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Fanfiction

Irrungen, Wirrungen - Frühstück

von Roya

Hallo!

Tschuldigung, eher ging nicht, war am Wochenende nicht zu Hause.

Dank an Ollivander und Eponine für eure lieben Kommentare!
Ihr baut mich sehr damit auf!

An alle anderen: traut euch ruhig, mir zu schreiben ;) Ich beiß nicht.

LG Roya




~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~



Kapitel 5: Frühstück

In der kleinen Wohnung war es finster, nur durch einen engen Spalt der dunklen Vorhänge fand ein dünner Lichtstrahl des Mondes seinen Weg und hinterließ einen blassen Streifen auf dem Parkett. Es war bereits weit nach Mitternacht, doch der Rothaarige saß auf der fremden Couch in der fremden Umgebung und wusste immer noch nicht, was genau geschehen war.

Und vor allem fragte sich Fred, wovon die junge Frau gesprochen hatte. Ihre Worte hallten immer noch in seinem Kopf nach. Sie wurden Zeuge eines Verbrechens, Mr Weasley. Und dafür müssen Sie aus dem Weg geschafft werden. Was für ein Verbrechen?

Dem jungen Mann war einfach nicht klar, wovon sie geredet hatte. Er hatte in letzter Zeit doch nichts andere getan als gearbeitet und zu Hause herum gesessen. Außer an dem einen Abend, an dem er ausgegangen war. Doch selbst im Laufe dieses nicht gerade denkwürdigen Abends hatte sich nichts Seltsames ereignet, was er als Verbrechen bezeichnen würde.

Fred legte sich in eine andere Position und zog seine Beine an. Er war sich zu hundert Prozent sicher, dass er die Frau vorher noch nie gesehen hatte. Was also wollte sie von ihm? Dass es kein Scherz war, hatte er spätestens dann erkannt, als sie in ihr Schlafzimmer abgerauscht war.

Die Gedanken quälten ihn, das Unwissen über das Bevorstehende und den vergangenen Ereignissen, und somit dämmerte er die ganze Nacht vor sich hin in einem Zustand zwischen Wachen und Schlafen. Die Träume, die ihn in den kurzen Phasen des Schlafens heimsuchten, wurden durchzogen vom dem Bild der Brünetten, die immer wieder die gleichen Sätze zu ihm sagte.

Nur wenige Meter von ihm entfernt, von einer Tür und einer dünnen Wand getrennt, lag eine weitere Person wach. Nachdem sich Mia ins Bett geschleppt hatte und nach gefühlt endloser Zeit ihre Tränen versiegt waren, lag sie reglos da. Ihr Herz schlug unregelmäßig, zeitweise ganz langsam, dann wieder ohne Unterlass hämmernd gegen ihre Brust.

Im Dunkeln, wenn der Wind sachte die Vorhänge zum Wehen brachte und die blasse Helligkeit im Raum abnahm und gleich darauf wieder zu, wechselten sich die verschiedensten Schatten wie in einem Spiel ab. Sie rangen miteinander und ließen der Fantasie freien Lauf.

Mia hatte die Augen weit geöffnet und starrte an die Decke, an der sich ebenfalls ein fliehender Wechsel zwischen hellen und dunklen Flächen abspielte. Ihre Gedanken flogen hin und her und verharrten nur kurz an bestimmten Stellen ihrer Erinnerung und ihrer Zukunft.

Was hatte sie getan? Sie hatte einen jungen, unschuldigen Mann entführt und ihn in ihre Wohnung verschleppt. Ohne viel Worte zu verlieren hatte sie ihn im Wohnzimmer zurückgelassen, wo er wahrscheinlich nicht zur Ruhe kam.

Sie müsste ihn spätestens am nächsten Morgen ausliefern. Das wusste sie. Doch sie wusste auch, dass sie es nicht konnte. Niemals könnte sie den Rothaarigen an Terence ausliefern. Die Brünette fragte sich zum wiederholten Male in dieser lauen Nacht, wie sie es bisher mit ihrem Gewissen hatte ausmachen können, Unschuldige dem Untergang zu übergeben.

Die Schuld lastete wie ein schwerer, massiger Klumpen in ihr und hinderte sie am tiefen Atmen. Immer wieder beruhigte sie sich selber mit den gleichen Gedanken, wie ein Monolog ging sie die gleichen Sätze immer wieder durch.

Wenn sie den Rothaarigen nicht fand, dann würden Spencer und Wilson nach ihm suchen. Doch sie konnten ihn nicht finden. Das würde Terence auf den Gedanken bringen, sein Opfer sei untergetaucht, weil er doch mehr von dem Überfall mitbekommen hatte, als man es ihm in der Erinnerung zugetraut hätte.

Oder er glaubte ihr nicht. Was dann? Dann würde er versuchen, alles aus ihr heraus zu bekommen. Um sich selber machte sie sich keine Sorgen, aber was wäre, wenn er sich an Kathi und Mum rächen würde für ihre Untreue?

Ein eiskalter Schauer lief ihr über den Rücken und Mia begann unkontrolliert zu zittern. Das war der Moment, in dem ihr Herzschlag wieder zu hämmern begann, immer an dieser Stelle. Ja, er würde sich an den beiden rächen und Mia könnte nichts, aber auch rein gar nichts dagegen machen!

Tränen hatte sie keine mehr, sie waren gegen Mitternacht versiegt. Jetzt pochte nur pure Angst und Horror durch ihre Venen und sie krallte sich in ihr Bettlaken.
Es konnte keinen guten Ausgang aus dieser Sache geben, aber Mia würde versuchen, es sowohl für ihre Mutter und Schwester als auch für den Fremden so glimpflich wie möglich werden zu lassen.


***


„Was meinst du damit, Clara? Einfach verschwunden?“

Mit verschränkten Armen stand George vor der jungen Aushilfe, die ihn verwirrt und ratlos ansah. Der Zwilling war vor etwa einer halben Stunde von Clara aus der Wohnung geklingelt worden, in der er ein gemeinsames Abendessen für sich und Angelina vorbereitet hatte. Die Blondine zuckte mit den Schultern, aber er konnte in ihren Augen lesen, dass sie geschockt und verängstigt war.

„Er ist mit dieser Frau hierher ins Lager gegangen, weil sie ihm ein Geschäft vorschlagen wollte. Kurz darauf kam ein Kunde in den Laden und wollte eins der Aktionspakete von den Regenschirmen haben. Da sie nicht mehr im Regal vorrätig waren, wollte ich sie aus dem Lager holen. Und als ich hinein kam, packte diese Frau ihn gerade am Arm und disapparierte.“

Sie atmete schnell und George wurde von ihrer Aufregung angesteckt. Das würde Fred niemals einfach so machen, was hatte er sich dabei gedacht? Auch er wurde langsam nervös und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht, die ihn eigentlich gar nicht störte.

„Okay. Danke für deine Hilfe heute. Mach jetzt Feierabend, du bist eh schon zu lange hier. Wir haben seit einer Viertelstunde geschlossen.“

„Aber…“

Er setzte ein Lächeln auf und sah der jungen Frau fest in die Augen.

„Ist schon okay. Er hat bestimmt einen guten Grund dafür, Clara. Geh nach Hause und setz dich entspannt vor den Fernseher.“

„Wovor?“

Natürlich. Clara war von Zauberern aufgezogen worden und kannte scheinbar nicht den Flimmerkasten der Muggel, in dem man ganz schön interessante Dinge ansehen konnte. Die Brüder selber hatten sich bereits zwei Jahre zuvor so ein Teil angeschafft und Dad war vollkommen begeistert davon. Man brauchte wohl kaum erwähnen, dass Molly es schrecklich fand.

„Schon okay. Mach was auch immer dich entspannt.“

„Na gut. Dann… geh ich jetzt.“

Er nickte ihr noch einmal zu und die Blonde drehte sich Richtung Ausgang. Während sie durch den Laden und die Tür auf die Winkelgasse trat, schritt George hinterher und verschloss dann magisch die Tür.
Seufzend und vor allem nachdenklich begann er, einige Produkte wieder richtig ins Regal einzuräumen und mit neuen Kisten aus dem Lager aufzustocken.

Erst hinterher wurde ihm klar, dass er unbewusst langsamer als sonst gemacht hatte. Bei der leisesten Bewegung zuckte er zusammen und drehte sich um, mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Doch sein Bruder kam nicht wieder.

Tief in Gedanken versunken ging George schließlich hoch zur gemeinsamen Wohnung und schloss hinter sich die Tür. Wo war Fred? So etwas würde er doch nicht einfach machen.

„Hey.“

Er zuckte dermaßen zusammen, dass seine Füße ein wenig vom Boden abhoben. Sein Herz raste gegen die Rippen, dass es wehtat und der junge Mann sah hektisch auf. Es war Angelina, die bereits einen Schlüssel von der Wohnung besaß und ihn lächelnd ansah.

So sehr er das Mädel mit den schwarzen, langen Haaren und der wunderschönen, dunklen Hautfarbe liebte, in diesem Moment wünschte er sie sich sonst wo hin. Doch er zwang sich zu einem Lächeln, als sie auf ihn zutrat.

„Hey.“

Sie schritt noch einen Schritt näher und ließ sich von ihm in den Arm nehmen. Seine Arme griffen um ihre Schultern, die vom Sport so fest und doch weich waren, und er vergrub seinen Kopf in ihren Haaren. Der Duft nach Pfirsich und Zitrone drang in seine Nase und er atmete unwillkürlich tief ein.

„Was ist los?“

„Hm?“

Er löste sich von ihr und seine blauen Augen trafen auf ihre dunkelbraunen, die ihn besorgt musterten.

„Was meinst du?“

Ein leicht spöttischer Ausdruck erschien auf ihrem Gesicht.

„Hör mal. Ich kenne dich seit 13 Jahren, ich weiß, wenn dich etwas bedrückt.“

Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, dann sagte er mit leiser, ernster Stimme:

„Fred ist verschwunden.“


***


Als der Wecker sechs Uhr zeigte, setzte sich Mia auf und schwang ohne Elan ihre Beine über die Bettkante. Sie hatte kein Auge zugetan und jetzt konnte sie endlich aufstehen. Doch sie zögerte noch, denn wenn sie jetzt ins Wohnzimmer trat, würde sie den fremden Mann auf ihrer Couch liegen sehen und keines ihrer Probleme hätte sich gelöst.

Andererseits hatte sie keine andere Wahl und somit stand sie schwerfällig auf, ging barfuß über den kalten Laminatboden zu ihrem Schrank und nahm sich frische Wäsche hinaus. Immer noch tief in Gedanken versunken zog sie sich um und machte sich ihren streng nach hinten gehaltenen Dutt. Die Sonnenbrille ließ sie vorerst noch aus, was sollte sie auch in ihrer eigenen Wohnung so vermummt herum laufen.

Draußen war es noch dunkel, aber sie war ruhelos. In den letzten Stunden hatte sie sich überlegt, wie sie weiterhin mit dem Rothaarigen umgehen sollte und das würde sie jetzt in die Tat umsetzen.

Mit hart hämmerndem Herzen ging Mia auf die Tür zu und drückte langsam die Klinke hinunter. Bevor sie die Tür aufschwang, setzte sie ihre gewohnt unbeteiligte Miene auf und schritt in ihr Wohnzimmer. Sie fühlte sich nahezu wie eine Fremde, die sich nicht traute, einen Raum mit Leuten zu betreten, die sie nicht kannte.

Der junge Mann saß auf ihrer Couch wie sie ihn zurückgelassen hatte und kurz hatte Mia die Befürchtung, er hätte die ganze Nacht so dagesessen. Doch die zerknüllte Decke neben ihn belehrte sie eines Besseren und sie atmete auf. Sein Blick fiel auf ihren, aber sie konnte und wollte sich jetzt noch nicht mit der Situation konfrontieren.

Stattdessen schritt sie eilig in die angrenzende, offene Küche und begann, Kaffee zu kochen. Aus dem Gefrierschrank holte sie zwei Brötchen heraus und ließ sie mit einem Schwenker ihres Zauberstabes durchbacken. Der Kühlschrank gab Wurst und Käse her und Mia stapelte alles auf ein blaues Tablett.

Nachdem der Kaffee durchgelaufen war, hatte sie bereits zwei Teller, Tassen und Besteck zu den anderen Sachen gelegt und schnappte sich die Thermoskanne mit dem heißen Gebräu. Alles zusammen bugsierte sie auf den Wohnzimmertisch und versuchte dabei, nicht zu Mr Weasley hinzuschauen, da er sie die gesamte Zeit musterte.

Auch sie setzte sich auf das Sofa, ihm gegenüber. Die gleiche, unangenehme Situation wie vor einigen Stunden, außer der Tatsache, dass zwischen ihnen ein lecker duftendes Frühstück wartete.

„Mögen Sie Kaffee?“

Ihre Stimme klang rau und sie wusste davon, aber es war ihr egal. Sie war ganz damit beschäftigt, ihre unbeteiligte Miene zu behalten bei seinem Anblick. Aus der Nähe betrachtet erkannte sie, dass er ebenso wenig Schlaf abbekommen hatte wie sie. Wieder bildete sich ein dicker Kloß in ihrem Hals und sie hatte absolut keinen Appetit.

Doch lediglich um etwas zu tun zu haben, goss sie sich das braune Getränk ein und süßte es mit Zucker. Während sich dieser noch auflöste, reichte sie dem Rothaarigen die Kanne, konnte sich dabei nicht von seinem Blick lösen.

Schließlich bewegte auch er sich und nahm in Zeitlupe die Kanne von ihr entgegen. Als sich ihre Finger bei der Übergabe berührten, zuckte Mia zusammen, denn seine waren eiskalt. Hastig zog sie ihre Hand zurück und nahm einen Schluck Kaffee, geistesgegenwärtig genug, um daran zu denken, dass er ziemlich heiß war.

Auch er goss sich eine Tasse Kaffee ein, dann stellte er die Kanne zur Seite und starrte ins Nichts, das Getränk zwischen den kalten Fingern. Es war eine schreckliche Situation und Mia hielt es nicht mehr aus. Mit immer noch zitternder Stimme sagte sie schließlich:

„Es tut mir Leid.“

Sein Blick fiel auf ihren und sie konnte so viele Fragen in ihnen lesen. Fragen, die sie nicht beantworten durfte, nicht beantworten konnte. Jetzt ergriff er zum ersten Mal an diesem finsteren Morgen das Wort.

„Ich wüsste nur gern, was ich getan haben soll.“

Am liebsten hätte sie ihm ins Gesicht geschrieen: Nichts! Nichts haben Sie getan! Das ist ja das Schlimme! Wenn er wenigstens etwas getan hätte, dann wäre das alles nicht so schlimm. Aber so? Mia biss sich auf ihre Unterlippe und sagte dann leise:

„Sie wurden an einem Tatort gesehen und nun will Sie jemand dafür umbringen, weil Sie etwas gesehen haben könnten, was ihm zum Verhängnis werden könnte.“

Das letzte bisschen Blut wich langsam aus seinem Gesicht und er ließ die Tasse sinken.

„Ich hab absolut keine Ahnung, wovon Sie sprechen.“

Mia seufzte und sagte dann schleppend:

„Das interessiert ihn aber nicht. Wichtig ist, dass Sie aus dem Weg geschafft werden, einfach weil Sie da waren.“

„Ich war nirgendwo.“

Verzweifelt sah sie ihn an und sagte dann schneidend:

„Hören Sie mir zu, Mr Weasley. Meinen Auftraggeber interessiert es einen Scheißdreck, ob Sie wissen, worum es geht. Er glaubt, Sie haben etwas gesehen und nur das zählt in seinen Augen. Er hat mich auf Sie angesetzt, damit ich Sie zu ihm bringe.“

Er lehnte sich zurück und sein Blick fixierte wieder ihren.

„Das heißt, Sie wollen mich hier mit einem Frühstück in Sicherheit wiegen, aber eigentlich liefern Sie mich gleich aus? Freundlich.“

Seine zynische Art machte sie wütend, sie fühlte sich so ungerecht behandelt, dass es schmerzte. Mit vor Wut zitternder Stimme sagte sie:

„Ich werde niemand ausliefern. Und jetzt essen Sie ihr Brötchen, es wird kalt.“

Sie selber griff nach dem bereits nur noch lauwarmen Brot und schnitt es energisch mit dem Messer auf. Wie in Rage belegte sie es mit Käse und Wurst und biss hinein. Es fühlte sich an wie Pappe. Mit Müh und Not schaffte die junge Frau es, das trockene Brötchen hinunter zu würgen und sie trank schnell einen großen Schluck Kaffee hinterher.

Während sie aß, vermied sie jeglichen Blick zu dem Rothaarigen und bemerkte nach fünf Minuten erleichtert, dass auch er zum Brötchen griff. Für weitere zehn Minuten hörte man in der kleinen Wohnung nur das Kauen der zwei Personen und das Klirren des Bestecks.

Ab und an fuhr ein Auto draußen vorbei, denn die Hauptverkehrszeit hatte noch nicht begonnen. Mia schluckte den letzten Bissen hinunter und spülte es mit dem braunen Getränk hinunter. Dann lehnte sie sich zurück und starrte ins Nichts. Wie sollte das nur alles enden?

Erst nach einigen Augenblicken bemerkte sie seinen Blick und sah zu ihm. Seine Augen waren auf sie gerichtet und sie spürte, dass ihm noch mehr Fragen als zuvor auf der Seele brannten. Da sie nichts sagte, ergriff er zögerlich das Wort.

„Sie wollen mich nicht ausliefern?“

Die Frage stand im Raum und sie sahen sich weiterhin unverwandt an. Mia schluckte so unauffällig wie möglich und nickte schließlich langsam. Verwirrung machte sich auf seinem Gesicht breit.

„Aber… wieso bin ich dann hier?“

„Denken Sie doch mal nach!“

Ihre Stimme klang schneidender als beabsichtigt und mit gesenkter Tonlage fuhr sie weiter fort.

„Wenn ich Sie nicht hierher gebracht hätte, wären Sie von jemand anders gefunden worden. Und die sind nicht so freundlich wie ich.“

Sie dachte an Wilson und Spencer. Soweit sie wusste, hatten sie vor einigen Jahren dem gefallenen Du-Weißt-Schon-Wer gedient und waren jetzt in Terences Organisation untergetaucht. Skrupellose Menschen waren es, die vor nichts zurück schreckten. Das hatte die junge Frau bereits am eigenen Leibe erfahren.

„Ich dachte, Sie arbeiten auch für den Kerl.“

Sie zuckte leicht zusammen und sah ihr Gegenüber an. Schließlich nickte sie.

„Und warum wollen Sie mich dann nicht ausliefern?“

Auf sein Gesicht war wieder dieser Glanz getreten, der ihn so sympathisch erscheinen ließ. Wenn er jetzt noch lächelte, würde man meinen, nichts sei geschehen. Mia wusste nicht, wie sie reagieren sollte und tat das, was sie in den letzten Jahren immer getan hat. Sie sprang auf und sagte bissig:

„Seien Sie doch einfach froh darüber und stellen Sie keine Fragen. Ich habe meine Gründe.“

Sie drehte sich halb um, hob ihren Zauberstab und ließ die Frühstückssachen vor sich her in die Spüle schweben, wo sie sich alleine putzten. Wurst und Käse landeten im Kühlschrank, dann drehte sich Mia um und sah zu Mr Weasley, der immer noch zu ihr sah.

Mit zusammengebissenen Zähnen schritt sie an ihm vorbei ins Schlafzimmer und holte ihre Sonnenbrille und ihren Mantel. Wieder zurück im Wohnzimmer hatte sich der Rothaarige zurückgelehnt und beobachtete sie.

„Ich muss zur Arbeit. Machen Sie, was Sie wollen, Fernsehen ist da und Zeitschriften. Ich bin gegen siebzehn Uhr wieder hier.“

Und mit den Worten eilte sie zur Tür und öffnete sie mittels Zauberstab. Sie hörte aus der Wohnung keinen Laut und war sich sicher, dass der junge Mann immer noch auf der Couch saß. Schnell schloss sie die Tür hinter sich und versiegelte sie wieder mit den Schutzzaubern. Als sie fertig war, atmete sie einmal tief durch und wandte sich um. Das Schwerste stand ihr noch bevor.


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