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Fanfiction

Slytherin Hearts - Nur ein Spiel

von SaphiraMalfoy

Das letzte Kapitel bevor wir zu dem kommen, was ich den Wendepunkt der Geschichte nenne, und hier endlich ein paar konkrete Entscheidungen getroffen werden, die nicht rückgängig zu machen sind.
Weitere Anmerkung: Ich habe die Szene mit Harry und Luna und einen kleinen Bitchfight zwischen Astoria und Saphira gestrichen. Falls sich jemand darauf gefreut haben sollte, sorry, aber es erschien mir dann doch irrelevant und ich möchte endlich zum Punkt kommen :`D

________________________________


Stöhnend ließ Draco sich an diesem Samstag-Morgen einen Moment auf seinem Bett nieder und vergrub den Kopf im Kissen. Als er die Gemächer der Sechstklässler nach einer weiteren schlaflosen Nacht im Raum der Wünsche betreten hatte, waren seine Mitschüler längst zum Frühstück aufgebrochen. Umso besser. Nach Gesellschaft war ihm ohnehin nicht zumute. Ächzend kämpfte er sich ein paar Minuten später wieder hoch und streckte die schmerzenden Glieder. Jede Faser seines Körpers schrie förmlich nach Erholung, seine Beine wollten keinen Schritt mehr gehen und sein Hirn schien kaum noch zu arbeiten. Gedanken flossen in ungeordneten Fragmenten durch seinen Kopf, erreichten sein Bewusstsein kaum, doch hatte er jetzt wirklich keine Zeit, sich hinzulegen. Noch dazu quälten ihn im Schlaf die grausamsten Bilder. Alles, was er im Wachzustand recht erfolgreich verdrängte, strömte im Traum auf ihn ein, ließ ihn nahezu erschöpfter erwachen, als er eingeschlafen war.

Obwohl er nicht wusste, inwiefern es in seinem Zustand ratsam war, wollte Draco die erste Stunde des Apparierkurses unter keinen Umständen verpassen. Nicht ausgerechnet die Lehreinheit schwänzen, deren Inhalt ihm zukünftig tatsächlich noch nützlich sein könnte.
So begab er sich ins Badezimmer, wusch sein fahles, zermürbtes Gesicht unter eiskaltem Wasser und presste gereizt die Finger auf sein nervös zuckendes linkes Augenlid. Vergeblich.
Mit einem Blick auf die Uhr atmete er hörbar aus und entschied, noch ein paar Minuten an die frische Luft zu gehen, ehe er sich wieder mit seinen Mitschülern konfrontiert sah. Vielleicht half ihm das, seinen Kopf zu klären.

Die ersten Strahlen der Frühlingssonne glitzerten auf der spiegelglatten Oberfläche des Schwarzen Sees und der morgendliche Himmel war von einem so ungetrübten, wolkenlosen Blau, dass es Draco in den Augen wehtat, als er aus dem Schlossportal hinaus auf die feuchte, matschige Wiese schritt.
Nur ein paar Meter vom Gemäuer entfernt erkannte er gegen die helle Sonne anblinzelnd jemanden auf sich zukommen, dessen Schritte bei seinem Anblick jedoch abrupt langsamer wurden.
Mit schief gelegtem Kopf kniff er die Augen zusammen, um sich zu vergewissern, dass er richtig gesehen hatte, die zierliche Person, deren zurückgesteckte blonde Haare über dem schwarzen Umhang zu leuchten schienen, tatsächlich diejenige war, für die er sie hielt.

„Morgen“, grüßte Draco, als er Saphira direkt gegenüberstand, vermied es jedoch, ihr in die Augen zu sehen, brachte nur ein jämmerliches Lächeln zustande, das ihn aussehen ließ, als litte er unter heftigen Zahnschmerzen. Die Blonde ruckte mit dem Kopf und wollte schon weitergehen, doch seine Sehnsucht nach Gesellschaft, nach ihrer Gesellschaft verselbstständigte sich und brachte ihn zu der Frage:
„Drückst du dich vor dem Frühstück?“
„Nein“, antwortete Saphira wortkarg, sah mit starrem Blick zu Boden und holte tief Luft, schien irgendetwas auf der Seele zu haben, was auszusprechen sie sich offenbar verboten hatte.
„Hör zu, Saphira“, begann er und suchte nach den richtigen Worten. Den richtigen Worten? Um was genau zu sagen? Draco wusste es selbst nicht, nur dass er dieses Gespräch aufrechterhalten beziehungsweise überhaupt in Gang bringen wollte. Bislang war sein beinahe Ausrutscher mit Astoria nicht publik geworden, demnach bestand der Hauch einer Chance, dass Saphira nicht -
Doch ein Blick in ihr verletztes Gesicht zerschmetterte diese Hoffnung auf der Stelle und der Ton, welchen sie anschlug, als sie endlich zu sprechen begann, tat das Übrige.
„Nein, Draco. Du hörst mir zu“, sagte sie scharf und stieß seine Hand weg, welche er an ihren Oberarm gelegt hatte.
„Ich kann das nicht mehr und ich begreife dich nicht“, stieß sie ohne Vorrede aus und Draco ahnte sofort, was sie derart aus der Fassung brachte. Es mochte nicht die große Runde gemacht haben, aber Saphira wusste es. Wie könnte sie es auch nicht wissen? Schließlich hatte Ariadne ihn und Astoria quasi in flagranti erwischt.

Erst jetzt bemerkte Draco, dass Saphira keineswegs alleine über die Ländereien spaziert, sondern in Begleitung von Davis und Zabini war, die sich offenbar ein wenig hatten zurückfallen lassen und nun hinter der Schlossmauer auftauchten, ihnen argwöhnische Blicke zuwarfen, sich aber zumindest nicht einmischten, Abstand hielten. Draco scherte sich nicht um die beiden, richtete seine nur vage vorhandene Konzentration auf Saphiras Worte und versuchte, den pochenden Schmerz an seiner Schädeldecke zu ignorieren.

„Wenn irgendetwas zwischen uns je einen Sinn ergeben hat, dann sag es mir“, flehte sie mit mühsam ruhiger Stimme, innerlich zerrissen, aufgekratzt, unruhig. „Sag mir, dass das alles nicht umsonst war. Die Auseinandersetzungen, gegenseitigen Verletzungen, all diese Lügen und Beteuerungen mit wahrem Kern, meine … unsere Gefühle, der unsägliche Schmerz. Wenn das irgendwo hinführen soll, dann erkläre mir, wohin nur? Ich halte das nicht mehr aus, Draco. Ein bisschen Zeit, um mehr habe ich dich nicht gebeten. Und du hast versprochen zu warten, du hast behauptet, keine andere außer mir zu begehren, und schon nach weniger als einem Monat muss ich erfahren, dass diese Aussage keinen Bestand mehr hat, nur so dahin gesagt war? Ich würde dich so gerne verstehen, aber ich fürchte, das ist mir nicht möglich.“
Die Worte sprudelten nur so aus Saphira heraus, als hätten sie jahrelang darauf gewartet, endlich ausgesprochen zu werden, dabei war das unschöne Ereignis mit Astoria keine drei Tage alt. Hatte sie zunächst entschieden, es gut sein zu lassen, Draco aufzugeben, war sie nach zwei Nächten des Grübelns zu dem Schluss gekommen, ihn wenigstens Stellung beziehen zu lassen, den Jungen, welchen sie unbestreitbar noch immer liebte, mit ihren verletzten Gefühlen zu konfrontieren und nach einer Erklärung zu verlangen. In der Vergangenheit hatte es mehr als reichlich Missverständnisse und unausgesprochene Differenzen gegeben. Es war Zeit für die Wahrheit, pure, ungeschönte, offene Ehrlichkeit.

„Wenn du mich liebst, so wie ich dich liebe, wenn du ernsthaft an eine Zukunft mit mir glaubst, dann sage es mir jetzt. Doch sollte dem nicht so sein, dann gib mich endlich frei. Ich brauche klare Verhältnisse, denn diese Ungewissheit macht mich krank.“ Einen Moment lang musterte sie sein müdes Gesicht, in das die Anspannung mit Hammer und Meißel eingraviert zu sein schien. Dunkle Ringe unter seinen Augen zeugten von schlaflosen Nächten; Draco sah ungesund und erschöpft aus, sorgengeplagt und nervlich am Ende, doch Saphira verstand beim besten Willen nicht, weshalb.
„Draco, auch du kannst nicht leugnen, dass dich irgendetwas … bedrückt. Und ich bezweifle, dass es einzig an mir liegt. So sprich doch mit mir, ich werde dir zuhören, sogar versuchen, die Angelegenheit mit Astoria zu begreifen, aber erkläre es mir wenigstens. Du kannst mit mir reden, wenn du Probleme hast. Mit wem, wenn nicht mit mir? Ich habe dir so viele hässliche Wahrheiten über mich erzählt, ich wäre die letzte, die über dich urteilt.“ Ein Flehen lag in ihrer nun sanfter gewordenen Stimme, und in einer Geste der Verzweiflung hob sie den Arm, wollte seine Wange berühren, doch Draco fing ihre Hand in der Luft ab, umschloss ihre ausgekühlten Finger mit den seinen und vermied es, sie anzusehen, während er fast unhörbar leise meinte:
„Glaub mir, das würdest du nicht verstehen.“

„In Ordnung“, murmelte Saphira langsam und nickte. „Wenn du ebenfalls Zeit brauchst, nimm sie dir, aber sag mir zuvor: Ist das zwischen uns echt? Siehst du eine realistische Zukunft und willst dich ganz und gar darauf einlassen? Oder handelt es sich bei all diesem Theater nur wieder um eines deiner kranken Spielchen?“
Draco schluckte schwer und sah sie unverwandt an, wägte blitzschnell ab, was er darauf nur antworten sollte. Mit jeder Faser seines Körpers wollte er ihr eine Zukunft versprechen, ihr Treue schwören, doch glaubte er, wenn er ehrlich zu sich war, selbst nicht mehr an sein eigenes Weiterleben nach dem Scheitern seines Auftrages. Wie konnte er ihr ein gemeinsames Leben versprechen, wenn sein eigenes womöglich bald beendet war? Und davor hatte der junge Malfoy eine Scheißangst. Eine stetig wachsende, körperlich schmerzende Panik. Saphira würde ihm niemals verzeihen, worauf er sich eingelassen hatte. Er war außerstande, brachte es nicht über sich, ihr die Wahrheit zu offenbaren.
„Es ist nur ein Spiel“, hörte er seine eigene tonlose Stimme sagen und es fühlte sich derart falsch an, dass es ihm beinahe selbst das Herz brach. Doch glaubte er, das einzig Richtige zu tun, indem er sie von sich forttrieb, freigab, wie sie es verlangt hatte, anstatt ihr weitere haltlose Versprechungen zu machen.

Mit sichtlich enttäuschter Miene atmete Saphira hörbar aus und starrte ihn einen Augenblick fassungslos an. Selbstverständlich musste sie nach seinem Antrag und den wiederholten Liebesbekundungen eine gänzlich andere Antwort antizipiert haben und die Enttäuschung in ihrem Blick war schwerer zu ertragen, als Wut oder Abscheu es je hätten sein können.
„Danke“, hauchte sie und in ihren grünen Augen glitzerten unverkennbar Tränen. „Für deine Ehrlichkeit“, ergänzte sie leise und klang ganz im Widerspruch zu ihrer traurigen Miene sehr gefasst, indes sie sich auf dem Absatz umdrehte und hoch erhobenen Hauptes die Treppen zum Schloss hinaufeilte.

Draco bemühte sich um Contenance und hatte Zabini und Davis längst aus seinem Gedächtnis verbannt, als die Schwarzhaarige unvermittelt auf ihn zuschritt und ihn zur Rede stellte.
„Warum hast du das getan?“, wollte sie wissen und musterte den Blonden verständnislos, der irritiert aufsah und statt einer Antwort nur die Stirn runzelte.
„Ich weiß doch genau, dass zwischen dir und Greengrass nichts gelaufen ist. Die Kleine hat sich bei Daphne ausgeheult, weil sie dir sexuell scheinbar nicht attraktiv genug war … oder du eventuell doch nur eine ganz bestimmte Blondine flachlegen willst. Also weshalb lügst du sie an? Du bist ein Idiot, Malfoy. Ironischerweise glaube sogar ich dir inzwischen eher, dass du Saphira liebst, als sie selbst es tut“, entrüstete sich Tracey, entlockte Malfoy damit jedoch lediglich ein müdes, fast schon als niedergeschlagen zu bezeichnendes Lächeln.
„Warum verhältst du dich so unfassbar dämlich?“, verlangte die Schwarzhaarige zu erfahren und Draco seufzte resigniert, ehe er kryptisch zur Antwort gab:
„Weil ich sie liebe.“
Tracey schnaubte zynisch auf.
„Du hast ein höchst eigenartiges Verständnis davon, wie man sich Menschen gegenüber verhält, die man liebt“, kommentierte sie und schüttelte verächtlich den Kopf.
„Ich kann sie nicht glücklich machen. Ohne mich ist sie besser dran“, seufzte Draco leise, ehe seine Miene sich wieder verhärtete und er seinen üblichen Malfoy-Stolz zur Schau trug. Oder den jämmerlichen Rest, der davon übrig war.

Schon wollte er sich zum Gehen wenden, da packte Tracey ihn unwirsch am Arm und riss ihn herum.
„Nun hör mir mal zu, du … bei Merlins geblümtem Schlüpfer, mir fällt nicht einmal ein adäquates Schimpfwort für dich ein … Aus mir unbegreiflichen Gründen liebt Saphira dich. Ich will und werde das niemals nachvollziehen können und es soll mir auch egal sein, aber um Salazars Willen … sie liebt dich! Ausgerechnet dich, Malfoy. Du hast keinen blassen Schimmer, was das bedeutet, oder? Natürlich laufen dir schon seit jeher diverse Flittchen hinterher und du glaubst, du bräuchtest nur mit dem Finger zu schnippen und könntest sie alle haben. Doch was diese Mädchen, die zuvor kaum ein Wort mit dir gewechselt haben, von dir wollen, wird nie, niemals an das heranreichen, was Saphira für dich empfindet. Sie will nicht dein Geld, steht nicht nur auf dein Aussehen, deine Quidditch-Qualitäten sind ihr gleichgültig, dein überhebliches Gehabe anderen Schülern gegenüber bewundert sie auch nicht gerade, und wie wir beide sehr genau wissen, kann es an deinen sexuellen Vorzügen ebenfalls nicht liegen. Saphira Black ist vielleicht die einzige Person, die all deine widerlichen Seiten kennt, dein niederträchtiges Verhalten mehr als einmal am eigenen Leib ertragen musste und dich trotz allem immer noch liebt. Glaubst du, einen solchen Menschen findet jemand wie du ein zweites Mal? Denk mal scharf darüber nach … Um deinetwillen soll es mir egal sein, aber ich kann und will nicht länger mit ansehen, wie Saphira sich quält. Drum triff die richtige Entscheidung, bevor sie sich für immer von dir abwendet.“
Mit diesen Worten ruckte Tracey an Blaise gewandt mit dem Kopf in Richtung Schlossportal und ließ Malfoy ohne ein Wort des Abschiedes stehen.

„Ich dachte, du wärst froh, wenn die Sache zwischen Malfoy und Phia ein Ende fände“, wandte Blaise auf dem Weg in die Große Halle ein, woraufhin Tracey seufzend die Schultern zuckte. Er lief gerade so dicht neben ihr, dass sie sich beinahe berührten und es doch nicht taten. In der Öffentlichkeit gaben sie sich mehr neutral denn freundschaftlich oder gar romantisch, tauschten Zärtlichkeiten nur im Verborgenen aus und hatten den Status ihrer Beziehung noch immer nicht final festgelegt. Doch war dieser Schwebezustand angenehm, ungezwungen und dennoch vertraut, leicht und schwer zugleich.
„Ach, weißt du“, sagte sie leise und vergewisserte sich, dass sie nicht belauscht wurden, ehe sie weitersprach. „Ich habe meinen Groll auf ihn diesbezüglich weitestgehend ad acta gelegt. Vor den Ferien gab es eine recht merkwürdige Stunde, die wir zusammen verbrachten, nachdem wir dich und Saphira miteinander gesehen haben. Gesprochen wurde nicht sonderlich viel und ich will nicht behaupten, dass meine Sympathien für ihn geweckt worden wären, aber ich kann nicht leugnen, dass zumindest ein sehr großer empathischer Faktor an diesem Abend eine Rolle spielte.“
„Was genau habt ihr gemacht?“, fragte Blaise hochgradig verwundert und musterte sie mit ungläubigen Augen.
„Uns nur draußen den Arsch abgefroren und das Leben verflucht, nichts weiter“, erklärte Tracey und Blaise nickte ein wenig erleichtert.
„Jedenfalls mag es sein, dass ich über Weihnachten zu viele Jane Austen Romane gelesen habe, doch kann ich dieses umeinander herum Geschleiche auf den Tod nicht ausstehen. Du kennst Saphira, sie ist … Sie wird nie von ihm loskommen, solange er in ihrer Welt existiert, und das wird er in dieser Gesellschaft immer. Sollen sie es einfach noch einmal miteinander versuchen. Ich beginne gerade, mich damit abzufinden, das können sie mir nicht antun. Falls du es nicht weißt, sag Phia nicht, dass ich es dir erzählt habe. Malfoy hat in den Ferien um ihre Hand angehalten und seither schleppt sie seinen protzigen Klunker mit sich herum und meinte, sie ziehe ernsthaft in Erwägung, seinen Antrag anzunehmen. Zugegeben, die Sache mit Greengrass war unklug, zweifellos, doch es ist nichts gelaufen und faktisch gesehen war er single. Phia hätte ihm verziehen. Es will einfach nicht in meinen Kopf, worum er nun solch ein Drama veranstaltet.“

Blaise zuckte die Schultern und meinte:
„Du liest wirklich zu viele Kitschromane.“
So recht konnte er es nicht nachvollziehen, doch beabsichtigte er nicht, sich in diese Angelegenheiten einzumischen und ließ die Sache auf sich beruhen, da sie in der Großen Halle angelangt waren, wo der Apparier-Lehrer bereits auf die Schüler wartete.

+

Die Wochen strichen ins Land und das Wetter wurde nur schlechter statt wärmer, obgleich sich der Februar bereits dem Ende zugeneigt hatte und allmählich in den März überging. Saphira besuchte regelmäßig den Krankenflügel zu ihren Therapiestunden mit Heiler Hunter und machte, was ihr Gewicht anbelangte, größere Fortschritte als erwartet, was jedoch hauptsächlich daran lag, dass sie nahtlos von einer in die andere Essstörung gerutscht war. Zwar mühte sie sich darum, möglichst gesunde Lebensmittel zu sich zu nehmen und erbrach sich nur in den seltensten Fällen, doch stopfte sie ungeheuer große Mengen in sich hinein. Und das bei jeder Mahlzeit. Ihr Körper dankte es ihr, speicherte jedes Gramm, verwertete jedes kleine bisschen Nahrung, doch von einem gesunden Essverhalten war die junge Hexe noch immer Lichtjahre entfernt.

Draco indes kam trotz der Notizen von Olivia Benson (einer Expertin für magisches Mobiliar, welche seine Tante Bellatrix in einem abscheulichen Blutbad - so hatte es zumindest im Tagespropheten gestanden - ermordet hatte) kaum einen Schritt weiter beim Reparieren des Verschwinde-Kabinetts. In einem lächerlichen Anfall von maßloser Enttäuschung und Selbsthass murmelte er eines Nachts sogar jämmerliche Entschuldigungen gen Himmel an die Familie, die nur aufgrund seiner Unfähigkeit für nichts und wieder nichts ausgelöscht worden war.
Noch dazu landete ausgerechnet am darauffolgenden Tag Weasley im Krankenflügel, da Slughorn tatsächlich dämlich genug gewesen war, den für Dumbledore bestimmten Wein lieber einem Schüler anzubieten. Tat es Draco leid, dass ein weiterer Unschuldiger verletzt worden war? Es war schwer zu sagen. Um Weasley nicht, keinesfalls. Auch Katie Bell war ihm persönlich herzlich egal gewesen, doch jeder weitere Fehlschlag könnte ihn selbst verraten und … wenn schlussendlich doch jemand getötet wurde? Indirekt durch seine Hand. Ein Unschuldiger, der nicht das Geringste mit alledem zu schaffen hatte … Konnte er damit leben? Draco wusste keine Antwort darauf, nur dass er nicht versagen durfte, dieser vermaledeite Schrank unbedingt funktionstüchtig gemacht werden musste, damit er Unterstützung hatte und Dumbledore letzten Endes nicht alleine gegenüberstand.

+

Traceys Erstaunen ist eher formaler Natur, als Blaise ihr an einem stürmischen Abend Anfang April mitteilt, Saphira sei soeben von Pansy zum Schulleiter beordert worden, der irgendetwas mit ihr besprechen wolle.
„Ich schätze, es wird nichts Wildes sein, geht bestimmt um ihre Therapie, aber du hast sie gesehen, sie sieht so gesund aus wie nie zuvor, nicht wahr?“, führt er mäßig interessiert aus und Tracey nickt nur abwesend, ist da ganz anderer Meinung, da sie im Gegensatz zu Blaise sehr wohl mitbekommen hat, in welche Richtung das Verhalten der Freundin abdriftet. Von einem Extrem ins nächste, krank noch immer, lediglich gesellschaftlich akzeptierter. Sagen tut sie nichts, lässt seine Vermutung unkommentiert und will sich schon von ihm abwenden, weiterhin so tun, als seien sie nur zufällig ineinander gestolpert oder hätten bloß ein paar Worte über eine gemeinsame Freundin ausgetauscht, stünden jedoch weiterhin in keinem irgendwie gearteten engeren Verhältnis, als Blaise plötzlich einen Arm um ihre Taille schlingt und ihren Körper eng an seinen heranzieht. Obgleich es Tracey mehr als verblüfft, dass er sich in der Öffentlichkeit derart vertraut mit ihr zeigt, schweigt sie, blickt nur tief in seine dunkelbraunen Augen und lächelt, indes Blaise eine Hand in ihren Nacken legt, sich zu ihr herabbeugt und ihre Lippen mit den seinen versiegelt, sie küsst, als gäbe es nur ihn und sie, ignorant ob der Anwesenheit ihrer Mitschüler.

Und während Blaise Zabini zum ersten Mal das ungetrübte Gefühl vollkommener Freiheit kostet, endgültig entscheidet, dass Tracey es wert ist, die verstaubten Ideale zu überwinden und auf sein Herz zu hören, erhält Saphira eine niederschmetternde Nachricht, die ihr Leben erschüttern, für immer verändern soll. Schlimm genug die reine Tatsache, welche ihr offenbart wird, doch ahnt sie nicht, dass ihre gesamte Zukunft an diesem Punkt eine unerwartete Wendung nimmt, Saphira sich gedrängt fühlen wird, einen Fehler zu begehen, dessen Konsequenzen bis ans Ende ihrer Tage sichtbare Spuren in ihrer Realität hinterlassen werden.

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Kapitelvorschau: Wieder einmal werden wir Zeuge von entarteter Kunst, kreativ gestaltet von der berüchtigten Künstlerin Bellatrix Lestrange. Allerdings eher als Nebenprodukt, entstanden aus der Reaktion auf das eigentlich wichtige Ereignis, das mein Herz in Stücke reißt.
Tod und Verderben. Wir werden alle, alle sterben.
Hab ich gerade gereimt. Überwältigend, nech?

In diesem Sinne … Die Dinge hätten sich auch ganz anders entwickeln können. Haben sie aber nicht.


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Selbst Muggel wie wir sollten diesen freudigen, freudigen Tag feiern! Jenen nämlich, da sich der Londoner Verlag Bloomsbury entschloss, die Manuskripte der britischen Autorin Joanne K. Rowling zum Druck anzunehmen und sie der breiten, nichtmagischen Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Susanne Gaschke, Die Zeit