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Fanfiction

Slytherin Hearts - Paprika?!

von SaphiraMalfoy

Den Plan, Professor Moody zu fragen, wie sie ihre Noten verbessern konnte, hatte Saphira nach diesem einschneidenden Erlebnis aufgegeben und beschränkte sich fortan darauf, mit Tracey fleißig für die Prüfungen am Schuljahres Ende zu lernen. Tatsächlich benahm sich der Lehrer ihr gegenüber seit diesem Tag äußerst merkwürdig.
Ständig begleitete sie das unangenehme Gefühl, von ihm beobachtet zu werden. Sei es auf den Fluren, im Unterricht oder beim Essen … Mindestens eines seiner Augen schien dauerhaft auf sie fixiert zu sein, doch jedes Mal, wenn sie versuchte, seinen Blick zu erwidern, schaute Moody schnell weg und tat so, als wäre sie Luft.
Außer Saphira schien das allerdings niemandem aufzufallen, jedenfalls sprach sie keiner darauf an, weshalb sich die junge Hexe ein ums andere Mal fragte, ob sie sich das Ganze womöglich nur einbildete. Die seltsame Begegnung mit dem unbekannten Mann hatte sie für sich behalten, nicht einmal Draco wusste davon und Saphira hatte auch nicht vor, dies in absehbarer Zukunft zu ändern. Die Angst davor, dass der Fremde seine Drohung wahrmachen könnte, hielt sie davon ab, auch nur ein Sterbenswörtchen zu verraten.
Professor Moody wusste bestimmt, um wen es sich bei diesem Kerl gehandelt hatte, und Saphira war sich beinahe sicher, dass er genauestens über den Vorfall in seinem Büro informiert war, aber ihn darauf anzusprechen, wagte sie nicht.
Sie befand es für das Klügste, die Sache einfach auf sich beruhen zu lassen und versuchte, nicht allzu häufig daran zu denken, obgleich die Erinnerung sie ein ums andere Mal einholte.

* * *


Das Verhältnis zwischen Saphira und ihrer besten Freundin aus Kindertagen war seit dem Weihnachtsball ziemlich unterkühlt. Pansy sprach lediglich mit ihr, wenn sie dazu gezwungen war, und ging ihr weitestgehend aus dem Weg. Die junge Black konnte sich denken, woran dies lag und verspürte ab und an den Stich ihres schlechten Gewissens, bemühte sich jedoch nicht um ein klärendes Gespräch. Was hätte sie ihr auch sagen sollen?
Tut mir leid, dass ich nun mit dem Kerl zusammen bin, von dem ich genau wusste, dass du in ihn verliebt warst oder es immer noch bist. Sicher nicht. Das würde den Finger lediglich in die Wunde legen und Saphira bezweifelte, dass Pansy darüber reden wollte. Es war eben blöd gelaufen und ließ sich nicht mehr ändern. Sie konnte nur hoffen, dass Pansy eines Tages darüber hinwegkam und sich eventuell wieder mit ihr vertrug. Zwar war es schade um die langjährige Freundschaft, aber Saphira musste sich eingestehen, dass sie nie sonderlich an Pansy gehangen, sie im Grunde genommen nur ausgenutzt hatte. Nein, manchmal war sie kein guter Mensch und vielleicht wäre Pansy ohne sie besser dran.

*

An einem Samstagnachmittag im Slytherin-Gemeinschaftsraum suchte Saphira nach langem wieder die Gesellschaft von Blaise, mit dem sie in den vergangenen Wochen wenig unternommen hatte, da sie ihre Freizeit fast ausschließlich mit Draco verbrachte.
„Du, Blaise?“ Lächelnd ließ sie sich auf der Lehne des Sessels nieder, in welchem der Angesprochene saß und konzentriert sein Zaubertrankbuch studierte. Als er nicht reagierte legte die Blonde ihm die Arme um den Hals und lehnte den Kopf an seine Schulter, während sie ihn erwartungsvoll musterte.
„Was?“, zischte er harsch, schlug mit einem entnervten Seufzen das Buch zu und warf es vor sich auf den Tisch. Seit kurzer Zeit hatte auch er eine feste Freundin, doch musste er sich insgeheim eingestehen, dass ihn die Nähe der Blonden zunehmend durcheinander brachte, er sich aus unerfindlichen Gründen plötzlich nach ihr sehnte, obwohl er vor ihrer Beziehung mit diesem Idioten nicht einmal ansatzweise an ihr interessiert gewesen war. Beim besten Willen konnte er nicht nachvollziehen, was sie an Malfoy fand. Einmischen würde er sich trotzdem nicht, denn offen zuzugeben, dass Saphira für ihn mehr darstellte als nur seine beste Freundin, stand außer Frage.

„Warum bist du denn so gereizt?“, fragte sie zaghaft und hoffte, er würde sich dazu erweichen lassen, den Nachmittag mit ihr zu verbringen, denn das hatten sie schon seit Wochen nicht mehr getan.
„Ich versuche zu lernen“, erklärte er trocken und rutschte ein Stück von ihr weg, kämpfte gegen den Drang an, ihr körperlich näher zu kommen.
„Entschuldige bitte. Ich dachte nur, du willst vielleicht endlich wieder etwas mit mir unternehmen“, entgegnete die junge Black trotzig und verschränkte die Arme vor der Brust wie ein kleines Kind, das seinen Willen nicht durchsetzen konnte.
„Hat dein Liebster denn keine Zeit für dich? Ihr klebt doch sonst aneinander wie Pech und Schwefel“, stichelte er und Saphira seufzte auf.
„Draco muss bei Moody nachsitzen.“
„Schon wieder?“, lachte der dunkelhäutige Slytherin schadenfroh und hob amüsierte eine Augenbraue. Er hatte wirklich selten einen dermaßen strohdummen Troll wie Malfoy kennengelernt.
„In der Tat“, bestätigte sie augenrollend. Blaise musterte sie einen Moment lang und fügte dann mit ernster Miene hinzu:
„Ist dir eigentlich aufgefallen, dass du nur noch meine Gesellschaft suchst, wenn dein Schätzchen keine Zeit für dich hat? Ich meine gehört zu haben, dass auch Tracey sich darüber ärgert.“
Die Blonde zuckte die Schultern und biss sich auf die Unterlippe. Entschuldigungen waren nicht gerade ihre größte Stärke, deshalb lenkte sie ein wenig vom Thema ab.
„Seit wann interessierst du dich denn für Tracey und kennst neuerdings auch noch ihren Vornamen?“
„Das tue ich nicht! Und jetzt such dir jemand anderes zum Spielen, ich bin beschäftigt“, erwiderte Blaise und machte dabei ein Gesicht, als würde er gerade an einer Beerdigung teilnehmen. Weder interessierte er sich für Davis noch ließ er sich von Saphira als Spielball benutzen, den sie nur beachtete, wenn es ihr gerade in den Kram passte. Dafür war sein Stolz zu groß. Sollte sie erst einmal einsehen, dass sie einen Fehler begangen hatte und gefälligst darum kämpfen, sich noch in seinem Dunstkreis aufhalten zu dürfen.

In eben diesem Moment tauchte noch dazu ausgerechnet Rebecca auf, jenes Mädchen, welches vor etwa einem halben Jahr mit Draco zusammen gewesen war und sich nun Blaise geangelt hatte. Offenbar stand sie auf Jüngere, denn sie selbst war bereits in der fünften Klasse.
„Hörst du nicht?“, mischte die dunkelhaarige Reinblüterin sich in das Gespräch der Freunde ein. „Lass gefälligst deine Finger von meinem Freund, du Klappergestell. Männer stehen auf Kurven, nur Hunde spielen mit Knochen“, sagte sie spitz. Vermutlich war ihr der Tag, an dem Draco sie auf solch unsensible Art und Weise verlassen hatte, um anschließend ohne Umschweife damit anzufangen, Saphira anzugraben, nur allzu gut in Erinnerung geblieben. Schon hatte die Blonde den Mund geöffnet, um Rebecca eine schnippische Antwort zu geben, als Blaise genervt aufstöhnte.
„Weiber!“, murrte er, stand auf, schnappte sich sein Buch und verschwand in Richtung des Jungenschlafsaals, ohne eine von ihnen noch eines Blickes zu würdigen. Die Mädchen starrten sich einen Moment lang finster an, ehe Saphira sich umwandte und die andere stehen ließ.

Was war nur mit ihrem besten Freund los? In letzter Zeit benahm Blaise sich wirklich seltsam und fast zickiger als sie selbst. Einen wahnwitzigen Augenblick lang hatte Saphira in Betracht gezogen, er wäre vielleicht in sie verliebt gewesen und nun eifersüchtig auf Draco, doch er war schließlich mit dieser Rebecca zusammen, demnach bestand für ihn kein Grund dazu. Sein Benehmen konnte sie sich nicht erklären.


Es dauerte einige Wochen und unzählige Beteuerungen, wie wichtig der jungen Black diese Freundschaft war, bis Blaise sich ihr gegenüber wieder einigermaßen normal benahm. Dennoch blieb ein seltsames Gefühl zurück, eine leise Ahnung, dass Blaise irgendein Problem mit ihr hatte, das er nicht ansprach.

* * *


„Aufstehen! Wir sind gleich da“, rief Tracey und rüttelte Saphira, die auf Dracos Schoß eingeschlafen war, unsanft aus ihren Träumen.
Mürrisch streckte die Blonde sich und rieb sich die Augen, während auch Draco langsam aus seinem Dämmerzustand erwachte.
Die Schüler befanden sich im Hogwartsexpress und waren auf dem Weg zurück nach London. Das Schuljahr war beendet, die Sommerferien standen vor der Türe, doch wurden sie nicht wie üblich freudig erwartet, denn der Tod Cedric Diggorys und die angebliche Wiederauferstehung des Unnennbaren trübten die Stimmung gewaltig.
Des Weiteren hatte Saphira inzwischen erfahren, wem sie in Moodys Büro begegnet war und es ärgerte sie im Nachhinein fast ein wenig, dass sie nicht den Mut aufgebracht hatte, jemandem von diesem Ereignis zu berichten. Was hätte alles verhindert werden können ... Andererseits war sie froh darum, denn hätte man ihr nicht geglaubt und wäre der fremde Mann dahinter gekommen, dass sie ihn verraten hatte, so wäre sie mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit in Schwierigkeiten geraten, schließlich handelte es sich bei ihm um niemand geringeres als den berüchtigten Todesser Barty Crouch jr., welcher lange Zeit totgeglaubt gewesen war. Das gesamte Schuljahr über war es ihm gelungen, sowohl die Lehrer als auch die Beamten des Ministeriums zu täuschen, indem er sich mittels Vielsafttranks als Alastor Moody ausgegeben und somit maßgeblich die Rückkehr des Dunklen Lords ermöglicht hatte. Doch man hatte ihn schlussendlich enttarnt und laut dem Bericht des Tagespropheten war es Cornelius Fudge, dem Mann von Lucius` Schwester gelungen, ihn den Dementoren auszuliefern, auf dass er fortan als leere Hülle in Askaban sein Dasein fristete. Seelenlos und Handlungsunfähig.
Was außer Fudge und einigen wenigen eingeweihten Auroren jedoch niemand wusste war, dass Barty Crouch jr. keineswegs besiegt war. Nein, er war entkommen und selbst Dumbledore war es nicht gelungen, ihn aufzuhalten ... Fudge hatte versagt und seinen Fehler feige vertuschen lassen, so wie er auch Lord Voldemorts Wiederauferstehung leugnete. Das öffentliche Ansehen des Ministeriums durfte nicht beschmutzt werden. Sie hatten die Lage unter Kontrolle, alles war gut.

„Dann werden wir uns wohl bald voneinander verabschieden“, murmelte Saphira und sah ihren Freund dabei wehmütig an.
„Und wie wird es weitergehen? Mit uns, meine ich“, fragte dieser und wickelte sich nachdenklich eine ihrer Haarsträhnen um den Zeigefinger, während die Blonde den Blick aus dem Fenster schweifen ließ. Die Landschaft rauschte in Windeseile an ihnen vorbei und ein großer See wurde von der Sonne in gleißendes Licht getaucht, ehe er hinter einem dichten Wald verschwand.
Unentschlossen zuckte Saphira mit den Schultern. „Ehrlich gesagt wäre es mir lieber, wenn ...“, begann sie mit einen entschuldigenden Ausdruck auf dem Gesicht, da sie wusste, dass Draco von ihrem Wunsch nach Verheimlichung nicht sonderlich begeistert war.
„... wenn niemand davon erfährt, dass wir zusammen sind und wir einfach so tun, als wäre alles beim Alten geblieben. Schon klar“, beendete er ihren Satz, verdrehte die Augen und nickte verdrießlich. Wirklich verstehen konnte er sie in diesem Punkt nicht. Wie genau sollte dies bitte funktionieren? Für gewöhnlich verbrachte seine Cousine ohnehin mindestens die Hälfte ihrer Ferien bei seiner Familie und sollte er dann so tun, als wäre sie ihm vollkommen gleichgültig, während sie praktisch den ganzen Tag zusammen waren, ohne ein Zeichen der Zuneigung zeigen zu dürfen? Würden sie sich fortan aus dem Weg gehen und weitestgehend ignorieren, beziehungsweise viel schlimmer noch einfach platonisch miteinander reden ... Eine völlig absurde Vorstellung.
Das konnte nicht gut gehen, seine Mutter war schließlich nicht blöd. Selbst wenn Cecilia nichts mitbekäme, vor Narzissa würden sie ihre Beziehung wohl kaum verheimlichen können; sie würde es sowieso merken. Ihr fiel sofort auf, wenn sich ihr Sohn eigenartig verhielt und hatte er etwas angestellt, so war es nur eine Frage von Minuten, ehe Narzissa wusste, was los war. Draco konnte seine Mutter nicht anlügen, sie durchschaute ihn als wäre er aus Glas.
Auf eine Diskussion mit Saphira über den Sinn oder Unsinn ihres Vorhabens hatte er jetzt keine große Lust, da er sie nur noch wenige Minuten für sich hatte. Deshalb ließ er das Thema fürs Erste auf sich beruhen. Es blieb genug Zeit, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, wenn es so weit war.

„Ist ja nicht auszuhalten bei euch“, stöhnte Tracey und blickte von dem blonden Pärchen hinüber zu Blaise und Rebecca, die so eng miteinander verschlungen waren, dass man kaum erkennen konnte, wo der eine aufhörte und der andere anfing.
„Ach halt einfach deine vorlaute Klappe, Davis! Keine Worte könnten ausdrücken, wie froh ich bin, deine Stimme die nächsten paar Wochen nicht hören zu müssen. Noch einen Tag länger und ich hätte Ohrenkrebs bekommen“, schnauzte der Dunkelhäutige sie an, doch Tracey hatte nichts als ein abfälliges Lachen für ihn übrig. Sie war selbstbewusst genug, um sich von solchen Äußerungen nicht verletzen zu lassen. Als halbblütige Schülerin hatte man es im Hause Slytherin nicht gerade leicht und man lernte früh, sich nicht alles zu Herzen zu nehmen, sondern klug zu sein, darüber zu stehen und keine Schwäche zu zeigen, umso schneller wurde es den meisten langweilig, sie zu ärgern.
„Hach, wie werde ich das vermissen“, grinste die Schwarzhaarige sarkastisch und tätschelte Blaise den Kopf, woraufhin dieser versuchte, ihre Hand wegzuschlagen, doch sie hatte sich bereits in Sicherheit gebracht und verabschiedete sich nun von Saphira, welche sie die ganzen Ferien über nicht zu Gesicht bekommen würde.
„Ich will noch kurz mit jemandem reden“, sagte Tracey und machte Anstalten, das Abteil zu verlassen.
„Du schreibst mir doch, nicht wahr?“, fragte die Blonde ihre beste Freundin, als diese gerade ihren Koffer über den Boden schleifte und die Schiebetür aufschob.
„Habe ich das jemals vergessen?“, erwiderte Tracey und zwinkerte ihr aufmunternd zu.
„Nein, natürlich nicht. Wir sehen uns dann ...“, lächelte Saphira ein wenig bedrückt.
„... nach den Ferien, ich weiß“, ergänzte Tracey und verschwand draußen auf dem Gang.

Auch Draco erhob sich und griff nach seinem Gepäck.
„Komm, wir verziehen uns auch und lassen die beiden in Ruhe an ihrem Speichel ersticken.“ Er deutete mit der Hand auf Zabini und seine Exfreundin (selbstverständlich hatte der junge Malfoy sich ausgiebig darüber ausgelassen, dass Zabini sich nun mit ihr vergnügte), die wie mit einem Dauerklebefluch belegt zu sein schienen.
„Warum wusste ich das nur?“, lachte Draco, als Saphira ihm ihren Koffer vor die Füße stellte und offenbar erwartete, dass er diesen für sie trug. Schmunzelnd zückte er seinen Zauberstab und ließ die Gepäckstücke vor sich in der Luft schweben, während sie die Gänge des Zuges entlangschlenderten, auf der Suche nach einer stillen Ecke, in der sie sich vernünftig verabschieden konnten.

Kaum hatten sie einen ruhigen Gang gefunden, landeten ihre Sachen mit einem lauten Knall auf dem Fußboden und nur wenige Wimpernschläge später fand Saphira sich mit dem Rücken an die Wand gedrängt wieder; Dracos Hände an ihrer Taille, sein Mund fordernd auf ihrem. Unwillkürlich musste die junge Magierin kichern, woraufhin Draco sich von ihr löste, sie atemlos ansah und fragte:
„Was bitteschön gibt es jetzt zu lachen?“
„Du tust gerade so, als würden wir uns nie wieder sehen.“ Lächelnd strich Saphira mit ihrer Hand durch seine Haare.
„Phibs, eine heimliche Affäre mag zwar aufregend sein, doch dann kann ich das hier“, er beugte sich zu ihr herunter und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Nase, „nicht mehr allzu häufig tun. Da muss man -“ Weiter kam er nicht, denn in eben diesem Moment zerstörten das Narbengesicht, die Oberstreberin und das Wiesel die romantische Stimmung.

„Na, wenn das nicht unser Inzest-Pärchen ist“, witzelte Weasley und brach in schallendes Gelächter über seinen eigenen hirnlosen Witz aus. Auch Potter warf den beiden einen abfälligen Blick zu. Insbesondere Malfoy widerte ihn an und weckte Erinnerungen an den wohl schlimmsten Tag seines Lebens, an den er sich bewusst erinnern konnte. Das bleiche, spitze Gesicht glich dem seines Vaters - welchen Harry unter den Todessern auf dem Friedhof erkannt hatte - auf erschreckende Weise und dass Malfoy im Angesicht dieser tragischen Ereignisse nichts Besseres zu tun hatte, als sich zwanglos und ungeniert mit seiner Freundin zu vergnügen, zeugte von seiner Kaltherzigkeit. Cedrics Tod war ihm nicht nur egal, vermutlich fand der Widerling das ganze auch noch lustig ...

Hermione schien die ganze Situation hochgradig unangenehm zu sein und sie machte Anstalten, ihre besten Freunde von hier fort zu lotsen, um eine Eskalation zu vermeiden, denn Harrys Laune war bekanntermaßen und verständlicherweise nicht gerade die rosigste und wenn Ron sich mit Malfoy anlegte, würde Harry heute sicherlich mitziehen, um seine Wut an dem blasierten Schleimbeutel auslassen zu können.
„An deiner Stelle wäre ich ganz leise, Weasley“, schnarrte Malfoy, der von Black abgelassen und sich mit zorniger Miene vor ihnen aufgebaut hatte. Drohend richtete er seinen Zauberstab direkt auf Rons Kehle.
„Lass gut sein, Draco“, versuchte Black ihn zu beschwichtigen, doch er nahm keinerlei Notiz von ihr, sondern wartete nur darauf, dass der Rotschopf ihm einen Grund gab, ihn fertig zu machen.
„Lass mich raten, deine Mutter ist wahrscheinlich gleichzeitig deine Tante, Malf -“

So schnell hatte Saphira noch niemanden am Boden liegen sehen. Kaum hatte Weasley diese Worte ausgesprochen, war er auch schon in hohem Bogen durch den Gang geflogen und dann mit voller Wucht und einem ungesund kracksenden Geräusch an die gegenüberliegende Wand gekracht. Dort sackte er zusammen, allein Anscheins nach bewusstlos.
Potter wollte auf Draco losgehen, doch das Schlammblut hielt ihn zurück.
„Wir können ihn doch jetzt nicht einfach so davon kommen lassen!“, rief er aufgebracht, während Saphira Draco am Ärmel packte und weiterschleifte. Im Hintergrund rappelte sich Weasley ächzend auf.
„Reißt euch gefälligst zusammen, Jungs!“, hörte man Granger noch fauchen. „Ron ist selbst schuld, wenn er Malfoy derartig denunziert.“
„Wenn ich bitte was?“, war das Letzte, was die beiden Slytherins von dem Rothaarigen vernahmen, ehe sie außer Hörweite waren.


*

Gemeinsam mit Pansy verließ Saphira schließlich den Zug; Draco hingegen wurde von seinen Gorillas, besser bekannt als Crabbe und Goyle, begleitet.
Auf dem Bahnsteig unterhielten Narzissa und Cecilia sich höflich, während sie auf ihre Kinder warteten.

Nachdem diese sich von ihren Freunden verabschiedet hatten, begaben sie sich zu ihren Müttern und Saphira begann nervös auf ihrer Unterlippe herum zu kauen. Inständig hoffte sie, dass ihre Mutter das Gespräch mit ihrer Tante bald beendete, denn die Situation war ihr ein wenig unangenehm und Dracos stechender Blick in ihrem Nacken brachte sie durcheinander. Konnte er sich nicht unauffälliger verhalten?
„Heute so schweigsam?“, fragte Narzissa und sah abwechselnd ihren Sohn und ihre [potentielle Schwiegertochter, Pardon,] Nichte an. Zur Antwort erhielt sie von Draco lediglich ein unschlüssiges Schulterzucken und Saphira fühlte sich offenbar gar nicht angesprochen, also wandte Mrs. Malfoy sich wieder Cecilia zu und setzte die Unterhaltung fort.

„He, du Bergtroll!“, rief Saphira plötzlich und winkte Blaise zu, der es endlich geschafft hatte, sich von seiner Freundin loszueisen und nun auf dem Weg in Richtung der Absperrung war, die zurück in die Muggelwelt führte.
„Willst du einfach verschwinden, ohne dich von mir zu verabschieden?“, fragte sie, verschränkte die Arme und setzte eine beleidigte Miene auf, während er sich gemächlich zu ihr bewegte.
„Entschuldige, ich hatte dich nicht gesehen. Schöne Ferien.“ Er nickte ihr kurz zu, tat so, als wollte er gleich weitergehen und lachte dann über ihren pikierten Gesichtsausdruck.
„So haben wir aber nicht gewettet! Wenn ich dir so unwichtig bin, erkläre ich unsere Freundschaft hiermit offiziell für beendet“, witzelte die Blonde mit todernster Miene.
„Oh, Merlin sei Dank! Ich fürchtete schon, das würde nie aufhören. Du gehst mir nämlich derbe auf die Nerven“, ging Blaise auf ihr Spielchen ein.

Mit säuerlichem Gesichtsausdruck stand Draco neben ihnen, mahlte wütend mit den Zähnen und zwang sich krampfhaft dazu, einfach die Klappe zu halten und sich nichts anmerken zu lassen.

„Du bist dermaßen gemein!“ Saphira schlug Blaise freundschaftlich auf den Arm und zog eine Schnute.
„Und du bist süߓ, lachte dieser und nahm sie in den Arm.
„Ich werde dich vermissen“, murmelte die junge Hexe und drückte ihn kurz an sich.
„Na, nun hör aber auf. Ich bin doch nicht aus der Welt. Seit wann so sentimental?“, grinste der Dunkelhäutige, strich ihr sacht über das gelockte Haar und beobachte aus den Augenwinkeln genüsslich, wie Malfoy die Hände zu Fäusten ballte.

Auch Narzissa entging diese Geste ihres Sohnes nicht.

„Blaise, beeil dich gefälligst. Ich habe heute noch anderes zu tun, als dich abzuholen. Komm jetzt!“ Das war Mrs. Zabini, die bereits ungeduldig mit einem Fuß auf dem Boden herum tippte und das dunkle Haar gereizt über die Schultern warf, was die Aufmerksamkeit einiger umstehender Männer auf sich zog, welche die unbeschreibliche Schönheit mit lüsternen Blicken förmlich auszogen. Cecilia hatte dafür nur ein abfälliges Schnauben übrig.

„Ich muss dann wohl“, sagte Blaise schnell und wirkte plötzlich wieder sehr ernst. „Schöne Ferien euch zweien“, sagte er und nickte Draco kurz zu, der diese Geste jedoch nicht erwiderte, stattdessen finster zurück starrte.
„Merci. J'espère que tu viens me voir“, antwortete Saphira, als Blaise sich auch schon umdrehte.
„Oui, bien sûr, Mademoiselle Black“, rief er ihr über die Schulter hinweg zu und verschwand schließlich in der Menge.

„Was bitteschön war das?“, wollte Cecilia von ihrer Tochter wissen und sah dabei alles andere als begeistert aus.
„Mein bester Freund, den du schon seit Jahren kennst?!“, entgegnete Saphira schnippisch und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Du weißt ganz genau, was ich meine, Fräulein. Und sprich nicht in diesem Ton mit mir, haben wir uns verstanden?“, zischte Miss Steel leise, aber mit einem Nachdruck in der Stimme, der keinerlei Widerspruch zuließ. Die junge Hexe hielt dem durchdringenden Blick ihrer Mutter jedoch stand und antwortete kühl:
„Wie ich schon gesagt habe: Er ist mein bester Freund, mehr nicht. Abgesehen davon weiß ich nicht, wo das Problem liegt. Er ist reinblütig, wird einmal ein großes Vermögen erben ...“

Draco musterte sie mit einer Mischung aus Zorn und Bewunderung. Bewunderung darüber, wie mutig sie ihrer herrischen Mutter manchmal gegenüber trat, und Zorn über die Zuneigung, welche sie unleugbar noch für Zabini hegte. In aller Öffentlichkeit flirtete sie ganz ungeniert mit diesem Sohn einer schwarzen Witwe, während sie ihren festen Freund nicht einmal ansah. Irgendetwas lief hier gewaltig schief, aber Draco wollte sie nicht wütend machen und hatte ihr noch dazu versprochen, ihre Beziehung zu verheimlichen, also hielt er den Mund.

Interessiert betrachtete Narzissa ihren Sohn und dessen Reaktionen. Es war dermaßen offensichtlich, dass zumindest von seiner Seite aus mehr als nur ein rein freundschaftliches Verhältnis zu ihrer Nichte bestand. Scheinbar war in diesem Schuljahr eine ganze Menge geschehen, von dem die Eltern noch nichts wussten. Zudem hatte sie ihren Sohn noch nie so schweigsam erlebt. Ohne einen frechen Spruch oder eine abfällige Bemerkung auf den Lippen könnte man fast meinen, er hätte doch mehr von ihr geerbt als von Lucius.

„Das diskutieren wir zu Hause aus“, sagte Cecilia mit strenger Miene und griff nach dem Arm ihrer Tochter, wobei sie so fest zupackte, dass ihre Hand rote Striemen auf der hellen Haut hinterließ.
„Eine Sekunde noch“, fauchte Saphira plötzlich, riss sich los und lächelte undefinierbar, ehe sie dem völlig überrumpelten Draco um den Hals fiel.
Mit offenen Mündern sahen ihre Mütter dabei zu, wie Draco erst überrascht rückwärts stolperte, das Gleichgewicht wieder fand, seine Arme fest um Saphira schlang und sich dann von ihr in einen stürmischen Kuss verwickeln ließ.
Narzissa lächelte versonnen, doch Cecilia war zutiefst schockiert von der unangemessenen Offenherzigkeit ihrer Tochter.

___________________________________



Saphira hat Blaise gesagt, sie hofft, dass er sie besuchen kommt und er hat geantwortet: Ja, natürlich.

So, ich musste hier mal mein ursprünglich so langes 2. Halbjahr zusammenfassen, weil es eben doch mehr unwichtige Sachen waren.

Wer wissen will, wie Barty entkommen ist, der lese:
'Catch me if you can!' (Oneshot)


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Es ist wunderbar, wie furchtlos und entschlossen Dan sich jeder Aufgabe stellt. Manchmal drehten wir eine Szenenwiederholung nach der anderen, und jedes Mal spürte ich seine Entschlossenheit, es bei der nächsten Wiederholung des Takes noch besser zu machen. Das schätze ich so sehr an ihm: Er setzt wirklich alles daran, um seine beste Leistung zu zeigen.
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