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Fanfiction

Slytherin Hearts - Love & the Bonds of Blood

von SaphiraMalfoy

Randbemerkungen: Ja, jetzt bin ich endlich aus dem Urlaub zurück, nachdem ich 26 Stunden in Halifax am Flughafen verbracht habe, weil ein Cateringwagen mit dem Flugzeug zusammengestoßen ist, das daraufhin aufgrund einer winzigen Beule keine Starterlaubnis bekam ... war geil :D
Neues Kapitel, mit besonderem Dank an meinen besten, tollsten, schnuckligsten Niklas, der mich darauf hingewiesen hat, dass ich das Wort Erektion doch durch Zauberstab, Lustbesen oder wahlweise auch Nimbus 2001 ersetzen könnte, was ich NICHT getan habe.

__________________________________________



Einige Tage vor Schulbeginn trafen endlich die Eulen mit ihren Briefen aus Hogwarts ein und Saphira, die an diesem Tag schon früh auf den Beinen war, schnappte sich die dicken Pergamentumschläge und ging damit zu Draco, mit dem sie sich mittlerweile wieder blendend verstand, wenn man von ein paar kleineren Diskrepanzen absah. Es war erstaunlich, wie leicht er sich durch ihrer Beteuerung, sie würde sich selbst nie wieder körperlichen Schaden zufügen, hatte besänftigen lassen. Kein einziges Wort hatten sie seit diesem Tag über jenes Thema verloren.
Abgehakt, erledigt, totgeschwiegen.
Vorsichtig schob die Blonde die Türe zu seinem Schlafzimmer auf, huschte hinein und verschloss sie so leise es ging hinter sich, denn der junge Malfoy schlief noch - aber wie ...
Ein Bein und einen Arm hatte er in merkwürdigem Winkel aus dem Bett heraus gestreckt und die dünne Sommerdecke verhüllte lediglich das Bein, welches noch dort war, wo es hingehörte. Dieser Anblick war schlichtweg zu niedlich, als dass man dieses Bild zerstören konnte. Um ihn nicht zu wecken zog Saphira sich ihre Schuhe aus, bevor sie das Zimmer auf Zehenspitzen durchquerte und sich neben ihm auf die Matratze sinken ließ.
Bedächtig strich sie mit einer Hand durch das weißblonde Haar und begutachtete kurz seinen nackten Oberkörper, um sich dann wieder seinem Gesicht zuzuwenden, das so friedlich aussah, beinahe hilflos ohne den üblichen arroganten Ausdruck ...
Wie er so dalag erinnerte sein Anblick im Moment weniger an den Draco Malfoy, der er gerne zu sein vorgab, sondern eher an den kleinen Draco auf dem Foto, welches sie vor fast einem Jahr so unehrenhaft herum gezeigt hatte ...
Doch sie verspürte keine Reue. Er hatte es verdient.

„Mhh“, grummelte er und rutschte im Bett hin und her, sodass nun auch noch der Rest der Decke auf dem Fußboden landete. Kichernd hob Saphira sie auf und sagte gut gelaunt:
„Guten Morgen, Schlafmütze.“
„Was machst du denn hier?“, nuschelte der junge Magier und öffnete die Augen unter größter körperlicher Anstrengung einen Spalt breit.
„Die Briefe aus Hogwarts sind angekommen“, antwortete sie und unterdrückte ein Kichern. „Freust du dich denn gar nicht, mich zu sehen?“
„Ich schlafe noch“, war seine kaum verständliche Antwort, da er eher zu seinem Kissen als seiner Freundin sprach. Dennoch schaffte er es auf unerklärliche Weise, einen Arm um ihre Taille zu schlingen und sie somit näher an sich heran zu ziehen.
Die Umschläge nahm er ihr aus der Hand und schmiss diese halbherzig durchs Zimmer, woraufhin sie an die gegenüberliegenden Wand klatschten und am Boden liegen blieben.
„Draco!“, tadelte Saphira ihn kopfschüttelnd.
„Sag das nicht so vorwurfsvoll, als wäre ich ein Schwerverbrecher ... Dann hörst du dich an wie meine Mum“, erwiderte der Blonde gähnend.
„Leg dich hin und schlaf auch“, murmelte er und tatsächlich gehorchte Saphira ihm, zumindest was das Hinlegen anging. An Schlaf schien sie jedoch weniger zu denken. Stattdessen fuhr sie mit ihren Fingerspitzen spielerisch seinen nackten Oberkörper entlang und begann vorsichtig, seinen Hals zu küssen. Als er ihren Atem hören und den Geruch ihrer Haare wahrnehmen konnte, wurde er langsam aber sicher wach und stellte zu seinem Entsetzen fest, dass ihre kurze Anwesenheit wohl nicht ganz folgenlos geblieben war. Vielleicht hatte er auch einfach etwas Unanständiges geträumt, jedenfalls fühlten sich seine Shorts enger an, als sie es im Normalzustand eigentlich tun sollten ...
Für einen kurzen Augenblick drückte der Blonde sich fester an die junge Hexe und begann, ihre zaghaften Küsse zu erwidern, war dabei allerdings sehr viel stürmischer als sie und hätte ihr am liebsten den luftig dünnen Stoff ihres Sommerkleides vom Leib gerissen ... Doch da sein Verstand in diesem Moment ebenfalls zu erwachen schien und ihm sagte, dass Saphira sicherlich nicht die Art von Mädchen war, bei der man dies bedenkenlos tun konnte, rutschte er ein Stück weit von ihr ab. Schließlich sollte sie nicht sofort merken, wie sehr er sich freute, sie zu sehen, denn das war schon ein wenig peinlich ...

Ob sie nun begriffen hatte, warum Draco dies tat, wusste er nicht, jedenfalls schien Saphira ganz offensichtlich genau da weiter machen zu wollen, wo sie der Streit seiner Eltern in der Nacht, in der sie angekommen war, unterbrochen hatte und ihm war das natürlich mehr als recht.
Schon saß sie wieder auf seinem Schoß und auch Draco richtete sich auf, genoss ihre Küsse und sachten Berührungen, während seine Hände an ihrer schalken Gestalt herabwanderten. Diesmal ließ sie es widerstandslos geschehen, wehrte sich auch nicht, als seine Finger unter ihrem Kleid verschwanden, und wirkte seltsam entspannt. Ihre Haut fühlte sich gut an, weich und warm, doch obgleich er wusste oder eher ahnte, wie dünn sie war, erschreckte es den jungen Magier ein wenig, als er die spitzen Knochen ihrer Wirbelsäule zu spüren bekam. Eigentlich entsprach Saphira überhaupt nicht seinem Typ. Er stand auf weibliche Rundungen, große Oberweiten und wohlgeformte Körper. Nichts davon traf auf seine Freundin zu, trotzdem fand er sie gewissermaßen anziehend und erotisch.
Begierig wanderte seine rechte Hand hinauf zu ihren kaum vorhandenen Brüsten, was Saphira erneut in diesen seltsam steifen, abweisenden Zustand versetzte, den er schon so manches Mal bei ihr erlebt hatte, wenn er versuchte, sich ihr körperlich zu nähern. Starr und unbeweglich saß sie auf ihm und hielt mit geschlossenen Augen den Atem an. Vorsichtig versuchte Draco, sie zu küssen, doch Saphira reagierte kaum darauf.
„Alles in Ordnung?“, fragte er leise und unterdrückte ein genervtes Stöhnen. So schlimm war es nun auch wieder nicht; sie sollte sich nicht so anstellen ...
„Mhm“, machte die Blonde nur, schüttelte kurz den Kopf und schlag ihre Arme fest um seinen Oberkörper, versiegelte seine Lippen rasch mit den ihren. Erleichtert fuhr Draco damit fort, ihren Körper zu erkunden, doch leider tat Saphira es ihm nicht gleich. Ihre Hände ruhten unbeweglich auf seinen Schultern und ihre geschlossenen Augen verrieten nicht, ob sie seine Zärtlichkeiten als angenehm empfand oder sie nur widerwillig ertrug.

Nachdenklich hielt er inne, legte seine Hände an ihre Wangen und stupste sie mit der Nase an, was Saphira endlich dazu veranlasste, ihn anzusehen. Verunsichert und merkwürdig schüchtern wirkte sie mit einem Mal, gar nicht wie sonst.
„Phibs“, hauchte er und grinste verwegen, was sie zum Kichern brachte.
„Dray?“, erwiderte sie schelmisch, da sie ganz genau wusste, wie sehr er diese Verunstaltung seines Namens verabscheute.
„Unterstehe dich!“, warf er mit gespielter Empörung ein und schüttelte tadelnd den Kopf.
„Dann nenn du mich nicht immer Phibs. Das klingt lächerlich“, beschwerte die Blonde sich und tippte ihm mit einem Finger auf die Nase, um ihre Unsicherheit zu überspielen. Nie zuvor war sie einem Menschen körperlich dermaßen nahe gewesen und es fühlte sich gleichsam aufregend und schön wie beängstigend und falsch an. Nach außen hatte die junge Hexe sich gut im Griff, unterdrückte den Drang, ihn von sich zu stoßen und das Weite zu suchen, doch in ihrem Innern tobte ein wahrer Emotionssturm. Draco war ihr Freund und sie empfand wahnsinnig viel für ihn, doch genau das war es, was sie ängstigte. Durfte sie diese Gefühle wirklich zulassen? War es richtig? Neben ihren kindischen Emotionen und utopischen Sehnsüchten war ihr eigener Körper seit sie denken konnte ihr ärgster Feind gewesen. Seltsam fremdartig kam ihr diese Hülle vor, je länger sie in einen Spiegel schaute, zu viel, zu skurril.
Nicht ich ... Ich? Was ist das überhaupt? Dieses Gebilde, das ich sehen kann oder viel eher meine Gedanken? Geist, Seele ... Was bedeutete dies überhaupt? War es gleichzusetzen mit einem Gespenst? Lebte ein solch durchsichtiges Schattenbild ihrer selbst auch in ihrem Innern? Schwer vorstellbar. Die junge Hexe fühlte sich eingesperrt, gefesselt an diesen Käfig aus Fleisch und Knochen und Dracos Hände so unsagbar zärtlich über das streicheln zu fühlen, was Saphira selbst so sehr verabscheute, war erschreckend, konnte schlicht und ergreifend nicht gut sein.

„Nun gut“, lachte Draco und strich ihr mit einer Hand über das lange Haar. „Engelchen ...“
„Noch schlimmer“, seufzte Saphira resigniert und mühte sich vergeblich, ihr Gedankenkarussell endlich zum Stillstand zu bringen. Jede weitere Widerrede wurde von Dracos Lippen erstickt, die begierig auf den ihren landeten. Erneut streichelte er ihre Haut, drückte das zierliche Persönchen eng an sich, sammelte ein wenig Mut und nuschelte plötzlich in den Kuss hinein: „Ich liebe dich.“ Leise geflüsterte Worte, die ihr einen Schauer über den Rücken jagten und ihr Herz beinahe dazu veranlassten, sich hastig zu überschlagen. Wild pochte es in ihrem Brustkorb, hämmerte gegen ihre hervorstechenden Rippen und trieb dem blonden Mädchen das Blut in den Kopf.

Blinzelnd erkannte Draco, dass sich die Wangen seiner Freundin dunkelrosa färbten. Anstatt etwas zu erwidern intensivierte sie den Kuss und schien sich endlich etwas zu entspannen. Ihr fehlten die Worte und sie vermochte in diesem Moment nicht zu ergründen, inwiefern ihr Freund dies ehrlich meinte, doch es verlieh ihr ein bislang ungekannt euphorisches Hochgefühl.
Behutsam griff Draco schließlich nach ihrer rechten Hand, die inzwischen auf seinem Oberschenkel ruhte und wärmte die - wie so häufig eisig kalten - Finger kurz mit seinen eigenen, ehe er sie langsam nach oben dirigierte und in seinen Shorts verschwinden ließ. Mit angehaltenem Atem starrte die Blonde ihn an und biss sich verlegen auf die Unterlippe.
„In Ordnung?“, fragte Draco leise und es dauerte einen Moment, ehe seine Freundin zaghaft nickte, die Augen schloss und ihr Gesicht an seine Schulter legte. Zufrieden mit sich und der Welt schloss der junge Magier ihre Finger um seine Erektion und führte ihre Hand mit der eigenen, um ihr zu zeigen, was sie tun sollte. Mit beinahe schüchterner Zurückhaltung befolgte Saphira seine Anweisungen und wurde nach kurzer Zeit etwas sicherer, sodass Draco seine Arme lustvoll stöhnend um sie schlang und sie verlangend küsste. Ihre ungeschickten Bewegungen zeugten unmissverständlich davon, dass Saphira bislang wahrscheinlich mit keinem Jungen so intim geworden war und erinnerten den jungen Malfoy unwillkürlich an ihren ersten Kuss, bei dem sie ähnlich unsicher gewesen war, und ließ ihn vermuten, dass er in all diesen Punkten ihr Erster war. Dieser Gedanke war ungeheuer reizvoll, obgleich ihm grundsätzlich erfahrenere Mädchen wie seine Exfreundin Rebecca - mit der er bereits bedeutend weitergegangen war - lieber waren. Nur ungerne wollte er derjenige sein müssen, der seiner Partnerin beibringen musste, was zu tun war und glücklicherweise war ihm noch keine Jungfrau untergekommen. Bis jetzt. Erstaunlicherweise erfreute ihn dieser Umstand bei Saphira hingegen. Sie gehörte ihm, ihm ganz alleine und das machte ihre Beziehung gewissermaßen noch besonderer.

Aber Draco war nun kaum noch in der Lage, diese Gedankengänge fortzusetzen. Stattdessen begnügte er sich damit, den Moment zu genießen und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren, während eine seiner Hände sich erneut einen Weg unter ihr Kleid bahnte. Betont langsam fuhr er mit den Fingern sacht über ihre Oberschenkel und spürte, wie die junge Hexe zusammenzuckte, als er den Stoff ihres Slips berührte. Kurz öffnete er die Augen, um ihre Reaktion abzuschätzen, doch sie schien keine Einwände zu haben und so verschwanden Dracos Finger in ihrem Höschen. Sein Blick fiel auf ihr hübsches Gesicht und er musste unwillkürlich grinsen. Keine andere wollte er hier neben sich liegen, beziehungsweise auf sich sitzen haben. Ein wenig verlegen schaute sie drein, hatte den Blick gesenkt und ihre Lippen waren von Küssen gerötet; auch auf ihren Wangen lag ein zarter Hauch rosa, ob vor Erregung oder Scham vermochte Draco nicht zu sagen, doch für seinen Geschmack sah sie unbeschreiblich gut aus.
Erfreut stellte er fest, dass sich ihr Becken ganz leicht seiner Hand entgegendrückte, als er seine Finger an ihrer empfindlichsten Stelle bewegte, und sie unterdrückt aufkeuchte, was ihn wahnsinnig anmachte. Leidenschaftlich presste er seinen Mund auf den ihren, sog den süßlichen Geruch ihres Parfüms ein und schmiegte sich eng an ihren schmalen Körper, während die kleine Hand in seinen Shorts ihm den Verstand zu rauben drohte und die Luft zum Atmen nahm ...


* * *


Etwas später lagen die beiden Blonden schweigsam nebeneinander auf Dracos großen Bett; Saphiras Kopf ruhte auf seinem nackten Oberkörper, doch sie selbst trug ihre Anziehsachen noch. Der junge Magier hatte einen Arm um sie gelegt und strich ihr mit der freien Hand gedankenverloren durch das lange Haar.
„Du, Draco?“, begann Saphira zögerlich und durchbrach damit die angenehme Stille, welche den Raum seit geraumer Zeit erfüllte.
„Mh?“, machte er und wandte ihr den Kopf zu.
„Hast du das vorhin ernst gemeint?“, wollte sie von ihm wissen und Draco runzelte die Stirn.
„Was genau?“
„Nun ja ... Als du gesagt hast, dass du mich -“ Warum war es so verdammt schwer, diese Worte einfach auszusprechen? Und wieso musste sie schon wieder rot werden? Wollte sie die Antwort auf diese Frage überhaupt hören? Was, wenn er es nur dahingesagt hatte und es für ihn nicht dieselbe Bedeutungsschwere hatte wie für sie?
„Dass ich dich liebe?“, wiederholte Draco leise und sah ihr dabei direkt in die Augen. Keine Spur eines Grinsens lag in seinen blassen Zügen, im Gegenteil, er schien plötzlich sehr ernst und nachdenklich geworden zu sein.
„Ja“, hauchte Saphira und erwiderte seinen Blick mit wild pochendem Herzen. Ihr Freund nickte nur wortlos und küsste sie flüchtig auf den Scheitel, schien allerdings eine Erwiderung zu erwarten. Einen Moment lang sagte Saphira nichts, dachte darüber nach, konzentrierte sich auf die unbändigen Glückshormone, die ihren Körper durchströmten und lächelte schließlich.
„Ich liebe dich auch, Draco“, flüsterte sie und wurde sich in diesem Augenblick gewahr, wie viel Wahrheit in diesen Worten steckte und wie sehr sie diesem einen Jungen verfallen war.

„Hattest du eigentlich mal was mit Zabini?“, platzte es ungalant aus Draco heraus, womit der die romantische Stimmung schlagartig zunichte machte. Entsetzt hob die Blonde den Kopf und sah ihn aus ungläubig geweiteten Augen an. Mit einer solchen Frage hatte sie wahrhaftig nicht gerechnet und beschämt darüber, von ihm nach früheren Liebschaften ausgehorcht zu werden, die sie in der Tat nicht gehabt hatte, schüttelte sie den Kopf.
„Und auch mit sonst niemandem“, beantwortete sie trotzig die unausgesprochene Frage, die über ihnen im Raum zu schweben schien, und wusste nicht, was unangenehmer war:
Die Tatsache, dass er davon ausging, sie hätte sich in der Vergangenheit bereits anderen Jungen hingegeben, oder dass Draco wirklich ihr erster Freund war.
Aber dieser lächelte, denn es störte ihn nicht im Geringsten. Dies machte Saphira quasi zu seinem Eigentum. Er hatte sie berühren dürfen, als Erster, und niemand würde ihm das wieder nehmen können. Man konnte sich nahezu alles mit Geld erkaufen, sogar die Zuneigung vieler Mädchen, wobei sein guter Name nicht gerade nachteilig war, doch die Erbin der Blacks tangierte all dies selbstverständlich wenig. Um sie beeindrucken zu können, war weitaus mehr nötig und offenbar war er ihrer würdig; sie mochte nicht das Ansehen seiner Familie und das Geld seines Vaters, sie mochte ihn, Draco Malfoy. Und das vergrößerte sein bereits überdimensionales Ego gewaltig.

„He, Phibs“, lachte er, da Saphira sich aufgerichtet und die Arme verschränkt hatte, anscheinend beleidigt war.
„Was?“, zischte sie, scheiterte jedoch an ihrem vorwurfsvollen Tonfall und konnte sich ein Lächeln kaum verkneifen.
„Sei nicht sauer.“
„Solch ungehobelte Fragen stellt man nicht!“, empörte sie sich und fügte hinzu: „Außerdem habe ich von dir auch keine Namensliste eingefordert.“
„Ich könnte mich nicht einmal an alle erinnern. Vielleicht sollte ich mir für die Zukunft ein Register anlegen“, scherzte Draco und bemerkte zu spät, wie ungeheuer dämlich diese Aussage wirkte und dass Saphira dies alles andere als lustig fände. Ihr bestürzter Gesichtsausdruck verriet ihm, wie recht er in dieser Annahme ging und er biss sich verärgert auf die Zunge.
Wenn du ehrlich bist, dann bin ich für dich auch nichts weiter als ein Name auf einer langen Liste, die vermutlich noch längst nicht voll ist, hatte sie ihm einst vorgeworfen und nun sprach er davon, zukünftige Eroberungen aufzulisten ... Mit seinem vorlauten Mundwerk vermasselte er es immer wieder.
„Nein, sag nichts“, bat der junge Zauberer sie, als Saphira den Mund öffnete, um etwas Unfreundliches zu erwidern.
„Ich weiß, ich bin ein Idiot und ich sage viel zu häufig Dinge, die einfach falsch ankommen, aber ich bin einfach nicht so wie du. Ich denke nicht darüber nach, bevor ich etwas sage. Aber meine Aussage von vorhin war mein voller Ernst.“
Skeptisch hob die Blonde eine Augenbraue, ihre Lippen nur ein schmaler Strich.
„Ich liebe dich“, wiederholte er. „Und du bist die Erste, die so etwas von mir zu hören bekommt. Ich behaupte das nicht leichtfertig, ich meine es so.“
„Wirklich?“, hauchte Saphira zweifelnd und er nickte bestimmt.
„Ja, verdammt und jetzt hör endlich auf, immer alles infrage zu stellen, was ich sage oder tue. Glaub mir einfach mal.“
„Das tue ich“, lächelte sie. „Aber es stimmt: du bist ein Idiot.“

„Damit kann ich leben“, grinste Draco und beendete das Thema, indem er mit der Hand auf die am Boden liegenden Pergamentumschläge deutete, die er vor etwa einer Stunde dorthin geworfen hatte. „Hol mal die Briefe“, verlangte er, aber die junge Black dachte gar nicht daran, seinem Befehl nachzukommen.
„Nein.“
„Wie, nein?“, fragte er und musterte sie verwundert.
„Nein ist die negative Antwort auf eine Frage, die sowohl positiv als auch negativ beantwortet werden kann. Quasi die Negation einer Aussage“, erklärte die Blonde schlicht und unterdrückte ein Kichern, als sie beobachtete, wie sich Dracos Miene angestrengt verzog und sie hätte beinahe schwören können, das Rattern seines Gehirns zu vernehmen.
„Och, bitte, ich schlafe fast noch“, quengelte er nach einigen Augenblicken der Stille, in denen er über ihre Ausführungen hatte nachdenken müssen, denn zum Aufstehen hatte der junge Magier wahrlich keine Lust.
„Ich bin doch nicht deine Hauselfe“, murrte Saphira und blieb hart. Draco hatte die Post durchs Zimmer werfen müssen, sollte er sie also selbstständig zurückholen. Das war nur fair. Geschlagen seufzend erhob er sich schließlich und schlurfte lustlos durchs den Raum.

Als Saphira ihren Brief in der Hand hielt, überflog sie ihn flüchtig und legte ihn wieder beiseite, doch seltsamerweise tat Draco es ihr nicht gleich, sondern starrte mit einem triumphierenden Grinsen unablässig auf die in grüner Tinte verfassten Zeilen.
„Steht etwas Interessantes darin?“, wollte sie wissen und legte ihren Kopf an seine Schulter, um mitlesen zu können.
„Ich bin Vertrauensschüler“, stellte er simpel fest. Seinem Tonfall nach zu urteilen hätte er jedoch genauso gut zum Herrscher des Universums ernannt worden sein.
Du?“, stieß sie ungläubig aus, nahm ihm das Pergament aus der Hand und überzeugte sich selbst von der Richtigkeit seiner Aussage.
„Wer würde dich zum Vertrauensschüler ernennen? Dumbledore wird tatsächlich senil ...“ Saphira schüttelte fassungslos den Kopf und versuchte, sich Draco als netten Kerl vorzustellen, der jüngeren Schülern behilflich war und an den man sich wenden konnte, wenn man ein Problem hatte. Nein, diese Imagination mutete zu merkwürdig an und mit dieser dämlichen Entscheidung war nun wirklich niemandem ein Gefallen getan.
„Neidisch?“, fragte er und sah sie prüfend an.
„Darauf, dass du von nun an irgendwelche zeitraubenden Aufgaben übernehmen musst? Mit Sicherheit nicht“, entgegnete seine Freundin wahrheitsgemäß.
„Was glaubst du, wer aus Slytherin außerdem ernannt wurde?“, wollte er mäßig interessiert wissen und besah sich mit der Miene eines Gewinners das silbern schimmernde Abzeichen in seiner Hand.
„Keine Ahnung. Vielleicht Crouch?“
„Uargh!“, machte Draco und verzog angewidert den Mund. „Nicht die Streberin ...“
„Oder Tracey“, meinte Saphira nachdenklich. „Dumbledore steht schließlich auf Muggel, außerdem ist sie im Gegensatz zu dir wenigstens freundlich.“ Das würde tatsächlich Sinn ergeben. Andererseits wunderte sie sich, wieso ausgerechnet Draco und nicht eher Theodore Nott dieses Amt zugesprochen wurde. Immerhin war Draco nicht gerade ein mustergültiges Vorbild und dass sein Sozialverhalten deutlich zu wünschen übrig ließ war kein Geheimnis.
„Alles nur nicht das Halbblut!“, unterbrach der junge Malfoy ihre Ãœberlegungen grimmig und sank zurück in das Kissen. Darüber konnte er sich den Kopf zerbrechen, wenn es so weit war.


* * *



Suchend sah Saphira sich kurz vor Ende der Sommerferien in ihrem Zimmer daheim in Plymouth um; sie brauchte dieses Buch, dringend!
Aus einem Brief von ihrer Mutter wusste die junge Black zwar, dass sie sich diese Woche nicht in ihrem Anwesen aufhielt, weshalb Saphira genau diesen Tag erwählt hatte, um noch einmal nach Hause zurück zu kehren, doch wartete draußen Narzissa, deren Zeit sie nur ungerne raubte. Viel zu nett behandelte Dracos Mutter sie ohnehin schon, umsorgte und liebte sie beinahe, als wäre Saphira ihre eigene Tochter und diese Gutmütigkeit wollte sie nicht ausnutzen. Es war ihr hochgradig unangenehm und bereitete ihr fortwährend ein schlechtes Gewissen, doch gegen Narzissas liebevolle Gesten konnte man sich kaum zur Wehr setzen.
Außerdem quälte sie die Angst davor, ihre Mutter könnte jeden Moment hier auftauchen und erfahren, dass das dumme Kind schon wieder etwas vergessen hatte, unfähig, unorganisiert und niemals gut genug war, um ihren Ansprüchen zu genügen. Früher hatte die junge Hexe es verstanden, die Beschuldigungen stumm über sich ergehen zu lassen und die Schmach zu verdrängen, doch seitdem Draco in ihr Leben getreten war und ihre Welt auf den Kopf gestellt hatte, ihr Emotionen entlockte, die sie nie für möglich gehalten hätte, fiel ihr das Vergessen zunehmend schwerer. Je glücklicher die guten Zeiten verliefen und je euphorischer die Hochgefühle in ihr aufwallten, desto tiefer wurde auch der Abgrund, in den sie an schlechten Tagen stürzte. Vor dieser Beziehung, war ihr Empfinden seltsam abgestumpft und eintönig, ohne dass sie sich dessen wirklich bewusst gewesen war. Die meiste Zeit über fühlte sich alles ziemlich neutral an, weder gut noch schlecht, einfach normal. Natürlich gab es Dinge, über die sie sich gefreut hatte, mehr jedoch, was sie traurig gestimmt hatte, doch etwa seit ihrem zwölften oder vielleicht dreizehnten Lebensjahr hatte sie sich nur noch selten so weit davon herunterziehen lassen. Eine merkwürdig gleichgültige Akzeptanz hatte Besitz von ihr ergriffen, sie wie in Watte gehüllt und jedweden stärkeren, emotionalen Reiz von ihr abprallen lassen. Aber indem sie ihre positiven Gefühle für Draco zugelassen hatte, öffnete sie ihr Herz auch für das Leid.

Endlich hatte sie das Buch gefunden, welches sie so verzweifelt gesucht hatte, doch bevor sie ihr Zimmer verließ kniete die Blonde neben ihrem Bett nieder und zog eine kleine Holzkiste aus der Schublade darunter hervor. In Wahrheit musste sie sich eingestehen, dass exakt dies den einzigen Grund darstellte, weshalb sie nach Hause zurückgekehrt war. Ein Schulbuch hätte sie problemlos neukaufen oder sich per Eule in Hogsmeade bestellen können. Keine vierundzwanzig Stunden und es wäre bei ihr gewesen. Das bisschen Gold spielte für eine Black ohnehin keine Rolle. Aber nein, darum ging es überhaupt nicht, es war ein schwacher Vorwand, der nur dazu diente, auch vor sich selbst nicht eingestehen zu müssen, weshalb sie wirklich hier war.
Das Kästchen war mit einem Passwortzauber belegt, welches sie leise murmelte. Mit einem leisen Klicken schnappte der Verschluss auf und Saphira hob schnell den Deckel an, griff hinein und zog eine kleine Glasscherbe daraus hervor. Es handelte sich um eben jene Scherbe, die Draco zu Gesicht bekommen hatte, wenn auch nicht leibhaftig, sondern nur in ihrer Erinnerung, so würde er sie dennoch wiedererkennen, oder nun zumindest verstehen, warum sich so etwas in Saphiras Besitz befand. Aber sie würde es ihn nicht wissen lassen, nie wieder so unvorsichtig sein, von ihm quasi auf frischer Tat ertappt zu werden.
Einen Moment lang zögerte sie. Eigentlich wollte sie das Schneidwerkzeug nicht mitnehmen, es nicht mehr gebrauchen, nie wieder daran denken, denn es war ihr so unangenehm, dass Draco davon erfahren hatte und theoretisch hatte er recht: Was sie tat war dumm und ergab keinen Sinn. Doch es war so unheimlich beruhigend, es bei sich zu wissen und die Vorstellung, dieses Verhalten gänzlich aufzugeben, kam ihr unrealistisch vor.
Kurzerhand verstaute sie die Scherbe in einem Seitenfach ihrer Handtasche und warf das Versprechen, welches sie ihrem Freund gegeben hatte, über Bord. Ein Umstand, der ihr bereits bewusst gewesen war, während sie die Worte ausgesprochen hatte.
Keinen weiteren Gedanken daran verschwendend sprang sie auf und lief den Weg zurück durch den langen Korridor in Richtung der marmornen Treppe, als ihr plötzlich etwas ins Auge fiel. Verwundert blieb die Blonde stehen und starrte auf eine Tür, die gewöhnlich verschlossen war, doch nun einen winzigen Spalt breit offen stand. Auf die Frage, was dahinter lag, hatte sie von ihrer Mutter nie eine Antwort erhalten.
Das Herz schlug ihr bis zum Hals und obwohl die Angst vor Cecilias Rückkehr allgegenwärtig war, konnte Saphira nicht anders, als die Türe vorsichtig aufzustoßen und sich in dem unbekannten Raum neugierig umzusehen.

Im Grunde genommen handelte es sich um ein ganz normales Zimmer. Im Verhältnis zu den anderen Räumen war es nicht sonderlich groß (und vermutlich dennoch beträchtlich geräumiger als alle Schlafzimmer im Haus der Weasleys zusammen, was bei dieser Großfamilie sicher nicht gerade wenige waren, obwohl man sich erzählte, sie schliefen allesamt in einem einzigen Raum ... Seltsame Menschen. Besaßen kaum Geld und hatten trotzdem ein ganzes Rudel Kinder ...)
Die Blonde schüttelte diese Gedanken ab und lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Zimmer zu. Irgendeinen Grund musste es schließlich dafür geben, dass ihre Mutter es stets akribisch verschloss und Saphira nicht einmal einen Blick hineinwerfen durfte.

An und für sich war es ein gewöhnlicher Raum ohne Besonderheiten, ein Arbeitszimmer womöglich.
Doch was sie erstaunte war, dass dieses Zimmer seltsam leblos wirkte, als wäre es in dem Moment, in welchem der Bewohner es verlassen hatte, eingefroren. Sogar die goldene Uhr, die sich auf einem Regal befand, war stehen geblieben und zeigte elf Uhr fünfunddreißig an … Wie lange sie dies wohl schon tat? Auf dem Boden lag ein edler, dunkelgrüner Teppich, der mit Sicherheit aus dem Besitz der Blacks stammte, denn das Familienemblem war mit silbernen Fäden darin eingewoben und die Eleganz, mit der die Fäden vernäht waren, zeugte von der Kunstfertigkeit des Webers. Ein eleganter, schwarzer Schreibtisch stand vor dem Fenster, etliche Papiere, Bilder und Bücher lagen dort, ohne erkennbare Ordnung.
An der gegenüberliegenden Wand hatten ein klobiger Lehnstuhl, ein kleiner, fein getriebener Beistelltisch und ein Bücherregal Platz gefunden. Von der Decke hing ein Kronleuchter, das Silber seiner Fassung war angelaufen und mit Spinnweben verziert, die der seltsamen Melancholie in diesem Zimmer einen zusätzlichen Hauch Mystik verliehen.
Wenn man jedoch vom Kronleuchter absah, fiel auf, dass der Rest des Zimmers sehr sauber wirkte, als würde jemand täglich hier einkehren, um es zu reinigen, ohne dabei Ordnung zu schaffen oder irgendetwas von seinem angestammten Platz zu bewegen, denn die Pergamentrollen auf dem Schreibtisch wirkten alt und vergilbt, als könnten sie jeden Moment zu Staub zerfallen, wenn man sie berührte, und der Tagesprophet daneben stammte aus dem Jahre 1980. Um genau zu sein vom 27.03.1980 ... Vage zerrte dieses Datum an etwas in Saphiras Erinnerung doch vor lauter Aufregung und ob ihres wild pochenden Herzens vermochte sie es nicht, in Ruhe nachzudenken und auf des Rätsels Lösung zu kommen, die ihr klar vor Augen zu liegen schien. Es erweckte den Anschein, als würde dieser Raum nur darauf warten, betreten zu werden, darauf pochen, seine Geheimnisse zu enthüllen und Informationen preiszugeben. Dennoch fühlte Saphira sich unwohl, als ob sie in die Privatsphäre eines Fremden und zugleich unheimlich vertrauen Menschen eingedrungen wäre. Die Atmosphäre in diesem Zimmer war fesselnd und erschreckend, nahezu magisch pulsierend. Oder Saphira drehte langsam vollkommen ab und bildete sich dies alles lediglich ein ...

Du solltest nicht hier sein, raunte eine mahnende Stimme in ihrem Kopf, aber in eben jenem Augenblick, als sie den Raum verlassen und die Türe hinter sich schließen wollte, verspürte sie einen Windhauch, der die stille Luft im Raum durchbrach, sie anstupste und zurück in Richtung des Schreibtisches drängte ...
Das blonde Mädchen drehte sich wieder um und ließ ihren Blick schweifen, bis ihre Augen an einem kleinen, schwarzen Buch hängen blieben, das auf dem Sekretär lag, halb verdeckt vom Tagespropheten und auf dem dunklen Holz leicht zu übersehen. Weshalb dieses Notizbuch ihre Aufmerksamkeit auf sich zog, konnte Saphira nicht definieren, doch nachdem sie einen flüchtigen Blick über die Schulter geworfen hatte, streckte sie ihre Hand danach aus und nahm es an sich.
Nach außen hin wirkte es unscheinbar, doch unten rechts in der Ecke fanden sich in feinen, silbernen Lettern die Initialen des Besitzers wieder.
R.A.B.


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