problem.“ Sie nahm sich neue Unterwäsche, eine Jogginghose und ein frisches T-Shirt aus dem Gewühle und wandte sich wieder zu Fred. Jetzt erst wurde ihr bewusst, dass sie nur in Unterwäsche vor ihm stand und sie lief rot an. Doch sie war nicht die einzige. Auch Freds Ohren waren scharlachrot angelaufen und er drehte sich zur Seite, als sie an ihm vorbei aus dem Schlafzimmer ging. Sie murmelte leise: „Ich geh duschen.“
„Und ich koche uns was.“
Schnell huschte Mia ins Badezimmer und schloss die Tür hinter sich. Ihr Herz pochte schneller gegen ihre Brust als normal und sie spürte Hitze in ihrem Gesicht. Nachdenklich legte sie ihre Klamotten auf eine Stuhl und stellte die Dusche an. Sie zog ihre Sachen aus und starrte kurz auf den Verband. Dann entschied sie sich, ihn lieber nicht ab zu machen und stellte sich unter den heißen Strahl.
Der Abend verlief sehr ruhig, Mia genoss das Essen, was Fred angerichtet hatte und danach schauten sie noch eine Weile Fernsehen. Sie vermieden beide das Thema, wie es weitergehen sollte. Doch alleine im Bett angekommen wanderten Mias Gedanken sofort zu dieser Frage. Wie sollte es nur weitergehen?
Auch der Sonntag verging ereignislos. Fred wechselte noch einmal den Verband um Mias Hüfte und sie verdrängte den Gedanken, dass ihr seine Nähe unheimlich gut tat. Am Mittag saßen sie wie so oft auf dem Sofa und unterhielten sich.
„Kannst du jetzt über all das mit mir reden? Oder zwingt dich der Unbrechbare Schwur weiterhin dazu, nichts zu sagen?“
Mia dachte eine Weile nach, das war eine gute Frage. Sie durfte über nichts reden, was Terence und die Firma anging. Nein, das stimmte nicht ganz. Sie durfte mit niemanden darüber reden, der es nicht wusste, das war wohl ein Unterschied.
„Ich denke, es geht.“
Er nickte, stellte aber keine andere Frage mehr. Eine unangenehme Stile entstand zwischen ihnen und Mia sah aus dem Fenster in die ausnahmsweise nicht von Wolken verdeckte Mittagssonne. Dann wandte sie sich an Fred, um die Stille zu überbrücken.
„Was ist mit dir? Macht sich denn keiner um dich sorgen zu Hause?“
Sie biss sich fast auf die Lippen, so sehr ärgerte sie sich sofort, nachdem sie den Mund geschlossen hatte, über ihre Wortwahl. Wie konnte sie ihn nur so offensichtlich auf eine mögliche Freundin ansprechen? Oder wollte sie das überhaupt? Ihre eigenen Gedanken verwirrten sie zunehmend und sie richtete ihre Aufmerksamkeit auf Fred.
Der starrte ins Nichts. Verdammt! Jetzt hatte sie etwas Falsches gesagt. Mia öffnete den Mund, um sich zu entschuldigen, als er anfing zu sprechen.
„Nur mein Bruder.“
Ihr Mund klappte wieder zu, doch Fred redete weiter, den Blick immer noch in die Ferne gerichtet. „Ich hatte vor einigen Jahren eine Freundin. Ich habe sie über alles geliebt.“
Seine Worte wurden immer leiser und verstummte. Mia traute sich nicht, etwas zu sagen. Was war nur geschehen? Der sonst so gut gelaunte junge Mann schien mit einem Mal um Jahre gealtert zu sein, so ernst hatte sie ihn selten erlebt. Auch ihr Herz schlug schneller bei diesem Anblick. Wie gerne würde sie ihm jetzt helfen! Dann sah er ihr direkt in die Augen und sie konnte eine tiefe Traurigkeit entdecken.
„Sie ist bei der Schlacht um Hogwarts vor vier Jahren gestorben, als sie gegen zwei Todesser gekämpft hat. Ich kam zu spät, um sie zu retten. Und dann wurde ich selbst stark verletzt und hätte es beinahe nicht überlebt. Eine Explosion hatte mich, drei meiner Brüder und zwei weitere Kämpfer beinahe kampfunfähig gemacht. Leider hatten sich ein paar der Gesteinsbrocken gedacht, sie müssten unbedingt auf mir landen.“
Er lächelte wieder, aber seine Stimme war humorlos und das Lächeln erreichte nie seine Augen. Mia starrte ihn eine Weile an. Seine Brüder wären auch beinahe gestorben, so verstand sie die Aussage. Es musste ein schrecklicher Kampf gewesen sein. Sie hatte bisher keine Erfahrungsberichte von Mitkämpfenden erlebt, immer nur Zeitungsberichte gelesen.
Ohne nachzudenken, stand Mia auf und setzte sich neben Fred auf das Sofa. Ihre Hand fand seine Schulter und sie schenkte ihm ein Lächeln. „Dann haben wir beide wohl eine schwere Last mit uns zu tragen.“
Er nickte lediglich, dann huschte das ihr mittlerweile so vertraut gewordene Grinsen über sein Gesicht. „Was?“, fragte sie argwöhnisch.
„Du hast noch nie einen Witz gemacht über solch ernste Sachen.“
Sie lief ein wenig rot an, hatte sie etwa was falsch gemacht? Aber er grinste breiter und legte seine Hand auf ihre. „Mein Temperament färbt auf dich ab, ich schätze, wir hocken zu lange aufeinander rum.“
Auch sie grinste jetzt und lehnte sich zurück in das Sofakissen. Sie dachte über die letzten Minuten nach. Es hatte ihn geschmerzt, über die Vergangenheit zu reden, das hatte sie ihm deutlich ansehen können. Trotzdem war sie glücklich, dass er es getan hatte. Nicht nur sie hatte ein Scheißleben, auch anderen erging es zu manchen Zeiten nicht anders. Und sie war dauernd nur am Rumheulen, wie schlecht es ihr ging. Obwohl, tat sie das? Eigentlich hatte sie niemanden, mit dem sie über all das Reden konnte.
Doch. Sie lächelte. Jetzt hatte sie jemanden, mit dem sie reden konnte. Warum nur unter solchen Umständen?
„Woran denkst du?“
Seine Stimme riss sie wieder aus ihren Gedanken und sie sah zu Fred, der sie fragend musterte. Ohne überhaupt daran zu denken, ob ihr das unangenehm war, sagte sie:
„Ich bin froh, dass ich mit dir über all das reden kann.“
Als sie realisierte, was sie gerade gesagt hatte, stieg ihr die Hitze ins Gesicht und sie brach den Blickkontakt ab. So selten hatte sie sich mit freundlich gesinnten Menschen unterhalten, dass ihr solche Gefühlsausbrüche unheimlich peinlich waren.
„Ich auch.“
Sie sah hoch zu ihm, er grinste. „Mit meinem Bruder darüber zu reden, ist doch was anderes. Außerdem nerve ich ihn schon damit, dauernd Trübsal zu blasen.“
Mia nickte, dann lächelte sie. Eine Weile saßen sie schweigend da, dann stand Mia auf.
„Ich mache uns jetzt was zu Essen.“
Sie ging in die Küche und begann, zwei Töpfe auf den Herd zu stellen, als sie seine Anwesenheit hinter sich spürte. Lächelnd drehte sie sich um, Fred hatte sich an die Küchenzeile gelehnt und grinste. „Ich helfe dir.“
„Okay. Dann kannst du die Kartoffeln waschen.“
„Du meinst … mit Händen?“
Verdutzt sah sie zu ihm, der Schalk blitzte in seinen Augen auf. Sie verstand, was er meinte und lachte. „Natürlich! Nur, weil du ein Zauberer bist, heißt das noch lange nicht, dass du solche Dinge alles deinem Zauberstab überlässt.“
„Aber … das kann ich nicht!“, rief er gespielt entsetzt und hob seine Hände, die Rechte mit der Handfläche nach oben. „Ich habe zwei linke Hände!“
Grinsend drückte sie ihm eine Schüssel mit Kartoffeln und einen Kartoffelschäler in die Hand und sagte dann: „Du schaffst das schon!“
Sie drehte sich um und hantierte weiter mit dem Essen herum. Als sie sich erneut umdrehte, musste sie ein Lachen unterdrücken. Fred stand immer noch genauso da, wie sie ihn zurück gelassen hatte und starrte den Kartoffelschäler an.
„Was ist?“
„Damit kann man … Kartoffeln schälen? Das sieht eher aus wie … ein Foltergerät.“
Sie lachte und er sah sie verdutzt an. Dann grinste er und sie schlug ihm leicht auf die Schulter. „Fang an, sonst ist der Rest fertig, nur die Kartoffeln nicht.“
Während sie gemeinsam das Essen vorbereiteten, fiel Mia noch eine Frage ein. „Sag Mal, du verstehst dich gut mit deinem einem Bruder, was?“
Er sah sie an und legte den Kopf schief. „Mit welchem?“
Kurz blickte sie verwirrt, dann fügte sie hinzu: „Mit dem du zusammen wohnst. Wie viele hast du denn?“
Jetzt grinste er wieder und sagte dann: „Na, da haben wir einige zur Auswahl. Zum Beispiel Bill, der Älteste. Er ist einige Jahre älter als ich, ist bereits verheiratet und hat eine kleine Tochter. Ne, mit denen will ich nicht zusammen wohnen, Victoire ist immer viel zu früh wach. Oder vielleicht Charlie? Der lebt in Rumänien und arbeitet auf einer Drachenfarm. Ist mir ein wenig zu gefährlich. Dann Percy … nein, das will ich mir nicht vorstellen, bitte nicht, zwing mich nicht dazu!“
Mia lachte, während Fred wie wild mit Armen und Beinen seine Worte unterstützte.
„Und mit Ron? Hmm, nein danke. Seitdem er mit dem Auserwählten die Welt gerettet hat, ist er ein wenig abgehoben. Ne, Scherz, aber dafür haben wir uns früher immer viel zu oft über ihn lustig gemacht, als dass er mit einem von uns zusammen wohnen wollen würde. Außerdem ist er Auror und wir leben manchmal eher nicht so pflichtbewusst, wenn es um da Erfinden neuer Sachen geht.
Und mit Ginny, meiner kleinen Schwester, schon gar nicht. Außerdem ist sie mit dem Auserwählten liiert.“
Er verstummte und strahlte sie an. Mia hob ihre Hand und zählte ab. „Also. Bill, Charlie, Percy. Und Ron und Ginny. Das sind fünf. Du hast tatsächlich noch einen Bruder? Das heißt, ihr seid zu siebt?“
Fred grinste und nickte. „Schrecklich, nicht wahr? Aber um zu deiner Frage zurück zu kommen. Ja, einen Bruder habe ich noch. Mit ihm leite ich das Geschäft und wohne direkt darüber zusammen in einer Wohnung. Wir verstehen uns großartig, aber das ist wohl kaum verwunderlich.“
Fragend blickte sie ihn an und sie sah ihm an, dass ihm das einen Heidenspaß machte. Er drehte sich vollends zu ihr und sagte dann: „Na, wir sind Zwillinge.“
Kurz glaubte sie, sie hätte sich verhört, oder Fred machte Witze. Ihr Herz raste mit einem Mal so schnell gegen ihre Brust, dass es wehtat. Angst durchfuhr sie und Wut, warum hatte er ihr das bisher verschwiegen? Sein Grinsen verschwand und er sah sie fragend an.
„Was ist denn?“
„Was los ist?“, rief sie lauter als beabsichtigt. Sie ballte die Hände zu Fäusten und sagte dann mit versucht beherrschter Stimme: „Du hast einen Zwillingsbruder. Der wahrscheinlich genauso aussieht wie du.“
„Ja.“
„Verdammt, verstehst du das denn nicht? Dann suchen die überhaupt nicht dich, sondern deinen Bruder. Das erklärt auch, warum du dich nicht erinnern kannst!“
Er hob beschwichtigend die Arme. „Stopp.“
Verwirrt kam sie der Aufforderung nach und sah in sein wieder lächelndes Gesicht, wenn auch ein wenig gequält. „Nein. Er kann es nicht sein.“
„Warum?“
„Du hast mir doch das Fahndungsfoto gezeigt, das du gezeichnet hast. Seitdem weiß ich, dass es auf keinen Fall George sein kann.“
Mia sah ihn ungläubig an. „Und wieso?“
„Ich habe doch erzählt, dass George vor ein paar Jahren beinahe gestorben wäre. Damals hatte ihn ein Fluch am Kopf getroffen. Und das ist auch der Grund, warum die Person auf dem Bild nicht George sein kann. George hat nur ein Ohr.“
Ihr Herz raste noch schneller gegen ihre Brust, auch wenn Mia nicht geahnt hätte, dass das noch möglich sein konnte. Ihre Gedanken schwirrten Hin und Her, sie konnte zuerst keinen erfassen. Dann riss Freds Frage sie aus ihrer Lethargie.
„Was hast du denn?“
Am Rande bekam sie mit, wie auch bei ihm Sorge mitklang, und sie sah ihm fest in die Augen, damit sie einen Ansatzpunkt besaß. Der Rest ihrer Welt drehte sich.
„Die Person in der Erinnerung hatte ein Stirnband an, man konnte die Ohren nicht sehen. Ich habe sie dazu gezeichnet.“
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